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40. Der Gesang der Nachtigall

Ich winde mich peinlich berührt. »Naja, ich meine, ob er nur wollte, dass ich nicht weggehe, als ich kurz davor war, hinzuschmeißen. Du weißt schon...« Allein der Gedanke, dass er die ganze Zeit nur mit meinen Gefühlen gespielt haben könnte, sorgt dafür, dass sich mein Magen erneut hebt. 

Elias starrt mich an. Dann bricht er in schallendes Gelächter aus.

»Hast du aber Ideen!«, lacht er. Als ich vernünftiger drüber nachdenke, muss ich ihm Recht geben: Das ist einfach nicht Fox' Stil.

Als er sich beruhigt hat, seufzt er. »Ach, Ella... der Typ würde sich ein Bein für dich ausreißen, er kann es nur meistens nicht zeigen! Fabian war schon immer so. Mit harten Fakten kennt er sich aus, mit Gefühlen kann er aber nicht so gut umgehen.« Ich hole tief Luft und frage: »Willst du mir jetzt endlich sagen wo er ist?« 

Er scheint zu überlegen. Dann nickt er knapp, dann antwortet er langsam: »Ihm geht es gut, aber er will dich nicht sehen.« Seine Worte fühlen sich an wie ein heftiger Schlag in die Magengrube und ich keuche.

»Was? Wieso?«, frage ich wie betäubt.

»Weil er ein Blödmann ist, deswegen! Eigentlich sollte ich dir, wenn es nach ihm ginge, irgendeine Lüge auftischen – aber ich finde, das hast du nicht verdient! Gib ihm etwas Zeit.« Ich schürze wütend die Lippen und blicke zu Boden.

Ohne ihn anzusehen, raune ich aufgebracht: »Weißt du, was? Nein. Nein, ich werde ihm nicht etwas Zeit geben! Ich habe schon Jahre meines Lebens an Jack, das blöde Aas, verschenkt, ich bin definitiv fertig damit, Männern etwas Zeit zu geben! Er soll sich sonst wohin scheren, wenn er nicht mal zu mir kommen und mich fragen kann, wie's mir geht, geschweige denn, bei mir zu bleiben! Das war's! Wenn er mich nicht sehen will, dann will ich ihn erst recht nicht sehen!«

Lautlos laufen mir die Tränen übers Gesicht und Elias nimmt mich wieder in die Arme.
Wir sprechen nicht mehr. Wir stehen einfach da und umarmen uns.

In den letzten Tagen habe ich schon öfter geglaubt am absoluten Tiefpunkt angekommen zu sein.

Ich habe mich geirrt. Das hier ist der absolute Tiefpunkt.

Drei Monate später

»Vielen Dank für Ihren Besuch! Ich bin mir sicher, dass Ihre Frau die Blumen lieben wird!«

Der Kunde nickt mir lächelnd zu und verschwindet mit einem großen Blumenstrauß aus dem Laden.

Seufzend lasse ich mich gegen den Tresen sinken und atme den wohltuenden Duft des Ladens ein.

»Ella, Schatz, mach ruhig Feierabend. Der größte Ansturm ist schon lange vorbei, ich schaffe das auch allein«, sagt mir meine Chefin Irene lächelnd.

Ganz genau, die Irene, die mich nach meinem wilden Sprint durch den Wald aufgegabelt hatte. Wie sich herausgestellt hat, ist sie doch tatsächlich Elias' Großmutter! Er war ganz schön überrascht, dass wir uns kennen.

Ich lächle dankbar und gehe nach hinten in den Laden um meine Sachen zu holen. 

Seit etwa einem Monat habe ich diesen Job hier und ich kann tatsächlich behaupten, dass ich glücklich damit bin. Eine Mitarbeiterin hat gekündigt und so hat Elias mich dahin vermittelt, da er wusste, dass ich einen Job suche. Wir reden täglich miteinander, entweder sehen wir uns oder telefonieren.

Aber wir reden nie über die Zeit vor drei Monaten. Er spürt, dass ich das nicht will.

Die zwei Monate nach der Sache mit Jack waren nicht einfach...

Sie waren sogar ziemlich scheiße, wenn ich ehrlich sein soll. Ich bin sehr traurig und antriebslos gewesen und habe mich enorm schwer damit getan, einen neuen Job zu finden. Ich war sehr frustriert und bin praktisch gar nicht mehr aus dem Haus gekommen. Die Miete konnte ich über die Zeit gerade noch so von meinem Erspartem zahlen, aber gegen Ende der zwei Monate wurde es ziemlich knapp.

Und dann war da natürlich noch die Sache mit Fox.

Damit bin ich noch schlechter zurechtgekommen als mit meiner Arbeitslosigkeit. Sobald ich an ihn denken musste, hat sich mein Herz angefühlt, als würde es von einer stählernen Hand zerquetscht werden. Es war wirklich nicht schön.

Wenn Elias und Robin nicht gewesen wären, wäre ich wahrscheinlich komplett in meinem Selbstmitleid versunken.

Aber jetzt geht es mir viel besser und ich bin darüber hinweggekommen. Ich bin sehr glücklich seit ich den Job im Blumenladen habe. Dort ist es immer sehr schön und die Kunden lieben meine Blumensträuße. Das war auch der Grund, warum ich eingestellt wurde: mein Talent, außergewöhnliche Sträuße zu kreieren und für jeden Kunden die richtigen Blumen zu finden.

