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,,Wir schaffen das schon. Wir treffen uns gleich mit ihr, konfrontieren sie und sammeln Beweise für ihre Drohungen. Das klappt schon alles.", versuchte er mit Mut zuzusprechen, während wir mit dem Auto auf den Parkplatz fuhren. Während Basti einen Parkplatz suchte, dachte ich erneut über den gestrigen Abend nach. Nachdem wir auf dem Polizeirevier waren, fuhren wir noch mit zu meinen Eltern, wo wir uns erst über die Polizistin aufregten und danach dachten wir uns einen Plan aus, wie wir am besten die Informationen aus Marie heraus bekommen sollten.
,,Maya. Schau mich an.", bat Basti mich jetzt. Er hatte mittlerweile das Auto neben dem meiner Eltern geparkt.
,,Hm." Ich drehte meinen Kopf zu ihm.
,,Wir schaffen das. Ich bleibe die ganze Zeit bei dir. Es gibt keinen Grund zur Sorge."
,,Ich weiß und ich bin dir auch unendlich dankbar dafür das du bei mir bist, aber ich habe trotzdem Angst ihr Gegenüber zu treten. Sie hat mich einfach zu sehr verletzt und ich fürchte mich ebenfalls vor ihr."
,,Das ist mir bewusst, dennoch stehen wir das gemeinsam durch, ich lasse dich nicht alleine."
,,Du bist echt der beste. Ich liebe dich.", sagte ich und beugte mich zu ihm. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine und meine Hand legte sich automatisch in seinen Nacken. Gerade erwiederte er meinen Kuss, als es am Fenster klopfte. Genervt löste ich mich von Basti und sah nach, wer uns störte. Als ich zum Fenster sah, erblickte ich meinen und Maries Bruder die uns beide frech angrinsten. Ich schnallte mich also ab und verließ das Auto.
,,Musste das sein?", fragte ich meinen Bruder genervt.
,,Dir auch ein Hallo.", erwiederte er grinsend.
,,Ja, ja. Hallo."
,,Da seit ihr ja endlich!", rief meine Mutter freudig.
,,Basti?!", rief Marie da aus und sah ungläubig zu ihm.
,,Du kennst den Mann?", fragte ihre Mutter und sah verwirrt von Marie zu Basti und dann zu mir.
,,Er ist mein Freund.", erklärte ich ihrer Mutter, wank Basti zu mir und gab ihm einen kurzen Kuss sobald er bei mir war.
,,Wieso hast du uns nichts davon erzählt?", fragte Maries Vater an sie gewandt.
,,I-ich dachte nicht das sie noch zusammen sind.", stotterte sie.
,,Wieso denn nicht? Du weißt doch, dass ich nachdem wir in Berlin waren noch etwas bei Basti, so heißt er übrigens, geblieben bin."
,,Du hattest doch erzählt ihr seid zusammen hin und zurück gefahren." Maries Mutter sah sie jetzt verständnislos an.
,,Äh... Ich..."
,,Ist doch auch egal. Wir sind doch eigentlich hier um wandern zu gehen oder nicht?", fragte meine Mutter da und unterbrach somit die Befragung von Marie.
,,Wo müssen wir lang?", stieg ich direkt darauf ein.
Maries Vater zeigte auf einen Weg und unsere Gruppe machte sich auf den Weg. Ich lief zusammen mit Basti in die besagte Richtung.
,,Starte die Aufnahme. Marie komm zu uns."
Basti nickte und startete eine Audioaufnahme.
Dann schloss Marie zu und auf und begann direkt mit einer Drohung. ,,Wehe du sagst irgendwas."
,,Was meinst du?", fragte Basti und tat auf unschuldig.
,,Nichts.", sagte sie sofort.
,,Du meinst ich soll nichts darüber sagen das du mich erpresst hast? Das wir keine Freundinnen mehr sind und das du mich geschlagen hast?"
