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,,Muss ich etwas schickes anziehen?", fragte Basti, ,,Also ich hab jetzt nicht so etwas wie einen Anzug dabei, aber etwas schickeres finde ich schon."
,,Einfach etwas schickeres reicht vollkommen.", erwiderte ich lächelnd.
,,Aber warum müssen wir jetzt schon los?"
,,Wir wollten doch noch zu meinen Eltern, oder nicht?"
,,Oh ja stimmt.", sagte Basti und fuhr sich nervös mit der Hand durch seine Haare.
,,Machst du dir Stress? Ist es wegen meinen Eltern? Oder was ist los?"
,,Nein, ich mache mir keinen Stress. Warum sollte ich auch?", fragte er und sah gefühlt überall hin nur nicht zu mir. Ich lief auf ihn zu und legte meine Hand an seine Wange.
,,Hey, was ist denn los?" Ich sah ihn besorgt an. Irgendwas stimmte doch nicht.
,,Vielleicht mache ich mir ein paar Sorgen."
,,Worüber?"
,,Über dich."
,,Und weshalb?", fragte ich weiter.
,,Ich weiß es nicht genau. Vielleicht, dass deine Eltern meine nicht mögen, oder das meine Eltern dich nicht mögen. Ich könnte das nicht verkraften. Ich liebe dich so sehr und möchte, dass die Personen, die ich liebe, auch miteinander auskommen. Aber ich habe Angst. Angst das ihr euch nicht verstehen könntet."
,,Das wird nicht passieren. Denn wenn deine Eltern nur halb so sind wir du, dann musst du dir keinerlei Sorgen machen. Sie sind bestimmt genau so toll wie du. Außerdem freut deine Mutter sich so auf mich, also bezweifle ich, dass sie mich nicht mögen könnte." Ich lächelte ihm liebe voll zu und sah ihn seinen Augen. Sie spiegelten immer noch Angst und Verzweiflung wieder, aber nicht mehr so viel, wie am Anfang. Meine Worte schienen wenigstens etwas geholfen zu haben. Das war ja schon Mal was.
,,Wir können das mit meinen Eltern auch absagen und uns einfach bis wir los müssen noch eine schöne Zeit machen, wenn dir das lieber ist.", schlug ich jetzt vor.
,,Nein wir ziehen das durch. Lieber jetzt als, wenn ich mir noch mehr Sorgen darüber mache."
,,Okay super." Ich lächelte ihn glücklich an und gab ihm einen Kuss. Meine Arme legten sich ganz automatisch um seinen Hals und seine Hände zogen mich an meiner Taille näher zu sich. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und sagte:,, Ich würde mich dann noch kurz umziehen. Danach können wir los. Okay?"
,,Natürlich.", sagte er lächelnd und gab mir erneut einen Kuss. Danach löste ich mich komplett von ihm und lief ins Schlafzimmer. Dort zog ich mir eine Bluse und einen Rock an. Dann nahm ich mir eine meiner Handtaschen und verließ dann das Zimmer wieder. Gerade wollte ich nach Basti suchen, als die Tür zum Badezimmer aufging und Basti herauskam.
,,Wow siehst du gut aus!", staunte Basti und sah mich von oben bis unten an, weshalb ich ein wenig rot wurde.
,,Das kannst du gerne öfters sagen.", meinte ich lächelnd und schob mir eine Strähne meines Haares hinter die Ohren.
,,Wenn du das willst." Basti sah mich lächelnd an und legte einen Arm um meine Schultern. Zusammen gingen wir jetzt in den Flur und zogen uns unsere Schuhe an. Außerdem nahm ich mir noch eine Jacke mit, obwohl es eigentlich Recht warm war. Ich wollte aber lieber eine Mitnehmen, den ich kannte ja meine Mutter. Würde sie sehen, dass ich ohne Jacke aus dem Haus ging, würde sie mich köpfen.
,,Es ist doch Recht warm. Wofür brauchst du eine Jacke?"
