Ein bunter Strauß neuer Fragen
Von LawrenceakaMulder wurde ich nominiert, folgende Fragen zu beantworten.
Have Fun and a nice Weekend! :-)
1. Was war das Mutigste, das du je getan hast?
Kinder zu bekommen. 😊
2. Zitiere einen Dialog aus deinem Lieblingsfilm, ohne uns den Film zu verraten. (Mal sehen, wer es erraten kann. Und bitte nicht schummeln. Wer es nicht kennt, darf raten oder einfach „keine Ahnung" schreiben.)
Puh, ich habe jetzt geschlagene 10 Minuten überlegt, ob mir dazu irgend etwas einfällt. Aber die Beantwortung scheitert zum Einen an meinem miserablen Gedächtnis – ich bin alt und schlittere schon seit geraumer Zeit am Rande der Demenz entlang 😉 und zum Anderen habe ich schlichtweg keinen expliziten Lieblingsfilm.
Ok, hier ein Brocken aus einem meiner Favoriten – jetzt werden gleich alle aufjaulen – respektive die 5 Hanseln, die sich meine Ergüsse hier zu Gemüte führen: „Ein Ring, ..." Ich glaube, das reicht schon. Kein Dialog, aber immerhin ein Zitatschnipsel. Es ist der gute Wille, der zählt. Nicht wahr? 😊
3. Denkst du lange darüber nach, was du tragen (anziehen) sollst?
Ja, ungefähr so lange, bis ich weiß, in welchem Wäschekorb ich meine Lieblingsjeans und einen brauchbaren (Kapuzen)pulli vergraben habe. Meist schaffen es die frisch gewaschenen Klamotten nämlich nicht einmal mehr in den Schrank. Bei meinen Kindern mache ich mir weitaus mehr Gedanken zur Kleiderauswahl.
4. Was war das schönste Kompliment, das dir jemand gemacht hat?
Es war einmal in der Mittagspause. Ich hatte einen miesen Tag und am Morgen fast auf mein Spiegelbild erbrochen und im Büro legte es auch alles und jeder darauf an, sich gegen mich zu verschwören. Ich schlurfte also desillusioniert die Straße entlang, als plötzlich ein Auto neben mir anhielt und ein junger Mann heraussprang. Jünger als ich sogar. Im ersten Augenblick war ich echt geschockt und habe nur darauf gewartet, dass er mir ein mit Chloroform getränktes Taschentuch ins Gesicht drückt. Statt dessen schenkte mir der Typ ein strahlendes Lächeln und sagte:
„Ich musste jetzt einfach anhalten, um dir zu sagen, dass du eine wunderschöne Frau bist."
Ich bin nicht oft sprachlos, aber in diesem Moment war ich es. Und sein Kompliment kam gerade im rechten Augenblick.
5. Über welche Frage würdest du dich freuen? Schreib sie hier auf und beantworte sie gleich.
„Weißt du eigentlich, dass du eine umwerfende Autorin bist?" ;-b
„Nein." 😉
6. Was war das Hilfreichste, was du in letzter Zeit gelernt hast?
Dass gerade beim Schreiben die Fokussierung unheimlich wichtig ist. Es war der NaNoWriMo, der mich dies gelehrt hat. Allerdings heißt wissen nicht automatisch anwenden.
7. Was ist dein Lieblingsgeruch?*
Der Duft von gemahlenen Nelken. Dazu gibt es eine Geschichte. Die findet sich auf meinem Blog. Ach, wisst ihr was? Ich kopiere sie euch hier rein. Siehe Sternchen.
8. Hast du ein Lieblingswort?
Ja, immer mal wieder. Aber eher unabsichtlich. Und sie nerven, diese ohrwurmgleichen Lieblingsworte. Als ich gestern eine Sprachnachricht an eine Freundin verfasste und sie selbst nochmal abhörte, um zu checken, ob ich nicht irgendwas vergessen habe, musste ich mit Schrecken feststellen, dass ich ungefähr hundertmal in 10 Minuten „quasi" gesagt habe. Furchtbar. Aber offensichtlich – und QUASI - mein aktuelles Lieblingswort. 😉
9. Erzählst du lieber oder hörst du gern zu?
Das lässt sich pauschal schwer beantworten. Kommt auf die Situation an. Ich höre auch gern zu, allerdings habe ich die doofe Angewohnheit, mein Gegenüber zu unterbrechen, wenn mich ein Thema wirklich leidenschaftlich interessiert. Ich arbeite daran bzw. an mir.
