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9. Erkundung

Nachdem ich meinen Kaffee schon ausgetrunken hatte und sofort einen Zweiten bestellte, den ich aber diesmal bezahlte, saß ich immer noch an meinem kleinen Tisch auf der Bank und unterhielt mich mit der netten Frau von der Rezeption. Sie hatte sich bei mir vorgestellt. Vor mir saß Ruby, sie war 52 Jahre alt und arbeitete hier schon ihr ganzes Leben. Das B&B hatte sie von ihren Eltern übernommen und nach deren Tod weitergeführt. Es kam oft Besuch, weshalb die Zimmer auch meistens ausgebucht waren aber ich hatte wie durch ein Wunder eins ergattern können. Ich wollte nicht zu viel von mir preisgeben aber sie war so freundlich und aufgeschlossen, dass ich ihr ein bisschen von mir erzählte. Sie fragte mich, wie lang ich vor hatte zu bleiben, da sie eventuell einen Job für mich wüsste.

Neugierig auf das, was sie mir erzählen würde, lauschte ich ihren Worten. "Meine Tochter ist 27 Jahre alt und hat einen Club mitten in Chicago. Sie braucht immer Leute, die sich schon gut hinter der Bar auskennen", meinte sie und sah mich gespannt an. "Und wie kommst Du darauf, dass ich richtig dafür wäre?", fragte ich sie. Ich konnte nicht glauben, dass sie jetzt noch einen Job für mich wusste. "Weißt du, durch meinen Job habe ich eine sehr gute Menschenkenntnis und ich denke du würdest dich sehr wohl fühlen dort. Es wären ein paar Stunden die Woche und Geld wäre es allemal", setzte sie hinterher. "Sobald Lexy merkt, dass du gut bist, in dem was du machst und Erfahrung mitbringst wäre es doch klasse. Ich will dich zu nichts drängen aber schau es dir doch einfach mal heute Abend an und dann kannst du immer noch entscheiden", lachte sie. Ich beschloss ihren Vorschlag zu akzeptieren und dort heute Abend vorbeizuschauen.

Wer weiß, wenn ihre Tochter so drauf war wie Ruby selbst, könnte es ja vielleicht was werden. Ruby hatte eine Tasse Tee vor sich stehen und trank den letzten Schluck aus. Sie schaute gleich darauf in meine, sah auch dass diese leer war und nahm beide in die Hand. "So genug geschwätzt. Jetzt müsste das Zimmer auf jeden Fall sauber sein, meine Liebe", schmunzelte sie. Wie konnte sie einer Fremden nur so offen gegenüber treten? Ich war neugierig. "Wieso bist du so freundlich zu mir?" fragte ich deshalb. Auf meine Frage hin lächelte sie wehmütig. "Ich sehe dir an, dass du es nicht einfach hattest, bevor du hier her kamst. Ich möchte dir den Start hier etwas einfacher machen, findest du das schlimm?" fragte sie. "Nein im Gegenteil. Ich kann nur nicht glauben wie schnell sich das Schlechte in Gutes wandelt, deshalb habe ich gefragt." Sie lächelte leicht und brachte die Tassen weg, ich stand in der Zeit auf und ging wieder in den Vorraum. Gerade als ich vor der Theke zum stehen kam, kam sie von hinten und suchte mir meinen Schlüssel raus.

Nachdem sie ihn mir mit einem Lächeln überreicht hatte, sagte sie mir noch in welcher Richtung mein Zimmer lag. Ich würde mich schon nicht verlaufen, so viele Zimmer gab es schließlich nicht. Frühstück gab es ab sieben Uhr meinte sie noch, dann drehte ich mich um und lief mit meiner Tasche los. Ich hatte die Zimmernummer Fünf. Nachdem ich altmodisch die Türe mit einem Schlüssel aufgesperrt hatte, betrat ich mein Zimmer für die nächsten Tage. Es war nicht besonders groß, hatte aber ein kleines Bad und ein normal großes Bett. Mehr bräuchte ich nicht. Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen und warf mich rücklings aufs Bett. Ich breitete meine Arme über meinem Kopf aus und streckte mich ausgiebig. Ein weiches und bequemes Bett. Ich roch das Waschmittel, welches in meiner Nase kitzelte und schloss beruhigt die Augen. Womöglich würde ich den Tipp von Ruby ernst nehmen und mein Glück heute Abend versuchen. Ich könnte es mir, wie sie sagte anschauen und falls es mir gefallen würde auch ein paar Stunden zur Probe kellnern.

