"My Letter To Me"
Hallo, Du Jimin in meiner Zukunft! FR. 28. Februar 2020
Du hast Dir damals (also für mich heute) vorgenommen, einfach den ganzen Dreck aus Deinem Kopf mal aufzuschreiben und es Dir nach zehn Jahren nochmal durchzulesen. So here we are. Was Du wohl davon halten wirst? Ob es Dir dann wieder so scheiße geht, dass Du Dich am liebsten in Grund und Boden schämen oder besser noch in Luft auflösen willst? Hoffentlich nicht. Ich hoffe, Du (also ich ...) hast in dieser Zeit dazwischen weiter gelernt, Dich nicht mehr so sehr selbst zu quälen, Dich nicht mehr ständig zu überfordern, den Menschen um Dich drumrum und Dir selbst mehr zu vertrauen und auch mal ein Kompliment anzunehmen. Denn das alles kann ich Stand heute immer noch nicht so richtig, obwohl ich schon echt weit gekommen bin.
Falls Du Dich nicht mehr erinnern solltest – ich papp Dir ein paar Bilder dazu – dann weißt Du bestimmt wieder, was ich meine.
Wenn die ARMY's mich loben und in den Himmel jubeln und mir Komplimente machen, dass ich so toll und so hoch und so sauber und überhaupt engelsgleich singen kann, dass ich göttlich tanze, dass ich wunderschön und einzigartig bin und überhaupt der Grund bin, dass sie alle noch am Leben sind – dann kann ich nur den Kopf schütteln. Gehts auch ein bisschen realistischer bitte? Ist ja lieb gemeint, aber ... Wie soll ich DAS denn glauben?
Ich weiß doch, dass ich manchmal schief singe. Ich weiß, dass ich manchmal falsch tanze, dass das Timing nicht stimmt, ich mir die Choreos nicht halb so gut merken kann wie Taehyung. Ich bin kein Engel, ich mache Fehler – und ich habe bei jedem einzelnen Fehler das Gefühl, dass ich die Menschen vor der Bühne, die ein irres Geld für Flug, Hotel und Ticket ausgegeben haben, um ihr Erspartes betrüge, wenn ich nicht perfekt bin. Ich meine – die bezahlen doch dafür, dass ich alles richtig mache! Da kann ich doch schlecht sagen:"Ihr müsst halt mit meinen Fehlern leben, Pech gehabt."
Wie wir alle habe ich als Jugendlicher Träume gehabt und bin drauflos gestürmt. Ich habe mich wie die anderen sechs auch kopfüber in diese Lebensaufgabe gestürzt und dafür einen Vertrag unterschrieben, dessen Tragweite ich niemals erfassen konnte. Nach und nach habe ich aus diesem Traum dann selbst einen Alptraum gemacht.
Hart gearbeitet haben wir alle, unzufrieden mit uns selbst waren wir alle, Angst vor dem Versagen und einem Berg Schulden hatten wir alle, überfordert waren wir alle. Wir haben diese Verträge unterschrieben, weil wir uns nichts Schöneres vorstellen konnten. Aber ich habe es geschafft, dieses ach so tolle IDOL-Leben in meine ganz persönliche Hölle zu verwandeln.
Jedes Scheitern war eine Katastrophe, jedes Kompliment wurde zu einem „Aaaaaber du kannst das NOCH besser!" oder zu einem „Jetzt musst du aber immer so gut sein!" in meinem Kopf. Wann habe ich jemals in all den Jahren etwas unreflektiert genossen? Wann habe ich auch nur einmal völlig unbeschwert und mit reiner Freude eine Bühne betreten? Wann habe ich auch nur ein einziges Mal zu mir selbst gesagt: "Das hast du gut gemacht"?
Richtig – nie. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, und das ist doch schon traurig genug, oder? Aber vielleicht kannst Du das ja inzwischen von Dir selbst sagen. Wär toll. Ich würd es Dir gönnen!
Und es ist ja sooo leicht, in diese Falle zu tappen, wenn man so im Rampenlicht steht. Jeder hat eine andere Meinung über mich, und jeder meint, diese Meinung allgemeingültig setzen und in die Welt posaunen zu müssen. Lächeln, Jimin, lächeln! Egal, wie peinlich sich die Mädels beim Fansign benehmen, egal, wie hässlich die Klamotten sind, egal, wie viele Witze über meine Größe oder meine Hände oder meine Nase oder meine Stimme oder, oder, oder gemacht werden – lächeln, verführerisch mit den Augenbrauen wackeln, T-shirt hoch und winkewinke. Stell dich nicht so an!
Also habe ich gesungen, obwohl ich mir am liebsten vor mir selbst die Ohren zugehalten hätte, ich habe getanzt, obwohl ich mich gefühlt habe wie ein Nilpferd, ich habe gezwinkert, egal, WIE bescheuert die Zwischenrufe der Teenies waren, ich habe gefastet, bis ich nur noch zusammengeklappt bin, ich habe weiter trainiert, obwohl mir die Knie schon so höllisch weh taten, dass ich kaum noch laufen konnte. Ich habe mich um alle anderen gekümmert, mich um alle anderen gesorgt, für alle anderen gesorgt, Tränen getrocknet, Trauer in Gelächter verwandelt, Einsamkeit vertrieben – und mich selbst dabei auf der Strecke gelassen.
