Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Don't leave (Carlos Sainz x Lando Norris) [1/2]

Ähmmm...ganz ehrlich...NEIN :D

Bitte denkt daran, das dieser OS zu meinen ersten Schritte damals gehörte. Im Oktober 2020 habe ich ihn damals bei FF.de veröffentlicht ;) Kann immer noch nicht glauben, das ich ihn wirklich Übersehen hatte, als ich vor drei Jahren hier bei WP meinen Account erstellt habe und alles aus dem Bereich Formel1 mitgenommen habe.

Nach drei Jahren im Fandom Formel 1 muss ich mich sicher nicht mehr für irgendwas Schämen und trotzdem überkommt mich etwas Scham bei diesen Zweiteiler *fg* Auch weil ich eben festgestellt habe, das ich wohl eine FS dazu geschrieben habe...öhmmm...mit einem Kapitel. Nicht abgeschlossen O____O Die FS gab es damals wegen Gifthexe :-p Sie war damals meine Supporterin bei FF.de
Jene die mich unterstützt und bestärkt hat Formel 1 zu Tippen :-*

Okay. Es bringt auch nichts, wenn ich euch vorweg noch einen ellenlangen Text schreibe...das macht meine Verlegenheit nicht besser. Also lasse ich diesen Zweiteiler mal los ;D

Es geht um Carlos sein damaligen Wechsel und darum das Lando diesen nicht so freudig weggesteckt hat. Nicht so, wie er versucht hat allen klar zu machen ;) Und Lando ist hier ja noch sehr jung und wohl auch OOC (=

+-+-+-+-+-+-+-+-

„Carlos?" Überrascht blickte Lando auf seinen späten Besuch. Nicht dass ihn das Klingeln der Haustür schon überrascht hätte, der Besuch versetzte ihn geradezu ins Staunen. 

„Solltest du nicht in Spanien sein?", fragte er verwirrt. Es war ja kein offenes Geheimnis, dass Carlos nach seinem Heimrennen in Spanien bleiben würde, um seine Familie zu besuchen. Corona machte spontane Besuche für den Älteren zurzeit einfach nicht möglich. Und jeder im Team hatte auch Verständnis und Carlos ja auch das Okay, weswegen sich Lando wirklich sehr wunderte, den anderen jetzt hier vor sich stehen zu sehen.

„Darf ich reinkommen?"

Skeptisch musterte er den anderen. Carlos wirkte nervös, vielleicht auch genauso verwirrt wie er selbst. Und eigentlich passte ihm der Besuch des Spaniers nicht wirklich, nicht nach den letzten doch sehr aufwühlenden Tagen und Wochen. Carlos aber einfach vor der Tür stehen zu lassen, wäre alles andere als nett. Immerhin hatte sein Kollege sicher einen triftigen Grund für seinen Besuch. Ob eine Nachricht nicht auch gereicht hätte? Musste Carlos ihn wirklich persönlich sprechen? Jetzt wo sie zwei Wochen Pause bis zum nächsten Rennen in Belgien hatten. Irgendwie hatte Lando diese freie Zeit anders verplant, ganz sicher nicht mit seinem älteren Kollegen.

„Okay. Dann komm rein", gab er nickend nach und ließ den anderen eintreten. Carlos nickte dankend, ging auf direktem Weg ins Wohnzimmer. Ob er schnell George oder Alex anrufen sollte? Oder eine Nachricht schreiben? Es war ja nicht so, dass Carlos noch nie überraschend vor seiner Tür gestanden hatte, aber irgendwas sagte Lando, dass es diesmal einen sehr guten Grund dafür gab. Und es machte ihm Angst, dass Carlos so angespannt gewirkt hatte. Die sonst so aufgeweckten braunen Augen wirkten nachdenklich, funkelten nicht wie sonst.

Still. Es war ungewöhnlich still und das machte Lando Angst. Normalerweise herrschte zwischen Carlos und ihm keine Stille und wenn doch, dann keine, die so angespannt wirkte. Nervös fuhr er sich durch die Haare, als er weiter ins Wohnzimmer schritt und vor Carlos stehen blieb. Dieser hatte sich vor seine Wohnwand gestellt und schien die Bilder zu mustern, welche er dort von seiner Familie und seinen Freunden stehen hatte.

„Wieso bist du nicht in Spanien?" Da Carlos beim ersten Mal nicht auf seine Frage geantwortet hatte, versuchte der junge Brite es ein weiteres Mal. Ob was Schlimmes passiert war? Aber wenn was mit der Familie des Älteren sein sollte, wäre dieser doch erst recht in Spanien geblieben. Oder war was wegen dem Wechsel? Gab es noch einen weiteren Schlag, den der Spanier ihm verpassen wollte? Wobei es ja nicht mal Carlos'Schuld war, dass es sich für Lando wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt hatte.

„Warum hast du mich angelogen, Lando?" Langsam drehte der Ältere sich um, sah Lando direkt in die Augen. Es war eine Mischung aus Ärger und Enttäuschung, die er in den Augen des Spaniers erkennen konnte. Aber auch irgendwas anderes, was er nicht deuten konnte.

