PoV Palle

Während wir in mein Zimmer gingen, versuchte ich, Manus Blick zu deuten, der mich von der Seite her immer wieder ansah. War das in seinen Augen Hoffnung oder einfach nur Neugierde? Vorfreude oder nur Interesse?

Nebeneinander setzten wir uns auf mein Bett und ich versuchte, die richtigen Worte zu finden. Schließlich fing ich unsicher an: „Also... Manu, du bist ja tolerant. Und ich... naja also... ich... ich bin schwul."

Mein Blick blieb auf den Boden gerichtet. Ich wusste, dass er damit kein Problem hatte, immerhin wohnten wir mit einem schwulen Pärchen in einer WG. Allerdings wusste ich nicht, was ich jetzt sagen sollte, um Manu die komplette Wahrheit zu gestehen.

Während ich aber noch nach den richtigen Worten suchte, fing der Größere an zu reden: „Das... also das ist okay. Und... also ja.. nein... naja, nein." Wider schwiegen wir und mein Herz schlug so laut, dass ich das Gefühl hatte, Manu musste es hören.

Die Stille drückte so laut auf meine Ohren, dass ich einen weiteren Versuch startete, Manu die Wahrheit zu sagen. „Also... da ist noch was. Weil... also naja ich... Mann! Naja ich... obwohl vielleicht ist das doch keine gute Idee wenn ich dir jetzt so viel erzähle, immerhin geht's dir nicht gut."

Entmutigt ließ ich den Kopf sinken doch Manu murmelte mit fast schon flehender Stimme: „Bitte, Palle, sag mir die Wahrheit, ich halte diese Spannungen und Geheimnisse nicht mehr aus!"

Meine Atmung ging immer schneller. Mein Herzschlag schien alle Geräusche zu überdröhnen, das Blut rauschte in meinen Ohren und meine Sicht verschwamm leicht, während meine Hände anfingen zu schwitzen und mein Mund trocken wurde.

Und mit leiser, rauer Stimme murmelte ich: „Ich... ich liebe dich."