42. Rückblick
Mason
Ich machte mir Sorgen um Kayla. Sie hatte sich erst verwandelt und wollte schon wieder arbeiten gehen. Sie brauchte Zeit aber so stur wie sie war, konnte ich sie fast nicht davon abhalten. Wenn es nach mir gehen würde, müsste sie nie wieder arbeiten gehen.
Sie war gerade oben im Schlafzimmer, um sich fertig zu machen und ich stand in der Küche, um für uns zu kochen. Obwohl ich sie noch nicht markiert hatte, spürte ich ihre unglaubliche Unruhe. Ihr ungutes Bauchgefühlt bereitete sogar mir Magenschmerzen. Ich versuchte es zu ignorieren und kochte weiter. Das Gemüse brutzelte in der Pfanne und der leckere Geruch stieg in meine Nase.
Ich hörte, wie sie sich auf den Weg nach unten machte. Sie tapste mit ihren kleinen Füßen die Treppen herunter und machte sich auf die Suche nach mir. Unser Band zog uns magisch zueinander. Ich wusste auch, dass sie gerade an der Küche angekommen war und mich aus dem Türrahmen heraus beobachtete.
Ich schmunzelte und tat so, als würde ich ihr starren nicht bemerken. Es war nicht das erste Mal, dass sie das tat und ich genoß ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht, wie ich jemals denken konnte, ohne sie zu leben. Sie gab ihrem knurrenden Magen schließlich nach und trat hinter mich. Ihre zarten Hände schlang sie um mich und sie fuhr von meinen Hüften über meinen Bauch. Dabei ließ sie sich Zeit, um die Spur meines Sixpacks nachzufahren. Ich liebte es, wie sie nach und nach meinen Körper erkundete.
Ihre Berührungen ließen mich auf knurren. Ich drehte mich zu ihr und drückte meine Lippen dominant auf ihren Mund, dabei hielt ich sie an ihren Armen fest. Sie stöhnte erst in den Kuss hinein, doch gleich darauf löste sie sich von mir, um über meine Schultern zu schauen. Ich grinste über ihre Neugier und kniff ihr liebevoll in die Rippen. Schnell scheuchte ich sie zum Esstisch um fertig kochen zu können.
Ich richtete das Essen auf einem Teller an und stellte es vor ihr ab. Sie war ganz verträumt und starrte ins Leere und ich wünschte, ich könnte wissen, was sie dachte. Doch so weit waren wir noch nicht und ich wollte ihr den Freiraum lassen. Jeder benötigte Privatsphäre. Ich wedelte also mit meiner Hand vor ihrem Gesicht umher und wartete, dass sie aus ihrer Trance erwachte.
Verwundert schaute sie erst zu mir auf und bemerkte dann den dampfenden Teller. Ich hörte ihren Magen abermals knurren und sah, dass sie nach der Gabel griff. Auch ich holte mir einen vollen Teller und setzte mich zu ihr. Wir genossen unser Essen und obwohl wir nicht redeten, war die Stille angenehm. Als wir fertig gegessen hatten, spülte Kayla die Teller ab und ich räumte sie zurück in die Regale.
Nachdem wir beide fertig waren, nahm ich sie in meine Arme, um sie an mich zu drücken. Normalerweise war ich nicht der Typ der gerne kuschelte aber sie machte mich mehr als schwach. Ich wollte sie mittlerweile vor allem beschützen, da sie in letzter Zeit zu viel durchgemacht hat.
"Bereit?", fragte ich sie und hörte gleich darauf ihre Antwort.
"Ich glaube schon", murmelte sie und schaute mich aus ihren Kulleraugen an. Ich schnappte mir ihre Hand und zog sie hinter mir zu Tür hinaus. Wir kamen in der Garage an und ich lief auf meinen schwarzen Geländewagen zu. Kayla stieg ein und auch ich öffnete die Fahrertür. Wir schnallten uns an und ich startete den Motor.
Ich legte eine Hand ans Lenkrad und griff mit der anderen Hand nach ihrem zitternden Oberschenkel. Dabei strich ich sanft über die feine Haut an ihrem Innenschenkel. Ich lehnte mich über die Mittelkonsole und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Schulter.
"Du schaffst das, bleib einfach ruhig und denk dran: Ich bin in deiner Nähe", sagte ich und lächelte sie an. "Muse" spielte im Radio und ich hörte, wie sie mit summte. Wir ließen den dunklen Wald immer mehr hinter uns. In der Stadt angekommen wurde die Umgebung heller und ich merkte, wie Kayla empfindlich auf das starke Licht der Straße reagierte.
Ich suchte einen passenden Parkplatz und stieg aus dem Auto aus, um Kayla die Autotür aufzuhalten. Dankend lächelnd nahm sie meine Hand und ließ sich in meine Arme fallen. Natürlich fing ich sie auf und drückte sie an mich. Ihr Körper schmiegte sich wie ein Puzzleteil an meinen. Wir wärmten uns gegenseitig und ich fuhr mit meiner Nase durch ihre weichen Haare.
Sie roch unglaublich.
Hand in Hand liefen wir los und machten uns auf den Weg ins LITE. Ich wollte sie aber noch nicht gehen lassen. Ich hatte einen anderen kleinen Plan. Wir liefen an einer dunklen Seitenstraße vorbei und ich erfasste die Gelegenheit. Ich zog sie hinter mir her und drückte sie stürmisch gegen die gekachelte Steinwand. Dabei hielt ich sie gut fest, damit sie sich nicht wehtat.
Sie ächzte überrascht auf.
Ihre kleinen verzückten Laute ließen mich verrückt werden. Ich wanderte mit meinen Händen über ihren hingebungsvollen Körper und zog ihr Kleid leicht nach oben. Unsere Lippen verschmolzen miteinander und ich leckte über ihre geschwollene Unterlippe.
"Damit du weißt, dass du mir gehörst", flüsterte ich und biss ihr vorsichtig in den Hals. Sie ließ sich gegen mich sinken und ihr Körper brachte meinen ganzen Verstand zum durchdrehen. Wir lösten uns laut schnaufend voneinander und ich sah ihre vor Lust verschleierten Augen. Schüchtern richtete sie schnell wieder ihr Kleid und wir liefen weiter.
Ich zog mir meine Kapuze auf den Kopf und wartete, dass Kayla vor mir in den Club ging. Dabei wanderten meine Augen noch einmal sehnsüchtig über sie. Kurz nachdem sich der Club füllte, trat auch ins LITE. Ich bestellte mir ein Bier und zog mich in eine dunkle Ecke zurück. Ich hatte von meinen Platz aus einen Blick über den ganzen Club und das Wichtigste natürlich:
Meine Gefährtin.
Ich behielt sie die ganze Nacht im Auge und sah ihr bei der Arbeit zu. Sie hob ihren Kopf und schaute sich um. Ich wusste, dass sie mich suchte. Als sie mich entdeckte prostete ich ihr zu und legte meinen Kopf dann in den Nacken um zu trinken. Kayla griff nach ein paar Gläsern, drehte sich damit um und versteifte sich kurz darauf. Mich durchfuhr ein unangenehmes Gefühl.
Was beunruhigte sie?
Ich ließ mein Bier an meinen Platz stehen und lief durch die Menge auf sie zu. Ich erkannte einen gerade frei gewordenen Barhocker und setzte mich. Ich sah Kayla dabei zu wie sie sich Wasser ins Gesicht spritzte und sich dann zu mir umdrehte. Erschrocken sah sie zu mir und ich runzelte verwundert meine Stirn.
"Willst du noch ein Bier?" fragte sie mich auffordernd und ich zog nur meine Augenbraue nach oben. Ich antwortete aber nicht und schaute ihr einfach weiter bei der Arbeit zu, bis sie doch ein neues Bier vor mir abstellte. Ich ließ sie nicht aus den Augen und sie merkte das. Ich merkte auch, wie ihr Kollege immer mehr mit ihr flirtete. Eifersucht staute sich in meinem Körper an und ich schaute immer wieder von ihm zu ihr.
Seelenruhig nahm Kayla ein paar Zitronen und schnitt diese in gleichmäßige Stücke. Der Platz neben mir wurde gerade frei und sofort quetschte sich eine Blondine an mir vorbei, um sich zu setzen. Sie schmachtete den Typ hinter der Bar regelrecht an und fragte betrunken nach dessen Nummer. Kayla schmunzelte daraufhin nur kurz.
Kurz.
Nur so kurz, bis sie der Mann hinter der Theke sie packte und an sich zog. Brodelnd kochte erneut wieder die Eifersucht in mir auf und ich musste mich zurücknehmen, um ihn nicht von ihr zu reißen. "Leider bin ich schon an diese wunderschöne Dame vergeben!" kicherte er vor sich hin und zog Kayla nur noch mehr an sich.
Ich sah Rot doch ich konnte nicht gleich reagieren, da mir Kayla dazwischen kam.
"Bin gleich wieder da", sagte sie schnell und lief auch schon los. Sie lief durch die tanzende Menge und verschwand kurz darauf in dem Umkleideraum des Personals. Ich stand von meinem Platz auf, tigerte hinter ihr her und gerade als sie die Tür zugedrückt hatte, öffnete ich sie auch schon wieder.
"Öffnen" war das falsche Wort.
Ich riss sie fast aus den Angeln. Wütend leuchteten meine Augen ihr feurig entgegen und Schritt für Schritt kam ich ihr immer näher.
"Wenn du vergeben bist, dann nur an mich!" knurrte ich wütend und sah wie sie mir frech entgegen grinste. "Wie bitte?" fragte sie und jedes Mal wenn ich einen Schritt auf sie zuging, trat sie einen von mir weg. Der Raum war jedoch nicht endlos groß und irgendwann war ihr Fluchtweg zu Ende.
"Du hast schon richtig verstanden, treibe einen Alpha nicht zu weit!" grollte ich und ich erkannte, dass mein Wolf fast die Kontrolle verlor. Er wollte sie. Er wollte sie unterwürfig unter sich, um sie markieren zu können. Sie erkannte das anscheinend auch, denn auf einmal war sie nicht mehr so selbstbewusst. Ich ragte groß über ihr auf und sie fragte nur dümmlich:
"Sonst was?".
Ich griff mit meiner Hand nach ihrem Nacken und flüsterte leise und dunkel in ihr Ohr. "Dann werde ich dich schneller markieren als ich vorhatte", und bei diesem Satz biss ich ihr leicht in den Hals. Ihr Puls pochte wie wild gegen ihre Haut und das Blut rauschte nur so durch ihre Adern. Ihr Atmen kam stoßweise und seufzend drehte sie ihren Kopf ergeben zur Seite, um mit einen besseren Zugang zu verschaffen. Kayla griff nach meinem Pulli und suchte Halt.
Ich würde sie immer halten.
"Du weißt gar nicht, was du mit mir machst", wisperte ich und leckte ganz leicht über ihr Kiefer bevor ich sie hart küsste. Unsere Lippen verschmolzen zu einem hungrigen Kuss und ihre Hände wanderten unter meinen Pulli. Ich drückte meine Oberschenkel gegen ihre Beine, um ihr noch näher zu sein und leckte über ihren Hals. Mein ganzer Körper pulsierte vor Lust und mein Wolf kratzte verzweifelt in mir. Er wollte herauskommen und sie zu „Seiner" machen.
Ihre Finger strichen über meine Haut und ungeduldig biss ich ihr wieder in den Hals. "Nicht hier", ächzte sie auf und versuchte mich von sich zu drücken. Ich musste innerlich kämpfen, um meinen Wolf in Schach zu halten, als sie mir einen letzten intensiven Kuss aufdrückte und unter meine Arme schlüpfte.
Sie warf einen Blick in den Spiegel und ich trat leise hinter sie. Voller Hingabe streichelte ich über ihre Kurven und kniff kurz in ihren knackigen Hintern. "Hey!" motzte sie auf und drehte sich zu mir. Unverschämt grinste ich ihr entgegen und wartete auf ihre Reaktion. Sie griff nur nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Sie öffnete die Tür und die laute Musik übertönte mein Lachen.
Wieder an meinem alten Platz in der Ecke von vorhin angekommen, sah Kayla immer wieder zu mir. Ich trank jetzt wieder beruhigt mein Bier und wollte endlich wieder mit Kayla nach Hause. Kurz darauf wurde mein Wunsch erhört als eine zierliche Frau wie ein Tornado hinter die Theke geschossen kam und beide aufforderte zu gehen.
" Tate, Kayla! Ab nach Hause, den Rest mach ich fertig", meinte sie und drückte beide aus der Bar. Dieser Tate verschwand sofort und Kayla sah irgendwie erleichtert aus. Ging es ihr wie mir? Suchend sah sich Kayla nach mir um. Als sie mich entdeckte, winkte sie mir flüchtig zu. Ich wusste schon, dass sie gehen konnte. Ich hatte alles gehört. Ich hob schnell mein Bier in die Luft und zog mein Handy aus der Tasche um Dante zu schreiben.
Er sollte uns abholen.
Ich sah schnell auf und erkannte noch, wie Kayla nach draußen verschwand. Mein Handy vibrierte in meiner Hand und schnell schaute ich in Dante's Chat.
"Bin in 10 Minuten da".
Dante hatte den Zweitschlüssel zu meinem Geländewagen und ich wusste, dass er in der Nähe war. Den Schlüssel hatte er immer dabei, da er mich schon öfter abgeholt hatte. Ich brachte meine leere Flasche an die Theke und verließ auch das LITE. Ich atmete die kühle Novemberluft ein und lief nach links. Die Straße war schlecht beleuchtet und ich hoffte, dass Kayla nicht zu weit vorgelaufen war.