„Wobei soll ich gelogen haben?" Angestrengt dachte er über die letzten Tage nach. Carlos und er hatten ihren Spaß wie immer. Sie hatten Videos gedreht, hatten sich gegenseitig geärgert und viel gelacht. Wobei sollte er da gelogen haben? Oder lag es schon länger zurück?

„Du hast mir und allen anderen erzählt, dass du dich für mich freust. Dass du meinen Wechsel zwar traurig findest, es aber toll findest, dass ich die Chance bei Ferrari nutzen kann."

Instinktiv wich Lando einige Schritte zurück, schluckte hart. Ruhe bewahren. Jetzt war es wichtig, Ruhe zu bewahren. Carlos schien irgendwas zu ahnen. Aber woher? Er hatte sich doch nicht verraten. Oder doch?

„Ich hab' nicht gelogen. Aus der Sicht eines Fahrers finde ich deinen Wechsel richtig. Du bist schon lange dabei und hast es verdient, in einem der Topteams zu fahren. Wobei da jetzt sicher Red Bull oder Racing Point besser gewesen wären." Fest biss er sich auf die Lippen. Das Letzte wollte er eigentlich nicht sagen, aber es war schneller über seine Lippen gekommen als das er es hätte aufhalten können. Hoffentlich würde Carlos ihm das nicht übel nehmen. Immerhin war das wirklich nicht nett. Aber es war ja nicht von der Hand zu weisen, wie schlecht Ferrari war und dass selbst ein zusammengeklauter pinker Mercedes besser war als die Italiener. Lando konnte deutlich sehen, dass Carlos gerade die letzten Worte wohl etwas trafen. Es tat ihm ja auch wirklich leid, aber ausgesprochen war ausgesprochen.

„Damit hast du wohl nicht unrecht. Mit Ruhm bekleckert sich Ferrari gerade nicht. Aber darum geht es mir nicht. Ich möchte wissen, wieso du mir nicht gesagt hast, dass mein Wechsel dir so zusetzt. Wir sind Freunde, Lando. Wir konnten doch sonst auch immer über alles reden."

Irgendwas machte Klick und Lando konnte nicht mal bestimmen, was es war. Der traurige Blick von Carlos? Dessen hilflose Geste ihm gegenüber? Mit einem Mal fühlte Lando eine Wut in sich aufsteigen, die schon lange in seinem Inneren gebrodelt hatte, die er vergeblich versucht hatte, während des Lockdowns loszuwerden. Und eigentlich war er der Meinung, dies auch geschafft zu haben, bei den Einheiten an Sport, die er zurückgelegt hatte. Aber scheinbar war da noch immer unterschwellige Wut, aber vielleicht war es auch nur Enttäuschung.

„Gerade du musst sagen, wir sind Freunde?! Hast du mir Bescheid gegeben, dass Ferrari dir ein Angebot gemacht hat? Hast DU mir gesagt, dass du unterschrieben hast? Hm, Carlos? Hast du?! Hast du irgendwas davon MIR persönlich gegenüber erwähnt?" Mit der Wut und Enttäuschung kamen auch die Tränen. Tränen, von denen sich Lando sicher war, keine mehr zu haben. Nach der Bekanntgabe, dass Carlos wechseln würde, war eine Welt für ihn zusammengebrochen. Es war nicht nur dieser See gewesen, den er geweint hatte, von dem Carlos in seinem Interviews erzählen musste. Es war viel mehr als nur ein See gewesen. Und eigentlich war er sich sicher, keine Träne mehr über zu haben, aber scheinbar konnte sein Körper davon eine Menge produzieren.

„Ich hab' es wie alle anderen Idioten aus den Medien erfahren! Also komm mir nicht damit, dass wir uns alles erzählen können! Du verpisst dich doch, nachdem du Anfang des Jahres noch verlogen behauptet hast, dass du dir vorstellen könntest, bei McLaren zu bleiben. Du bist so ein verdammter Heuchler! Ich hab' dir geglaubt! Ich hab' geglaubt, dass wir länger als bis 2020 Teamkollegen sein werden, dass du weiterhin an meiner Seite bleibst. Aber ich bin auch nur der dumme Lando! Der dumme kleine Junge, der gerade in seine zweite Saison gekommen ist. Aber weißt du was? Ich weiß sehr wohl, wie dieses Geschäft hier läuft! Meinen Kopf hab' ich nicht nur für Scherze und zum Lachen. Ich weiß, dass gute Fahrer wechseln, dass sie abgeworben werden. Ich weiß, dass du ein hervorragender Fahrer bist und es wirklich verdient hast, bei den Großen mitfahren zu können! Und ich war auch der Meinung, dass man sich als Freunde bespricht oder wenigstens erwähnt, dass es ein Angebot gibt. Aber du hast mit keiner Silbe erwähnt, dass du dir einen Wechsel vorstellen könntest, dass du bei einem guten Angebot gehen würdest. Du hast mich einfach außen vor gelassen, hast mich ausgenutzt und belogen. Genau wie alle anderen."

In Strömen liefen Lando die Tränen über das Gesicht. Alles, was sich in den letzten Monaten angestaut hatte, kam ungefiltert raus - und es musste auch raus. Die ständigen Bauchkrämpfe, die Übelkeit und sein gesamter Zustand waren einfach nicht mehr tragbar. Es war so schwer zu verstecken, wie es ihm wirklich ging, wenn man Jon, George und Alex gegenüber ausgesetzt war. Diese drei kannten ihn neben seiner Familie am besten. Und trotzdem hatte er es all die Zeit über geschafft, auch denen was vorzumachen. Bis zum letzten Rennen. Da ging es einfach nicht mehr. Sein Körper war fertig, sein Kopf war fertig.

Erschrocken und entsetzt trafen noch nicht mal ansatzweise seine Gefühle. Carlos konnte nicht in Worten beschreiben, wie hart ihn der Ausbruch des jungen Briten traf. Er kannte Lando seit über einem Jahr, hatte den Jüngeren über all die Monate kennengelernt. Kannte verschiedene Charakterzüge des talentierten jungen Fahrers. Aber so einen emotionalen, heftigen Ausbruch hatte er noch nie erlebt. Und das Schlimme war, dass Lando mit fast allem recht hatte. Er hatte seinen sehr guten Freund wirklich nicht ins Vertrauen gezogen, hatte niemandem außer McLaren gegenüber ein Wort darüber verloren. Aber schon bei seinem ersten Telefonat mit Lando nach Bekanntgabe des Wechsels hätte Carlos klar sein müssen, dass was nicht stimmte. Aber er hatte es einfach ignoriert, hatte Lando abgenommen, dass sich dieser riesig freute und ihm auch alles Gute wünschte.

Anfangs hatte er es noch auf Corona schieben sollen. Immerhin konnte er ja nicht so einfach zu dem Briten wegen der Ausgangssperre. Hinzu kam, dass er zu diesem Zeitpunkt in Spanien war. Aber je öfter Carlos sich diese Ausflüchte durch den Kopf gehen ließ, desto erbärmlicher fühlte er sich. Er hätte sofort Lando anrufen sollen, als Ferrari mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Natürlich war der junge Brite nicht sein Manager und auch nicht Teil seiner Familie, aber Lando war ein wichtiger Teil seines Lebens. Viel wichtiger als diesem vielleicht bewusst sein dürfte. Als guter Freund hätte er einfach das Gespräch, eine Einschätzung von Lando suchen sollen. Carlos wusste doch, dass Lando ihn niemals von einem Wechsel abgeraten hätte. Wie Lando erwähnt hatte, wusste dieser sehr wohl, wie das Geschäft lief. Man musste Lando nichts vormachen und ihn wie einen kleinen Jungen behandeln. Das war dieser bei weitem nicht, auch wenn er erst 20 Jahre alt war.

„I-ich ... hät-te ... mir so gewünscht ..." 

Schniefend zog Lando die Nase hoch, wischte sich fahrig über die tränennassen Augen.

 „Es ... von dir per-sönlich zu erfahren ... Es ... wäre ...to-oll gewesen ... wenn dir meine ... Mei-nung ... was bedeutet hätte ..." Lando hatte es aufgegeben, die aufkommenden Tränen immer wieder wegzuwischen. Es war einfach zu viel für seine geschundene Seele, für seine Gefühle und seinen Körper. Der Kampf, jeden Tag allen was vorzumachen, war anstrengend, kräfteraubend. Nebenbei musste er schauen, dass er bei den Rennen gute Ergebnisse einbrachte und mit Carlos zusammen harmonisch wirkte.

„Lo siento mucho." 

Mit schnellen Schritten überbrückte Carlos die Meter zu dem jungen Briten und ließ diesem diesmal keine Zeit zu fliehen. Fest schloss er Lando in seine Arme, drückte den aufgelösten jungen Mann an sich und murmelte immer wieder, wie leid es ihm tat, während er über den bebenden Rücken streichelte.

Verzweifelt klammerte sich Lando an den Älteren, weinte bittere Tränen, während sein Körper von einem heftigen Zittern erfasst wurde. Die Beine drohten ihm wegzuknicken, doch Carlos hielt ihn, drückte ihn an seine Brust und brachte sie beide umständlich zur Couch.

Wie lange sie so auf der Couch saßen, konnte keiner von ihnen beantworten. Lando merkte irgendwann, wie die Tränen weniger wurden, wie sein Körper ruhiger wurde. Was wohl daran lag, dass er schrecklich erschöpft und müde war. Carlos strahlte eine unglaubliche Wärme aus und roch auch noch so verdammt gut. Dessen Streicheln über seinen Rücken sorgten noch zusätzlich für seine Müdigkeit.

„Tut mir leid. Ich wollte dich nicht so schrecklich beleidigen und anmachen. Ich war der Meinung, dass meine Wut und Enttäuschung schon verschwunden waren. Ich hab' so viel unternommen, um meine angestauten Gefühle nicht an dir auszulassen. Oder an jemand anderem." Er hatte die Augen geschlossen, seufzte leise, während er es noch genoss in den Armen des Älteren liegen zu dürfen. Auch wenn sie an sich viel Körperkontakt hatten, war dieser noch nie so eng und lang gewesen wie jetzt. Lando genoss jeden Moment, wenn er Carlos nahe sein durfte, wenn dieser für ihn lachte oder lächelte.

