26. Mason
"Wir sollten das nicht tun", raunte er dicht an meinen Lippen, konnte aber selbst seinen Blick nicht von meinen lassen.
„Was ist das nur?" fragte ich stattdessen, da ich nicht auf seinen Satz eingehen wollte. Um uns herum knisterte es wie bei einem Lagerfeuer und Mason zog mich einfach nur magisch an, so als wäre ein unsichtbares Seil um mich gewickelt. Wenn er mir so nah war, konnte er alles von mir haben. Normalerweise war ich nicht dieser Typ Frau aber er ließ mich schwach werden.
Als ich Jasper kennengelernt hatte war ich komplett abwesend und kalt. Ich war eine schwer zu knackende Nuss und jetzt war ich umso glücklicher, dass ich ihn los war. Ich bin schließlich keine Fremdgeherin so wie er. Sieh mal einer an, wie schnell sich das alles mit einem anderen Mann ändern kann auch wenn ich ihn gefühlt erst ein paar Minuten kannte und er endlich mal nicht wegrennt vor mir. Ich beschloss mutig zu sein. Ich ließ meine Hände in seinen Nacken wandern und griff in seine Haare. Als ich damit fertig war schnappte ich mir seine Kapuze und zog ihm diese vom Kopf. Trotz des blauen Lichtes erkannte ich schwarz schimmerndes Haar, welches sich seidig zwischen meinen Fingern angefühlte. Sie waren an den Seiten kürzer und oben etwas länger. Dadurch, dass ich ihm die Kapuze nach unten gezogen hatte, waren sie jetzt etwas verwuschelt und es sah aus, als wäre er gerade erst aufgestanden.
Schmunzelnd sah ich ihn an, da ich erkennen konnte, dass es ihm missfiel, dass ich seine Kapuze heruntergezogen hatte. Sein kleines, letztes Versteck hatte ich ihm jetzt genommen und ich konnte seine Schönheit auf mich wirken lassen und er wusste selbst, dass er unglaublich attraktiv war. Seine Hände streichelten sanft über meine Hüften und ich stellte mich etwas auf meine Zehenspitzen um ihm näher zu sein. Sein Mundwinkel hob sich etwas nach oben als ihm klar wurde, was mein Plan war. Dafür, dass er sich vorhin von mir zurückgezogen hatte, ließ er mir jetzt keinen Schritt Freiheit. Ich fühlte seine kräftigen Oberschenkel an meinen Beinen und ließ seine Wärme auf mich übergehen. Fast schon quälend sah er auf mich herab, da er immer noch um einiges größer war als ich. Doch das störte mich nicht im Geringsten. Ich ließ meine Zunge über meine Unterlippe gleiten und biss kurz nervös auf sie. Diese ganze Geschichte hier ließ ihn ebenfalls nicht kalt. Ich konnte mir vorstellen, wie es in ihm aussah. Ein tobendes Gefühlsdurcheinander, welches einen nicht mehr klar denken ließ.
"Scheiß drauf", murmelte er kurz darauf tief und ich spürte das Vibrieren seiner Lippen als er sprach, da sein Mund meinem unglaublich nah war. Er drückte endlich seine harten und gleichzeitig weichen Lippen auf meine und fing an mich tief zu küssen. Unsere Lippen verschmolzen, zuerst zart und vorsichtig, doch als er merkte, wie ich mich ihm entgegen drückte und fast schon hingab, wurde sein Kuss wilder.
Hemmungsloser
Ruckartig hob Mason mich nach oben und setzte mich auf der Anrichte neben der Spüle ab. Ich schlang meine Beine um ihn und zog ihn dadurch noch näher an mich. Ich musste ein lautes Stöhnen unterdrücken, als seine Zungenspitze über meinen Mund strich, um Einlass zu fordern. Ich öffnete meinen Mund und unser Kuss wurde brennend leidenschaftlich.
Hektisch
Unkontrolliert
Wir konnten nicht genug von dem anderen bekommen. Seine Hände die durch das Hochheben an meiner Taille lagen, wanderten nun auch über meinen Körper und kamen schließlich auf meinen Oberschenkeln zum liegen. Er griff um sie und ich erkannte, dass ich perfekt in seine Hände passte. So als hätten wir ewig aufeinander gewartet und uns nun gefunden. Wieder strömte die Hitze förmlich durch mich hindurch und ich löste meine Lippen von seinen, um nach Luft zu schnappen. Er nutzte die Gelegenheit und verteilte Küsse auf meinem Hals. Das Kribbeln in mir wurde immer stärker und ich drückte meine Beine um ihn noch mehr zusammen, um das reißende Gefühl in mir zu beruhigen. Meine Nägel der rechten Hand krallten sich in seinen Nacken, während die andere sanft durch seine Haare fuhr und vorsichtig daran zog. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich hoffte, dass er es nicht hören würde. Grummelnd biss er mir leicht in den Hals und zog an meiner zarten Haut.
