23. [38] Arthur Leclerc x Robert Shwartzman
Für KathaD97
| 38 | „Sag's noch mal!"
„Ich liebe dich!"
„Schrei es!"
ARTHUR
„Sag's noch mal!"
„Ich liebe dich!"
„Schrei es!"
Robert schloss seine Lippen zu einem Lächeln, dann fragte er: „Was?"
„Schrei es!", wiederholte ich lachend und wusste, dass sich gerade ein rosaner Schimmer auf meine Wangen legte.
„Warum soll ich das schreien?", lachte Robert. Sein Gesicht war halb vom Kissen verschluckt, die andere Hälfte wurde von dem dünnen weissem Bettlacken bedeckt, dass ich über uns gespannt hielt, als könnten wir noch privater, als in einem eigenen Hotelzimmer sein. Aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass eine Wand nicht ausreichte, um sicher zu sein, dass uns niemand entdeckte.
„Schrei es!", forderte ich. Robert rollte mit den Augen doch schrie dann laut lachend: „Ich liebe dich!"
Ich kicherte und warf mich auf ihn, ließ den Zipfel der Decke los, die dann auf uns fiel und uns bedeckte. Roberts Körper war warm, gegen meinen nackten Oberkörper und jede Berührung löste einen Schauer vom Haaransatz bis in die Fußspitzen aus.
Ich legte meine Lippen auf Roberts und tauchte mit meinen Fingern in die blonden Haare. Der Kuss war zart, ein sanfter Start in den Morgen eine Tages an dem wir nichts zu tun hatten.
„Ich liebe dich wirklich!", hauchte Robert, als wir uns lösten. Ich sah ihn an, lag mittlerweile auf ihm und unsere Zehen spielten miteinander.
„Ich liebe dich auch!", antwortete ich. Dann rollte ich mich von ihm runter und schob die Decke von unseren Köpfen. Robert drehte sich auf die Seite und legte einen Arm um meine Hüfte.
Er war traurig. Er war in den letzten Monaten so oft traurig. Man sah es in seinen traurigen Augen.
Er war traurig, weil ihm verwehrt blieb, das zu tun, was er liebte.
Und ich war traurig, weil ich nichts dagegen tun konnte.
Ich wusste nicht einmal, ob ich wirklich dagegen war, dass russische Sportler von den internationalen Wettbewerben ausgeschlossen wurden. Aus Sicht von Robert war ich natürlich dagegen, immerhin kannte ich seine Sicht auf den Krieg, aber wenn Robert eine Ausnahme bilden würde und antreten würde, würden viele eine Ausnahme sein wollen. Also blieb nichts anderes übrig, als ihn auszuschließen und mitanzusehen, wie er Tag für Tag ein wenig mehr verzweifelte.
„Vielleicht sollte ich mir eine neue Beschäftigung suchen!", flüsterte Robert. Ich strich ihm über die Wange.
„Meine Mutter hat Recht, ich bin noch jung. Ich kann noch studieren und werde mit meinem Alter nicht einmal krass auffallen!", fuhr er fort. Ich seufzte leise: „Willst du denn studieren?"
Robert zuckte verzweifelt mit den Achseln.
„Keine Ahnung, aber ich will auch nicht nichts tun. Ich stehe vor verschlossenen Türen, was soll ich denn machen? Ich muss mir eine neue Perspektive suchen!"
„Es ist noch nicht so lange. Vielleicht sieht die Welt nächste Saison ganz anders aus!", versuchte ich ihn aufzumuntern, wusste dabei aber selbst nicht, wie viel Wahrheit hinter meinen Worten steckte. Wer kannte schon den Ausgang eines Krieges?
„Und was wenn nicht?"
Ich hatte auf die Frage keine Antwort, also legte ich eine Hand in seinen Nacken und rückte näher zu ihm heran. Ich küsste ihn.
„Wann ist mein Leben so kompliziert geworden? Eine geheime Beziehung von der niemand wissen darf, mein Heimatland, dass einen Krieg anzettelt!"
„Es ist nicht dein Heimatland, es ist der Diktator an der Spitze!", korrigierte ich ihn. Robert seufzte und murmelte: „Egal, kompliziert ist mein Leben trotzdem!"
Später am Nachmittag war ich auf dem Paddockgelände unterwegs. Zwar stand für mich heute kein Rennen an, aber ich nutzte gerne freie Wochenenden, um meinem Bruder zuzuschauen. Eigentlich wollte ich Robert mitbringen, ich versuchte es jedes Mal, aber er weigerte sich, weil er sich momentan hier unwillkommen fühlte. Ich verstand ihn irgendwie.
"Du bist in letzter Zeit so still, kleiner Bruder. Was ist los?", wunderte sich Charles. Es waren noch zwei Stunden bis zum Qualifying und wir entspannten uns gerade im Café vor dem Ferrari Motorhome. Die Sonne strahlte vom Himmel und ich war dankbar, dass sie das Wasser mit Eiswürfeln brachten, sonst hätte ich die Mittagssonne wohl nicht bemerkt.
"Wo bist du mit deinen Gedanken?", fuhr Charles fort. Ich schob das Wasserglas von einer Hand in die andere und sah zu meinem größeren Bruder hoch. Dann zuckte ich mit den Achseln.
"Willst du mir nicht vielleicht verraten, was dir auf dem Herzen liegt? Es geht dir doch ganz offensichtlich nicht gut!", murmelte er. Ich seufzte leise: "Ich bin nicht der eine, dem es schlecht geht!"