Carlos schmunzelte leicht. Solche Aussagen konnten auch nur von Lando kommen. Erst drehte dieser vollkommen durch, ließ alles negativ Aufgestaute an die Luft und entschuldigte sich danach auch noch dafür. Unfassbar. Aber irgendwie passte das zu dem jungen Engländer. In den Monaten, in denen er Lando nun kannte, hatte er diesen kindisch, bockig und zickig erlebt. Aber mit jedem Mal, wenn diese kleine Phase überstanden war, hatte sich Lando sofort entschuldigt. Es war einfach dem Alter zuzuschreiben und weil sich Lando in vielen Dingen noch unsicher fühlte.

Carlos hatte nie ein Drama aus solchen kleinen Nichtigkeiten gemacht. Er ließ Lando seine Minuten und danach war alles wieder gut. Aber das, was er gerade vor wenigen Minuten erlebt hatte, war ein völlig anderes Ausmaß von Wut bei Lando. So hatte er diesen noch nie erlebt und es zeigte ihm deutlich, wie heftig sein Teamkollege wirklich gelitten haben musste, wie viel sich über die letzten Wochen angestaut hatte.

„Dich nimmt das schon so lange mit und ich hab' nie was gemerkt. Lando, wie konntest du das aushalten? Ich weiß, dass ich das Recht verspielt habe, dich das zu fragen und dass du jeden Grund hast, auf mich sauer zu sein. Es war nie meine Absicht gewesen, dich so zu verletzten. Niemals wollte ich dir wehtun oder dich hintergehen. Deine Meinung ist mir wichtig. Du bist mir wichtig. Seit wir uns kennen, bist du jeden Tag mehr und mehr ein wichtiger Mensch in meinem Leben geworden."

„Wenn ... wenn das wahr ist ... Wieso, Carlos? Wieso hast du nichts erzählt? Hast du geglaubt, ich würde dir das Angebot nicht gönnen? Du hast mir so viel beigebracht, gezeigt. Du hast mir Ratschläge und Tipps gegeben. Du warst immer die erste Person, zu der ich gegangen bin, die ich angerufen habe, wenn ich nicht weiterwusste. Du bist meine Bezugsperson und noch vieles mehr. Es tat so weh, so übergangen worden zu sein. Ich hab' nicht nur geweint. Ich war wirklich fertig. Wäre Jon damals nicht vorbei gekommen ..." Erschaudernd schüttelte Lando den Kopf, versuchte, die Erinnerungen auszublenden, während er sich etwas heftiger von Carlos löste und von diesem wegrutschte. Rasch zog er die Beine nach oben, presste diese gegen seinen Körper und schlang die Arme um diese.

Angst und Sorge erfasste seinen Körper. Instinktiv wollte er Lando nach, hielt sich im letzten Moment zurück, als er merkte, dass Lando wieder auf Abwehr ging. Was hatte er nur angerichtet? Und was wäre passiert, wenn Jon nicht gekommen wäre? Carlos hatte Angst vor der Antwort.

„Ich wünschte, ich könnte dir eine plausible Antwort geben. Als das Angebot kam, war ich so happy, so stolz, dass ich nicht weiter nachdenken wollte. Ich hab' zugesagt und gebeten, dass sie mir die Verträge schicken. Ich bin mir sicher, dass du mir dieses Angebot gegönnt hättest, und ich denke auch, dass du es mir nicht ausgeredet hättest. Lando, ich weiß einfach nicht, wieso ich dich nicht direkt angerufen habe." Niedergeschlagen senkte Carlos den Kopf, legte schwer seufzend die Hände in den Schoß. Wusste nicht, was er machen sollte oder konnte, um den jungen Briten eine Erklärung geben zu können. Seine Freude war einfach so unermesslich groß gewesen, dass Carlos nur an das Angebot denken konnte.

„Hm. Zum jetzigen Zeitpunkt ist McLaren jedenfalls besser als Ferrari", gab Lando nach einigen Minuten des Schweigen leise von sich. Der Verlust seines Teamkollegen tat noch immer weh und war so präsent wie lange nicht mehr. Über die letzten Wochen hinweg hatte er gelernt, diese Gefühle auszublenden, hatte eigentlich nur funktioniert. „Ich frag' mich die ganze Zeit, wieso du heute hergekommen bist. Woher du mit einem Mal weißt, dass ich doch nicht so gut mit dem Wechsel zurechtgekommen bin. Du hast selber gesagt, dass du nichts gemerkt hast. Dass du mir meine Scharaden abgenommen hast. Also woher weißt du es?" Lando machte sich nicht die Mühe, den Kopf zu heben. Wieso auch? Wenn er Carlos ansehen würde, würden die nächsten Tränen hervorbrechen und sein Herz noch schwerer werden.

