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Sergio Perez x Lance Stroll (Friendship?) [GP - Mexico 2022]

Moin Moin ^-^

ich habe ja schon alles Mögliche als Warnung vorweg geschrieben. Ob detaillierte Gewalt, mentale Erkrankungen, sexuelle Handlungen oder diverse andere Warnungen. Aber ich glaube es ist heute das erste Mal, das ich davor warnen muss, es eventuell Übertrieben zu haben O.o

Ich versuche in den meisten Fällen immer sehr nah an der Realität zu sein, nicht zu viel an Freiheiten zu nutzen, die ich als Autorin habe, bin mir dabei natürlich im Klaren, das alles was ich schreibe reine Fiktion ist, ein Hirngespinst meiner Plothäschen. 

Dieser OS hat mich einfach mitgerissen, es an gewissen Stellen vielleicht wirklich sehr auszuschmücken, da ich nicht davon ausgehe das es so in der Realität geschehen könnte O_O
Obwohl ich es auch nicht ausschließen kann Ö_Ö

Ganz sicher möchte ich Mexico auch nicht schlecht machen, aber das Land ist jetzt nicht unter den Top 10 an Ländern, die ich gerne mal bereisen würde. Es war schon krass, das am Paddock Polizei herum lief, die bis an die Zähne bewaffnet waren. Schon aus diesen Gründen, würde ich niemals davon ausgehen, dass der Vorfall passieren könnte, welchen ich für diesen OS geschrieben habe. Aber ich hatte einfach Lust, es einfach dramatisch zu schreiben, was gleichzeitig hieß, das ich es schon unrealistisch schreiben muss.

Um den ganzen Geschwafel mal ein Ende zu machen, beurteilt den OS am besten selbst ;)

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Was für eine Menschenmenge. Mexico übertraf so einige Rennen, aber an diesem Wochenende empfand es Lance als besonders schlimm. Viele der Fans waren aufdringlich, teilweise sehr unverschämt und das erste Mal war er wirklich froh darüber, Bodyguards zu haben. Sie wussten alle um ihren Status und dass Fans gerne Bilder machen wollten und nach Autogrammen fragten. Aber ein so unverschämtes Verhalten wie an diesem Wochenende hatte er auch noch nicht erlebt. Man griff einfach nach ihnen, zerrte an ihrer Kleidung.

Selbst als die Feierlichkeiten schon vorbei waren und die Fans so langsam die Strecke verließen, waren noch unglaublich viele Menschen im Paddock oder an der Strecke. Bei McLaren hatte er Lando und Daniel noch kurz gesehen, welche auf dem Sprung ins Hotel waren. George hatte er ebenfalls noch gesehen. Esteban war mit Mick und Sebastian weggefahren und bei Red Bull gab es noch eine Paddock-Party. Von Max wusste er, dass die Feierlichkeiten sicher noch in ein Restaurant verlegt werden würden, worauf der Niederländer so gar keine Lust hatte.

Auch wenn Max seinen 14. Saisonsieg eingefahren hatte, ging es hauptsächlich um Checo an diesem Wochenende. Auch die Feier würde für Checo sein und nicht nur, weil dieser Platz 3 eingefahren hatte und nun fünf Punkte vor Charles in der Verfolgung um die Vizemeisterschaft stand.

Er gönnte es seinem ehemaligen Teamkollegen von Herzen, dass es auch dieses Jahr in der Heimat mit einem Podium funktioniert hatte. Gerne hätte er Checo weiter oben gesehen, aber es hatte einfach nicht mehr sein sollen. Es war ihm sogar gelungen, Checo persönlich gratulieren zu können, was bei den ganzen Menschen um ihn herum gar nicht so einfach war. Und aus genau diesem Grund war er selbst noch an der Strecke. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, den Mexikaner fest in die Arme zu schließen.

Ein kleines Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Er bewunderte Checo schon so lange. Schon bevor dieser sein Teamkollege wurde, faszinierte ihn der Mexikaner. Checo war ein toller Rennfahrer und ein noch besserer Mensch. Manchmal träumte er heimlich davon, sich ein wenig von Checo abschneiden zu können. Schon so lange war der Ältere in diesem Zirkus unterwegs, ist in so vielen Teams gefahren und war trotzdem nie wirklich weit vorne, war nie um eine WM mitgefahren. Als sein Dad ihn damals zu Racing Point geholt hatte, wusste er nicht genau, was er davon halten sollte. So gut war ihr Wagen nun auch nicht und trotzdem hatte Checo den Schritt gewagt und war zu ihnen gewechselt. Ein Risiko, wie Lance damals fand.

Heute bewunderte er den anderen für seinen Willen, für seinen Entschluss und die Stärke, niemals aufzugeben, egal was für Rückschläge auch kommen würden. Insgeheim war Checo schon sein Held, sein Vorbild. Nicht nur, dass sich dieser nie hatte unterkriegen lassen. Auch in Bezug auf die Familie schien Checo alles unter einen Hut zu bekommen, wobei er es nicht mal schaffte, eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Das mit Sara hatte einfach nicht mehr gepasst, fühlte sich schon lange nicht mehr richtig an. Unter anderem spielte es ihm schlecht in die Karten, dass er sich in letzter Zeit anders in der Nähe von Checo fühlte, dem aber noch keinen richtigen Namen geben konnte. Oder wollte er dem Offensichtlichen einfach nur nicht ins Auge sehen?

Seufzend fuhr er sich durch die Haare. All die Bewunderung, die er für Checo hegte, hatte sich heimlich in Verliebtsein verwandelt. Wie hatte das nur passieren können? Nur weil er bisexuell war, musste er sich doch nicht ausgerechnet in einen Kollegen verlieben, nicht in seinen ehemaligen Teamkollegen. Das war nicht richtig. Sara hatte so lange an seiner Seite gestanden, war die Frau, die er auch wirklich geliebt hatte. Und Checo kannte er nun auch schon lange genug und außer der Bewunderung war da nie etwas gewesen ... bis vor ein paar Wochen, wo sich alles geändert hatte.

„Tus padres están esperando en el estacionamiento."*

„Mamá y papá dicen que no puedo ir con extraños."**

Suchend blickte sich Lance um. Dieses Gespräch hatte ihn aus seinen Gedanken geholt, hatte dafür gesorgt, dass er stehenblieb und sich umschaute. Irgendwie hatte er nicht mitbekommen, dass er wirklich fast allein hier war. Fast war er schon am Ausgang des Paddocks, als seine Augen eine Bewegung zwischen den Hospitalitys wahrnahm.

War das nicht Sergio Junior?

„Sergio?"

Augenblicklich riss sich der kleine Junge mit dem Red-Bull-Shirt von der Hand des Mannes los und rannte auf ihn zu. Lance spürte sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Es waren nicht nur zwei Männer. Auf einmal war er von fünf Männern umzingelt, als er Sergio auf die Arme hob und schützend an sich drückte.

„Kleiner? Alles gut?"

„Hombres malvados."***

So gut war sein Spanisch nicht, auch wenn er zwei Jahre mit Checo in einem Team gefahren war. Hin und wieder versuchten zwar Nando, Checo und auch Carlos ihm Spanisch etwas näher zu bringen, aber eine großartige Unterhaltung würde er mit seinen Sprachkenntnissen sicher nicht führen können.

„Sie gehören nicht hierher. Wie sind Sie auf das Gelände gekommen?"

„Tickets."

Grinsend hielt ihm einer der Männer ein Ticket unter die Nase, während der andere tatsächlich einen VIP-Pass hochhielt.

„Mir scheint so, als wolle Sergio nicht mit ihnen gehen. Wissen seine Eltern und Großeltern Bescheid, dass Sie ihn gerade aus dem Paddock bringen wollten?"

Wo waren die verdammten Sicherheitsleute, wenn man sie brauchte? Es konnte doch nicht wahr sein, dass den ganzen Tag über hier Polizei herumlief, bewaffnet bis an die Zähne und jetzt war noch nicht mal einer von der Security zu sehen?

„Sergio kennt uns. Wir wollten ihn zu seinen Eltern bringen."

„Ach ja? Ich komme von Red Bull. Wo Checo und Carola noch am Feiern waren, genauso wie Checos Eltern."

Bedrohlich bauten sich die Männer neben und hinter ihm auf. Lance konnte schon den widerlichen Atem einer der Männer in seinem Nacken spüren. Aber nicht nur das. Es bohrte sich etwas in seinen Rücken.

„Wir nehmen Sergio mit, du bleibst hier. Wir wollen nichts mit dir."

Englisch war nicht deren Muttersprache. Aber das hatte sich Lance schon gedacht. Auch wenn die Männer gut gekleidet waren und auch einen sehr gepflegten Eindruck machten, wirkten sie nicht wie Zuschauer oder Fans, die sich normalerweise ein VIP-Pass leisten konnten. Dass es sich hier um Entführer handelte, wurde Lance immer bewusster. Er musste etwas unternehmen. Auf sich aufmerksam machen. Aber er durfte Sergio dabei nicht in Gefahr bringen.

„Sicher nicht. Ihr werdet Sergio nicht mitnehmen."

Seine Arme legten sich noch fester um den kleinen Körper auf seinen Armen, als zwei der Männer bedrohlich nah kamen und nach dem Jungen griffen. Aber Lance würde es nicht zulassen, er würde Sergio nicht hergeben.

Ängstlich klammerten sich kurze Arme und Beine um seinen Körper, als man sich im Schatten durch den Paddock drängte. Es erschreckte Lance, wie gut sich diese Männer hier auskannten, genau zu wissen schienen, wohin sie gehen mussten, um nicht erwischt zu werden.

„Es geht um Geld, oder?"

Sie liefen nun schon seit ein paar Minuten durch die Dunkelheit und Lance hatte Angst, dass sobald sie auf dem Parkplatz sein würden, er überhaupt keine Chance mehr haben würde, Sergio in Sicherheit zu bringen. Wenn man sie hier wegbrachte, war es in einem Land wie Mexico sicher ein Leichtes, einfach unterzutauchen.

„Klappe. Du nicht wichtig."

„Ich habe Geld. Eine Menge. Ich bin auch Rennfahrer und mein Dad ist reich, sehr reich. Er hat viel mehr Geld als Checo. Sehr viel mehr."

„Lügner."

Fest biss Lance auf Zähne zusammen, als das Arschloch hinter ihm den spitzen Gegenstand in seinen Rücken bohrte. Jetzt wusste er wenigstens, dass es sich dabei um ein Messer handelte. Aber auch hier schienen sich die Männer gut auszukennen. Auch wenn das Messer in seinen unteren Rücken eindrang und es auch echt scheiße wehtat, so hatte der Kerl scheinbar nichts Lebensbedrohliches getroffen.

„Es wird alles gut, Kleiner. Ich lasse nicht zu, dass sie dir was tun."

Checo würde ihm niemals verzeihen, wenn er dessen Sohn nicht beschützte. Egal was es kosten würde, er durfte einfach nicht zulassen, dass diese Männer mit Sergio verschwanden und diesen vielleicht noch viel Schlimmeres antaten. Wenn es nur um Geld gehen würde, dann hatte er doch die besten Karten. Er könnte sofort ein paar Millionen locker machen und den Rest würde er auch zusammenbekommen. Egal was man fordern würde.

„Dein Dad sehr reich."

„Ja. Ja, sehr reich."

Scheinbar hatte man sich über ihn schlau gemacht. Ob man sein Team bei Google eingegeben hatte? Immerhin trug er ein Shirt von Aston Martin. Und wenn die Kerle dort die Fahrer anklicken würden, wäre sein Bild ja kaum mit dem von Sebastian zu verwechseln gewesen.

„Ihr beiden mitkommt. Viel Geld."

„Nein. Bitte. Sergio ist ein Kind. Ich habe genug Geld. Ich kann für uns beide zahlen. Bitte."

Als man ein weiteres Mal versuchte, ihm Sergio wegzunehmen, schlug Lance mit einer Hand nach dem Mann, traf diesen im Gesicht.

„Fass ihn nicht an!"

Bevor er ein weiteres Mal reagieren konnte, traf ihn ein heftiger Schmerz im Gesicht. Hart hatte man ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen und Lance spürte sofort, dass seine Nase gebrochen war, aber er gab keinen Ton von sich, wollte Sergio nicht noch mehr ängstigen, obwohl es genau das war, was er hatte. Angst.

Blut tropfte von seiner Nase in seinen Mund, aber er presste die Lippen fest aufeinander, ließ sich weiter durch die Dunkelheit drängen, bis sie tatsächlich das Paddock verlassen hatten und auf einem Teil des Parkplatzes standen. Diese Dreckskerle hatten an alles gedacht. Der Parkplatz war sehr spärlich beleuchtet. Aber wieso sollte auch noch Flutlicht an sein? Immerhin waren jetzt nur noch die Teams da und vereinzelt Menschen.

Sein Kopf schmerzte vom Schlag und trotzdem versuchte er, tapfer zu lächeln, als Sergio ihn mit großen braunen Augen anblickte. Tränen benetzten das Gesicht des Jungen und schürten noch mehr Abscheu auf diese Männer. Ob er es schaffen würde, Sergio auf den Boden zu setzen, so dass dieser rennen konnte? Aber wie sollte er es schaffen, fünf bewaffnete Männer aufzuhalten? Diese hätten den kleinen Jungen doch schnell wieder eingeholt.

„¡POLICÌA! ¡SIN MOVIMIENTO!"****

Mit einem Mal wurde es laut und hell. Hektisch. Lance schmiss sich auf den Boden, drückte Sergio dabei so fest es ging an sich, versuchte, den kleinen Körper zu schützen. Es wurde geschrien, befehligt und es fielen Schüsse.

Sein Herz raste, sein Puls war in die Höhe geschossen und er zitterte am ganzen Körper. Ein Alptraum. Was war das nur für ein Alptraum? Er hatte doch nur Checo zu seinem Podium gratulieren wollen. Danach wollte er doch nur noch ins Hotel, einen Film gucken und dann schlafen. Einfach schön erholsam nach dem Wochenende schlafen. Stattdessen lag er ängstlich auf dem Boden des Parkplatzes, versuchend Sergio zu schützen, während sein Körper selbst von Schmerzen gepackt wurde.

Als sich eine Hand auf seine Schulter legte, schrie er auf, wollte sich noch kleiner machen, um Sergio mehr schützen zu können.

„Lance. Lance, ich bin es. Checo."

Ganz vorsichtig und skeptisch hob er den Kopf an, blinzelte gegen das grelle Licht der Scheinwerfer. Es war Checo, der vor ihm kniete und unendlich besorgt aussah.

„Ich ... ich habe ihn beschützt ... Ich wollte nicht, dass sie Sergio mitnehmen ... Ich habe alles versucht ..."

„Ich weiß, Lance. Ich weiß. Komm, ich helfe dir hoch."

Zögerlich griff er nach der Hand, zischte schmerzlich auf, als Checo ihm auf die Beine half. Sein Kopf war nicht das Einzige, was schmerzte. Irgendwie hatte er ausgeblendet, dass der blöde Kerl ihm in den unteren Rücken gestochen hatte.

„Lance. Oh Gott."

Erst jetzt sah Checo das Gesicht des Jüngeren richtig, sah das Blut aus der Nase laufen, sah das heftige Zusammenzucken, als Lance stand. Und dann sah er auch den anderen Grund des schmerzlichen Gesichts. Blut lief am rechten Bein des Kanadiers herunter.

„Papá."

Sergio! Er hatte den Jungen vergessen. Schnell ließ er diesen in die Arme von Checo schlüpfen, lächelte beruhigend, als ihn der Sohn des Mexikaners schniefend anblickte.

„Papá ist jetzt da. Und Mamá sicher auch gleich."

Und dann wurde er von Sanitätern in Empfang genommen, man kümmerte sich um seine Verletzungen, brachte ihn sogar ins Krankenhaus, welches er aber nach wenigen Stunden schon wieder verlassen konnte. Die Nase wurde gerichtet, die Wunde am Rücken genäht. Wie Lance vermutet hatte, war kein Organ getroffen wurden und einen immensen Blutverlust hatte er auch nicht. Zwar hätte sein Dad gerne gehabt, dass er die Nacht im Krankenhaus verbrachte, aber er wollte nicht. Nachdem er noch die Aussage bei der Polizei getätigt hatte, ließ er sich in sein Hotel bringen, wo er müde ins Bett fiel.

+

„Pscht. Leise, Sergio."

Müde drehte sich Lance auf die Seite, öffnete die Augen und gähnte herzhaft. So direkt nach dem Aufwachen war er nicht gleich aufnahmefähig, weswegen es auch einen Moment dauerte, bis er realisierte, wer bei ihm im Zimmer war.

„Sergio."

Sofort schnellte er nach oben, bereute es aber sofort. Die Naht ziepte unangenehm und er presste die Hand auf seinen unteren Rücken.

„Hey, nicht so schnell. Du sollst dich schonen."

„Was macht ihr hier? Wie seid ihr ins Zimmer gekommen? Und warum seid ihr nicht bei deiner Familie?"

„Ich habe mit dem Hotelmanager gesprochen. Sergio wollte unbedingt zu dir. Carola und ich konnten ihn nicht mehr bändigen, nachdem er heute Morgen aufgewacht war. Gott, Lance, es tut mir so leid. Es tut mir so leid, was dir passiert ist. Aber ich bin dir so unendlich dankbar, dass du so schnell gehandelt hast, dass du Sergio beschützt hast."

Besagter kleiner Sergio hatte sich zu ihm gelegt, schmiegte sich an seinen Bauch und hatte die Arme um diesen geschlungen, während Checo nach den Händen von Lance griff und diese fest drückte.

„Sergio hat uns erzählt, was passiert ist."

„Woher kam auf einmal die Polizei?"

„Carola ist aufgefallen, dass Sergio verschwunden war. Wir haben den ganzen Paddock abgesucht, bis irgendjemand meinte, Sergio mit einem jungen schwarzhaarigen Mann und zwielichtigen Männern gesehen zu haben. Und dann erfolgte der Zugriff auf dem Parkplatz."

Behutsam legte Lance die Hand auf den kleinen braunen Haarschopf, strich ruhig über den Kopf des Fünfjährigen.

„Geht es Sergio gut? Er ist doch nicht verletzt worden?"

„Äußerliche Verletzungen hat er nicht. Keinen Kratzer. Nichts. Wir wissen aber nicht, was das alles seelisch bei ihm hinterlassen hat. Die Nacht hat er bei Carola und mir verbracht, hat sich zwischen uns gelegt. Und als er wach wurde, wollte er sofort zu dir. Wir konnten ihn nicht mal zum Frühstück überreden. Carola und Carlota warten unten. Wir wussten nicht, ob es dir nicht zu viel wird."

Lance hoffte inständig, dass Sergio dieses Erlebnis gut verarbeiten konnte. Die zarte Seele des Fünfjährigen war noch gar nicht dazu bereit, solche schlimmen Dinge einordnen zu können, verstehen zu können, was diese bösen Männer gewollt hatten. Aber wenn Sergio auch nur ein wenig mehr als nur den Namen seines Dads übernommen hatte, würde dieser als starke Persönlichkeit heranwachsen.

„Ich bewundere dich, Lance."

„Hm? Warum?"

„Du bist ruhig geblieben. Hast dich weder durch Worte noch durch Waffen davon abbringen lassen, Sergio zu beschützen. Es gibt sicher viele Menschen, die in dieser Situation nicht so einen klaren Kopf behalten hätten."

„Ich konnte nicht zulassen, dass man dir deinen Sohn nimmt. Ich hätte mir das nie verziehen, wenn ich es vielleicht nicht mitbekommen hätte."

„Das ist trotzdem nicht selbstverständlich. Dir hätte so viel mehr passieren können. Wie hätte ich wieder in einen Spiegel schauen können, wenn man dir wegen mir noch mehr Leid angetan hätte?"

Die Augen seines heimlichen Schwarms schimmerten verdächtig, was Lance schon bestürzte. Checo sollte doch nicht weinen. Nicht wegen ihm. Vielmehr sollte der Ältere glücklich sein. Es war alles gut ausgegangen, auch wenn das nur ein kleiner Trost war.

„Lance? Frühstückst du mit uns?"

Es war das erste Mal, dass Sergio Junior etwas sagte. Der Fünfjährige hatte sich aufgesetzt und sah ihn bittend an.

„Sehr gerne. Ich mache mich eben nur etwas frisch und dann können wir frühstücken gehen."

Lance war sich des Blickes bewusst, den Checo ihm schenkte, als er das Bett verlassen hatte und ins Bad ging. Es war nicht nur der Blick aus sorgenvollen Augen aufgrund der Ereignisse und Verletzungen. Es lag noch irgendetwas im Blick des Älteren, was Lance aber nicht richtig deuten konnte.

Wahrscheinlich benebelten ihn auch noch die Medikamente und er bildete sich alles nur ein. Es war wohl an der Zeit, zu neuen Kräften zu kommen. Also machte er sich schnell frisch, zog sich an und stand zehn Minuten später wieder in seinem Zimmer.

„Wo ist Sergio?"

„Mein Dad hat ihn abgeholt."

„Ist deine ganze Familie da?"

„Ja."

„Oh."

Sprachlos blinzelte Lance, schlüpfte in die Schuhe und wollte sich gerade Handy und Schlüsselkarte greifen, als Checo sein Handgelenk packte und schwungvoll zu sich drehte.

„Danke, Lance."

Keine Minute später fand er sich in einer sanften Umarmung wieder. Eine Umarmung, die er so von Checo nicht kannte, da dessen Umarmungen manchmal schon halsbrecherisch waren. Scheinbar nahm sein ehemaliger Teamkollege Rücksicht auf seine Naht.

Wahrscheinlich sollte er diese Umarmung nicht zu sehr genießen, aber er konnte nicht anders. Der Mann, dem lange seine Bewunderung gehört hatte, hielt ihn liebevoll in den Armen, streichelte vorsichtig über seinen Rücken und flüsterte spanische Danksagungen. Wie sollte er das nicht alles aufsaugen? Mehr würde er nie bekommen.

ENDE

*Deine Eltern warten auf dem Parkplatz.

**Mama und Papa sagen, ich darf nicht mit Fremden mitgehen.

***Böse Männer.

****Polizei! Keine Bewegung!


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