
53. Kapitel | Ein mal Kuss mit Faust, bitte
Der restliche Abend war wirklich wunderschön. Nate und ich waren noch im Park. Er hat einen Picknickkorb vorbereitet. Wir haben gegessen, Frage und Antwort Spiele gespielt, geredet und natürlich die sechs kusslosen Tage nachgeholt. Es war ein Park etwas außerhalb der Stadt, so dass auch nicht die Gefahr bestand, dass wir jemandem über den Weg laufen.
Als wir am Abend nach Hause kommen, treffen wir Leah vor der Haustür. Es ist inzwischen kurz nach neun und sie kommt erst jetzt nach Hause. Das kann doch nur was gutes heißen.
Als sie uns in die Einfahrt fahren sieht, bleibt sie stehen und wartet auf uns.
"Hey.", rufe ich lächelnd und gehe zu ihr. Sie sieht mich leicht irritiert an und wendet dann den Blick an Nate.
"Warum kommt ihr erst jetzt nach Hause?", fragt sie.
"Das könnte ich dich auch fragen.", antwortet Nate und hebt eine Augenbraue.
Leah's Augen weiten sich ertappt. "Das geht dich nichts an.", sagt sie schnell und sperrt schließlich die Tür auf. Wir gehen alle zusammen rein. Als Leah schnell die Treppen hoch läuft, sehe ich wie Nate die Augen verdreht.
"Ich rede mal mit ihr.", sage ich schnell und folge Leah die Treppen hoch. Leah will gerade ihre Tür schließen als ich schnell meinen Fuß dazwischen lege und sie aufhalte.
"Warte." Ich drücke die Tür wieder auf und gehe rein. Dann schließe ich sie hinter mir und grinse Leah an. Sie sieht mich zuerst etwas überrascht an, doch wirkt dann plötzlich ganz unsicher.
"Hailey.. ich bin echt müde.", sagt sie und versucht jeglichen Blickkontakt zu vermeiden. Sie geht an ihren Schrank, an ihr Schreibtisch und macht alles andere als mir in die Augen zu sehen.
"Ich will nur wissen wie es war. Da du erst jetzt nach Hause gekommen bist, muss es gut gelaufen sein.", sage ich lächelnd.
Leah geht an ihr Bett und setzt sich hin. Sie lässt einen langen Seufzer raus und sieht mich dann endlich an. "Nein, es ist nicht gut gelaufen.", meint sie schließlich und klingt plötzlich so traurig. Sofort gehe ich zu ihr und setze mich neben sie.
"Was meinst du? Was ist passiert?", frage ich besorgt und lege eine Hand auf ihre Schulter. Sie senkt den Blick und seufzt erneut.
"Erst war alles okay. Wir haben gegessen und dann sind wir etwas spazieren gegangen.", erzählt sie. Ich höre gespannt zu. Ich hoffe es ist nichts schlimmes passiert. Ich hoffe Luke hat ihr nicht erneut das Herz gebrochen.
"Ich weiß nicht wie wir auf das Thema gekommen sind aber irgendwann haben wir über die Sache mit Eric auf seiner Geburtstagsparty geredet. Und als ich daran gedacht habe, habe ich mich wieder so scheiße gefühlt, dass ich lauter geworden bin. Wir haben uns beide angeschrien. Ich hab geschrien, dass ich ihn hasse und das alles seine Schuld ist. Und er hat geschrien, dass es ihm Leid tut und dass er mich nie verletzen wollte.", erzählt sie und holt nochmal tief Luft. Ihre Augen werden ganz wässrig und sie bemüht sich nicht zu weinen.
"Und dann?", frage ich neugierig. Das kann nicht alles sein. Es muss noch etwas passiert sein.
"Naja, das wurde alles zu viel für mich. Ich hab nicht auf ihn gehört und hab ihn weiterhin angeschrien. Und dann.. dann hat er mich geküsst."
Okay, das nahm jetzt eine schnelle Wendung ein. Ich habe alles erwartet. Sogar, dass sie sich vielleicht geprügelt haben. Aber nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass Luke Leah einfach küsst während sie ihn anschreit.
"Ist nicht dein Ernst?", frage ich überrascht. Sie nickt. "Und dann?"
"Jetzt kommt der Teil, den ich mir wahrscheinlich nie verzeihen werde.", sagt sie seufzend. Sie dreht ihren Kopf zu mir und sieht mich traurig an. "Ich hab ihn zurück geküsst."
Ich würde jetzt grinsen und herum hüpfen, weil mein Plan die beiden zusammen zu bringen funktioniert hat aber das mache ich nicht. Denn Leah sieht alles andere als glücklich aus. Schließlich hat sie gesagt, dass sie sich nicht verzeihen wird, dass sie ihn zurück geküsst hat.
"Leah, sei nicht so hart mit dir.", sage ich aufmunternd und streichele über ihren Arm. "Du hast ihn zurück geküsst weil du noch etwas für ihn empfindest. Was ist denn so schlimm daran?"
"Alles.", antwortet sie wie aus der Pistole geschossen. Ihre Augen ertrinken fast schon in den Tränen, die sie versucht zurück zu halten. "Alles daran ist schlimm, Hailey. Ich dachte, ich hätte ihn vergessen. Ich wollte ihn vergessen. Ich will ihn nicht mehr lieben. Er wird mir nur das Herz brechen. Das machen alle Jungs mit mir. Ich hab keinen Bock mehr auf den Scheiß!"
Und dann ist es vorbei. Sie bricht in Tränen aus. Mitfühlend sehe ich zu wie sie versucht ihr Gesicht zu verstecken, während sie vor sich hin schluchzt. Es tut mir in der Seele weh, Leah so zu sehen. Sie hat das nicht verdient. Sie hat ein Herz aus Gold und hat es verdient, dass man auch so wertvoll mit ihrem Herzen umgeht. Ich kann das schlechte Gewissen nicht unterdrücken, dass sich in mir breit macht. Ich hab dafür gesorgt, dass Leah jetzt in dieser Situation ist. Ich hab sie mit Luke losgeschickt. Warum muss Luke auch so bescheuert sein? Er sollte doch erst ihr Vertrauen gewinnen. Danach wäre die Liebe schon wieder gekommen. So ein Idiot.
Irgendwie muss ich das wieder gut machen. Ich streiche über Leah's Haare und stecke sie hinter ihr Ohr. Ihr Schluchzen wird immer leiser und schließlich hebt sie den Kopf und wischt sich über die Wangen.
"Ich kann verstehen, dass du so denkst, Leah. Glaub mir, ich kapier's. Aber du darfst nicht so denken. Wirst du jetzt nie wieder einem Jungen vertrauen? Wirst du dich nie wieder auf jemanden einlassen? Das kann doch auch nicht die Lösung sein.", sage ich und versuche dabei sanft und beruhigend zu klingen.
"Doch.", antwortet Leah und zuckt mit den Schultern. "Das ist die perfekte Lösung. Jungs sind scheiße. Ich hasse sie alle."
"Das stimmt nicht. Ich weiß, dass du es gerne so hättest aber du hasst Luke nicht.", sage ich. Leah sieht mich an, nicht begeistert von dem was ich gesagt habe.
"Warum sagst du das? Warum machst du all das, Hailey? Ich bin nicht dumm. Ich seh doch, dass du versuchst mich mit ihm zu verkuppeln. Was soll das?" Zum ersten Mal sieht Leah mich sauer an. Zum ersten Mal klingt sie wütend mir gegenüber. Und das Gefühl, das ich dabei habe gefällt mir ganz und gar nicht. Im Gegenteil, mein schlechtes Gewissen wird nur größer dadurch.
"Ich will euch nicht verkuppeln. Also nicht direkt.", versuche ich mich zu erklären. "Ich weiß nur, dass es ihm wirklich Leid tut und wollte deswegen, dass ihr wenigstens wieder Freunde werdet."
"Wenn es ihm wirklich Leid tun würde, dann würde er mich nicht einfach so küssen und alles wieder durcheinander bringen.", sagt Leah sauer.
"Du hast Recht. Das war scheiße von ihm. Aber vielleicht steckt da ja noch was anderes dahinter. Vielleicht hat das einen anderen Grund. Hat er denn nichts danach gesagt?"
"Nein. Er wollte aber ich hab es nicht zugelassen. Ich bin gleich weggerannt. Das hätte nämlich nicht passieren dürfen." Leah stützt ihre Ellbogen auf ihren Oberschenkeln ab und fährt sich verzweifelt durch die Haare.
"Warum hörst du dir nicht an, was er zu sagen hat? Ich bin mir sicher, er kann dir das alles erklären.", sage ich unsicher. Ich bin im Moment wirklich so weit, dass ich nicht weiß, welcher Schritt als nächstes gemacht werden muss. Vielleicht ist Amor's Job doch schwieriger als ich gedacht habe.
"Hör zu, Hailey.", sagt Leah und sieht mich wieder ernst an. "Ich hab nichts dagegen, dass ihr zwei befreundet seid. Es ist mir egal. Aber bei diesem Thema bist du entweder auf meiner Seite oder auf seiner. Ich will mir nicht anhören, wie lieb er es doch meinen könnte nur weil du denkst, dass du ihn kennst."
Sie hat Recht. Es auf diese Art zu machen, funktioniert nicht. Sie wird mir sowieso nicht glauben, wenn ich etwas über Luke erzähle. Er muss es ihr selber zeigen. Er muss ihr selber beweisen, dass er sich geändert hat. Oder besser gesagt, dass seine Gefühle für sie sich nie geändert haben.
"Okay.", seufze ich. "Tut mir Leid. Ich bin auf deiner Seite." Ich lächele sie entschuldigend an, mit der Hoffnung, dass sie nicht ernsthaft sauer auf mich ist. Leah sieht mich lange an und dann fällt mir ein Stein vom Herzen als sich ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen bildet.
"Danke.", sagt sie leise.
"Komm her.", sage ich lächelnd und lege meine Arme um sie. Sie erwidert meine Umarmung.
Als ich später in mein Zimmer gehe, ist das erste das ich mache, Luke eine Nachricht zu schicken. Der kann was erleben, wenn ich ihn morgen in der Schule sehe.
Hailey: Wir müssen reden! Warte morgen vor der Schule auf mich! *böse guckender Smiley*
Wenige Minuten später schreibt er mir zurück.
Luke: Oh-oh.. jetzt gibts Ärger *ängstlich guckender Smiley*
Außer zwei böse guckenden Smiley's schreibe ich nichts mehr zurück und mache mich ebenfalls bett fertig. Nachdem ich in meinen Pyjamas bin und mir die Zähne geputzt habe, gehe ich aus dem Bad und will nochmal in die Küche. Doch im selben Moment geht Nate's Tür auf. Ich lächele ihn an, während er einen schnellen Blick auf meine Pyjamas wirft und dann breit grinst.
"Tragen das nicht zehnjährige?", frägt er amüsiert und sieht mir dann ins Gesicht.
"Ich kann es verstehen wenn sie es tun, es ist nämlich sehr gemütlich.", antworte ich und schaue noch mal auf mein rosa Pyjama mit lila Cupcakes darauf. Es sieht wirklich kindisch aus, aber es ist das einzige, dass nicht kurz ist und ich tendiere dazu nachts zu frieren.
"Cupcake.", sagt Nate plötzlich und weitet die Augen, als hätte er gerade die Idee des Jahres. "Mein Spitzname für dich."
"Cupcake? Du willst mich nach einem kleinen Muffin benennen?" ,frage ich und ziehe die Augenbrauen in die Höhe.
"Kein Muffin, Hailey. Ein Cupcake. Die sind viel süßer als Muffins. Und du bist viel süßer als andere Mädchen.", sagt Nate und zwinkert mir zu. "Passt perfekt."
Ich verdrehe lächelnd die Augen. "Alles klar, Romeo.", sage ich und steige schließlich die Treppen runter. Nate folgt mir bis in die Küche. Anscheinend wollte er auch gerade da hin.
"Und? Hast du mit Leah geredet?", fragt er und schnappt sich einen Apfel aus der Obstschale. Ich hole mir einen Glas aus dem Schrank und fülle es mit Wasser.
"Ja. Aber ich werde wohl auch nochmal mit Luke reden müssen.", sage ich seufzend und drehe mich zu ihm. Er zieht angespannt die Augenbrauen zusammen.
"Warum? Hat er was getan?", fragt er. Ich schüttele den Kopf, doch bevor ich etwas sagen kann, kommt Olivia in die Küche. Sie sieht uns beide erst mal wortlos an und dann bleibt ihr Blick an mir hängen. Sofort lässt sie ihre Schultern fallen und ihr Blick wird viel zu weich.
"Hailey Schätzchen, wie geht es dir?", frägt sie sanft. Zwischen Nate und mir oder zwischen Leah und mir hat sich zwar nichts geändert aber ich habe das Gefühl, dass zwischen Olivie und mir jetzt vieles anders sein wird. Sie wird mich sehr wohl bemitleiden. Das sehe ich in ihrem Blick. So hat sie mich auch am Morgen beim frühstücken angesehen. Immer wieder hat sie gefragt ob denn alles in Ordnung sei und ob ich irgendwas brauche.
"Es geht mir gut.", sage ich und versuche zu lächeln obwohl es mich nervt wie sie mich anschaut. Da hatte ich so einen schönen Tag und dann sieht sie mich so an als wäre ich das ärmste Ding, das hier herum läuft.
"Bist du sicher? Wenn du irgendwas brauchst, dann sag bitte einfach Bescheid!"
"Mum!", sagt Nate genervt und wirft ihr einen bösen Blick zu. Sie zuckt mit den Schultern als würde sie nicht verstehen, warum er sie böse anguckt.
"Was denn? Ich will nur sicher gehen, dass alles in Ordnung ist.", erklärt Olivia und sieht mich wieder an.
Ich verdrehe genervt die Augen und sage: "Es ist alles in Ordnung. Danke für die Fürsorge." Bevor sie noch etwas sagen kann, gehe ich mit dem Glas in der Hand aus der Küche.
"Hör auf sie so zu behandeln.", höre ich Nate noch sagen, bevor ich die Treppen hochsteige. In meinem Zimmer, nehme ich gleich die Tablette und schlucke sie mit dem Wasser herunter. Ich bin zwar drei Stunden zu spät aber lieber später als gar nicht. Zumindest sagt Nate das immer. Danach lege ich mich gleich ins Bett.
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"Du bist so ein Idiot!!", schimpfe ich und haue Luke auf die Schulter nach dem ich ihn um die Ecke gezogen habe damit wir alleine sind.
"Hey! Hör auf. Das tut weh.", versucht Luke sich zu retten und weicht meinen Schlägen aus. Doch ich lasse nicht locker und schlage auf diverse Stellen und beschimpfe ihn weiter. "Alter, was findet Nate nur an dir?"
"Halt die Klappe!", schimpfe ich und haue ihm ein letztes mal auf den Arm. "Was fällt dir ein Leah einfach so zu küssen? Weißt du, was das mit ihr gemacht hat?" Ich stütze meine Hände an den Hüften ab und sehe ihn ernst an.