10. Hättest du von dir aus die Treue erfunden? Oder wird Treue überbewertet?
Treue schafft Vertrauen und ohne Vertrauen ist eine Beziehung zum Scheitern verurteilt. Allerdings halte ich Ehrlichkeit für noch wichtiger als Treue. Ein jeder Mensch kann in seinem Leben an einen Punkt kommen, an dem er gegen seine eigenen Glaubenssätze verstößt. Niemand ist davor gefeit, Fehler zu machen. Natürlich nicht am laufenden Band. Aber Ausrutscher können passieren. Je älter man wird, desto größer ist das Risiko. Gerade in Lebenskrisen. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man mit dem Partner sofort darüber spricht und versucht, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Entweder wird ein Paar durch solch eine Krise noch stärker oder die Beziehung zerbricht. Mich faszinieren gerade auch beim Schreiben „Dreieckskonstellationen" und zerrissene Charaktere. Daher freue ich mich über diese interessante Frage.
Wie immer bin ich ein Spielverderber und nominiere niemanden. Wer mich taggt, ist selbst schuld, wenn er bei mir in eine Sackgasse rennt. 😉
*So, hier wie angedroht noch meine Erklärung zum "Duft der gemahlenen Nelken":
Die noch schlaftrunkenen Kinder in den Arm nehmen. Tief einatmen und trotzdem den Duft ihrer Haare und ihrer Haut nicht wahrnehmen.
Morgenhygiene: Keine Zahnpasta schmecken. Keine Lotion und kein Deo riechen.
In die Küche kommen und das Aroma von frisch gebrühtem Kaffee vermissen.
Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer die Dose mit den gemahlenen Nelken aus dem Regal nehmen. Mein persönliches Barometer für die Ausprägung der Anosmie. Nichts.
Das Ämmale nach der Uhr wickeln und zwischendurch immer wieder in den Windel lugen, weil auch Gestank meine Riechzellen nicht erreicht.
In den herrlichen Frühlingstag, der draußen lacht, hineintauchen und den verlockenden Düften nachgeben, sie förmlich inhalieren wollen. Und rein gar nichts davon wahrnehmen.
Sich fühlen, als säße man unter einer, sämtliche Aromen absorbierenden, Glaskuppel. Getrennt von der Außenwelt. Wie in einem Paralleluniversum, das nur ein fader Abklatsch sein kann, ohne die Welt der Düfte. Das Eiliensche und das Ämmale schnuppern an einer Blume. Ich vermag mich immerhin an ihrer Schönheit zu ergötzen.
Sich zu erinnern versuchen, wie der Frischkäseringel, die Erdbeeren und die Blaubeeren geschmeckt haben, als mein Geruchssinn gerade mal zugegen war. Sicher nicht nach Esspapier und Zuckerwasser.
Das Obst penibel auf Schimmelanzeichen untersuchen. Die Nase hat ihren Dienst als Spürhund quittiert. Oft muss ich auch M. als Vorkoster bemühen, sofern er denn da ist. Nicht einem jeden Lebensmittel ist sein Verfall anzusehen.
Das Chichilla mit Heu versorgen. Das vertraute, würzige Aroma bleibt mir verwehrt. Hätte jemand das getrocknete Gras durch grüngefärbte Papierstreifen ersetzt – ich würde es nicht bemerken.
Mittagessen kochen. Nicht abschmecken können. Lediglich das Salz kann von meiner Zunge identifiziert werden.
Die Küche verlassen und nicht merken, dass die Mahlzeit anbrennt. Es erfüllt mich mit Sorge, dass ich nicht einmal den Brandgeruch wahrnehme.
Meinem Mann einen intensiven Begrüßungskuss geben. Etwas fehlt. Ich rieche ihn nicht. Lege die Lippen auf die Kuhle an seinem Hals. Samtige Haut, aber kein Hauch von seinem körpereigenen Parfum.
Beim gemeinsamen Essen schauspielern und sich den „Mmmmh"- und „Ahhhh"-Lauten anschließen, um vor allem den Kindern nicht die Lust an den Speisen zu nehmen, obwohl sie für mich nach aufgeweichter, leicht gesalzener Pappe schmecken. Wieder fühle ich mich von ihnen abgeschnitten und ausgeschlossen von der Welt der kulinarischen Genüsse.
In der eigenen Erinnerung kramen und sich vorstellen, wie die vertrauten Lebensmittel schmecken müssten. Scheitern.
Sich immer wieder ängstigen, dass der Geruchssinn sich dieses Mal für immer verabschiedet und die Anosmie bleibt.
Es würde mich, zumindest partiell, umbringen.
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