25
Chapter 25
Kino Date (part 2)
Jared's Sicht
,,Willst du Popcorn?"
Lynn hob mir unseren Eimer gefüllt mit süßem Popcorn hin. Ich nahm ein Popcorn und ließ es in meinen Mund fallen. Nervös schaute ich zu meiner blonden Begleitung rüber, welche sich eine Flasche Coca-Cola öffnete. Ich konnte nicht glauben, dass ich auf einem Date mit Lynn war, nach all dem, was passiert war. Mein Herz fühlte sich um einiges leichter an, dass es zwischen uns jetzt endlich keine Geheimnisse mehr gab.
,,Ich kann nicht glauben, dass du zwei Flaschen Cola ins Kino geschmuggelt hast", flüsterte ich ihr zu.
,,Ich gebe doch nicht ein halbes Vermögen für eine kleine Flasche Cola aus", antwortete sie mir.
Ich lachte leise und meine Hand griff erneut in den Eimer mit Popcorn. Lynn hatte nicht unrecht, die Getränke hier kosteten dreimal so viel wie im Supermarkt.
Der Raum wurde dunkel und endlich begann der Film.
Entspannt lehnte ich mich zurück und versuchte so tonlos wie möglich mein Popcorn zu essen. Während Robert Downey Jr. auf dem Bildschirm erschien und durch die Straßen Londons des neunzehnte-hundert jagte, gefolgt von einer Kutsche.
In der Mitte des Films berührte ich aus Versehen Lynns Hand und gerade als ich diese zurückziehen wollte, verschlang sie ihre Finger mit meinen. Glücklich lehnte ich mich weiter in meinem Sitz zurück.
Den ganzen Film lies ich ihre Hand nicht mehr los, erst als der Vorspann begann und die ersten Leute sich von ihren Plätzen erhoben. Langsam steckte ich mich und nahm ihr den Eimer mit dem Popcorn ab. Mit einem kurzen Blick stellte ich fest, dass sich nur noch feste Maiskörner darin befanden.
,,Hast du alles?", fragte ich meine Geprägte flüsternd.
Sie nickte und wir folgten den kleinen Lichtern auf dem Boden in Richtung Ausgang.
,,Und wie fandest du den Film?", fragte mich Lynn, während ich den leeren Eimer mit Popcorn beim Ausgang in den Mülleimer schmiss.
,,Ganz gut", antwortete ich ihr. ,,Was ist mit dir?"
,,Ich fand ihn super und ganz gut? Das ist dasselbe, als wenn man sagt, dass er schlecht war."
,,Ich hatte mir mehr erhofft von einem Sherlock Holmes Film mit Robert Downey Jr. und Jude Law."
Schulterzuckend öffnete ich uns die Türe nach draußen. Ich meine, er war gut gewesen, doch ich hatte viel höhere Erwartungen an den Film gehabt. Doch ich war froh, dass der Film wenigstens Lynn sehr gut gefallen hatte.
,,Lynn?", ertönte eine männliche Stimme, die ich nur zu gut kannte.
Ach verdammt,-
Er war jetzt wirklich die letzte Person, der ich auf meinem Date begegnen wollte. Lynn umfasste meine Hand fester und deutete mir mit einem nicken an weiterzulaufen. Seit dem Vorfall beim Dinner hatte ich den Ex-Freund meines Dates nicht mehr gesehen und das hätte auch gerne so bleiben können. Seinetwegen hatte ich die Kontrolle verloren und hatte mich unweit von dem Dinner in dem Wald nebenan zum ersten Mal verwandelt. Zu seiner Verteidigung, ich hatte sowieso kurz vor meiner Verwandlung gestanden und war deswegen extrem reizbar gewesen.
,,Lynn!", kam es erneut von Weston und nun konnten wir nicht mehr so tun als hätten wir ihn nicht gehört.
Meine Geprägte spannte sich sichtlich an, als wir stehen blieben. Unsicher fand ihr Blick meinen und dann grüßte sie den Jungen vor uns.
Ich wollte gar nicht wissen, warum sie so nervös wirkte. Ob es war, weil sie ihren Ex-Freund sah oder weil sie Angst hatte, dass ich mich verwandeln könnte? Um ehrlich zu sein gefiel mir keiner der Optionen, obwohl mir der erste Gedanke lieber wäre. Ich wollte nicht, dass sie Angst vor mir hatte und sich Sorgen machte, dass ich sie verletzen könnte. Denn das Letzte was ich wollte war ihr in irgendeiner Weise weh zu tun.
Es tat weh zu wissen, dass ich ihr Angst machen könnte.