,,Ganz genau! Wehe du sagst auch nur irgendetwas davon, sonst werden all meine Drohungen war."
,,Was für Drohungen?", fragte Basti weiter nach.
,,Ach hat dir deine liebe Freundin nicht erzählt.", meinte sie böse grinsend.
,,Was erzählt?"
,,Wow du hälst dich daran, Respekt." Sie schlug mir einmal kräftig auf die Schulter, weswegen ich heftig weg zuckte.
,,Fass sie nicht an.", knurrte Basti und zog mich auf seine andere Seite, sodass er jetzt zwischen Marie und mir stand.
,,Woah großer, keinen Stress. Ich tue deiner kleinen nichts. Außer sie verrät mich an meine Eltern, dann tue ich aber nicht nur ihr etwas. Dann werde ich dich und Stegi an die Öffentlichkeit bringen und ihre Familie wird auch nicht ungeschoren davon kommen." Wieder grinste sie mich böse an.
,,Was hast du davon, wenn ich es deinen Eltern nicht sagen?"
,,Sie sind nicht enttäuscht von mir."
,,Warum sollten sie enttäuscht von dir sein, wenn du dich mit deiner Ex besten Freundin streitest?"
,,Sie waren immer so stolz, dass ich mit Maya befreundet war. Sie war und ist immer das perfekte Kind. Sie hatte alles was ich nicht hatte. Wenn Maya eine 1 hatte und ich einen 1- war das immer das Schlimmste. Ich stand immer im Schatten von ihr. Jedoch da ich mit ihr befreundet war und sie so oft da war, war ich nicht ganz so ein Versager."
,,Warum hast du mir nichts davon erzählt?", fragte ich und sah sie bestürzt an. Ich hatte ja keine Ahnung!
,,Das hätte doch eh nichts gebracht."
,,Aber es hat dir etwas gebracht sie zu erpressen?", fragte Basti jetzt weiter.
,,Wie sollte ich sie sonst dazu bringen, dass sie es meinen Eltern nicht erzählt?"
,,Hättest du mal mit ihr geredet dann bin ich mir sicher, dass sie nichts gesagt hätte.", meinte Basti jetzt.
,,Ach ja? Ganz bestimmt hätte sie nichts gesagt!", sagte sie mit ironischer Stimme.
,,Lass es, dass bringt jetzt alles nichts mehr.", meinte ich zu Basti, ,,Beende es."
Er nickte mir zu und holte sein Handy heraus.
,,Beende was?", fragte Marie.
,,Schick es an Stegi, Lisa, mich und noch ein paar denen du vertraust, damit wir es nicht verlieren."
,,Was schicken? Ich verstehe nicht."
,,Schick es auch an meine E-mail nur zur Sicherheit."
,,Wieso ignoriert ihr mich. Was ist hier los?", schrie sie jetzt schon fast.
,,Marie was ist hier los?", fragte ihre Mutter von hinter uns mit strenger Stimme.
,,Sie verheimlichen mir etwas!", sagte sie jetzt.
,,Habt ihr alles?", fragte meine Mutter jetzt.
,,Moment... Ja wir haben alles.", sagte Basti, ,,Alles verschickt. Keine Sorge jetzt kann nichts mehr passieren." Er nahm mich in den Arm und drückte mich an ihn. Ich lehnte mich entspannt an ihn und lächelte gegen seine Brust. Bald würde alles in bester Ordnung sein.
,,Was geht hier vor sich?", fragte jetzt Maries Vater skeptisch.
,,Marie hat mich erpresst.", sagte ich frei heraus, nachdem ich mich wieder zu den anderen umgedreht hatte.
,,WAS!", rief ihre Mutter schockiert, ,,SIE HAST WAS?!"
,,Nein! Wie kommst du auf die Idee?", fragte Marie und tat auf Unschuldslamm.
,,Spiel das Audio ab.", sagte ich jetzt zu Basti.
Er nickte mir zu und holte sein Handy hervor.
,,Was denkt ihr, hat er für Beweise auf seinem Handy?", fragte Marie verächtlich.
,,Beweise die dich als Lügnerin entlarven!", erwiederte ich.
,,Können wir dann?", fragte Basti und hielt sein Handy hoch. Wir nickten ihm zu und er spielte das Audio ab. Nach einer Weile, wo Marie bereits zugegeben hatte das sie mich erpresste, schlug sie Bastis Handy aus seiner Hand und es schlug auf dem Boden auf. Sie hob es dann jedoch wieder auf, doch nicht um es Basti zurück zu geben, sondern sie warf es erneut auf den Boden. Dieses mal gezielt und mit mehr Kraft, sodass es wirklich kaputt ging und nicht nur der Bildschirm. Als es nun zum zweiten Mal auf dem Boden lag, trat sie auch noch drauf um es noch mehr zu zerstören. Keiner von uns hielt sie auf, da wir alle zu geschockt waren, bis ihr Bruder Eingriff und sie von Bastis Handy weg zog. Erst wehrte sie sich und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, jedoch gab sie kurz darauf auf. Nun bückte ich mich und hob Bastis völlig zerstörtes Handy auf.
,,Gut das wir vorgesorgt haben und ich dir alle meine Nummern weitergeleitet habe.", flüstert Basti jetzt.
,,Ich denke es wäre wohl am besten wenn wir die Wanderung verschieben und einfach nur etwas reden. Ach Maya, kannst du mir die Audio ebenfalls weiter leiten, dann könntet ihr schon zur Polizei fahren."
,,Ihr wollt das mit der Polizei lösen?", fragte Maries Bruder geschockt, ,,Wir finden doch bestimmt auch so eine Lösung!"
,,Natürlich. Wir können es gerne erst Mal so Versuchen.", sagte meine Mutter.
,,Okay, dann gehen wir jetzt zu uns und klären das.", sagte Maries Mutter und machte sich schon auf den Rückweg. ,,Ach und Marie, du ersetzt Mayas Freund das Handy."
,,Wieso? Genug Geld um sich ein neues zu kaufen hat er doch.", antwortete sie schippisch.
,,Darum geht es nicht!", rief ihre Mutter. Sie wirbelte wütend zu ihr herum und zeigte anklagend mit dem Finger auf sie.
,,Ja ich weiß, es geht darum was für eine schlechte Tochter ich doch bin. Ich bin eine totale Enttäuschung für euch! Ich kann nie etwas richtig machen! Ihr liebt mich ja nicht Mal!"
Stille.
Ihre Eltern antworteten eine ganze Weile nicht und sahen sie nur geschockt an.
,,Ihr hattet doch immer nur Augen für euren perfekten Sohn der alles richtig macht und für Maya, die genau so perfekt ist. Ich war immer nur eine Enttäuschung! Leugnet es nicht! Es ist wahr!"
,,Du bist doch keine Enttäuschung!", sagte ich und legte ihr meine Hand auf die Schultern, um sie so etwas zu beruhigen, doch es bewirkte das genaue Gegenteil. Sie schlug meine Hand beiseite und sah mich wütend an.
,,Oh doch! Und das du zuerst etwas sagst zeugt nur davon, sonst hätten meine Eltern schon längst wiedersprochen, sie wissen das ich Recht habe! Keiner wird mich je lieben! Alle sehen mich nur als Enttäuschung. Ihr wollt mich doch am liebsten alle loswerden und nie wieder sehen. Gebt es doch zu."
,,Marie."
,,Halt deine Fresse!", schrie sie mich jetzt an, weshalb ich erschrocken zurück wich.
,,I-ich."
,,Sei einfach leise.", flüsterte sie jetzt und sah auf den Boden. Als sie wieder aufblickte und immer noch keinen Kommentar von ihren Eltern erhalten hatte, schüttelte sie nur ihren Kopf und lief zurück zu den Autos.