,,Meine Mutter köpft mich wenn ich die nicht mitnehmen.", meinte ich nur lächelnd und schob Basti aus der Wohnung. Nachdem auch ich meine Wohnung verlassen hatte, schloss ich ab und nahm dann Bastis Hand in meine. Händchen Haltend liefen wir zur Bahn, um zu meinen Eltern zu fahren
💠
,,Kommt doch rein!", rief meine Mutter, die die Tür geöffnet hatte und bat uns herein. Wir liefen an ihr vorbei ins Wohnzimmer und setzten uns an den Tisch, wo bereits ein paar Kekse lagen.
,,Wollt ihr etwas trinken?", fragte mein Vater.
,,Gerade nicht. Aber danke Papa.", sagte ich und begrüßte ihn mit einer Umarmung. ,,Du Basti?"
,,Nein ebenfalls nicht. Aber schön sie wiederzusehen."
,,Sind wir schon wieder beim Sie?", fragte mein Vater belustigt, ,,Du weißt doch, ich habe dir das Du angeboten."
,,Entschuldigung.", sagte Basti nur verlegen und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Schon wieder war er nervös. Ich verstand allerdings nichts warum. Bei mir und meinen Eltern hatte er nichts zu befürchten.
,,Was ist es dieses mal?", flüsterte ich ihm zu, sobald ich bei ihm angekommen war. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und sah ihn besorgt an.
,,Das selbe wie eben. Aber das wird schon." Er versuchte sich an einem aufmunternden lächeln, doch ich wusste nicht genau wen er versuchte damit aufzumuntern, mich oder doch eher sich.
,,Soll ich es meinen Eltern vorschlagen?", fragte ich, deshalb sanft und legte meine Hand an seinen Arm.
,,Das wäre super.", erwiderte er und gab mir einen kurzen Kuss.
,,Hm. Hm. Wir sind auch noch da.", flötete meinem Mutter und sah uns lächelnd an.
,,Entschuldigt." Ich drehte mich grinsend zu ihnen um und setzte mich.
,,Okay, ihr wolltet mit uns reden?", fragte meine Mutter lächelnd, ,,Aber es ist nicht so wie letztes Mal, oder?" Jetzt sah sie mich besorgt an.
,,Nein dieses mal nicht." Ich legte meine Hand auf Bastis und drückte sie einmal kurz. ,,Basti hat gestern mit seiner Mutter telefoniert und die wollte euch und mich gerne einmal kennenlernen und dann bin ich auf die Idee gekommen, dass wir ja Mal mit ihnen telefonieren könnten. Also nur wenn ihr wollt."
,,Gerne.", meinte meine Mutter begeistert, ,,Wann wolltet ihr das denn machen?"
,,Ähm... Jetzt?" Ich sah meine Eltern fragen an, ,,Also wenn ihr wollt und es kein Problem für euch ist."
,,Also von mir aus gerne." Meine Mutter lächelte uns freundlich an.
,,An mir soll es nicht liegen.", erwiederte auch mein Vater.
,,Okay super!", rief ich begeistert, ,,Rufst du deine Eltern dann jetzt an Basti?"
,,Klar." Er holte also sein Handy heraus und ging auf WhatsApp. Ich bemerkte sein kurzes zögen, bevor er seine Mutter per Video-Call anrief.
,,Das ist ein neues Handy, oder?", fragte mein Vater. Basti nickte.
,,Hey Schatz.", begrüßte Bastis Mutter ihn.
,,Hallo Mama.", er lächelte ihr zu.
,,Hallo.", sagte ich und legte meinen Kopf auf Bastis Schulter und war damit in der Kamera zu sehen. Bastis Mutter hatte lange braune Haare und blaue Augen. Sie trug ein wenig Make-up aber nicht so viel, dass es nach zu viel Aussah. Ihre Gesichtsform war eher rundlich, doch das machte ihr Gesicht nur hübscher.
,,Maya?", fragte sie.
,,Ja das ist sie.", sagte Basti und legte seinen Kopf auf meinen.
,,Schön dich endlich mal Kennenzulernen.", sie lächelte mir zu.
,,Es ist auch schön Sie kennenzulernen."
,,Ach, du musst mich nicht siezen.", erwiderte sie lächelnd.
,,Okay.", erwiderte ich jetzt ebenfalls lächelnd.
,,Okay es ist zwar unglaublich schön, dich endlich mal Kennenzulernen Maya, aber ich denke ihr habt nicht nur deswegen angerufen, oder?" Sie sah uns lächelnd an.
