Kapitel 13: Vergangenheit
Garmy's Sicht:
Ich war immer noch sehr geschockt über das was gerade passiert ist. 'Wie ist der denn nur drauf?! Wie schrecklich...' Ich konnte kaum glauben, dass ich tatsächlich Mitleid mit Clouse hatte. Ich schlich aus meinem Versteck und sah dann Clouse, der mit entsetzten Gesicht vor mir stand. Ich zuckte vor Schreck zusammen. "Entschuldigung....",murmelte ich. Er seufzte und lief an mir vorbei. Ich war kurz erstarrt, aber rannte ihm dann nach. "Hey, Clouse! Warte mal!"
Er blieb stehen und drehte sich zu mir. Erst jetzt sah ich wie er zugerichtet war. Sein rechtes Auge war leicht bläulich und an seinen Wangen befindeten sich einige, tiefe Schnittwunden und Prellungen. "Wieso bist du mir gefolgt?",fragte Clouse mich kühl. "Ich wollte wissen wo du hingehst....ich meine, das du mitten in der Nacht einfach abhaust ist ja schon seltsam.",erklärte ich. Er warf mir einen verächtlichen Blick zu und stapfte dann weiter. Ich folgte ihm hastig und fragte nervös: "Weshalb ist deine Mutter denn gestorben? Ich meine, warum beschuldigt dich dein Vater?" Clouse seufzte nur und ich fügte rasch hinzu: "Du musst es natürlich nicht sagen, wenn du nicht willst!" "Nein, schon gut. Ich sag's dir, obwohl ich dich eigentlich nicht leiden kann.",sagte Clouse und setzte fort. "Als ich noch ein Kind war, habe ich oft diesen Wald besucht. Aber eines Tages, war ich unvorsichtig und landete im Gebiet der Anacondrai. Die hätten mich getötet, wäre meine Mutter nicht dazwischen gegangen. Sie sagte ich soll weg rennen, so schnell ich kann. Das tat ich auch, aber in diesem Moment wusste ich nicht, dass ich sie nie wieder sehen werde. Und mein Vater behauptet, dass alles meine Schuld war. Er hat mich seit dem Vorfall fast jeden Tag geschlagen und angeschrien..." Ich starrte Clouse mit weit aufgerissenen Augen an. "Das....ist ja furchtbar.... Wieso hast du dir sowas gefallen lassen?" "Was hätte ich schon machen können? Er war viel stärker als ich, das ist er jetzt noch. Ich hätte also keine Chance gegen ihn gehabt.",antwortete er. "Mein Vater war zwar auch immer ziemlich streng zu mir und meinem Bruder, aber er hätte uns nie im Leben geschlagen. Was du hier durchgemacht hast, finde ich wirklich schlimm.",sagte ich mit betrübter Stimme. Clouse hob eine Augenbraue. "Wie jetzt, hast du etwa Mitleid mit mir? Das ähnelt dir ja gar nicht." "Naja irgendwie....schon...ein bisschen...",murmelte ich. Er sah mich überrascht an.
Wir erreichten das Dojo total erschöpft, ich trat schließlich in mein Zimmer, schlüpfte in mein Schlafanzug und warf mich ins Bett.
Am nächsten Morgen aß ich müde mein Frühstück. Chen saß vor mir und las die Zeitung. Ich konnte kaum meine Augen offen halten. In der letzten Nacht hatte ich zu wenig Schlaf. 'Bin ich froh, dass heute kein Trainingstag ist.',dachte ich erleichtert. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Mach auf.",befahl Chen knapp. Seufzend begab ich mich zur Tür und öffnete diese. Vor mir stand ein hübsches, schwarzhaariges Mädchen. Verwirrt starrte ich sie an, dann fragte sie mich: "Sorry, falls ich störe, aber ist Clouse hier?"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro