38. Daniel Ricciardo x Lewis Hamilton (AU)
Für Lavendelelfe
Tag der Gerichtsverhandlung
8:13 Uhr
„everybody wants you, everybody wants you...", sang Daniel vor dem Spiegel, während er sich versuchte den Knoten der Krawatte zu binden, dabei aber viel zu unruhig war, als, dass ihm ein vernünftiger Knoten gelang. Im Hintergrund konnte er Michael beobachten, der am Holztisch saß und nur seine Augen verdrehte.
„Weißt du...", murmelte sein bester Freund und biss in sein Butterbrot: „Manchmal frag ich mich wirklich, wie du es durchs Jurastudium geschafft hast!"
„Das weißt du doch, saßt doch die Semester direkt neben mir!", antwortete Daniel sofort und schwank auf seinen Fersen herüber. Es war acht Uhr in der Früh und er hatte sich irgendwann einmal versprochen, dass Arbeit für ihn erst in dem Moment begann, wenn er sich sein Jackett über die Schultern warf und das hatte er nun einmal momentan nicht an. Momentan trug er nicht einmal seine Hose, was ein vollkommen anderes Dilemma an sich darstellte, denn die Hose hatte er sich mit dem Kaffee bekleckert.
„Denkst du der Prozess wird lang?", wunderte sich Michael und blätterte durch den Stapel Papiere vom Prozess, der heute beginnen sollte. Daniel biss sich auf die Unterlippe.
„Ich glaube es ist eher kurz", meinte er dann: „Das Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Eigentlich ziemlich klar: Mann erwischt seine Frau bei einem Quickie mit einem Arbeitskollegen und ermordet den Mann. Könnte auch eine langweilige Netflix-Serie sein!"
„Gott...", Michael schüttelte lachend seinen Kopf: „Du bist manchmal wirklich so unprofessionell!"
Michael klappte die Mappe mit dem Stapel Papiere wieder zu und nahm sich dann wieder einen Bissen seines Brotes. Er wollte gerade auch den Umschlag des Ordners schließen, als er innehielt.
„Dan...", räusperte er sich. Er hatte etwas Beunruhigendes entdeckt und er glaubte, dass Daniel es schon längst bemerkt hatte, was die ganze Angelegenheit nur noch beunruhigender machte.
„Hm?", fragte der Lockenkopf unschuldig.
„Lewis ist der Verteidiger des Opfers?"
Daniel schluckte schwer. War es dümmlich, dass er gehofft hatte, dass Michael dieses kleine Detail nicht bemerken würde beim Schnuppern?
„Bist du bescheuert?", zischte Michael und sah ihn streng an.
„Wir können zwischen Beruflichen und Privatem unterscheiden!", stellte er sofort klar, was er noch am gestrigen Nachmittag mit Lewis besprochen hatte. Dass Michael dass definitiv anders sah, war deutlich zu sehen, aber keine Überraschung.
„Was soll mir denn passieren? Das Ende vom Spiel ist eigentlich schon geschrieben. Wir werden gewinnen!", stellte Daniel klar.
„Im Zweifel für den Angeklagten hast du auch noch nicht gehört, was?", brummte Michael. Er warf das Brot in die Schale und zog seine Augenbrauen zusammen, nur noch enger, als Daniel bloß aufstöhnte und seine Arme in die Luft warf.
„Was für Zweifel?"
„Die Zweifel, die beim Richter aufkommen, wenn er rausfindet, dass du in einer Beziehung zum Richter stehst!"
Daniel schnaubte so stark, dass sich seine Nasenflügel aufblähten.
„Da frage ich dich a) welche Zweifel? Das Spiel ist aus, der Richter wird gar keine Zweifel haben und b) ich garantiere dir, dass niemand von Lewis und mir weiß, denn dir sollte doch sehr bewusst sein, wie vorsichtig wir sind!"
„Man kann nicht vorsichtig genug sein, Daniel. Das weisst du! Ich hab tagtäglich mit Killern zu tun, die der festen Überzeugung sind, dass sie vorsichtig genug waren und dann sitzen die vor mir vor Gericht!"
„Du bist Richter, bei dir ist das was anderes. Ich übernehme hier eine klare Seite!"
„Genau, die entgegen gesetzte Seite von deinem Partner!"
Daniel schwieg daraufhin aus verschiedenen Gründen. Zum einen, weil er nicht wusste, was er noch sagen sollte und zum anderen, weil er auch keine Lust auf Diskussion hatte.
„Vertrau mir einfach, dass alles gut geht!", murmelte er kleinlaut.
„Was bleibt mir denn anderes übrig?", grummelte Michael kopfschüttelnd.
***
13:45 Uhr
Daniel konnte nicht leugnen, dass das Gespräch mit Michael Spuren hinterlassen hatte. Er stand vor dem Gerichtssaal im rustikalen Gebäude, dessen Wände förmlich nach Kontrolle schrieen. Daniel hatte Gerichtsgebäude nie als sonderlich angenehm empfunden. In ihnen fühlte er sich immer nackt, so beobachtet, als würden die Dunkeln Holzwände jedes seiner Geheimnisse kennen und sich tuschelnd darüber austauschen. Das war idiotisch, wusste er selber, es waren nur Wände aus edlem Holz, aber trotzdem. Hier wurde alles aufgedeckt, jedes Detail wurde von der Justiz aufgedeckt, jedes Geheimnis vom Zeugen verraten - hoffentlich. Oder hoffentlich auch nicht? Das sah nun jede Seite anders.
Daniel wusste nicht einmal, warum er sich so bedroht fühlte. Er hatte eigentlich nichts falsches getan. Oder doch? Die Tatsache, dass er eigentlich sagte, implizierte schon, dass er zumindest nicht alles richtig gemacht hatte. Vorschriftsgemäß ja, richtig... naja. Darüber konnte man sich streiten. Michael würde ihn bestimmt noch zur Rede stellen. Heute oder Morgen. Danach würde Michael wieder nach Hause nach Perth fliegen, wo er einer der führenden Richter war. Michael war stets darauf bedacht solche Informationen nicht über WhatsApp zu klären, denn für ihn galt der allseits bekannte Spruch das Internet vergisst nie auch für WhatsApp.
Sie hatten zwar beide hier in England studiert, aber Michael hatte die Sonne Australiens dann zu sehr vermisst, um sich, wie Daniel, in England ein Leben aufzubauen und war vor einigen Jahren nach dem Studium zurückgekehrt. Daniel war hier geblieben, was unter anderem an Lewis lag. Sie hatten sich in Daniels letztem Semester an der Uni kennengelernt und anfangs eine lose Bekanntschaft gepflegt, die irgendwann zu mehr wurde - genauer konnte Daniel das auch nicht erklären. Wann aus einer losen Bekanntschaft, eine richtige Beziehung wurde? Er hatte wirklich absolut gar keine Ahnung. Aber Lewis war Grund genug gewesen, um nicht nach Australien zurückzukehren, obwohl er ein entzückendes Angebot aus Sydney bekommen hatte. Bislang hatten sie es auch hervorragend gemeistert sich beruflich zu meiden, dass das nicht für immer möglich wäre, war irgendwie auch absehbar gewesen, immerhin flog Lewis durch ganz England, um verschiedene Mandanten zu verteidigen und Daniel war mum einmal Staatsanwalt für eines von Londons Distrikten. Bis gestern war das berufliche Aufeinandertreffen mit Lewis für ihn kein Problem gewesen, jetzt war ihm mulmig.
„Ich soll also nur das sagen, was ich mit Ihnen besprochen habe?", fragte eine junge Dame, die Putzfrau des Bürogebäudes, die eine von fünf Zeugen war, die sie mit in den Gerichtssaal mitnehmen würden. Daniel sah von seinem Stapel Blätter auf zu ihr, die neben ihm auf der Bank saß.
„Genau", antwortete er mit einem freundlichen Lächeln. Der älteren Frau war die Nervosität durchaus anzumerken, aber Daniel wusste, dass er ihr dieses Gefühl sowieso nicht nehmen würde. Also lächelte er bloß und sah dann zu Fernando, dem ermittelnden Kommissar in diesem Fall, der auch als Zeuge aussagen musste.
„Hast du was von der Frau gehört?", erkundigte er sich. Fernando sah zu ihm runter und zuckte mit den Achseln, bevor er meinte: „Das zu erwartende: Trauma, liegt noch im Krankenhaus. Esteban hat versucht mit ihr zu reden, aber er meint, dass ist zwecklos. Sie blockt ab, meinte, dass sie angefangen hat über Blumen zu reden, als er etwas über ihren Mann erfahren wollte."
„Mhm", murmelte Daniel. Er wollte noch etwas sagen, aber da kreuzte auf einmal eine Gruppe von Menschen seinen Blick. Fünf Anzugträger passierten die stolzen Schrittes, begleitet von Polizisten. Daniel verstand sofort, dass es die Personen rund um den Täter waren und suchte Lewis. Wie zu erwarten war dieser ebenfalls vertieft in seine Papiere, aber dennoch warf er einen kurzen Seitenblick zu Daniel, den keiner, außer der Australier bemerkte. Sie hatten gestern noch verabredet, dass sie sich nicht grüßen würden, nur für den Fall, dass Blicke mehr als tausend Worte sagen und sie verraten würden. Hoffentlich reichte das.
„Alles gut bei dir? Du bist so still?", fragte Fernando. Daniel sah auf und nickte: „Jaja, ich wiederhole nur den Fall, hatte gestern Kopfschmerzen und hab's nicht mehr geschafft"
„Mhm", murmelte Fernando und sah zur großen Tür zum Gerichtssaal, die sich gerade aufschob.
„Auf geht's", nuschelte der Kommissar und Daniel wusste nicht warum, aber irgendwie hörte er Zweifel.
***
16:30
„Siehste, alles gut gegangen. Fall gewonnen, Mann hinter Gitter, alles paletti. Also so paletti, wie's mit einer Leiche sein kann", meinte Daniel stolz und grinste Michael an. Manch einer würde ihn als kalt definieren, weil er beim Sprechen über einen Mordfall Grinsen konnte, aber je länger man im Geschäft war, desto mehr Distanz lernte man zu den vorliegenden Fällen zu gewinnen und zwischen dem Opfer und der Verhandlung zu differenzieren.
Michael sah Daniel deutlich weniger begeistert an. Sie saßen im Café an der Ecke, dort, wo sie während ihres Studiums gepaukt hatten und dass sich zu ihrem Insider-Spot entwickelt hatte, wenn Michael in der Stadt war.
Dieser nippte schweigend an seinem Kaffee und hatte nichts mehr zu sagen. Daniel lehnte sich zurück und lockerte seine Krawatte, die ihm langsam die Luft abschnürte.
„Du könntest wenigstens zugeben, dass du gestern übertrieben hast!", meinte er. Michael sank die Tasse.
„Ich finde aber nicht, dass ich übertrieben habe. Ich denke nur, dass du Glück hattest, ihr beide. Das war ein klarer Fall, aber wäre es ein komplexerer Fall gewesen, dann könnte es gefährlich werden. Daniel, du spielst mit deiner Zulassung, Lewis genauso. Du könntest deine Zulassung verlieren, hallo? Klingelt es wie ernst es ist?"
Daniel schluckte schwer und meinte kühl: „Du schaffst es auch den süßesten Nachmittag zu ruinieren!"
„Ja, weil ich der erste bin, der dir sagt, wenn du Scheiße baust!"
„Was willst du denn, dass ich mache? Meinen Job abgegeben? Auf den Mars wandern, damit ich keine Fälle bekomme, wo Lewis eine Rolle spielt?"
„Das wäre eine Option!", meinte Michael: „Oder du kommst nach Australien, auch weit genug!"
Daniel verdrehte seine Augen und antwortete entschieden: „Will ich nicht und das weißt du!"
„Dann finde eine andere Lösungsoption, weil die ist scheiße!"
Zugegeben, das hatte Daniel heute auch gemerkt. Heute war eine andere Art von Anspannung sein Partner im Gerichtssaal gewesen. Heute hatten die Wände noch lauter über ihn getuschelt als sonst und Daniel würde gerne dafür sorgen, dass er solch ein Gerichtsverfahren nicht alle Tage brauchte.
***
20:50 Uhr
„Kochst du?", rief Lewis ins Haus, als er gerade durch die Tür in das geräumige Appartement von Daniel schlüpfte und sofort den intensiven Geruch von Käse erschnupperte.
„Ich versuche es!", rief Daniel aus der Küche. Lewis zog sich seine Jacke und Schuhe aus und tippelte dann in die Küche. Daniel stand am Herd, hatte eine alberne Küchenschürze um seinen Oberkörper gebunden in knalligem Rosa, die seine Schwester ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Lewis schlich sich von hinten an unswayed abrupt seine Arme um die Taille seines Freundes, der sofort zusammenzuckte und verschreckt aufquiekte. Lewis lachte leise und küsste Daniel in den Nacken.
„Sorry, ein neuer Fall ist reingekommen, ich konnte nicht früher weg", murmelte er. Daniel wandte seinen Kopf ein wenig zur Seite, um Lewis wenigstens aus dem Augenwinkel ansehen zu können.
„Wo geht's hin?"
„Wales, aber erst nächste Woche. Für das Wochenende hab ich mir versprochen, dass du mein Fall bist"
Daniel lachte leise. Er ließ den Holzlöffel los, dass er gegen den Rand des Kochtopfs fiel und drehte sich in Lewis Armen. Mit einem Mal wurde sein Blick dann ernst und Lewis verwirrt.
„Was ist los?", fragte er vorsichtig.
„Hast du noch irgendwelche Fälle für meinen Distrikt auf dem Schreibtisch?"
Lewis überlegte kurz und schüttelte seinen Kopf: „Nicht, dass ich wüsste, wieso?"
Daniel legte seine Hände in Lewis Nacken und begann ihm sanft über die Wangen zu streicheln.
„Wenn du welche bekommen solltest, kannst du sie bitte nicht annehmen?"
„Bitte was?"
Daniel seufzte.
„Ich hab mit Michael geredet...", begann er zu erzählen, wovor Michael ihn gewarnt hatte.
„Und ich habe gegrübelt und gegrübelt und wenn ich nicht nach Australien oder nach keine Ahnung China umziehen will, dann müssen wir einen anderen Weg finden, um uns beruflich nicht in die Quere zu kommen und das geht am besten über dich. Wir können auch nach einem anderen Weg suchen und wenn du einen riesigen Fall in meinem Distrikt auf dem Tisch hast, können wir noch mal reden, aber wenn es nur irgendein Fall ist, dann... dann bin ich nicht der, der begeistert ist, wenn wir gegeneinander vor Gericht antreten! Das tut auf Dauer unserer Beziehung auch nicht gut!"
Daniel schluckte schwer, als er aufhörte zu reden und sah auf die blubbernde Käsesosse im Topf. Dann blickte er zu Lewis und fügte kleinlaut hinzu: „Also nur, wenn du das genauso siehst!"
Lewis Mundwinkel zuckte leicht nach oben.
„Ich hab mich heute Morgen auch gefragt, ob das wirklich so eine gute Idee war. Ich hatte das Gefühl, als ob wir jede Sekunde auffliegen könnten!"
„Oh mein Gott ich auch!", schrie Daniel: „Ich hab mich selbst wie der Angeklagte gefühlt!"
Lewis lachte leise und zu zog Daniel näher an sich.
„Also, keine Fälle für meinen Distrikt?"
„Nicht, wenn ich es vermeiden kann!", flüsterte Lewis ins Ohr und küsste ihn dann unter diesem.
———
Nach einender frustrierenden Rennen... (ich könnte heule , warum läuft's für Danny einfach nicht und für Lando so gut 😢 - like don't get me wrong, ich gönne es Lando, aber DANNY HAT ES SO VERDIENT)
Ich will einfach, dass es für ihn besser läuft als letzte Saison 🥺
Dennoch, hier ein AU Os, ich hab jetzt keine Ahnung, ob ich das faktisch richtig gemacht hab, aber ich hab im Internet nichts gefunden dazu, ob Staatsanwalt und Verteidiger in keiner Beziehung stehen dürfen also habe ich daraus geschlossen, dass das entweder ne gesetzliche Grauzone oder sogar erlaubt ist.
Ich hoffe euch gefällt der OS, mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht in so etwas zu schnuppern
Ich verabschiede mich dann wieder zu meinen Lernsachen und geh mich danach erschiessen ☠️🔫
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