Er konnte Lando doch nicht wieder verletzen. Es war schon schlimm genug, dass er selbst nicht bemerkt hatte, dass sein sehr guter Freund ihm etwas vorgemacht hatte. Da konnte er Lando doch jetzt nicht noch beichten, dass er nicht wirklich selbst auf die Wahrheit gekommen war. Aber anlügen kam auch nicht in Frage. Wenn er das mit Lando irgendwie noch geradebiegen wollte, musste er ehrlich zu dem Jüngeren sein.

„Ich hab' es gehört, als du dich mit George darüber unterhalten hast", gestand der Spanier leise und äußerst angespannt.

Seine Fingernägel bohrten sich fest in seine Beine, als Lando klar wurde, was Carlos ihm gesagt hatte. Sein Verstand mochte zwar nicht mehr so schnell arbeiten nach diesen Gefühlsausbruch, trotzdem konnte es nur eine Möglichkeit gegeben haben, in der Carlos gehört haben konnte, wie er mit George über den Wechsel gesprochen hatte.

„Das ist so erbärmlich. Du hast wirklich gelauscht? Wieso hab' ich noch gehofft, dass du vielleicht doch selbst darauf gekommen bist, dass ich dich anflunkere? Wieso ist es mir nur so wichtig gewesen zu denken, dass du mich kennst. Ich hatte wirklich gedacht, dass dein Interesse an mir in dem Jahr echt gewesen wäre. Dass du dich wirklich für mich als Mensch interessierst. Aber würdest du das, hättest du nicht lauschen müssen. Dann wärst du selbst auf die Idee gekommen, dass etwas nicht stimmt."

Ihm war bewusst, dass Lando zutiefst verletzt und enttäuscht war. Und im Grunde gab es keine Worte, keine Entschuldigung, die auch nur ansatzweise wieder gutmachen konnten, was er angerichtet hatte. Aber irgendwie musste Carlos es schaffen. Es war ja nicht nur, dass er das mit dem Wechsel mitbekommen hatte.

„Ich wollte mich verabschieden und bin einfach in deinen Container. Irgendwie hab' ich nicht dran gedacht zu klopfen. Als es mir eingefallen ist und ich was sagen wollte, hörte ich, dass du dich mit George unterhalten hast. Ganz ehrlich, Lando, ich wollte wieder umdrehen. Ich weiß, dass es sich nicht gehört zu lauschen. Aber dann hat George das mit dem Wechsel erwähnt und ob du froh bist, wenn ich weg bin. Ob es dir dann einfacher fällt. Du hast so geweint, so verzweifelt geklungen. Ich konnte nicht, Lando. Am liebsten wäre ich zu dir und hätte dich in die Arme genommen." Stück für Stück schob sich Carlos wieder näher an seinen jungen Teamkollegen, legte achtsam die Hände an die verkrampften von Lando und löste dessen festen Klammergriff um seine Beine.

„Was hast du dir erhofft würde einfacher werden, wenn ich bei Ferrari bin? Lando, ich weiß, dass ich ein mieser Freund bin, ein schlechter Teamkollege. Ich war wirklich sicher, dass ich dich kennen würde, dass ich wüsste, wie du tickst. Aber du hast mich eines Besseren belehrt. Lando, ich möchte nicht, dass du dich wegen mir verstellst, dass du meinst, allen etwas vorspielen zu müssen. Ich möchte den fröhlichen, aufgeweckten, schüchternen und scheuen jungen Mann wiederhaben, der mir vorgestellt wurde." Zaghaft hielt Carlos die Hände des anderen, rieb leicht über dessen Handrücken.

Ob es einfach an Carlos selbst lag oder an dessen Stimme, der Ausstrahlung, der Wärme und Güte, Lando konnte einfach nicht wirklich lange böse auf den anderen sein. Nachdem seine Enttäuschung und Wut raus waren, fühlte er sich besser. Natürlich schmerzte es, dass Carlos nur durch einen Zufall die Wahrheit herausbekommen hatte und ansonsten nicht hier wäre. Aber daran konnte man jetzt auch nichts mehr ändern. Und außerdem hatte der Ältere recht. Er wollte nicht weiter so tun, als wäre alles in Ordnung, wenn das offensichtlich nicht der Fall war. Eine Fassade aufrechtzuerhalten war verdammt anstrengend - und er hatte mit seinem Boliden, den Rennen und allem, was dazu gehörte, wirklich genug zu tun. Er musste sich vollkommen darauf konzentrieren können.

„Ich mag dir nicht mehr böse sein. Es war nur diese Enttäuschung. Ich weiß, dass du diesen Platz verdient hast. Man hat dich in all den Jahren echt schlecht behandelt. Ob bei Red Bull oder Renault. Du bist ein toller Fahrer, Carlos. Ich bewundere dich und ich hab' viel von dir lernen können. Und ich weiß ja auch, dass wir weiterhin Freunde bleiben können. Das ändert sich ja nicht, nur weil du zu Ferrari gehst, hoffe ich. Nach diesem Ausbruch würde ich es dir nicht mal übel nehmen, wenn du lieber nicht mehr mit mir befreundet sein möchtest."

