Der Restliche Abend verlief entspannter. Unsere Pizza ließ nicht so lange auf sich warten und wir hatten uns entspannt aufs Sofa gesetzt. Wir hatten Stegis Stream geschaut und danach hatten wir noch Mal Lucifer probiert und dieses mal hatten wir beide aufgepasst. Basti hatte mich natürlich auch noch darauf angesprochen, warum ich zu Stegi gesagt hatte, das ich ihn lieb habe, aber das klärte ich schnell auf. Als wir dann so gegen 23 Uhr ins Bett gingen, rief Marie noch an. Sie drohte mir, dass wenn ich sie am Sonntag verraten würde, sie all ihre Drohungen wahrmachen würde und so. Nachdem Basti die ersten Wort gehört hatte, nahm er sein Handy und nahm Maries restliche Drohung auf. Die würden wir heute der Polizei vorspielen. Danach konnte ich erst Mal nicht wirklich einschlafen und hielt Basti somit auch wach, was mir unglaublich leid tat.

Morgens war ich auch ebenfalls früh wach gewesen, weswegen ich Frühstück für Basti und mich vorbereitete. Da er jedoch noch schlief sah ich einfach meine lieblings Serie erneut.

,,Was schaust du da?", fragte Basti und riss mich damit aus meiner Serie.

,,Du hast mich aber erschreckt!"

,,Entschuldige.", meinte er, setzte sich neben mich und gab mir einen Kuss.

,,Loki."

,,Loki? Die Serie?"

,,Ne! Da im Fernseher ist der echt Loki aus Asgard.", meinte ich und tippte ihm einmal gegen die Stirn.

,,Okay ich hab's verstanden.", sagte er lachend. ,,Wie lange bist du denn schon wach?"

,,Ähm..." ich stoppte die Folge und sah, dass es bereits Folge drei war, ,,Zwei Loki Folgen und jetzt die dritte."

,,Oh."

,,Aber dafür hab ich schon Frühstück gemacht.", meinte ich stolz.

,,Du bist echt das Beste was mir passieren konnte.", sagte er und gab mir erneut einen Kuss.

,,Ich weiß.", meinte ich grinsend bevor ich den Kuss erwiederte.

,,Und frech bist du auch noch.", sagte er. Wir standen dann auf und gingen zum Esstisch. Ich machte mir ein Müsli und Basti ebenfalls.

💠

Nach dem Essen zogen wir uns Schuhe an und verließen meine Wohnung.

,,Also auf zum Kölner Dom.", sagte ich und ging in Richtung der Straßenbahn. ,,Hast du eigentlich ein Ticket?"

,,Äh, nein.", sagte er kleinlaut.

,,Das ist nicht schlimm. Gib mir Mal dein Handy." Er steckte seine Hand in seine Jackentasche und holte sein Handy hervor. Dann gab er es mir. Als ich es in der Hand hielt, bemerkte ich, dass es noch gesperrt war, deswegen hielt ich es ihm wieder hin.

,,Kannst du es mir noch entsperren?"

,,Mach du es.", sagte er und schob das Handy wieder zu mir. Ich sah ihn aus großen Augen an, nickte dann aber. Er vertraute mir wohl sehr. Diese kleine Geste machte mich echt unglaublich glücklich. ,,Gib den Pin 6-2- drei Mal die neun und wieder die 2 ein."

,,Hat es irgendwas mit den Zahlen aus sich?", fragte ich, während ich sein Handy entsperrte. Als erstes erblickte ich WhatsApp. Ich hielt mich aber nicht lange damit auf, sondern wischte direkt auf das Startfeld. Das Hintergrundbild war ein Bild von mir. Ich trug einen von Bastis Hoodies. Moment. Das Bild hatte ich doch nur Lisa geschickt, wie kam Basti da dran?

,,Ja tatsächlich.", meinte er jetzt lächelnd und hob meinen Kopf an, indem er seine Hand unter mein Kinn legte. Ich sah ihn jetzt mit großen Augen an.

,,Woher hast du das Foto?", fragte ich, ,,Ich habe das nur Lisa geschickt."

,,Ich weiß. Sie hat es mir geschickt. Ich war dabei, als du es ihr geschickt hast und dann hab ich sie gebeten es mir zu schicken, was sie auch direkt getan hat."

,,Hm... vielleicht sollte ich Lisa Mal sagen das sie die Fotos von mir nicht einfach so weiter schicken soll."