Ich war flexibel und hatte ja sonst nichts Besonderes vor. Das Geld würde ich brauchen, alleine schon um hier die tägliche Übernachtung bezahlen zu können. Vielleicht war ihre Tochter auch genauso offen und aufgeschlossen wie Ruby selbst und wir würden auf einer Wellenlänge sein. Jetzt brauchte ich aber erstmal eine Dusche und eine große Runde Schlaf. Ich entkleidete mich also noch vor dem Bett und sprang direkt unter die Dusche. Als ich das Wasser aufdrehte und die Temperatur eingestellt hatte, wusch ich mir meinen ganzen Dreck vom Körper. Ein Wunder, dass ich mit meinem Aussehen überhaupt ein Zimmer bekommen hatte. Ich hatte blaue Flecken am Körper, die noch blass auf meiner Haut schimmerten und wenn man genauer hinsah, konnte man auch die Beule am Kopf entdecken, als ich gegen die Türe gefallen bin. Nachdem ich das Shampoo aus meinen Haaren gewaschen hatte und ich mich sauber und frisch fühlte, stieg ich aus der Dusche. Der Spiegel war von dem ganzen heißen Wasser beschlagen und ich wischte mit meiner Hand darüber, um mich erkennen zu können. Ich kämmte mir grob meine Haare mit den Fingern durch und sah das auch die Fingerknöchel aufgeschürft waren. Ich strich leicht darüber und verspürte einen stechenden Schmerz. Gebrochen hatte ich mir nichts aber so wie ich ausgeteilt hatte, musste Jasper vielleicht einen Nasenbruch haben oder zumindest eine Prellung. Freude oder eher Stolz durchströmte mich, als ich daran dachte, wie er sich die Nase gehalten hatte. Ich schlug niemanden, doch ich hatte mich auch zu wehren und solang ich damit durchkam und abhauen konnte, war es mir das auch wert gewesen.

Den Einbrecher hätte ich so bestimmt nie in die Flucht schlagen können. Wäre er nicht so von mir überrascht gewesen, hätte er mich bestimmt attackiert. Doch ich bin knapp aus der ganzen Geschichte rausgekommen. Ich sah einen Föhn neben dem Waschbecken, beschloss aber die Haare lufttrocknen zu lassen. Schlaf war mir jetzt wichtiger als meine Haare. Diese waren inzwischen so lang, dass das Föhnen immer fast eine halbe Stunde dauerte. Ich drehte mich also vom Spiegel weg und ging zurück ins Schlafzimmer. Ich kramte frische Unterwäsche aus der Tasche und eine bequeme Hose mit einem Pulli. Wenn ich hier in der Nähe einen Waschsalon sah, musste ich immer dort meine Kleidung waschen fiel mir auf, nachdem ich die kleine Menge an Kleidung erkennen konnte. Ich war angezogen und schlüpfte direkt ins Bett. Die Matratze war etwas fester als die in meiner Wohnung aber trotz dessen bequem.Ich strich meine feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht und murmelte mich ins Bett. Die Decke fest um mich geschlungen, schloss ich meine Augen. Kurz bevor ich einschlief, sah ich noch die waldgrünen Augen des Unbekannten. Ich hatte noch nie so schöne Augen gesehen. Sie waren Grün mit einem goldenen Sichel an der Seite. Fast so als würde im Wald der Mond durch die Bäume scheinen. Sein Blick hatte etwas Tiefes, weshalb ich auch so in seinen Augen versank. Zumindest so lange wie er mich ließ, bevor er mich regelrecht von sich weg geschoben hatte und abhauen war. Hatte ich mir das auch eingebildet wie damals die andere Begegnung? Aber das war auch in Wirklichkeit geschehen. Ich war ja noch nicht von allen Geistern verlassen. Das hoffte ich zumindest. Ich drehte mich nochmal auf die andere Seite und schlief dann endgültig ein.