Genießerisch schloss ich meine Augen und ließ mich immer mehr und mehr fallen. Eine Hand von ihm strich von meinem unteren Rücken nach oben und er fuhr mir durch mein weiches Haar. Ich seufzte und packte ihn fester. Dabei vergaß ich fast, wo wir uns befanden. Plötzlich hörte ich das Geräusch einer zufallenden Türe wahr und löste mich erschrocken von Mason. Mit großen Augen schob ich ihn von mir und hüpfte hektisch von der Anrichte hinunter. Da ich so schnell dabei vorging, knickte ich mit meinem Knöchel um und stöhnte vor Schmerz auf. Mason griff schnell nach meiner Hand, um mich an sich zu ziehen und schon wieder standen wir uns nah gegenüber. Seine Nähe würde mir irgendwann zum Verhängnis werden. Meine Hand lag klein in seiner und ich warf einen Blick auf unsere verschlungenen Hände. Kurz darauf schreckte ich erneut hoch, als ich Chase nach mir rufen hörte.
"Kayla, bist du vorne fertig? Ich würde das Licht schon mal ausmachen!", rief er und ich musste mich konzentrieren, damit mein Kopf wieder Anschluss an meinen Mund fand.
Ich hatte den Faden komplett verloren und konnte nur diesem wunderschönen Mann in die Augen blicken. Er hatte sich immer noch zu mir herunter gebeugt und wir konnten nicht voneinander ablassen. Waldgrüne Augen blickten tief in meine Seele. Als ich jedoch Lexy's Lachen näher kommen hörte, riss ich mich von ihm los und trat einen Schritt zurück. Verärgert verzog er sein Gesicht und blickte grimmig auf mich herab.
Karma is a Bitch
Jetzt wusste er ungefähr, wie ich mich vorhin im Gang gefühlt hatte.
Weggestoßen
Allein gelassen
Verletzt
Ich drehte mich von ihm weg und ließ ihn alleine hinter der Bar stehen, damit ich Lexy entgegen laufen konnte und Mason die Chance hatte davon zu kommen. So wie auch davor immer. Unentdeckt und ohne jede Spur.
„Hier vorne ist alles erledigt", rief ich ihr zu und plötzlich stand auch Chase neben mir. "Hast du mich gerade nicht gehört?", fragte er mich nun und legte seinen Arm um meine schmalen Schultern, um mich an sich zu drücken.
„Äh, doch doch", murmelte ich nur und drehte mein Gesicht wieder in Lexy's Richtung.
"Alles gut Süße?", fragte sie. "Du siehst irgendwie..erhitzt aus", sagte sie und schaute mich forschend von oben bis unten an.
Nervös fummelte ich an meiner schwarzen Bluse herum und strich mir meine Haare glatt. Ich hatte ganz vergessen, wie ich jetzt wohl aussah.
„Jaja, alles klar!" sagte ich deshalb aufgeregt und schob Chase's schweren Arm von meinen Schultern. Ich drehte mich von den beiden weg um auf die Bar zu zeigen.
„Tada, alles sauber", rief ich und musste mich bemühen meine Stimme ruhig klingen zu lassen.
„Perfekt, dann ab nach Hause, du fleißige Fee", sagte sie und schob mich zur Eingangstür.
Lexy musste schon ein Gähnen unterdrücken, doch wie sonst auch ging die Müdigkeit nicht auf mich über. Dafür war ich noch viel zu aufgekratzt. Ich beschloss einfach so schnell wie möglich ins B&B zu fahren, damit mein Körper sich beruhigen konnte. Ich ließ also die Tür hinter mir, winkte Lexy noch kurz zu und lief auf mein Auto zu. Ich ließ mich in die Sitze fallen und holte erstmal tief Luft. Mason war ziemlich schnell abgehauen aber das war schließlich auch einer seiner besten Stärken.
Wo er jetzt wohl war?
Ob er genau so an mich dachte, wie ich an ihn?
Ich ließ meinen Kopf aufs Lenkrad fallen und stöhnte auf. In welch eine Lage hatte ich mich jetzt schon wieder gefahren? Er würde mich so oder so die nächsten Male wieder nicht beachten. Oder doch? Ich wollte nicht zu hoffnungsvoll sein, dass eben könnte auch einfach ein gewaltiger Ausrutscher gewesen sein. Laut seiner Ansicht wäre es ja besser, wenn wir Abstand halten würden und er zog das Ganze sicher auch mehr als gut durch.
Deshalb fragte ich mich, ob wir uns überhaupt so schnell wieder sehen würden.
Würde ich ihn im "LITE" wieder sehen oder würde er untertauchen und hoffen, dass ich alles vergaß?
Ich drehte den Schlüssel im Zündschloss um und ließ das beruhigende Brummen des Motors auf mich übergehen. Jetzt musste ich erstmal ins Bett.
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