Wenn ich mir meine Songs ansehe, meine Soli, die im Laufe der Jahre entstanden sind, dann ist eigentlich nur ein einziges wirklich fröhlich, zuversichtlich. Und das ist „Serendipity". Alle anderen - „Lie", „Promise", das irgendwie trotzige „Filter"- reine Katastrophen. Trotzreaktionen, Lebenslügen, Sackgassen, Todesängste, abgrundtiefe Scham bei Versagen, Angst vor der Wahrheit, Unfähigkeit, mich auszudrücken. Und warum? Weil ich selbst nicht wusste, wer ich bin und was ich sagen wollen könnte. Ich hab mal gesagt, dass ich eine „Wischiwaschi-Persönlichkeit" habe. An den immernoch zu vielen dunklen Tagen glaube ich das noch immer. Manchmal wenigstens kann ich inzwischen beim Blick in den großen Studiospiegel zu mir selbst sagen: „das hast du gut gemacht", ohne sofort ein „jetzt aber noch mehr, bitte" hinterherzuschieben.
Jaja, sie haben ja recht, die Lästermäuler, ich habs ja oben schon geschrieben. Ich habe mir dieses Leben selbst ausgesucht. Aber niemand hat mich gewarnt. Eigentlich sollten die bei den Auditions nicht die Fähigkeiten zum Singen und Tanzen testen. Sondern einen psychologischen Test auf Belastbarkeit und Teamfähigkeit machen. Teamfähig bin ich. Aber seelisch belastbar?
Sag mir: hat sich das geändert? Verbessert? Verschlechtert? Kannst Du, wenn Du es flüstern hörst oder in einem Kommentar liest:
„Der rosa Zwerg mit der platten Nase soll von der Bühne verschwinden, der kann doch nix."
Kannst du dann ehrlich grinsen und sagen:
"Du kannst mich mal, ich weiß, wer ich bin und was ich kann."
Schaffst Du das inzwischen? Ich schaffe es. Manchmal ...
Am lautesten dröhnen diese Stimmen in meinem Kopf, wenn ein Fehler auf der Bühne offensichtlich ist. Oder wenn ich mich mal wieder so verkrampfe, dass ich den Kopf nicht drehen kann und deshalb gar nicht erst rauf gelassen werde auf die Bühne. Dann schreit das Versagen aus jedem Winkel meiner Seele, nimmt mich völlig gefangen und macht mich so richtig nach Strich und Faden fertig. Tilt – game over! Der allerletzte Rest von Würde hockt dann zitternd in einer Ecke meines Seins und betet, dass ich es wenigstens schaffe, nicht vor Entsetzen einfach von der Bühne zu rennen.
2016 kam der internationale Durchbruch, 2017 kamen die AMA's, 2018 sind wir bei den BBMA's abgehoben und haben bis heute keinen Boden mehr unter die Füße bekommen. Mit der Berühmtheit kamen das Gewühl an den Flughäfen, das Spießrutenlaufen in der Stadt, die Privatjet's, die Morddrohungen, der Neid. Irgendwann habe ich mich leise, sehr leise gefragt, ob ich mich 2018 vielleicht nur deshalb nicht umgebracht habe, weil ich Ende 2017 bei Jonghyuns Tod begriffen habe, was das für alle anderen bedeutet? Und dass ich leben will. Aber eben nicht so ...
Bis es endlich wirklich aufwärts ging, war es noch ein furchtbar weiter Weg. Zunächst mal hat uns Jonghyuns Freitod, nein, in Wahrheit Verzweiflungstod so von den Beinen gerissen, dass wir einige Wochen später immer noch völlig stumm und erschüttert um unseren Esstisch saßen und schließlich einer ausgesprochen hat, was wir alle gedacht und gefühlt haben.
„Sollen wir aufgeben? Denn sooo kann es nicht weitergehen."
Es war, als wäre ein Damm gebrochen. Nicht nur ich, wir alle haben auf einmal mit anderen Augen auf unsere Arbeit geschaut, haben unsere Lebensumstände anders gesehen, haben die Stimmen der Fans ganz anders wahrgenommen, die immerzu gesagt haben:
"Macht Pause, Jungs!"
Ja! Aber wie denn???
Eine ganze Weile haben wir einfach weiter wie die Hamster im Rädchen unseren Job gemacht, obwohl diese Frage über uns schwebte und auf eine Antwort wartete. Immer weiter im Rädchen. Als wollten wir diese Frage nicht beantworten, haben wir ein Jahr lang gerödelt wie die Bekloppten. Hobis „Hopeworld", „Speak Yourself" für Japan, „Love Yourself Tear", dann „Love Yourself Answer". Ab August die Welttournee, im November dann noch Namjoons „Mono". Wir haben uns schier in Stücke gerissen. Nur nicht nachdenken!