,,Gib ihr nicht die Schuld. Sie hat es ja auch nur mir geschickt." Er sah mich lächelnd an und strich mir mit seinem Daumen über meine Wange.

,,Na gut, dann ist es ja okay. Oder hat Stegi es auch bekommen?", fragte ich und zog einen Augenbraue nach oben.

,,Nicht das ich wüsste.", meinte er immer noch lächelnd und zog mich dann in einen Kuss. Als ich seine Lippen auf meinen spürte begann mein ganzer Körper wieder zu kribbeln. Jedoch als wir uns wieder voreinander lösten, wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Bastis Handy zu. Ich ging auf den Playstore und installierte die DB App, wo ich dann direkt ein Wochenticket für Basti kaufte, bzw. er bezahlte es mit seiner Karte. Nachdem er endlich ein Ticket hatte stiegen wir in die Bahn und fuhren in Richtung der Innenstadt.

,,Heute gehen wir aber noch nicht shoppen, oder?", fragte Basti und sah mich leicht ängstlich an. Wir waren mittlerweile in die Bahn eingestiegen, mussten allerdings stehen da es keine Sitzplätze mehr gab.

,,Nein keine Sorge. Außer vielleicht in den GameStop, aber ansonsten nicht.", meinte ich lächelnd und lehnte mich an ihn.

,,Einen Laden werde ich wohl überleben.", sagte er und ließ seinen Kopf auf meiner Schulter nieder.

,,Ihr seid ein sehr süßes Paar.", sagte da auf einmal eine ältere Frau neben uns. 

,,Danke sehr.", erwiederte ich lächelnd.

,,Irgendwann wirst du auch Mal so einen hübschen Freund finden, wie sie.", sagte die Dame jetzt zu einem Mädchen das neben ihr saß, vermutlich war sie ihre Nichte.

,,Oder eine wunderbare Freundin.", erwiederte ich und sah dann lächelnd zu Basti.

,,Oder eine wunderbare Freundin.", wiederholte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Als ich wieder zu dem Mädchen sah, sah sie mich mit großen Augen an.

,,Eine Freundin?", fragte sie.

,,Du hast die Wahl. Wenn dein Herz dir sagt, dass du ein Mädchen toll findest ist das genau so toll wie wenn du dein Herz an einen Mann verschenkst."

,,Aber Mama und Papa sagen, dass das nicht gut ist."

,,Dann haben deine Eltern dir nichts gutes erzählt. Es zählt nur wen dein Herz sich aussucht, alles andere ist nicht wichtig."

,,Wirklich?" Das Mädchen sah mich weiterhin aus großen Augen an.

,,Ja.", sagte ich jetzt bestätigend und Basti nickte ebenfalls. Als dann Mädchen zu ihrer Oma sah, nickte diese ebenfalls, was das Mädchen zum strahlen brachte.

,,Hier müssen wir raus.", meinte ich, ,,Auf wieder sehen kleine." Ich wank dem Mädchen noch zu, während ich schon mit Basti zur Tür raus ging. Als wir den Bahnhof verließen sahen wir direkt den Kölner Dom.

,,Wow ist der groß.", staunte Basti und blieb stehen. Natürlich blieb er mitten in der Menschenmenge stehen, die den Bahnhof verlassen wollte, weswegen ich angerempelt wurde.

,,Komm wir gehen weiter.", sagte ich und zog Basti hinter mir her. ,,Von da vorne kann man viel besser sehen." Basti stolperte mir nur hinterher, bis er meine Worte begriff und zu mir aufholte. Wir liefen also die Treppen nach oben bis zur Domplatte und blieben dann davor stehen.

,,Willst du Fotos Machen?", fragte ich ihn. Er nickte nur abwesend, da er immer noch auf den Dom starrte. Während er Fotos machte, sah ich ihm die ganze Zeit ins Gesicht. Ich sah wie seine Augen eine gewisse Freude ausstrahlen und er ein leichtes lächeln auf dem Gesicht hatte. Doch trotz seinem äußeren fröhlichen Abbild, sah ich die Trauer in seinen Augen. Er lit. Doch worunter lit er?

Ich legte ihm sachte meine Hand an die Wange und drehte ihn so zu mir um. ,,Was hast du?", flüsterte ich.