Charles neigte seinen Kopf nach links und warf mir mit seinen Augen telepathisch die Frage, was ich denn meinen würde, zu. Ich fing an nervös über das Glas zu reiben.
"Du darfst es aber keinem verraten!", murmelte ich. Charles zog seine Augenbrauen zusammen, nickte dann aber verzögert.
"Ich uhm... ich hab einen Freund!", erklärte ich. Charles wusste, dass ich auf Männer stand. Als mein Bruder und damit eine Person mit der ich fast 18 Jahre lang gemeinsam gelebt hatte, war es auch schwer zu verheimlichen, selbst, wenn ich grundsätzlich mit diesem Detail aus meinem Leben sehr privat umging.
Charles Augen leuchteten bei meinen Worten und ich wünschte, dass dieses Detail nicht solch eine dunkle Seite an sich hatte.
"Wer?", fragte Charles neugierig.
"Robert", murmelte ich und presste meine Lippen aufeinander. Charles begann zu grinsen und murmelte etwas, von wegen, dass er es schon geahnt hatte. Verübeln konnte es nicht, ich neigte dazu manchmal sehr viel von Robert zu erzählen.
"Ihm... er hat Probleme sich mit der neuen Situation zu arrangieren, also, dass er nicht fahren darf, an keinen Wettbewerben teilnehmen kann!", murmelte ich. Charles seufzte leise: "Das ist auch eine beschissene Situation!"
"Ich hab nicht das Gefühl, dass es ihm hilft, dass wir niemandem von uns erzählen!", murmelte ich. Charles schob sich die Gabel mit dem Kuchen in den Mund. Er kaute lange darauf herum, als würde er überlegen, was er sagen sollte, fragte dann aber: "Was meinst du damit?"
"Wäre es sehr gewagt zu überlegen es allen zu erzählen?"
Sofort schossen Charles Augenbrauen hoch. Diesmal kaute er noch länger auf seinem nächsten Kuchenstück herum und ich wurde nervös, schob mich auf den dem Stuhl hin und her und fuhr mit meinen Fingern noch nervöser über die Oberfläche des Wasserglases.
"Ich meine, keine Ahnung, muss ja nicht gleich die ganze Welt sein, aber unsere Familien und Freunde vielleicht?", revidierte ich meine Aussage etwas.
"Abhängig davon, wie ernst es dir mit Robert ist. Kannst du ihm vertrauen, dass er das mit dir zusammen macht?"
Ich nickte und beteuerte, dass das zwischen Robert und mir mit Sicherheit etwas Ernstes war.
"Dann kannst du ihm es ja vorschlagen, wenn du denkst, dass das seine Situation verbessert. Für dich ist es dann bestimmt auch besser, wenn du offen gegenüber mehr Leuten bist!"
***
"Du warst lange auf dem Paddock, huh?", war die Begrüßung von Robert, als ich am frühen Abend wieder ins Zimmer schlüpfte.
"Hab mich noch mit Max und George verplappert!", erklärte ich, was einerseits stimmte, anderseits war ich auch ein wenig nervös gewesen zu Robert zu kommen und diese vielleicht etwas spontane und verrückte Idee vorzubringen.
Ich trat zu Robert und ließ mich neben ihn aufs Bett fallen. Ich wollte ihn fragen, was er heute getan hatte, während ich weg war, aber es würde wohl nichts Interessantes gewesen sein. Vermutlich hatte er das Hotelzimmer nicht einmal verlassen.
Ich hob seinen Arm und schmiegte mich unter diesen an ihn.
"Es tut mir leid", wisperte ich. Robert sah endlich von seinem Handy auf und blickte mich fragend an.
"Was tut dir leid?"
"Dass deine Situation gerade so beschissen ist!", murmelte ich. Ich stützte mein Kinn auf seine Brust und sah ihn mit vorgeschobener Unterlippe an. Robert antwortete nicht. Was sollte er auch sagen?
"Ich will dein Leben nicht schwerer machen, als es ohnehin schon ist!", erklärte ich. Etwas wie Sorge oder Angst funkelte in seinen Augen. Er strich mir über die Wange.
"Babe, du machst mein Leben besser, nicht schwerer!"
"Rob, ich möchte mich nicht von dir trennen!", lachte ich leise. Ich hörte ihn erleichtert aufatmen, dann zog ich mich hoch zu ihm. Dann meinte ich: "Aber ich kann es noch besser machen!"
"Was meinst du?"
"Was hältst du davon, es unseren Freunden und unserer Familie zu erzählen? Also das von uns. Dann hast du wenigstens nicht mehr eine Beziehung vor ihnen geheim zu halten."
"Ich dachte du wolltest das ni..."
"Ich hab meine Meinung geändert!"
Ich schenkte Robert ein tröstendes Lächeln. Mein Blick wanderte über sein Gesicht, über all die Muskeln die zuckten, während er nachdachte. Schließlich fragte ich: "Was denkst du?"
"Ich möchte nicht, dass du das aus Mitleid machst!" murmelte er. Ich verdrehte meine Augen und beugte mich runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
"Ich tu das nicht aus Mitleid!"
>> another arthur os haha, cause i just love him way too much. Ich hoffe euch gefällt der OS, lasst mir gerne Feedback da, haha. Ich poste bald wieder ein neues Wunschkapitel, cuz ich hab nur noch einen Wunsch übrig und ich hab viel zu viel Zeit und und Lust zum Schreiben <33
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