,,Nein tatsächlich nicht.", sagte ich jetzt, ,,Basti hatte mir erzählt, dass du gerne einmal mich und meine Eltern kennenlernen wolltest und dann sind wir auf die Idee gekommen, dass wir ja Mal alle zusammen telefonieren könnten."
,,Das ist eine wunderbare Idee! Sind deine Eltern etwa gerade auch da?"
,,Ja." Ich nahm Basti jetzt das Handy aus der Hand und reichte es meinen Eltern.
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,,Okay dann ist das ja geklärt.", sagte meine Mutter fröhlich, ,,Ich freue mich schon!"
,,Ich mich auch.", erwiderte Bastis Mutter, ,,Kann ich meinen Sohn noch Mal sehen?"
,,Natürlich.", erwiderte meine Mutter und gab Basti sein Handy wieder.
,,Was gibt's?", fragte Basti, als er sein Handy wieder in der Hand hatte.
,,Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich vermisse und du gut auf dich und Maya aufpassen sollst. Das wars auch schon. Tschüss." Und damit legte sie auf, bevor Basti noch was sagen konnte. Überrascht sahen Basti und ich uns an.
,,Deine Mutter ist ziemlich nett.", meinte meine Mutter jetzt lächelnd.
,,Nur ziemlich?", fragte ich grinsend.
,,Okay sie ist super nett.", meinte meine Mutter und grinste mir zu.
,,Es ist schön zu hören, dass ihr euch so gut versteht, aber jetzt müssen wir los. Wir haben noch unser Date vor uns." Mit diesen Worten stand ich auf.
,,Uh ein Date.", rief meine Mutter aufgeregt. ,,Wo geht es denn hin?"
,,Das ist eine Überraschung. Basti weiß es noch nicht.", erwiderte ich grinsend.
,,Achso deswegen seid ihr so schick angezogen.", sagte mein Vater.
,,Ganz genau. Und jetzt steh auf Basti. Wir müssen echt los."
Basti seufzte und stand dann auf. Meine Eltern standen ebenfalls auf und brachten uns noch zur Tür.
,,Viel Spaß bei eurem Date.", rief meine Mutter uns noch nach.
,,Danke, euch auch noch einen schönen Abend." Ich winkte ihnen noch zum Abschied zu, dann ging ich mit Basti wieder zur Bahn.
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,,Danke", sagte er plötzlich, wie aus dem nichts.
,,Wofür?" Ich sah ihn Fragend an.
,,Dafür, dass du für mich da warst, eben bei dem Gespräch mit unseren Eltern. Ich
glaube ich hätte nicht so cool mit unseren Eltern reden können. Ich wäre viel zu aufgeregt gewesen." Ich sah ihm an, dass er das ernst meinte, auch wenn ich nicht verstand, wieso er so nervös war.
,,Kein Problem. Ich hab das gerne gemacht. Außerdem habe ich bemerkt wie nervös du warst, also hab ich das für dich gemacht." Ich lächelte ihm zu.
,,Das hättest du nicht gemusst, ich hätte das bestimmt irgendwie auch hinbekommen."
,,Und trotzdem war es in diesem Moment besser, dass ich Geredet habe."
,,Mag schon sein, aber ich denke ich hätte das auch hinbekommen."
,,Das hab ich auch nicht bezweifle oder?", fragte ich und betrachtete ihn schräg lächelnd.
,,Entschuldige. Ich wollte dich nicht anfahren."
,,Es ist okay. Kein Problem. Ich bin mir zwar nicht so sicher warum dir das alles so nah geht, aber es ist völlig okay wie du reagierst hat. Ich mach dir keine Vorwürfe." Ich würde ihm nie Vorwürfe machen, das konnte ich gar nicht! Er war perfekt und ich wollte ihn so, mit all seinen kleinen Macken, die ich über alles liebte. Ich liebte einfach alles an ihm.
,,Aber ich mache mir jetzt Vorwürfe. Ich sollte doch der sein, der für uns beide stark ist. Nicht du."