,,Wir sollten ihr wohl folgen.", sagte ich und sah in die Runde. Ein paar nickten, die Anderen schwiegen weiter, aber trotzdem machten wir uns auf den Weg zurück zu den Autos.
,,Das habt ihr gut gemacht.", sagte meine Mutter nach einer Weile zu uns. Ich nickte ihr nur niedergeschlagen zu und nahm Bastis Hand in meine. Ich brauchte ihn gerade einfach an meiner Seite. Er schien dies zu bemerken und zog mich näher an sich, sodass er nun seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte.
Seine bloße Anwesenheit ließ mich direkt besser fühlen und ich überlebte den restlichen Weg bis zum Auto. Ich wollte jetzt nur noch zurück und am liebsten nur Zeit mit Basti verbringen.
,,Maya? Basti? Kann ich mit euch fahren? Ich kann meine Eltern gerade noch weniger leiden als euch.", fragte Marie.
,,Na danke.", sagte Basti ironisch.
,,Natürlich.", erwiederte ich.
Wir stiegen also ins Auto, Basti am Steuer, ich auf dem Beifahrersitz neben ihm und Marie hinter uns.
,,Du weißt das du mir wichtig bist, auch wenn wir nicht mehr befreundet sind. Du warst immerhin mal meine Beste Freundin."
,,Als ob ich dir jeh etwas bedeutet habe.", sagte sie verächtlich.
,,Hör auf dich schlechter zu sehen als du bist!", schrie ich jetzt schon fast, ,,Du bist vielleicht nicht perfekt, aber wer ist das schon? Keiner ist perfekt!"
,,Doch du!"
,,Ich?", fragte ich jetzt mit quietschender Stimme und sah verwirrt von Marie zu Basti und wieder zurück.
,,Ja. Du siehst super aus, bist unglaublich nett und hilfsbereit. Findest super schnell Freunde, die dann alles für dich tun würden. Du hast eine wunderbare Familie die immer für dich da ist. Hattest immer super Noten und als ob das noch nicht genug wäre, hast du auch noch einen wunderbaren Freund abbekommen. Also ja ich würde dich als perfekt bezeichnen."
,,I-ich bin nicht perfekt. Ich habe auch meinen Macken."
,,Ach ja? Nenn mir eine!"
,,Ich bin zu naiv. Ich vertraue Leuten zu schnell, hab eine zu große Klappe und war nicht halb so gut in der Schule wie du denkst. Also tut mir leid wenn ich dir nicht glaube, dass ich 'perfekt' bin."
,,Eine große Klappe ist nicht schlimm und ein gewisses maß an vertrauen im Vorschuss ist nicht schlecht um sich auf neue Beziehung einzulassen. Das habe ich nicht. Und nein deine Noten waren überhaupt nicht gut. Nein!", rief sie ironisch, ,,Du hattest nur immer 1-sen und 2-en, während ich 3-en und 4-ren hatte."
,,Na und? Noten sollten nicht über uns bestimmen. Wir entscheiden wer wir sind und nicht andere. Außerdem sind Noten nur Moment Aufnahmen und nichts ernstes.", versuchte ich ihr klar zu machen.
,,Na und. Dann bist du halt nur in meinen Augen perfekt!", rief sie und ließ sich genervt zurück in ihren Sitz fallen.
,,Und in meinen.", flüsterte Basti. Ich sah überrascht zu ihm, lächelte dann aber peinlich berührt.
2075 Wörter
Normalerweise Hasse ich es, wenn der Autor etwas unter das Kapitel schreibt, aber gerade muss es sein. Denn ich wollte nur kurz sagen, dass ich mich unglaublich freue, euch das Kapitel endlich veröffentlichen zu können. Und ja, ich hoffe es hat euch gefallen, über konstruktive Kritik und Sterne unter dem Kapitel würde ich mich sehr freuen.
Namy
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