Und wenn wir doch nachdenken? Wenn wir ehrlich hinschauen? Tae hat die Urticaria entwickelt, eine Art psychosomatische Reaktion des Körpers auf zuviel Stress. Nein, warum bloß??? Bei den Stadionkonzerten in USA haben wir bei Affenkälte geschwitzt, gestanden, geschwitzt – und uns fast alle erkältet. Jeongguk hat sich in London beim DuScHeN!!! wegen einer Glasscherbe für Monate ins Off geschossen. Ich hätte an meinem Geburtstag in Amsterdam fast nicht auf die Bühne gekonnt – der Nacken mal wieder. Und wenn wir ehrlich sind: auch Mono klingt durch die Bank nicht grade fröhlich. Manche Fans haben geschrieben:"Das ganze Album klingt so gedämpft und depressiv. Was ist denn mit Namjoon los?"
Und ich? Meine Lieblingsbeschäftigung in 2018 war: bei „the truth untold" auf offener Bühne in Tränen auszubrechen.
Am Schlimmsten war es allerdings am Ende des Citiy Field Konzerts in New York. Ich habe plötzlich realisiert, was ich hier seit Monaten tue. Seit Jahren tue. Eine Maske aufsetzen, lächeln, mich dahinter hundeelend fühlen – und einfach immer weiter machen. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben nicht so geheult wie da am Bühnenrand. Von da an habe ich jedes einzelne Konzert gefürchtet, denn ich habe mich vor dem Song gefürchtet. Meine persönliche, ganz offensichtliche Niederlage vor dem Leben. Jedes Konzert wieder. Erinnerst Du Dich? Was bedeutet Dir/mir das heute? Zehn Jahre danach? Hast Du Deinen Frieden damit?
Pünktlich wie die Feuerwehr waren sofort die Kameras da. Mein völlig verheultes, mühsam hinter der viel zu kleinen Hand verstecktes Gesicht ganz groß auf dem Screen. Das Gekreische der Fans, die mir die immer gleichen Phrasen entgegengerufen haben, um mich aufzumuntern. Ich kann bis heute die Bilder und Fancams von diesem Tag nicht anschauen. Ich war wirklich ganz, ganz unten angekommen.
Das Paradoxe war und ist, dass ich trotzdem nirgendwo so gut abschalten und den Moment genießen konnte wie auf den Bühnen dieser Welt. Die Tour war toll. Wir waren toll. Ich konnte mich freuen über die Fans, die Stimmung, unser fantastisches Zusammenspiel. Mein Ausreißer in Nagoya beim Anpanman. Himmel, hat DAS Spaß gemacht! Mein Geburtstag in Amsterdam. Und dann die Überraschung genau ein Jahr später in Saudi Arabien. Ich hab so lange nicht kapiert, dass das ganze Stadion für mich gesungen hat, bis mein Name fiel. Also - wirklich spät ...
Da war so viel Paradoxes in unserem Leben, was wir nicht zusammen bekommen haben:
Der Gedanke aufzuhören – und der Durchmarsch in den Charts.
Die nachtschwarze Finsternis in mir – und das fröhliche, energiegeladene „Serendipity" auf der Bühne.
Der Orden für besondere Verdienste für die koreanische Kultur – und der kollektive Zusammenbruch auf offener Bühne bei den MAMA's 2018, als Jin unsere Trennungsgedanken geoutet hat.
Und die A...löcher dieser Welt hatten nichts besseres zu tun, als Namjoon dafür zu beschimpfen, dass er aus reiner Überforderung angefangen hat zu lachen. Ich höre das Lachen noch. Es war ein bitteres, freudloses Lachen der Hilflosigkeit.
Vielleicht musste mein vieles Geheule aber auch sein, damit ich endlich aufhören musste, mich selbst zu belügen. Erst ohne die Selbstlüge konnte ich die Sehnsucht in meinem Herzen wieder spüren, konnte die Stürme meiner Gedanken auseinandersortieren und einzelne Worte heraushören. Und musste mühsam neu lernen, überhaupt zu verstehen, was ich da höre. Daraus wurde dann mein erster eigener Song - „Promise".
Erinnerst Du Dich, wie ich monatelang die Worte hin und hergeschoben, gedreht und gewendet habe und einfach nicht wusste, was ich eigentlich sagen wollte? Ich wusste: da will was raus. Aber ich war unfähig, es zu greifen, es in Worte zu kleiden. Der Angst und Trauer ein Gesicht zu geben, damit ich es anschauen und loslassen konnte. Ich habe mich selbst gehasst.
„Promise" war der erste Versuch der Ehrlichkeit gegenüber mir selbst. „Promise" war die Hoffnung darauf, dass ich die Talsohle durchschritten hatte. „Promise" war der verzweifelte A...tritt für mich selbst in der Hoffnung, dass ich endlich aufstehe und wieder tanze, statt endlos durch mein Leben zu straucheln und mich selbst zu hassen. „Promise" war richtig und wichtig und gut. Ich hatte endlich mal wieder das Gefühl, dass irgendwo in mir drin ein Jimin steckt, der es wert ist und das Recht darauf hat, zu leben und glücklich zu sein.
Mit der zweiten Talsohle hatte ich nicht gerechnet, denn 2019 ging genauso weiter, wie 2018 aufgehört hatte. Ein einziges Tränenmeer auf der Bühne. Es geht schneller aufzuzählen, wie oft ich NICHT geheult habe. Das war so furchtbar ernüchternd, dass ich geglaubt habe:"Da komme ich wirklich nie wieder raus."