Ich schlief relativ gut, wenn man bedenkt wie die letzten Nächte für mich liefen. Ich hatte keinen einzigen Traum, geschweige den Albtraum und ich wachte erholt auf. Ich weckte meine müden Glieder und gähnte. Hatte ich etwa mein Kissen angesabbert? Vielleicht war es auch ein schöner Traum und ich konnte mich nur nicht mehr daran erinnern? Schließlich vergisst man gefühlt über die Hälfte der Träume nach dem Aufwachen.

Wie ätzend, dass ich mich trotzdem an jeden einzelnen Albtraum erinnern konnte. Ich stand auf und suchte mein Handy in meiner Hosentasche, welche ich vorhin achtlos auf den Boden geworfen hatte, um Duschen zu gehen. Ich hatte keine neuen Nachrichten, doch plötzlich leuchtete eine Nachricht von meiner Mom auf, die sich erkundigte wie es mir ging. Ich schmunzelte leicht und schrieb ihr zurück, dass ich ein Zimmer gefunden hatte und mich heute Abend um einen Job kümmern würde. Ich hoffte so sehr, dass es klappen würde und ich mich mit Lexy verstehen würde. Erneut blinkte mein Handy auf und meine Mom schrieb, dass ich es langsam angehen sollte.

Das sagte sie so einfach.

Sie hatte schließlich einen sicheren Job und ein Dach über dem Kopf. Meine Bleibe war nur für eine kurze Zeit und keineswegs sicher, wenn ich nicht zahlen konnte. Ja, ich verstand mich mit Ruby und sie hatte mir einen Job vorgeschlagen aber ich sollte mich nicht zu sehr auf sie verlassen. Eine gewisse Skepsis sollte ich im Hinterkopf behalten.

Ich ließ meinen Pulli an und wechselte nur wieder zu einer Jeans um halbwegs wie ein Mensch auszusehen. Mein Magen knurrte auf und ich entschied mich dazu, die Stadt zu erkunden. Nicht zu weit aber soweit, dass ich wusste was sich hier in der Nähe alles befand. Ruby könnte mir bestimmt auch den einen oder anderen Tipp auch in diesem Bereich geben. Ich fühlte mich in ihrer Nähe wohl und das war ein gutes Gefühl. Aber erstmal würde ich es alleine probieren. Wenn ich rumlief würde ich schon ein Restaurant oder einen Imbiss finden.

Ich steckte den Schlüssel in die Hosentasche und das Handy mit dem Geld in die andere und zog die Türe hinter mir ins Schloss. Die Klamotten, die auf dem Boden lagen, hatte ich über einen Stuhl geworfen, bevor ich das Zimmer schloss. Ich war ein ordentlicher Mensch und nur weil ich nicht zu Hause war, hieß es nicht, dass ich alles vernachlässigen würde. Meine Haare waren inzwischen auch trocken und fielen mir in sanften Wellen über die Schultern. Beschwingt durch den guten Schlaf, lief ich aus dem Gebäude hinaus und die Sonne blendete mein Gesicht.

Es war kalt und man merkte, dass bald der Winter eintreffen würde, doch heute meinte es das Wetter noch gut. Ich konnte nur mit dem Pulli nach draußen und es war nicht zu frisch. Es war Ende Oktober und bald wäre mein Geburtstag.

Wie ich den wohl verbringen würde?

Ich lief nach rechts und schaute mich neugierig um. Die Straßen waren ordentlich und gepflegt, anders als in Detroit. Dort lag haufenweise Dreck und Müll am Boden und die Farbe des Bodens war so verschmutzt, dass man nicht mehr alles erkennen konnte. Statt hellem Grau sah man dort regelrecht schwarz.