,,Was meinst du? Mir geht es gut.", erwiederte er nur, doch ich sah in seinen Augen das er Lügte. Das er mich an log versetzte mir einen Stich ins Herzen. Wieso tat er das? Er wusste doch er könnte über alles mit mir reden.

,,Du weißt das du mir alles sagen kannst? Ich werde dir immer zuhören, also was belastet dich?"

,,Ach es ist nichts. Es ist nicht so wichtig.", versuchte er mich immer noch abzuschütteln.

,,Es ist wichtig, wenn es dich beschäftigt, also was ist los? Rede bitte mit mir. Ich mache mir Sorgen um dich."

,,Du musst dir keine Sorgen machen, mir geht es gut. Bitte." Er sah mich jetzt flehend an. Ich seufzte noch Mal, beließ es aber dabei. Vielleicht könnte er ja später mit mir reden. Ich hoffte es zumindest.

,,Hast du genug Fotos? Können wir rein gehen?"

,,Nein es fehlt noch eins.", meinte er jetzt lächelnd.

,,Ach ja?", fragte ich nur skeptisch.

,,Ja. Stell dich bitte Mal hier hin." Ich stellte mich also vor den Kölner Dom und lächelte Basti leicht an, der mit seinem Handy ein paar Fotos von mir schoss. ,,Super!", rief er jetzt begeistert, ,,Dann hab ich jetzt noch mehr Bilder von dir."

,,Gerecht ist gerecht, stell dich auch hier hin. Ich mach jetzt Fotos von dir."

,,Ernsthaft jetzt?", fragte er und sah mich überrascht an.

,,Ja mein voller Ernst!", meinte ich und zeigte auf den Punkt, wo ich vor einigen Sekunden noch gestanden hatte. Er seufzte noch einmal gequält auf, stellte sich dann aber vor den Kölner Dom. Mit einem lächeln auf dem Gesicht sah er zu mir und ich schoss ein paar Fotos von ihm.

,,Wollen wir jetzt nicht in den Dom gehen?", fragte er.

,,Ja gerne.", sagte ich, schnappte mir seine Hand und zog ihn hinter mir her in den Dom. Als wir drinnen waren ging ich gezielt, weiter weil ich ja auch schon alles kannte, doch Basti hielt mich zurück.

,,Warte doch Mal. Ich will mir das hier alles ansehen."

,,Aber das ist doch noch gar nicht das spannende.", meinte ich und versuchte ihn weiter zu ziehen, aber er war stärker als ich und zog mich zurück an seine Brust. Ich knallte mit meinem Kopf gegen seine Brust, die härter als erwartete war und hielt mir danach den Kopf. Aua das tat weh.

,,Vielleicht nicht für dich, aber ich hab das alles hier noch nicht gesehen und es ist neu für mich."

,,Okay, wir sehen uns alles in Ruhe an."

,,Danke." Er sah mich lächelnd an und gab mir einen Kuss auf meinen Kopf.

Ich lehnte mich also an Basti an und ließ ihn in Ruhe alles betrachten. Nach einer Weile legte er seinen Kopf auf meinem ab und nahm mich fester in den Arm.

,,Hast du fertig geschaut?", fragte ich nach einer Weile.

,,Ja hab ich, aber ich mag es hier mit dir zu stehen."

,,Das glaub ich dir. Du hast mich wahrscheinlich genau so sehr vermisst, wie ich dich vermisst habe."

,,Nein ich hab dich bestimmt mehr vermisst.", flüsterte er jetzt.

,,Ganz bestimmt nicht!"

,,Okay okay, wir haben uns beide sehr vermisst. Wollen wir dann noch weiter gehen?"

,,Sehr gerne!", sagte ich und lief weiter.

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Wir sahen uns den Dom noch ein wenig an. Eine Kerze hatten wir ebenfalls angezündet. Ich hatte an meine verstorbenen Oma und Opa gedacht. Sie waren vor ungefähr 5 Jahren gestorben. Zuerst mein Opa und bald darauf meine Oma. Aber der Schmerz saß mittlerweile nicht mehr so tief. Also ich vermisste sie trotzdem noch, aber es war nicht mehr so schlimm, wie als sie gerade verstorben waren.

,,Ich glaube wir müssen langsam Mal zurück. Dann fahren wir mit deinen Eltern zur Polizei." Ich seufzte einmal auf, nickte ihm dann aber zu.

,,Okay dann lass uns gehen."

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