,,Basti. Hör mir zu." Ich blieb jetzt stehen und legte meine Hand auf seinen Brust. ,,Du musst dir keine Vorwürfe machen und du musst auch nicht für uns beide zusammen stark sein. Wir beide werden einfach füreinander stark sein. Gerade war ich für dich stark und wann anders bist du für mich stark. Das wird schon." Basti zog mich jetzt an sich und vergrub sein Gesicht an meinem Hals. Ich schlang meine Arme um ihn und genoss einfach die Umarmung.
,,Wann glaubst du kommt die Zeit, wo wir uns nicht die ganze Zeit wegen irgendwelchen Kleinigkeiten aufmuntern müssen?", fragte Basti und löste sich ein Stück von mir, um mich anzusehen.
,,Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass das nie enden wird, es kann nur weniger werden."
,,Da hast du wahrscheinlich Recht.", seufzte Basti und legte seine Stirn an meine. Er schloss seine Augen und ich sah, wie sich die Anspannung von ihm löste. Es war immer wieder schön zu sehen, dass ich solche Gefühl bei ihm auslöste. Das er sich bei mir Sicher fühlte und einfach er selbst seien konnte. Bei ihm fühlte ich mich auch so. Fast so als würden wir zusammen gehören. Und nichts auf der Welt könnte uns trennen. Jemals! Ich wollte keine Sekunde mehr ohne ihn verbringen. Es fühlte sich fast so an, als wäre ich abhängig von ihm und könnte nicht mehr ohne ihn Leben. Vielleicht fühlte es sich so an, wenn man seinen Seelenverwandten traf. Vielleicht waren wir ja auch Zwillingsflammen. Was auch immer es war, ich wusste wir gehörten zusammen.
,,Geht es dir jetzt besser?", fragte ich, nachdem Basti seine Augen wieder geöffnet hatte.
,,Ja.", meinte Basti lächelnd, ,,Wir können dann jetzt weiter gehen."
,,Sicher? Es ist nicht schlimm, wenn wir ein paar Minuten zu spät sind. Von mir aus müssen wir das auch nicht machen. Wir können auch einfach wieder nach Hause fahren."
,,Kommt nicht in die Tüte. Wir gehen jetzt zu unserem Date und ich lasse mich überraschen.", jetzt lächelte er mich freundlich an, doch ich war mir nicht ganz sicher ob wirklich alles wieder gut war. Ich wollte ihn allerdings auch nicht drängen, denn wenn da noch irgendetwas war, dann würde er es mir irgendwann noch erzählen. Aber jetzt sollten wir wirklich weiter.
Wir liefen weiter und nach einer Weile, zog ich Basti in eine Seitengasse.
,,Wo geht du hin? Was wollen wir hier?"
,,Lass dich überraschen.", meinte ich nur geheimnisvoll lächelnd und lief weiter in die Gasse hinein. Kurz darauf kamen wir in einer Art Innenhof raus und Basti sah sich gespannt um. ,,Wir sind da.", sagte ich jetzt breit grinsend.
,,Bitte?" Basti sah mich verwirrt an und blickte sich dann ebenso verwirrt um.
,,Da." Ich zeigte auf die Tür, wo gerade ein Paar durch ging.
,,Da gehen wir rein? Du lockst mich doch nicht etwa in eine Falle oder? Willst du mich umbringen?"
,,Oh Gott nein.", rief ich lachend, ,,Wir gehen ins Theater."
,,Da drin ist ein Theater?" Basti sah mich überrascht und skeptisch an.
,,In der Tat!"
,,Und was für ein Stück ist das?", fragte Basti während wir schon in Richtung des Theaters gingen.
,,Es ist ein Puppen Theater. Ein echtes Kölsches Puppentheater. Für mich ist es meine Kindheit. Früher war ich oft mit meinen Oma und Opa hier. Ich habe zwar nicht immer alles verstanden was da gesagt wurde, aber ich habe es geliebt und jetzt möchte ich es mit dir Teilen."
,,Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass das so wichtig für dich ist. Was ist denn wenn es mir nicht gefällt?"
,,Dann ist das auch nicht schlimm. Jeder Mensch ist anders und wenn es dir nicht gefällt, dann ist das auch nicht weiter schlimm. Ich werde dich trotzdem lieben." Ich gab ihm einen kurzen Kuss, bevor ich ihn hinein zog. Ich zeigte unsere Karten vor und dann konnten wir auf unsere Plätze gehen.
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