„Nunca renunciaré a nuestra amistad", murmelte Carlos leise, bevor er sich noch näher an Lando schob und es schaffte, diesen wieder in seine Arme zu ziehen. Schützend legte er die Arme um den schlanken Körper, streichelte über den Rücken und den Kopf des Jüngeren.

"Du hast von dem anderen Problem auch nie was bemerkt, oder?"

"Bezieht sich dieses Problem darauf, dass du hoffst, es löst sich auf, wenn ich bei Ferrari bin?"

"Ja."

Nachdenklich ließ sich Carlos etwas weiter in die Kissen der Couch fallen, zog Lando automatisch mit sich. Dass der junge Brite fast auf ihm lag, nahm er dabei kaum wahr. Sein Kopf grübelte angestrengt, aber irgendwie wollte Carlos kein richtig guter Grund einfallen, der sich auflösen könnte, wenn er bei Ferrari war.

"Als wir uns kennengelernt haben, hast du mich mal nach einer Freundin gefragt. Oder ob ich schon allgemein Beziehungen hatte. Ich mag damals erst 19 gewesen sein, aber tatsächlich hatte ich mit 16 so eine Art Beziehung." Auch wenn sein Herz ihm bis zum Hals schlug, wollte es Lando einfach hinter sich bringen. Er hatte heute so viel von sich preis gegeben, wieso auch nicht noch das letzte Geheimnis? Hoffentlich würde sein Spanier nicht die Flucht ergreifen und danach vielleicht doch den Abstand auchen. Nur irgendwie schätzte Lando den Älteren nicht so ein.

"Du hattest mit 16 eine Art Beziehung? Was verstehe ich darunter? Und danach?" Carlos war übergegangen, seine Hand in den Nacken von Lando gleiten zu lassen und diesen dort zu kraulen. Es fühlte sich erstaunlicherweise sehr angenehm an, den anderen so nah bei sich zu haben. Sie kuschelten ja eigentlich schon. Auch wenn sie sonst wirklich viel Körperkontakt hatten, war das hier schon was total anderes.

"Ein Monat hat diese Beziehung gehalten, glaube ich. Und ich wollte gar keine, aber alle anderen Jungs hatten auch Freundinnen. Blöder Gruppenzwang und dazugehören wollen. Während alle anderen irgendwie damit prahlten, wie geil knutschen war und einige sogar schon auf Tuchfühlung gegangen waren, bin ich irgendwie nie soweit gekommen. Es hat mich einfach nicht interessiert." Schnaubend kuschelte sich Lando an die warme Brust, ließ sich gerade einfach nur von seinem Bauch leiten.

Irgendwie passte das zu seinem kleinen Chaoten. Lando war einfach niemand, der sich von der Menge mitziehen ließ, sondern seinen eigenen Weg ging. Aber mit 16 war das natürlich noch was anderes. Man wollte nicht dumm dastehen, wollte cool sein und dazugehören. War bei ihm damals auch nicht anders gewesen. Das Los eines Teenager eben. Aber hatte sein junger Brite danach wirklich keine Freundin mehr? Natürlich wäre das nicht schlimm, aber schon seltsam. Gerade in der heutigen Zeit und bei der jetzigen Generation an jungen Menschen.

"Carlos, ich habe dir vor ein paar Minuten alle Gründe gegeben, mich nicht mehr zu mögen. Und es tut mir ehrlich leid, dass ich nicht direkt das Gespräch mit dir gesucht habe. Dann wären da nicht so viele negative Gefühle gewesen, die ausgebrochen sind. Du musst mir glauben, ich bin keineswegs eifersüchtig und ich gönne dir von Herzen diesen Sitz. Auch wenn ich gerade kein gutes Gefühl bei Ferrari habe. Aber das ist nicht wichtig. Du wirst das schon packen und es allen zeigen. Weißt du, mit deinem Wechsel ..." Sein Herzschlag schien auszusetzen, und so schön es auch in den Armen von Carlos war, durfte er da nicht sein. Dieser tat es nur, weil er ihn trösten wollte, was wirklich total lieb von dem Älteren war.

Carlos konnte nicht abstreiten, dass sein Puls in die Höhe schoss und er Angst bekam. Was setzte Lando nur so sehr zu? "Egal was es ist, Lando, ich werde nicht gehen. Du kannst mir alles sagen."

Lando seufzte leise, setzte sich in die andere Ecke der Couch und hob traurig lächelnd den Kopf. "Das glaube ich dir sogar. Ich halte dich für einen der besten, liebsten und freundlichsten Menschen. Du bist lustig, charmant und hilfsbereit. Dein Lächeln ist unglaublich warmherzig und dein Lachen ist ansteckend."

Verlegen senkte Carlos den Blick. Solch Komplimente aus dem Mund des anderen gingen runter wie Öl und sie schmeichelten ihm sehr. Noch nie hatte Lando solch liebenswerte Äußerungen über ihn gemacht, obwohl er ja wusste, wie sehr Lando an ihm hing.