Ich habe lange selbst nicht sehen können, dass „Promise" und „Love Myself" und all die anderen mutmachenden Songs tief im Innern ganz heimlich auch bei mir ihre Wirkung getan haben. "I'm fine" ... der blanke Hohn für mich.
Alles, was ich gesehen habe, war surreal. Die Stars dieser Welt und die Fernsehsender haben sich um uns gerissen, als wären wir Goldbarren. Ich hab das überhaupt nicht kapiert! In meiner Erinnerung hatte das exakt nichts mit mir zu tun. Der Jubel und der Hype und die Awards galten sieben hübschen Hüllen. Wie es drinnen aussah, wollte keiner wissen.
Schon vor einer Weile war Namjoon mit dem neuen Konzept von C. G. Jung um die Ecke gekommen:„Map of the Soul". „Boy with Love" hat Spaß gemacht, war niedlich, aber eigentlich anspruchlos. Mit „Make it Right" habe ich dann zum erstenmal gespürt, dass es aufwärts geht.
Eine ganz andere Hausnummer dagegen war „Dionysos". Nach „Idol" hatten wir alle geglaubt, dass uns jetzt nichts mehr schocken kann. Aber „Dionysos" hat das nochmal getoppt. Weißt Du noch, wie wir im Trainingsraum auf dem Boden gelegen, um unser Leben geschnauft und gesagt haben:"Wir sind langsam zu alt für sowas?"
Und dass wir alle dann gedacht haben:"Wo soll das hinführen. Irgendwann KÖNNEN wir uns nicht mehr noch weiter steigern. Wir machen uns schon wieder kaputt."
Die Arbeit an den beiden „Map of the Soul"-Alben hat mir letztendlich aus dem Loch geholfen. Denn wir haben so oft wie noch nie und so offen und ehrlich wie noch nie darüber geredet, was es für uns bedeutet, so berühmt, so gefeiert und so gehasst zu sein. Wer hoch steigt, kann tief fallen. Yoongis „Shadow" hätte jeder von uns singen können. Das erste Album kam im April 2019, das zweite im Februar 2020. Stück für Stück haben wir 2019 gelernt und für uns durchbuchstabiert, was es heißt, so zu leben.
Wir waren keine Teenies mehr, die sich in ein großes Abenteuer gestürzt haben. Wir waren erwachsen geworden und haben angesichts all unserer Ängste und Schmerzen und Fehler und Grenzen bewusst alle Sieben den Vertrag trotzdem verlängert. Diesmal wussten wir, was wir taten. Wir haben bewusst in Kauf genommen, dass dieses Leben weiterhin unser Leben bleiben würde, bis das Militär uns auseinanderreißt. „Bring the pain, oh jeah."
Jins gekonnt überspielte Unsicherheiten, Yoongis immer lauernde Soziophobie, Hobis riesiger Sack voller Ängste, Namjoons – nebenbei gesagt völlig überflüssige! - Selbstzweifel an sich als Mensch, Musiker und Leader, mein Selbsthass, Taehyungs Urticaria, Jeongguks verlorene Kindheit. Wir haben uns entschieden: „On and On and On and On!"
Trotzdem – oder grade deswegen? - haben wir irgendwann in 2019 kapiert: wir müssen etwas grundsätzlich anders machen. Für Tae stand sogar im Raum, aus gesundheitlichen Gründen aufgeben zu müssen. Täglich Cortison fressen zu müssen, um nicht mitten in einer Choreo auf offener Bühne wegen Atemnot zusammenzubrechen, war nicht länger eine Alternative. Mehr als einmal hat es ihn fast verrissen deswegen. Bei uns tauchte die Frage auf, was wir stattdessen machen würden, wenn wir denn ...
Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals vorher einfach mal so unsere Träume geträumt und geheime Wünsche geäußert hätten. Außer in einem Interview auf Knopfdruck. Wir wussten fast alle recht schnell, was wir mit einem größeren Schluck Freizeit alles anfangen würden. Und dann war es auf einmal möglich. Unser Manager und Bang PD-Nim haben begriffen, dass das nicht nur eine Chance sondern sogar eine absolute Notwendigkeit ist, wenn wir überhaupt als BTS weitermachen wollen.
Auch ich fand die Pause höchst verlockend. Ich hatte mich zwei, drei Jahre lang von Katastrophe zu Katastrophe, von Allzeittief zu Allzeittief gehangelt, war Meister im Verdrängen und Fake-Lächeln geworden und wollte einfach mal meine Ruhe haben. Natürlich hatte ich dann ganz passend zu meinen alten Mustern gleich wieder ein schlechtes Gewissen, als ich gesehen habe, wie die anderen die Zeit sinnvoll genutzt haben. Namjoon ist durch die Welt gereist und hat Kultur geschnuppert. Jeongguk ist ins Fitness-Studio gegangen und hat sich auf sich selbst konzentriert. Hobi hat eine lange geplante Colab in den USA umgesetzt. Yoongi hat an einem tollen Solo-Song gebastelt. Mehrere haben die Zeit genutzt, um endlich mehr Englisch zu lernen. Taehyung hat sich völlig auf seine Gesundheit konzentriert und bewusst seiner Seele Raum gegeben, sich auszudrücken, damit sie heilen kann. Jin war fischen. Hei, das war wenigstens ein Plan!