Außerdem war Irene total fasziniert von der Tatsache, dass meine Augen genau die gleiche Farbe wie die blauen Blüten der ›Jungfer im Grünen‹ haben.

Es fühlt sich wirklich toll an, so wertgeschätzt zu werden. Durch meinen Job im Laden bin ich sogar dazu inspiriert worden, meinen Kleidungsstil ein wenig zu ändern. In letzter Zeit trage ich richtig gern Kleider mit Blumenprints!

Irgendwann hat man eben auch die Schnauze voll von den ewig gleichen Basic-Sachen und ich verdiene mittlerweile auch genug um mir mal das ein oder andere gönnen zu können.

Eine neue Wohnung kann ich mir leider immer noch nicht leisten, auch wenn die Bezahlung um einiges besser ist als im Call-Center. Doch ich kann mich eigentlich nicht weiter beklagen. 

»Tschüss, Ella.«

»Ciao, Irene.«

Wir umarmen uns zum Abschied und ich gehe beschwingten Schrittes dem Sonnenuntergang entgegen.

Der Gesang einer Nachtigall ertönt in der Ferne und ich schließe lächelnd die Augen.

»Es ist immer das gleiche Drecksvieh, das diesen Lärm macht! Wenn ich diesen Vogel in die Finger kriege, knalle ich ihn ab! Bei dem ständigen Gedudel wird man ja noch verrückt...«

Ich zucke zusammen. Fox. Er hat es tatsächlich wieder geschafft, sich in meine Gedanken zu stehlen.

Das hat er im Wald gesagt, als wir aus seinem unterirdischen Versteck gekommen sind und eine Nachtigall gesungen hat.

Ich schüttle den Kopf und laufe energisch weiter. Ich laufe und laufe und irgendwann renne ich, immer weiter und weiter, weg von der Nachtigall.

Weg von der Vergangenheit.

Als ich schweratmend um die Ecke meines Blocks biege, sehe ich jemanden vor meiner Haustür auf den Treppen sitzen. Es ist Elias.

Als er mich sieht, verdunkelt sich sein Blick vor Sorge und er kommt auf mich zu. »Ella, was ist los? Geht's dir gut?« Ich blicke zu ihm auf und lächle tapfer.

Dann verschwimmt meine Sicht und mir fließen die Tränen über die Wangen,
während ich weiter lächle und nicht akzeptieren will, dass es mir nicht gut geht.

Er nimmt mir kurzerhand die Schlüssel aus der Hand und bringt mich nach oben. Halbblind vor Tränen stolpere ich die Treppen nach oben, Elias' Hand an meinem Ellenbogen, bis er die Wohnungstür aufmacht, mich sanft hineinschiebt und sie hinter uns mit einem vernehmlichen ›Klack‹ schließt.

Wie ein nasser Waschlappen sinke ich an der Tür zu Boden. Elias setzt sich zu mir. »Ist irgendwas passiert?«, fragt er.

»Eine... Nachtigall... hat gesungen und ich habe... Fox im Kopf gehört«, schluchze ich stolpernd. Er zieht die Brauen zusammen. »Ich habe ungefähr die Hälfte von dem verstanden, was du da gesagt hast... aber ich habe den Namen ›Fox‹ gehört.« Ich nicke.

Er verdreht die Augen und senkt kopfschüttelnd den Blick. »Ihr zwei macht mich noch wahnsinnig...«

»Was?«

Er wirft frustriert die Arme in die Luft. »Ihr macht mich wahnsinnig, okay?! Ich kenne keine Menschen, die so verdammt dickköpfig sind wie ihr zwei! Es ist so offensichtlich, dass ihr ohne einander kreuzunglücklich seid, aber keiner von euch will das wahrhaben! Fox starrt seit Monaten nur noch in die Luft und ist ungefähr zehnmal schlechter drauf als sowieso schon. Und das will was heißen! Und du verdrängst einfach alles. Klar, ich glaube dir, dass es dir besser geht, seit du den Job hast, aber wirklich glücklich könnt ihr zwei bloß sein, wenn ihr zusammen seid!« Aufgebracht fährt es sich durchs sandfarbene Haar. »Ich habe keine Ahnung, warum Fox sich so strikt weigert auf dich zuzugehen, aber wenn er so weitermacht, werde ich ihm so einen saftigen Arschtritt verpassen, dass er aus dem Revier bis in dein Wohnzimmerfenster fliegt!«

Er seufzt verzweifelt und sieht mich an. »Komm schon, Ella! Sei du die Schlauere und gib nach!«

Meine Tränen sind versiegt und ich starre ihn mit offenem Mund an. Bevor ich weiß, was ich da überhaupt tue, höre ich mich schon sagen: »Okay.«

Elias senkt die Stirn zum Boden und faltet die Hände über seinem Kopf zusammen. »Na, Gott sei Dank!« Er richtet sich wieder auf.

»Du hast keine Ahnung wie es ist, mit Fox im Arschlochmodus zusammenzuarbeiten! Er braucht dich in seinem Leben, damit du ihm hin und wieder Vernunft einprügelst.«

Ich lache schniefend. »Wenn du es sagst...«

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