Harry ist froh, dass der Strom nicht ausfällt und der Körper, der vor ihm auf dem Experimentiertisch liegt, gut sichtbar ist.

Er hält sich erst an seinem weißen Mantel und dann an seiner Schutzbrille fest, um sich vom Gestank der Leiche abzulenken.

Harry versucht nicht so viel zu atmen und dann öffnet er ein Fenster.

Als er zurück zum Experimentiertisch geht, liegt er immer noch da.

Leblos, tot, bleich und am verwesen.

Harry zieht sich seine Latex-Handschuhe über und nimmt sich ein paar Kabel vom Nebentisch.

Es muss klappen. Denn was wenn es nicht klappt?

Dann mag alles verloren sein.

Dann hört die Welt sich auf zu drehen.

Er schließt einen Draht um seinen Kopf, dreht alles sorgfältig zu und achtet darauf, dass ein Teil des Drahtes direkt unter der Haut entlang führt, diese jedoch nicht beschädigt.

Harry schließt ein Kabel an.

Weitere Drähte kommen um seine Arme, seinen Bauch und dann näht Harry die Wunde im Gesicht noch zu.

Als er mit der Nadel ins Fleisch pickst, fließt kein Blut heraus.

Harrys Gerätschaften hinter ihm vibrieren und geben leise Geräusche von sich. Es ist normal, aber an diesem Tag scheinen sie zu schreien: „Benutz mich! Lass mich Leben erschaffen!"

Harry ignoriert diese Rufe vorerst. Er ist damit beschäftigt, alles richtig einzustellen und dann folgt die Spritze.

Er tunkt sie in den Behälter mit dem Elixier, lässt sie sich voll pumpen, klemmt die Nadel davor und hält sie zitternd in seiner Hand.

Er hat nicht mehr viel und eine Spritze muss ausreichen. Wenn eine halbe bei einer Katze gereicht hat, reicht eine ganze für seinen Liebsten.

Es ist schwer die Spritze anzusehen und sie in den Hals zu führen.

Er zittert.

Und er muss schnell sein. Denn er muss den Storm durch den Leichnam jagen, kurz nachdem er das Elixier eingeführt hat.

Harry beißt sich auf die Zunge, runzelt die Stirn. Eine Hand befindet sich an der Spritze, die andere ist hinter seinem Rücken, bereit um den Regler aufzudrehen.

Dann lässt er die Flüssigkeit in den Hals fließen und dreht den Regler auf Stufe 2. Stufe 2 von 20.

Harry tritt schnellstmöglich zurück, als er den Regler von 2 auf 5, dann von 5 auf 10 dreht.

Nicht zu schnell, aber nicht zu langsam.

Der Raum wird von Licht durchflutet, als Harry die Geräte auf die zwanzigste Stufe gestellt hat. Er hat seine Schutzbrille auf und steht mit dem Rücken zu seinem Experiment.

Das Experiment, was unter gar keinen Umständen schief laufen darf.

Harry hört es blitzen und funken. Er hört wie sich der Leichnam durch den Strom bewegt.

Harry holt tief Luft und schluckt. Seine Hand steckt immer noch, völlig verschwitzt in seinen Handschuhen und seine Beine beben.

Er ist sonst nicht so instabil.

Er war noch nie so instabil.

Doch heute muss er es wohl sein.

Er hört ein lautes Knallen, eine Rauchwolke steigt hinter ihm empor und da dreht Harry den Regler schnell wieder auf Null und dreht sich um.

Seine Augen und Hoffnung groß.

diese geschichte wird anders als meine anderen. es wird um tod, verlust und horror gehen. also wenn ihr euch nicht bereit für so etwas fühlt, dann liest sie bitte nicht.

es wird nicht sonderlich fluffy werden, so viel sei gesagt.

jamie xx