Und ich? Hab gegammelt, bin mit Freunden nach Hawaii und Paris gejettet, nur um dort dann den Jetlag auszuschlafen und wieder nach Hause zu fliegen. Pfff.
Erst viel später habe ich begriffen, dass diese Zeit nicht vergeudet war. Dass ich in dieser Zeit meiner Seele die Zügel hab schießen lassen, damit sie sich im Verborgenen um sich selbst kümmern konnte. Seelenarbeit kennt keinen Kalender. Ja, ich habe gegammelt. Keine Pläne. Keine Pflichten. Keine Termine. Keine Kameras. Kein künstliches Lächeln. Nur Ruhe und drauflosleben, wie es mir grade einfiel. Wenn ich tanzen wollte, habe ich getanzt. Wenn ich singen wollte, habe ich gesungen – vorzugsweise unter der Dusche, das hallt so schön ... Wenn ich schlafen wollte, habe ich geschlafen, wenn ich essen wollte, habe ich gegessen. Und wenn nicht? Dann eben nicht!
Die Pause war ja gar nicht so lang, wie die Fans erst geglaubt haben. Da waren ja noch das neue Album und die Werbeshootings und "Bon Voyage IV" und „BTS World" und „Connect BTS" und und und ... Wir mussten echt aufpassen, nicht sofort wieder ins alte Fahrwasser zu geraten mit all den tollen Plänen und all der plötzlich überschüssigen Energie. Aber irgendwie war es doch unbeobachteter, entspannter. Allmählich habe ich dann endlich begriffen, dass sich tatsächlich an mir oder in mir oder an meiner Haltung zum Job oder an meinem Bild von mir selbst was verändert hat. Ich konnte plötzlich aufblicken und wieder sehen, wer rechts und links von mir steht, und ich hatte plötzlich wieder unbändige Lust am Contemporary-Tanzen wie zu guten alten Zeiten.
Ein Song entstand in mir, der in einer seltsamen Mischung aus trotzig und selbstbewusst geschrien hat und raus wollte.
„Denkt euch doch über mich, was ihr wollt. Mir doch egal. Benutzt mich für eure Träume, für eure Ängste, für euren Hass, für euren Neid. Legt euch ein Bild von mir zurecht, wie es euch passt. Meinetwegen jeden Tag ein anderes! Es hat ja nichts mit mir zu tun. Ihr könnt mich nicht mehr beeinflussen, das wär ja gelacht. Ich werde euch beeinflussen! Mein Tanz, meine Stimme, meine Worte werden sich wie ein Filter über eure Wahrnehmung schieben, und das ist gut so."
„Filter" - eine gehörige Portion Sarkasmus aus Selbstschutz, aber im sanften Gewand. Mann, war ich verblüfft, als der Song bei den anderen so gut ankam. Tae hat mir das auch direkt gesagt.
"Dein Song macht mich glücklich. Glücklich für dich."
Der lange Urlaub hatte zur Folge, dass wir aus dem "Map of the Soul"-Dreiteiler einen Zweiteiler machten. "Shadow" und "Ego" wurden aus Zeitgründen verschmolzen zu "7". Aber das war genau richtig so. Ich weiß nicht, ob jemals vorher ein Album so lange reifen durfte wie dieses. Je weiter das neue Album gedieh, desto mehr Spaß hatte ich wieder an meinem Beruf, an unserer Truppe, an dem ganzen fantastischen BigHit-Team. Jeder einzelne von meinen Jungs ist mir ungeheuer wichtig, sie sind meine Familie, ich würde für jeden von ihnen durchs Feuer gehen. Und das konnte ich endlich, endlich wieder spüren.
Zum ersten Mal habe ich richtig aktiv an den Songs mitgearbeitet. Ich glaube, bei „Friends" war sogar die Melodie zuerst da. Es war gute-Laune-Musik pur in meinem Kopf. Und wie von selbst verband ich mehr und mehr diese gute Laune mit Taehyung. Von dieser Erkenntnis bis zu dem Text war es dann nicht mehr weit.
Vor Jahren sind wir mal gefragt worden, wer unter uns das beste Team ist. Alle haben sofort auf Tae und mich gezeigt. Und dann kam die Frage, wer sich denn am häufigsten streitet. Tae und ich haben gar nichts mehr gesagt. Und die anderen haben wieder auf uns beide gezeigt.
Ob das zusammengehört? Ich musste jedenfalls beim Schreiben dieses Songtextes daran denken. Ich habe ganz viel zurückgedacht, was wir alles miteinander erlebt und durchgestanden haben. Wie wir miteinander erwachsen geworden sind. Hast Du noch Kontakt zu Tae? Seid Ihr (also wir) immernoch so sehr Seelenverwandte, dass man Euch nicht mit der Kettensäge auseinander bekommt? Hoffentlich! Denn wenn nicht - das wäre der größte Verlust, den Du überhaupt haben könntest.