,,Hallo Wes, Chris", grüßte Lynn ihn und dann seine blonde Begleitung mit dem viel zu tief ausgeschnittenen Top.
Westons Blick flog zu mir rüber und ich verkrampfte mich leicht. ,,Jared, lange nicht mehr gesehen", sein Blick war scharf und flog von mir zu Lynn. ,,Seid ihr hier als Freunde?"
,,Wir sind auf einem Date", antwortete Lynn ihm.
,,Also hatte ich doch recht gehabt mir Sorgen zu machen. Nicht?"
Sein abwartender Blick auf uns regte in mir meinen Beschützerinstinkt. Doch ich wusste, dass ich ruhig bleiben musste, immerhin konnte ich Lynn so beweisen, dass ich meine Wut kontrollieren konnte. Aus meiner Hosentasche zog ich mein Handy hervor und schaltete es wieder ein. Ich musste mich ablenken.
,,Wir müssen jetzt wirklich weiter, Wes. Da wir noch in einem Restaurant ein Tisch reserviert haben", offenbarte Lynn ihm und nickte Wes und seiner Begleitung zum Abschied zu, die an seinem Arm hing.
Als mein Handy endlich hochgefahren war, wurde ich von etlichen verpassten Anrufen bombardiert. Mist! Schnell drückte ich auf zurückrufen. ,,Ich muss kurz jemand anrufen", erklärte ich ihr und es tat mir leid, dass ich sie in der Gesellschaft von diesen beiden zurückließ.
,,Jared!", Emilys verzweifelte Stimme meldete sich bei mir, sie klang den Tränen nah.
,,Was ist los?"
Angespannt krampfte sich mein Magen zusammen.
,,Es ist Sam. Er hat mich daheim besucht, nachdem mich meine Tante aus dem Krankenhaus dort abgesetzt hat und dann ist er gegangen. Er sah total normal aus, wirklich", Emily versuchte sich zu fassen, bevor sie in einer zitternden Stimme fortfuhr. ,,Paul,... er hat Sams Gedanken aufgeschnappt. Er fühlt sich schuldig, wegen dem, was passiert ist und er,.. er... kann nicht damit leben Jared. Du musst uns helfen bitte und Lynn auch. Vielleicht weiß sie, wo er ist, sie kennt ihn länger. Bitte, hilf uns!"
Scheiße Sam!
Was dachte er sich nur! Natürlich würden wir ihr helfen meinen Alpha zu finden und zu stoppen.
,,Wir sind auf dem Weg", versprach ich ihr. ,,Wo seid ihr?"
,,Im Wald, wir suchen nach ihm."
,,Emily, du kommst gerade erst aus dem Krankenhaus, du solltest vorsichtig sein."
,,Ich kann nicht warten Jared. Was ist, wenn wir ihn nicht rechtzeitig finden", Emily begann zu weinen und rang schwer nach ihrem Atem. Sie so zu hören, brach mir das Herz. Sam machte die Situation nur schlimmer und nicht besser.
,,Wir kommen und wir werden ihn finden, verstanden?"
,,Mhm,-"
Ich legte auf und ran zu dem Mädchen rüber, welches ich zurückgelassen hatte. ,,Lynn, wir müssen los!"
Ohne abzuwarten, nahm ich ihre Hand in meine und rannte mit ihr in Richtung meines Wagens. Sam! Ich musste Sam finden.
,,Ihr könnt doch nich,-", hörte ich Weston uns noch nachrufen, doch ich verschwendete keinen Gedanken an ihn. Er war gerade keins meiner wichtigen Probleme.
,,Was ist los?", fragte Lynn mich panisch.
,,Paul hat Sams Gedanken gelesen und ähm,-", ich suchte nach dem passenden Wort, während ich aufgeregt versuchte meinen Schlüssel in das Zündschloss zu stecken. Meine Hand zitterte unkontrolliert und alle möglichen Horrorszenarien rasten mir durch meinen Kopf. Es fühlte sich an wie Minuten bis mein Auto endlich aufbrummte.
Ich raste aus der Einfahrt und ich hatte nur ein Ziel vor Augen. Natürlich beachtete ich noch die Verkehrsregeln, immerhin hatte ich die wichtigste Person in meinem Leben in diesem Wagen.
,,Jared,-"
Lynn umklammerte verängstigt ihren Sicherheitsgurt und ihre Efeu-grünen Augen starrten mich verwirrt und verängstigt an. Ich jagte ihr Angst ein, verdammt. Mein Fuß ging vom Gas.
,,Sam er kommt nicht damit klar was mit Emily passiert ist,... er,- ist verschwunden."