"Mit deinem Wechsel hoffe ich, dass die Gefühle für dich verschwinden. Wenn du nicht mehr um mich herum bist, dann kann ich mich vielleicht entlieben. Darauf hoffen, nicht ständig Angst haben zu müssen, mich aus Versehen zu verraten. Naja, verraten habe ich mich ja gerade." Kläglich versuchte sich Lando an einem Lachen, scheiterte aber grandios daran.

Eigentlich wollte er nicht so direkt offenbaren, dass er in Carlos verliebt war. Aber er hatte keine Kraft mehr, um noch eine ausschmückende Geschichte drumherum zu erzählen. Kurz und bündig. Lando konnte die erneut aufkommenden Tränen schon spüren. Die Freundschaft zu Carlos war ihm so wichtig, sie bedeutete ihm alles. Aber galt das auch für den Spanier? Vor ein paar Tagen hätte Lando sofort mit JA geantwortet. Aber da wusste Carlos ja auch noch nichts von seinen romantischen Gefühlen für ihn. Lando hoffte sehr, dass seine Menschenkenntnis und seine Gefühle ihm nicht im Stich gelassen hatten - und dass Carlos wirklich kein homophober Mensch war.

Minutenlang herrschte Stille. Lando konnte ihrer beider schweren Atem hören. Sein Blick hatte sich mittlerweile wieder gesenkt und die ersten Tränen tropften auf seine Couch. Wahrscheinlich war Carlos einfach zu sehr geschockt und angewidert, dass er nicht in der Lage war, ein Wort zu sagen.

"Du bist in mich verliebt?"

Schniefend wischte sich Lando über die Augen, nickte kaum merklich. Er traute seiner eigenen Stimme nicht, die sicher brechen würde, sobald er den Mund aufmachen würde.

"Bist du schwul?"

Es erstaunte Lando schon etwas, dass Carlos ziemlich ruhig blieb. Wäre er an der Stelle des Spaniers gewesen, hätte er wohl schon wild drauf los geplappert. Aber Carlos war eben ein ganz anderer Typ Mensch. Vorsichtig hob er den Kopf, schluckte den Kloß herunter und versuchte, die nächsten Tränen zu unterdrücken. Ein kleines Lächeln zierte den Mundwinkel von Carlos, als er diesen mit tränenreichem Blick anschaute. Nicht angeekelt? Wütend?

„Hm. Ich weiß nicht. So richtig interessieren tust nur du mich. Also so richtig mit Schmetterlingen in Bauch, Herzklopfen, feuchten Händen, ständig das Gefühl zu haben, lächeln zu wollen, dich zu berühren. Kein anderer Mann hat das bis jetzt bei mir ausgelöst", erklärte er leise, verlegen. Lando konnte richtig fühlen, wie sich seine Wangen verfärbten. Gegen seine körperlichen Reaktionen hatte er einfach noch keine richtige Lösung gefunden. Meist schaffte er es, sich mit seinen Emotionen zu verraten, was wirklich nicht so schön war.

„Wie lange verbirgst du diese Gefühle mir gegenüber schon?" 

Carlos hatte damit gerechnet, dass er ausflippen würde, dass er aufspringen und aus der Wohnung fliehen würde. Aber nichts dergleichen war geschehen, obwohl er die ersten Sekunden nach Landos Geständnis schon das Bedürfnis gehabt hatte zu verschwinden. Aber wieso? Natürlich war es ein Schock zu erfahren, dass der junge Brite in ihn verliebt war. Aber deswegen war Lando ja kein anderer Mensch, kein Monster oder abartiger Bastard. Carlos interessierte es tatsächlich, wie es sein kleiner chaotischer Teamkollege geschafft hatte, so ein großes Geheimnis zu bewahren. Sie waren quasi ständig zusammen. Sie gingen zusammen essen, verbrachten gemeinsam schöne Abende. Sie lachten und scherzten, drehten die lustigen Videos und berührten sich eigentlich ständig. Warum war ihm nie was aufgefallen? Und wie konnte Lando das ertragen? Das musste doch eine Qual für den 20-Jährigen gewesen sein.

„Ein bisschen länger?" Nervös fuhr sich Lando durch die Haare, bis er mit einem Mal aufstand und durch das Wohnzimmer tigerte. Er konnte Carlos wohl kaum die Wahrheit sagen. Vielleicht fühlte sich dieser dann doch angewidert.

„Ay, ay, ay." 

Carlos erhob sich, stellte sich Lando in den Weg und legte diesem die Hände auf die angespannten Schultern. 

„Lando, hör zu. In den ersten Sekunden war ich bestimmt geschockt, aber auch überrascht. Mir hat noch nie ein anderer Mann gebeichtet, in mich verliebt zu sein. Jeder Mensch darf lieben, wen er möchte. Ob Männer andere Männer lieben oder Frauen andere Frauen. Jeder hat das Recht zu lieben. Ich verurteile niemanden und ich hetze auch nicht gegen Homosexuelle. Selbst wenn ich vorher schon gewusst hätte, dass du Interesse an Männern hast, hätte das nichts an meiner Zuneigung für dich geändert. Lando, du bist und bleibst eine der wichtigsten Personen in meinem Leben. Du bist mein bester Freund, mein Teamkollege. Und ich respektiere deine sexuellen Neigungen. Mit wem du auch glücklich sein wirst, die Person wird verdammtes Glück haben, jemanden wie dich an der Seite haben zu dürfen. Dass du mir offenbart hast, was du fühlst, erfordert sicher eine Menge Mut. Und ich bin dankbar, dass du heute diesen Mut gefunden hast. Weil du es schon lange mit dir herumträgst, oder?"