„Wenn der Applaus leiser wird – bist du dann noch da?"
Die Aufnahmen zu dem Song haben einen irren Spaß gemacht. Da waren wir ja längst wieder fest im Hamsterrad. Deshalb ist es nicht ein einziges Mal gelungen, dass wir im Studio gemeinsam daran gearbeitet haben. Es war immer nur einer von uns da. Ich konnte einfach nicht anders. Ich habe immer, wenn ich fertig war, Tae irgendeinen Mist oder Ansporn aufgesprochen. Und wenn er dann ins Studio kam, um seinen nächsten Part über meinen zu singen, kriegte er als erstes meine Stimme mit einem netten Gruß aufs Ohr.
Allmählich war es Zeit für den Award-Marathon 2019. „Boy with Love", „Dionysos" wurden ausgeschlachtet bis zum Anschlag. Und für jede Show eine neue Version. Es hat Spaß gemacht, dass sich jeder von uns mit einem kurzen Solo ganz selbst präsentieren konnte. Auf die Pferde auf der Bühne hätte ich allerdings gerne verzichtet. Arme Viecher ... Mein persönlicher Höhepunkt waren aber die MMA's 2019. Da hatten wir jeder zwei Minuten Solotanz. Und ich habe aus den Vollen geschöpft. Unsere Soli waren ja im Grunde Teaser für das neue Album – ich der weiße Schwan, Guk der schwarze Schwan, Yoongi musste symbolisch durchs Feuer gehen, ...
Bei meinem Solo habe ich mich einfach unbeschreiblich gefühlt. Ich war so eins mit meinem Körper, ich war so Seele pur, so konzentriert, dass da gar nichts schief gehen konnte. Ich habe die Bühne und die Leute und den Jubel vollkommen ausgeblendet, war ganz bei mir selbst. Auf manchen Fotos sehe ich aus, als ob ich grade vom Himmel schwebe und gleich lande. Wie ein Engel auf einem Lichtstrahl. Beim Betrachten dieser Bilder habe ich zum ersten Mal gefühlt, warum die ARMY's das immer sagen.
Kriegst du auch eine Gänsehaut, wenn du an diesen Moment denkst?
Hinterher habe ich dann allerdings eine Lektion in „ihr könnt mich alle mal"-Üben bekommen. Die Hose. Diese sch... Hose! Sieben Jahre Bühnenerfahrung, zwanzig Leute, die an mir rumgetüddelt haben. Und ich geh mit offenem Hosenstall auf die Bühne, ganz in weiß, schööön von weitem zu sehen. Ich hoffe, DAS hattest Du längst vergessen und vergisst es jetzt auch sofort wieder!
Bei den Proben zu „On" haben wir zum dritten Mal hintereinander gesagt:"Schlimmer geht's nimmer."
Und Sung-Deuk hat uns grinsend geantwortet:"Schlimmer geht's immer!"
Aber ich hatte das Gefühl, mich könne nichts mehr stoppen. Zwei Songs von mir auf dem Album – ich hab gedacht, ich hör nicht richtig, als „Friends" auch reingerutscht ist -, ein neuer Tanzstil, der mir ganz anderes abverlangt hat als bisher, der meiner Art, mich zu bewegen, sehr entgegen kam. Viel im Fokus, viele Lines, ich durfte und musste alles aus mir rausholen. Ich habe gefühlt: ich bin (wieder) da!
Und „Black Swan". Diese Tanztruppe hat alles, was wir bisher gemacht haben, auf eine neue Ebene gehoben, hat mich in eine völlig neue Welt entführt. Kurz habe ich mich klein gefühlt. Ich musste das ein bisschen sacken lassen, aber dann war das für mich nicht ein „alle anderen können alles besser als ich" - endlich, endlich nicht mehr!
Für mich war das:"Das will ich auch! Und ich schaff das!"
Was war zuerst da – das Huhn oder das Ei? Meine neue Lust am Contemporary oder die Choreo für „Black Swan"? Ich weiß es nicht mehr. Kannst Du Dich erinnern? Schon die Proben waren ein einziger Höhenflug für mich. Also - beinhart, anstrengend bis zur Erschöpfung. Aber mit einem befriedigenden Gefühl dabei, dass ich diesen Song leben und zu etwas Besonderem machen darf. DAS war es, was ich wollte. SO wollte ich mich über meinen Körper ausdrücken können. Sung-Deuk musste mich aus dem Entertainment rausprügeln, damit ich mir im Übereifer nicht schon wieder die Knie kaputt-trainiere.
Die Uraufführung in den USA. Das Musikvideo in dem alten Theater. Mir war vorher gar nicht klar, WIE tragend meine Rolle für das Video sein würde mit den vielen fast schwarzweißen Solostellen. Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, habe ich es geschafft, NICHT als erstes zu kucken, was ich alles hätte besser machen können. Ich wurde so eingesogen von der Atmosphäre, von dem Licht, von den Schatten, von unserem Zusammenspiel, von meinen Flügeln, dass ich tatsächlich einfach mal nicht mich gesehen habe. Sondern den tanzenden Schwan.