Ich lief eine Weile geradeaus, sah mir die unterschiedlichsten Geschäfte an und blickte interessiert in die Schaufenster. Ich entdeckte einen kleinen Imbiss und beschloss mir schnell einen Burger zu kaufen. Als ich gezahlt hatte, hielt ich den großen Burger in meinen Händen. Er roch gut und der Ketchup lief mir etwas über die Finger. Ich schleckte es ab und biss dann ein großes Stück ab. Ich hielt mich zurück, nicht die Augen vor Genuss zu verdrehen und lief weiter.

Ich setzte mich an eine kleine Bank und genoss einfach mein Essen. Währenddessen suchte ich die andere Straßenseite ab. Auch hier gab es kleine Geschäfte, Restaurants und vieles mehr. Ich entschied mich dazu, auf dem Rückweg auf der anderen Seite zu laufen. Obwohl ich geschlafen hatte, war ich von meinem Spaziergang erschöpft. Ich beschloss also über die Ampel zu gehen und mich auf den Rückweg zu machen. Gesagt und getan. Als ich das B&B in der Ferne erkennen konnte, überquerte ich auch hier nochmal die Straße.

Die Autos fuhren gemächlich, deshalb war das schnell erledigt. Als ich mein Auto entdecke, kam mir die Begegnung von vorhin in den Kopf und eine leichtes Kribbeln surrte durch meinen Körper. Was war nur los mit mir? Ich würde in einer so großen Stadt nicht ausgerechnet nochmal auf diesen Mann treffen. Sein Blick hatte sich trotzdem in meine Gehirnzellen gebrannt. Ich betrat das B&B und winkte Ruby im vorbeigehen zu. Ich sperrte die Türe auf und schloss sie leise hinter mir. Die anderen Gäste waren bestimmt auch dabei die Stadt zu erkunden. Mir reichte meine kleine Runde völlig aus. Später am Abend würde ich nochmal Ruby aufsuchen und sie nach der Adresse des Clubs fragen. Ich könnte dann mit dem Auto fahren und kam so schneller an mein Ziel. Ich hoffte, ich hatte etwas passendes zum Anziehen in meiner Tasche aber bis es soweit war, würde ich mich nochmal setzen und vielleicht den kleinen alten Fernseher in der Ecke starten.

Ich schmiss mich also aufs Bett, streifte die Schuhe von meinen Füßen und drehte mich auf den Bauch. Die Füße wippten dabei vor und zurück. Ich hatte gute Laune und ich hoffte, dass würde auch erstmal so bleiben. Ich zappte durch die Programme und blieb schließlich bei den Nachrichten hängen. So vertrödelte ich meine Zeit und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es schon kurz vor Acht. Der Fernseher lief leise im Hintergrund weiter, als ich im Bad meine Haare so gut ich konnte zurechtmachte und mich leicht schminkte. In meiner Eile hatte ich mir in meiner Wohnung die Wimperntusche und einen leichten Lidschatten geschnappt, der gerade griffbereit war. Ich war zufrieden mit dem Ergebnis und beschloss meine Haare zu einem Zopf zu flechten. Die Haare waren so schön lang, dass mir der Zopf über die Schulter hing. Er stoppte an meiner Taille und sah ziemlich hübsch aus. Zwei Strähnen aus der vorderen Haarpartie zupfte ich vorsichtig heraus und ließ sie bis zum Kinn fallen. Fertig. Meine Jeans passte immer noch wie angegossen. So beschloss ich nur mein Oberteil zu wechseln. Ich fand ein schwarzes Top, welches an der Brust geschnürt war aber nicht zu tief ausgeschnitten war. Ich suchte schließlich einen Job hinter der Bar und nicht in einem Hinterzimmer. Nach einem letzten Blick in den Spiegel, warf ich mir eine Jacke über und machte mich auf den Weg zu Ruby.

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