"Sie daran erinnert, dass sie mich immer noch liebt?", fragt Luke als sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen bildet. Ich sehe ihn baff an. Denn er hat Recht.
"Ja, aber das war nicht unser Ziel. Unser Ziel war es, dass du ihr Vertrauen wieder gewinnst. Was bringt es, dass sie sich erinnert wenn sie dir nicht vertraut und deswegen nichts mit dir zu tun haben will?", frage ich immer noch ernst.
"Naja..", fängt Luke an und kratzt sich unsicher am Hinterkopf. "Eigentlich nicht viel."
"Ganz genau. Warum hast du es also getan?"
"Ich konnte nicht anders. Sie hat mich angeschrien. Hätte ich mir die ganze Zeit anhören sollen, was für ein scheiß Kerl ich bin? Das weiß ich auch so."
"Das glaube ich nicht.", sage ich und sehe ihn sauer an.
"Es tut mir ja Leid aber ich hatte meine Gründe. Zum einen sieht Leah verdammt anziehend aus wenn sie sauer ist also konnte ich mich nicht beherrschen. Zum anderen aber musste ich wissen ob sie mich wirklich so sehr hasst wie sie gesagt hat. Denn sonst würde es keinen Sinn machen es weiterhin zu versuchen. Aber sie hat mich zurück geküsst. Also hasst sie mich nicht. Ich habe also noch eine Chance. Das musste ich herausfinden.", erklärt Luke mit einem zufriedenen Lächeln.
Das macht natürlich Sinn. Man, jetzt kann ich nicht mal mehr sauer auf ihn sein. Ich verdrehe die Augen und lasse einen langen Seufzer raus. "Oh man Luke. Du weißt aber schon, dass du es dir jetzt noch schwieriger gemacht hast, oder?", frage ich und fahre mir verzweifelt durch die Haare.
"Nein. Ich hab es mir einfacher gemacht. Ich werde Leah beweisen wie sehr ich sie liebe. Und weil sie erkannt hat, dass sie mich auch noch liebt, wird sie mir früher oder später verzeihen. Bis dahin werde ich nicht aufgeben."
"Aww. Sowas will ich hören.", sage ich mit einem breiten Grinsen und wuschele ihm durch die Haare.
"Eben hast du mich noch geschlagen.", entgegnet er und zieht seinen Kopf weg.
"Das hast du aber auch verdient."
"Vielleicht."
"Du hast es verdient."
"Okay, du hast Recht."
Wir grinsen uns beide an und gehen dann wieder zum Schuleingang. Ich bin ehrlich froh über die Freundschaft mit Luke. Er ist mir richtig ans Herz gewachsen. Wenn ich daran zurück denke, wie ich ihn kennen gelernt habe, hätte ich das nie gedacht. Aber jetzt ist alles ganz anders zwischen uns. Ich meine, er behält mein Geheimnis für sich. Das sagt schon etwas über seine Freundschaft aus. Und das bedeutet mir viel. Es zeigt mir, dass ich außer Nate und Finn auch anderen Jungs vertrauen kann, wo ich doch vor Monaten noch solche Schwierigkeiten damit hatte.
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Irgendwie schaffe ich es durch den Unterricht zu kommen ohne abgelenkt zu werden wie vor den Ferien. Ich kann mich tatsächlich auf den Lehrer konzentrieren. Das wurde auch Zeit, denn langsam nähern sich die Abschlussprüfungen. Sie sind nach meinem Geburtstag. Also in zwei Monaten. Ich muss jetzt nochmal richtig Gas geben, damit ich in zwei Monaten keine Schwierigkeiten mit dem Stoff habe. Wenn ich an meinen Geburtstag denke, fällt mir ein was danach passieren wird. Und zwar werde ich aus dem System entnommen und bekomme meine eigene Wohnung. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann bereitet mir das nicht so eine Freude wie am Anfang. Ich will immer noch, dass das passiert. Aber ich weiß nicht wie ich es den Anderson's erklären soll.