Meine Geprägte sah meinen verstörten Blick, denn sie umfasste meine Hand, die auf dem Schalthebel lag. ,,Wir finden ihn."
Ich versuchte ihr ein zuversichtliches Lächeln zu schenken. Ich konnte es nur hoffen.
,,Was ist der aktuelle Stand der Suche?"
,,Emily und Paul sind im Wald und versuchen ihn zu finden, wahrscheinlich versucht Paul ihn anhand seines Geruchs zu orten. Wenn wir nur wüssten, wo er hin ist. Kennst du irgendwelche Orte, an die er gehen würde? Immerhin kennst du ihn am besten von uns vier."
,,Ja, aber so gut dann auch nicht. Die einzige Person, die das Wissen würde wäre Leah,-"
Leah,-
Sie konnten wir ja wohl schlecht fragen. Oder?
,,Was denkt Emily sich nur dabei durch den Wald zu rennen, wenn sie gerade erst aus dem Krankenhaus gekommen ist", brummte Lynn und sie biss nervös auf Ihre Lippe.
,,Ich weiß, doch ich glaube keiner von uns könnte in so einer Situation daheim sitzen. Immerhin handelt es sich hier um ihren Seelenverwandten."
Ich wüsste, dass ich nicht daheim sitzen könnte, wäre Lynn irgendwo da draußen.
,,Das stimmt."
Mein Telefon begann wieder zu summen und Lynn nahm es für mich ab. Es war bestimmt Emily.
,,Hey Em", begann Lynn ihr Gespräch.
,,Jared hat dir erzählt was passiert ist oder?"
Ich hörte wie Lynn auf Emilys Frage ein zustimmendes Geräusch von sich gab. Zum Glück hatte ich mein Wolfsgehör, so konnte ich ohne Problem dem Gespräch zwischen den beiden folgen. ,,Ich weiß nicht wo er hin ist Lynn. Hast du irgendeine Ahnung?"
,,Nein, sorry Em", Lynn seufzte. ,,Ich weiß nicht, ob ich das sagen soll, aber vielleicht weiß es Leah."
,,Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Kannst du sie für mich fragen?"
,,Ja definitiv. Sie wird nur Fragen stellen."
,,Bitte Lynn, ich muss ihn finden. Ich weiß nicht, ob ich je damit klar kommen würde zu spät zu kommen, wenn ich wüsste das es mehr hätte geben können das ich machen konnte. Bitte frag Leah", flehte Emily und Lynns Augen flogen zu mir. Ich nickte ihr zu, wir mussten es probieren.
,,Bin dabei."
Meine Geprägte legte das Telefon auf und wählte jetzt Leahs Nummer. ,,Hey Leah", Lynn grüßte ihre beste Freundin vorsichtig.
,,Lynn? Warum rufst du mich unter Jareds Nummer an. Ist etwas auf eurem Date passiert? Soll ich dich abholen?", das Mädchen auf der anderen Seite des Hörers klang besorgt.
,,Was? Nein!", blubberte es aus dem blonden Mädchen auf den Beifahrersitz heraus. ,,Es geht um Sam. Leah weißt du wo er hingeht, wenn es ihm schlecht geht?"
,,Klar, warum? Ist was vorgefallen?"
Leah hörte sich verwirrt an.
,,Nichts Besonderes", log Lynn. ,,Er hatte nur mal wieder Streit mit seiner Mom, also? Paul sucht nach ihm."
,,Er soll es bei den Klippen probieren. Du weißt schon dort, wo wir Klippen springen waren, dort geht er gerne hin, wenn er nachdenken möchte."
Ich wusste, wo sie meinte.
,,Danke Leah."
,,Soll ich auch kommen?", hakte Leah nach.
Schockiert riss Lynn ihre Augen auf. ,,Nein, brauchst du nicht, du bist bei der Arbeit,... hey Leah, ich muss los,-"
,,Ach so okay, bis dann."
Lynn rief wieder Emily an, um sie über die neuste Entwicklung zu informieren. Ich passte auch meine Route an.
Ich hoffte nur, dass Leah Sam gut genug kannte und mit Sams Standort richtig lag. ,,Wir werden Sam finden", versicherte mir Lynn erneut. Das hoffte ich,-
Er war unser starker Alpha daher hatte ich gedacht, dass er mit der Situation klarkam, aber anscheint nicht. Frustriert schaute ich nach draußen und beobachtete die dichten Bäume, die an uns vorbeizogen als wir LaPush immer näherkamen.
Eine angespannte Stille legte sich über das Auto, da wir beide es kaum erwarten konnte am First Beach anzukommen.
Das Einzige was mich davor bewahrte total auszuflippen, war Lynn die meine Hand hielt.
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