Interessanterweise ist der für mich wichtigste Song auf „7" aber noch ein anderer. „Louder than Bombs" ist meine Geschichte, ich bin so richtig glücklich, dass ich in meinen Lines auch genau das singen darf. Und viele Fans haben das auch gemerkt. Im zweiten Refrain singe ich:
Ich werde es vor der Welt sagen.
Die Tage, an denen ich dir den Rücken zukehrte,
Die Tage, an denen ich dauerhaft davonlief, sind vorbei!
Erinnerst Du Dich? Wie bei „Promise" sage ich hier „Du" und meine dabei mich selbst. Noch deutlicher ist es im letzten Refrain, und wieder sind es meine Lines.
Lauter als Bomben singe ich.
Ich verspreche es dir und mir:
Ganz egal, welche Wellen uns erfassen,
wir werden niemals aufhören für euch zu singen.
Und zu tanzen. Und zu hoffen. Und Liebe und Selbstakzeptanz in die Welt zu tragen. Und dafür zu streiten, dass wir und unsere Kinder in einer heilen Welt gesund leben können.
Apropos – das würde mich ja jetzt schon brennend interessieren. Hast Du ... nein, habe ich Kinder in der Zukunft? Habe ich eine Frau, mit der ich durch Dick und Dünn gehen und Pferde stehlen kann, und Kinder, die in einer lebenswerten Welt und in einer gerechten Gesellschaft glücklich groß werden können? Habe ich Zeit, um mit ihnen durch die Berge zu wandern und ihnen die Schönheit alles Lebendigen zu zeigen? Wie mein Vater es mit mir getan hat? Bitte! Ich hoffe es so sehr. Wenn ich eines Tages Du bin, dann werde ich es wissen.
Vor einer Woche ist das Album rausgekommen, hat schon wieder alle Rekorde gesprengt und sowohl die ARMY als auch uns glücklich gemacht. Wir können es kaum erwarten, damit endlich auf die Bühne zu gehen. Wir hoffen und bangen, dass dieser bescheuerte Virus aus China uns da nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Wenn wir jetzt diese Tour nicht machen können, muss Jin damit leben, dass er sich nicht auf der Bühne von unseren Fans verabschieden konnte. Und das wäre für ihn die Höchststrafe. Du, der Du das zehn Jahre später liest, weißt, ob wir getourt sind. Ob Jin noch mit auf die Bühne konnte. Oder ob wir demnächst eine kreative Zwangspause werden einschieben müssen. Wir wissen jedenfalls schon, dass wir die ganzen Comeback Shows ohne Publikum tanzen müssen. Wie bekloppt, das macht überhaupt keinen Spaß! Und das Anfeuern fehlt uns dann einfach auch. Wir werden sehen ...
Duuu, Jimin in der Zukunft ... Sorry, dass das jetzt so lang geworden ist. Ich hoffe, Du hast überhaupt bis hier gelesen! Hast Du gelacht? Hast Du geweint? Hast Du Dich erinnert? Oder hat dieses Leben – für Dich ja "damals" – überhaupt nichts mehr mit Dir zu tun? Ich weiß nur: das musste einfach mal alles raus, und es sollte nicht verloren gehen.
Vor zwei Jahren wollte ich nicht sein. Jetzt sage ich Dir, in der Zukunft:"Wie schön, dass es Dich gibt! Wie wundervoll und einzigartig, dass Du so bist, wie Du bist, dass Du das kannst, was Du kannst, dass Du so liebst, wie Du liebst."
Ich rufe Dir zu:"Verbiege Dich nicht. Nie wieder! Es hilft Dir nicht aus der Falle – es stößt Dich nur tiefer rein, es macht Dich nur kaputt. Sei glücklich, einfach, weil Du Du bist."
Und vielleicht schreibst Du ja jetzt dem Jimin, der von Dir aus in zwanzig oder dreißig Jahren schon seine Enkel auf seinen kaputten Knien wiegt, auch einen Brief. Ich, so wie ich jetzt bin, werde nicht dabei sein. Du, so wie Du jetzt bist, wirst nicht dabei sein. Aber wir, so wie wir dann sind, werden das erleben und uns alle Fragen beantworten können, für die wir jetzt die Antwort noch nicht kennen.
Jimin, ich liebe Dich! Dein Jimin
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Filter
Der interesselose Ausdruck auf deinem Gesicht, gelangweilt bis in die Zehenspitzen.
Bitte schau mich jetzt an.
Leg dein Handy weg, denke nicht einmal daran, dich wegzudrehen.
Lass mich deinen Typ wissen.
Du kannst mich auswählen und benutzen, yeah!
Oh, ich verdecke deine Augen mit meinen Händen.
Oh, du kommst dem Geheimnis näher.
Ich führe dich in eine völlig neue Welt.
Yeah, öffne deine geschlossenen Augen jetzt, los!
Mische die Farben in der Palette, wähle deinen Filter.
Welches meiner Ichs willst du?
Ich bin der, der deine Welt verändern wird, ich bin dein Filter.
Lege ihn über dein Herz.
(Okay) Wie ist es, fühlst du es schon? Ist es noch nicht genug?
(Ja) Mädchen, du bekommst jetzt deine Chance.
Ich kann dein Flaschengeist sein,
wie wäre es mit Aladdin?