"Erde an Hailey?"
Ich werde aus den Gedanken gerissen als ich Reena's Stimme höre. Wir ziehen uns gerade für Leistungskurs Sport um und sie, Leah und Mandy sind bereits fertig.
"Hm?", frage ich und ziehe noch schnell meine Sportschuhe an.
"Beeil dich. Die Jungs sind schon alle in der Halle.", sagt Reena.
"Also ich bin schon mal weg.", meint Mandy und geht schon mal raus. Sobald sie draußen ist, bin auch ich fertig.
"Okay, gehen wir.", sage ich. Ich werfe Leah noch einen kurzen Blick zu. Sie war heute sehr ruhig. Reena hat sie schon gefragt was los ist doch sie meinte, dass alles in Ordnung sei. Die Sache mit Luke bedrückt sie wohl mehr als ich gedacht habe. Aber eigentlich ist das nichts schlechtes, denn das heißt, dass sie wirklich noch starke Gefühle für ihn hat. Sie muss es nur noch ein bisschen aushalten, bis er ihr endlich bewiesen hat dass er sie immer noch liebt. Und ich hoffe Luke beeilt sich damit.
In der Sporthalle haben die Jungs schon alle einen Basketball und laufen damit herum. Mein Blick sucht gleich nach Nate. Ich finde ihn genau dann, als er springt und den Basketball in den Korb wirft. Am liebsten hätte ich jetzt laut geklatscht, doch ich grinse nur vor mich hin.
"Los die Damen. Lauft erst mal ein paar Runden und wärmt euch auf.", ruft unser Sportlehrer in unsere Richtung.
Wir machen was uns gesagt wird und fangen an durch die Halle zu laufen. Ich bin eigentlich gar nicht schlecht in Sport. Ich habe Ausdauer und kann auch vieles der Spiele. Nur wenn es um Athletik geht, bin ich schlecht. Aber zum Glück hat die Klasse das schon im ersten Schuljahr gemacht, wo ich nicht da war.
"Hey." Ein Körper taucht neben mir auf und läuft mit mir mit. Ich sehe ihn an und sofort fällt mir ein was auf dem Sommerball passiert ist. Ich sage nichts und schaue wieder nach vorne, während ich weiter laufe.
"Bist du immer noch sauer auf mich?", fragt Mason und schaut mich von der Seite an.
"Bitte lass mich in Ruhe, Mason.", sage ich leicht genervt.
"Sag dass du nicht mehr sauer bist, dann lass ich dich in Ruhe.", meint er. Ich verdrehe genervt die Augen. Hilfesuchend sehe ich mich in der Halle um. Als mein Blick Nate's trifft, sehe ich dass er bereits in meine Richtung schaut. Mit einem sehr angespannten Ausdruck in seinem Gesicht. In dem Moment weiß ich noch nicht, was ich herbeirufe, als ich unauffällig zu Mason deute. Ich will einfach nur, dass Nate mir seinen sogenannten besten Freund vom Hals schafft, da er mich gerade wirklich nervt. Nate versteht was ich sagen will und läuft in unsere Richtung.
"Mason.", sagt er und läuft neben ihm mit. Mason wirft ihm einen kurzen Blick zu.
"Gleich Kumpel, ich rede noch mit Hailey.", sagt er und sieht mich wieder an.
"Ich glaube aber nicht, dass sie mit dir reden will.", sagt Nate, bleibt stehen und dreht Mason an der Schulter zu sich. Ich bleibe auch stehen.
"Alter, kannst du uns mal kurz alleine lassen? Was ist dein Problem?", fragt Mason und schubst Nate's Hand von seiner Schulter.