Auf einmal hörte ich einen schrillen Schrei, der die Luft durchschnitt. Sofort rannte ich los. Ich wusste, dass er von Kayla kam und verwandelte mich in der Dunkelheit der Gassen. Sie hätte nicht ohne mich loslaufen sollen. Vorwürfe nagten in mir, als ich nah an einer dunklen Straße zum stehen kam, um mich zu orientieren. Ein zweiter Schrei drang in meine Ohren und ich schaute nach links. Laut heulte mein Wolf auf und ich wusste, dass Dante ihn hören würde.
Ich schaute mich um. Vielleicht entdeckte ich etwas Verdächtiges. Oder jemand Verdächtiges. Zur Sicherheit ließ ich noch einmal ein Heulen los und gleich darauf stieg mir der Geruch von Blut in die Nase. Kayla's Blut!! Schnell verwandelte ich mich zurück und rannte in die Gasse. Kayla's zierliche Gestalt lag auf dem Boden und ich beschleunigte, um schneller bei ihr sein zu können. Durch meine schnellen Bewegungen erschrak sie und versuchte von mir wegzurutschen.
"Kayla!" rief ich ihr entgegen und ließ mich auf die Knie fallen. Erleichtert ließ sie sich auf den Boden sinken und ich sah, wie die letzte Kraft ihren Körper verließ. "Mason", murmelte sie und war dabei ihre Augen zu schließen. Ich legte vorsichtig meine Hand auf ihre Schulter, um sanft daran zu rütteln. "Du musst wach bleiben!" sagte ich laut und hob ihren geschwächten Körper auf. Sie lag wie eine leblose Puppe in meinen Armen und schnell stand ich auf um Dante entgegen zu laufen.
Ich sah zu ihr herunter und erkannte, wie sie fast schon kraftlos die Hände auf ihren Bauch drückte. Sie blutete stark und das, was ich jetzt im leichten Licht der Straßenlampe erkannte, sah schlimm aus. Sie kuschelte sich immer weiter an mich und in der Ferne ertönte das laute Hupen meines Autos. Schneller lief ich mit Kayla auf den Armen weiter und hörte schon Dante's wütende Stimme.
"Das passiert, weil du sie nicht markiert hast!"
"Halt die Klappe und mach endlich diese scheiß Tür auf!" knurrte ich hitzig und stieg vorsichtig mit Kayla ins Auto. Dante schlug die Tür laut hinter mir zu und rannte ums Auto herum, um einzusteigen.
"Was ist passiert?" fragte Dante mich jetzt ruhiger, fast schon kleinlaut und startete das Auto um loszufahren. Ich ignorierte ihn und konnte meinen Blick nicht von Kayla lassen. Sie kämpfte gegen die Müdigkeit an und versuchte immer wieder blinzelnd die Augen aufzuhalten. "Hey! Schlaf jetzt bloß nicht ein", meinte ich und sah besorgt in ihre glasigen Augen.
Ihre Augen waren nur noch halboffen und ich sah, dass sie mir antworten wollte. "Sie wurde in der Gasse überfallen, obwohl ich nur eine Minute nach ihr aus dem Club gegangen bin", antwortete ich Dante schließlich und strich ihr über die schweißnasse Stirn. Kayla griff langsam nach meiner Hand, um mich zu beruhigen und ich ergriff sofort ihre. Ruhig streichelte ich über ihren Handrücken und versuchte auch mich damit ruhiger zu bekommen.
"Wieso ist sie wegen einem Biss so schwach?" fragte Dante und ich versteifte mich am ganzen Körper. Verschreckt jammerte Kayla auf und ich stoppte kurz das Streicheln auf ihrem Handrücken. "Vielleicht war der Wolf vergiftet mir Eisenhut", murrte ich wütend und hielt inne als Kayla stöhnte.
"Es war eine Warnung", nuschelte sie müde und versuchte mit der freien Hand in ihren Ausschnitt zu greifen. "Ganz ruhig", sagte ich und versuchte ihre Hand zu nehmen. "Mhh..nicht", wisperte Kayla und griff wieder in ihren Ausschnitt. Ich hörte es kurz knistern und kurz darauf hielt sie ein blutiges Papier zwischen ihren Fingern.
Was hatte sie da?
"Was ist das?" fragte ich deshalb und nahm ihn in die Hand, weil sie ihn mir mit letzter Kraft entgegen drückte. Schnell öffnete ich den verdreckten Zettel und erstarrte, als ich anfing zu lesen.
Bald wirst du MIR gehören und nicht diesem Bastard!!!
NUR MIR!!
"Was hast du da?" fragte Dante vom Vordersitz aus.
"Er will sie sich holen", zischte ich.
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