Ich werde alles für dich werden.
Du kannst mich auswählen und benutzen, yeah!
Oh, ich werde dich in meinen Armen halten wie in deinem Traum.
Oh, es ist ein geheimes Merkmal.
Jeden Tag werde ich neu für dich sein,
weil es keinen Spaß macht, andauernd derselbe zu sein.
Mische die Farben in der Palette, wähle deinen Filter.
Welches meiner Ichs willst du?
Ich bin der, der deine Welt verändern wird, ich bin dein Filter.
Lege ihn über dein Herz.
Sieh mich an, der plötzlich zum Kind geworden ist,
das mit jedem Blick niedlicher wird und dir den Verstand raubt.
Ich überschreite Geschmäcker und Standards,
du wirst mir verfallen und schließlich nur mich wollen.
Yeah, denn du hast mich geformt.
Ich bin der brandneue Filter, den du zuvor noch nie gesehen hast.
Überlasse dich ganz mir,
so dass du etwas viel aufregenderes sehen kannst. Wähle deinen Filter
und lass ihn nur aus mir bestehen.
Nana na na na na na na na
Wähle deinen Filter und lass ihn nur aus mir bestehen.
Nana na na na na na na na
Ich bin dein Filter, überlasse dich ganz mir.
Wir werden zu einem komplett neuen "Wir" werden.
Ay, lege mich über dein Herz.
Jimin von BTS erklärt in einem Interview mit Spotify die Bedeutung, die hinter seinem Solo-Lied "Filter" steckt.
Jeder der Tracks auf "7" erzählt eine aussagekräftige Geschichte über die Gedanken, Perspektiven und Lebenserfahrungen der Mitglieder der Band. Obwohl Jimin nicht das Verdienst zugeschrieben wird, sein Solo geschrieben zu haben ("Filter" wurde von 10 Künstlern, darunter Bang Si Hyuk, mitgeschrieben), ist Jimin derjenige, der das komplexe Konzept entwickelt hat.
"Ich habe mir den Song "Filter"ausgedacht. Filter können die Dinge innerhalb einer Kameraanwendung oder in sozialen Medien sein, aber sie können auch die Perspektive oder das Vorurteil von Menschen bedeuten.
Ich nahm diese verschiedenen Bedeutungen und drückte sie in dem Lied aus, wie ich mich der Welt auf viele verschiedene Arten präsentieren möchte.
Ich denke, ich werde in der Lage sein, eine neue Seite von mir zu zeigen, die sich sehr von meinen früheren Titeln "Serendipity" und "Lie" unterscheidet.
"Bitte, freuen Sie sich darauf", schloss er. "Filter."
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Lauter als Bomben
Er ist jetzt so klar geworden, der unbekannte Schatten inmitten dieses Jubels. Die Worte, denen ich vielleicht nie wieder Glauben schenken können werde:"Lass uns nur die guten Dinge sehen und hören." Dein stummes Leid erschüttert mich. In meinem ruhigen Meer steigen die Wellen empor.
Lauter als Bomben breche ich. Eine Flut von Schmerz strömte, seitdem ich wusste, dass der Ausdruck auf deinem Gesicht nicht dieser Ausdruck war. Lauter als Bomben breche ich.
Baby, ich bin weniger als Nichts, leichter als das Licht, verlange keine Sache von mir. Aber du sagst ich bin etwas mehr als Etwas, leichter als das Licht, gib nicht dein Leben auf. Hier verbleibe ich, bete nur für bessere Tage. Jeder Tag ist ein Labyrinth. Ich frage mich, ob dies mein Platz ist.
Wo ist mein Weg? Der Boden, der weiterhin bebt. Ich breche alleine zusammen, stumm. Lauter als Bomben, yeah. Ich möchte dir sagen, dass es überall Dunkelheit gibt. Also habe vor ihr keine Angst. Ganz egal, was für eine Art von Nacht mich verschlingt, ich werde nicht aufgeben.
Ich werde für dich kämpfen, wir werden leuchten. Du und ich fühlen alles zusammen, Trauer und Schmerz. Es ist kein Zufall. Yeah, wir haben dieses Spiel gewählt.
Lauter als Bomben, sage ich - Ich werde es vor der Welt sagen: die Tage, an denen ich dir den Rücken zukehrte, die Tage, an denen ich dauerhaft davon lief, sind vorbei ! Lauter als Bomben sage ich das.
Die Leute sagen, dass sie uns beneiden. Sie sagen, dass mein Schmerz Heuchelei ist. Ganz egal, was ich tue, ich rolle mich im Dreck. Wenn nicht wir, wer wird es dann tun?
Die Leute sagen, dass sie uns beneiden. Sie sagen, dass mein Schmerz Heuchelei ist. Ganz egal, was ich tue, ich rolle mich im Dreck. Wenn nicht wir, wer wird es dann tun?
Lauter als Bomben singe ich. Ich verspreche es dir und mir: Ganz egal, welche Wellen uns erfassen, wir werden niemals aufhören für euch zu singen. Ich singe lauter als Bomben.
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Und da ist sie, die 100. Followerin!
Also raus damit!
Heute ist der 18.5.2020
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