"Mein Problem bist du. Schon seit Monaten führst du dich auf als wärst du etwas besseres. Komm mal wieder runter und akzeptiere es, dass sie nichts mit dir zu tun haben will.", schimpft Nate und wirft Mason dabei böse Blicke zu. Ich sehe ihn überrascht an. Es sieht ganz so aus als hätten die beiden einen eigenen Streit, von dem ich nichts weiß.
"Du hast mir gar nichts zu sagen.", sagt Mason und schubst Nate zurück. Nate's Blick wird noch gefährlicher als vorhin als er wieder auf Mason zugeht.
"Wenn es um Hailey geht, dann hab ich das." Nate packt Mason an seinem T-Shirt und zieht ihn an sich. "Lass sie in Ruhe."
"Nate..", sage ich leise. Das sieht gar nicht gut aus. Die beiden werfen sich tödliche Blicke zu und ich kann sie nur anstarren. Nate sieht mich gar nicht erst an, als ich seinen Namen sage.
"Und wenn ich das nicht tue?", fragt Mason provozierend und schubst Nate von sich. Warum macht er das? Was ist nur los mit ihm? Warum provoziert er ihn?
"Dann passiert das hier.", sagt Nate und holt aus und im nächsten Moment landet seine Faust in Mason's Gesicht.
"NATE!", schreie vor Schreck auf. Mason taumelt ein Stück nach hinten, doch verliert keine Zeit um zurück zu schlagen. Er geht auf Nate los. Die beiden werfen mit Fäusten nur um sich. Ich kann mich nicht mal auf einen der beiden werfen, weil sie ständig hin und her rollen, da sie schon auf dem Boden liegen. Ein Schlag von Mason, ein Schlag von Nate.
Hilfesuchend sehe ich mich in der Halle um. Gott sei Danke kommen die anderen bereits angerannt. Auch der Lehrer läuft in unsere Richtung.
"Was ist hier los?", fragt Reena völlig entsetzt.
"Nate! Hör auf!", schreit Leah. Ich sehe zu wie Luke nach Nate greift und ein anderer Junge nach Mason. Sie versuchen die beiden Jungs auseinander zu ziehen und schaffen es irgendwann auch.
"Alter, beruhigt euch mal wieder!", ruft Luke in die Mitte. Meine Augen weiten sich schockiert als ich das Blut sehe, das aus Nate's Nase läuft. Auch Mason blutet an den Lippen.
"Anderson! Collister! Was zu Hölle geht hier vor?", schreit der Lehrer die Jungs an.
Nate und Mason werden wieder losgelassen. Nate sieht Mason immer noch wütend an, während dieser sich über seine blutende Lippe wischt.
"Zum Direktor. Jetzt!!", schimpft der Lehrer. Beiden stampfen aus der Halle. "Luke, pass auf dass sie sich bis dahin nicht in die Haare kriegen.", sagt der Lehrer noch und zeigt zur Tür. Luke nickt und rennt den beiden noch schnell hinterher und dann verschwinden sie auch.
"Was ist passiert?", flüstert Reena mir zu. Ich zucke nur mit den Schultern, da ich selber noch nicht verarbeiten kann was gerade passiert ist. Und ich kann ihr unmöglich den Grund sagen, warum das passiert ist. Denn der Grund bin ich.
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Hiii, wie gehts uns allen heute? :)
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.
Was glaubt ihr ist zwischen Mason und Nate passiert, wovon Hailey noch nichts weiß?
Leah tut mir echt Leid. Ihr müsst sie euch wie das typische unsichere Mädchen vorstellen. Ein Mädchen, dass wegen einer kaputt gegangen Beziehung an sich zweifelt. Die sich schwört, sich nie wieder zu verlieben. Die sagt, dass alle Jungs scheiße sind. Eigentlich kann man sie ja verstehen oder? Oder findet ihr sie übertreibt?
Vielen Dank fürs Lesen und bitte nicht vergessen zu voten und zu kommentieren.
I LOVE YOUUUU!!!!
xoxo Sammy
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