Auch wenn er es gewusst hatte, tat es weh, dass Carlos seine Gefühle nicht erwiderte. Es war nicht wirklich so, dass Lando damit gerechnet hätte, dass der Ältere ihn um den Hals fallen würde und ebenfalls seine tieferen Gefühle gesteht. So naiv war er dann doch nicht, auch wenn viele Menschen das dachten. Es war aber ein verdammt schönes Gefühl, dass Carlos damit zurechtkam, dass er es respektierte und akzeptierte, dass er in ihn verliebt war. Machte es für Lando nicht unbedingt einfacher, weil sein Liebeskummer davon ja auch nicht verschwinden würde. So hart es auch sein mochte, er hatte nun die Gewissheit, dass er sich bei dem anderen niemals Hoffnung machen brauchte.

Auch das hatte er vorher schon irgendwie geahnt, nun aber hatte er es ja indirekt aus dem Mund von Carlos gehört. Jetzt musste er es nur schaffen, sein Herz davon zu überzeugen, dass es nicht mehr so heftig für Carlos schlagen durfte. Auch den Schmetterlingen in seinem Bauch musste er Bescheid geben. Da Lando das erste Mal so richtig heftig verliebt war, hatte er natürlich keine Ahnung, wie lange es dauern würde, bis man eine unerreichbare Person nicht mehr lieben würde. Wochen? Monate? Würde er überhaupt jemals über Carlos hinwegkommen? Immerhin war dieser seine erste große Liebe. Aber das sollte er dem Älteren wohl nicht auch noch erzählen. Es war auch so schlimm genug.

„Lando?"

Heute schienen die Schleusen Tag der offenen Tür zu haben. Schon wieder liefen ihm die Tränen über das Gesicht, weil es einfach so wehtat, aber gleichzeitig auch eine Erleichterung war. Carlos hasste ihn nicht, fühlte sich nicht angewidert und machte auch nicht den Eindruck, als müsse er sich übergeben.

„Als man uns einander vorgestellt hat, merkte ich es schon. Realisiert hab' ich es ein paar Wochen später aber erst richtig", flüsterte er so leise, dass Lando selbst kaum verstand, was er sagte.

„Dios mío, Lando. ¿Por tanto tiempo?" Entsetzt war noch milde ausgedrückt. Carlos schüttelte den Kopf und zog ein weiteres Mal an diesem Tag seinen jungen Kollegen in die Arme. "Über ein Jahr schon? Wieso hast du nicht früher mit mir geredet?"

Lando zuckte leicht mit den Schultern, schmiegte seinen Kopf an die Schulter von Carlos und schlang die eigenen Arme so fest um den Spanier, dass er diesen leise auf Keuchen hörte. Verzweifelt klammerte er sich an den Älteren, versuchte mit aller Gewalt, sich nicht noch mehr von den Gefühlen überwältigen zu lassen.

Hätte Lando jemals mit ihm geredet, wenn er nicht zufällig das Gespräch zwischen George und seinen kleinen Briten mitbekommen hätte? Irgendwie bezweifelte Carlos dies sehr. Immerhin hatte Lando es geschafft, weit über ein Jahr zu verheimlichen, dass er mehr als freundschaftliche Gefühle für ihn hegte. Nicht einmal wäre Carlos auf die Idee gekommen, dass dieser aufgeweckte, chaotische, liebenswürdige, manchmal scheue und schüchterne junge Mann ihm etwas vorspielte.

Wie konnte er nur nicht sehen, dass Lando so viel mehr für ihn empfand? Und dann hatte er selbst noch oft die Nähe zu dem Jüngeren gesucht, hatte so viel mit Lando gelacht wie mit niemandem zuvor. Sie waren bowlen, hatten Fußball gespielt und allgemein eine Menge Spaß gehabt.

An diesem späten Abend hatte sich vieles verändert. Es waren Dinge ans Licht gekommen, die wohl nie ausgesprochen worden wären. Auch wenn es für sie beide schmerzhaft war und einige Worte wehtaten, so war Carlos nicht böse auf Lando. Niemals könnte er dem Jüngeren gegenüber nachtragend sein. Auch weiterhin würde er für seinen Freund da sein, würde ihm zur Seite stehen und den gemeinsamen Weg bis zum Ende der Saison und darüber hinaus gehen. Ihre Freundschaft war etwas Besonderes. Viel tiefer und inniger als Carlos zum jetzigen Zeitpunkt auch nur ahnte.


TBC.

+-+-+-+-+-+-+-

Mimimimi...Q___Q
Voll seltsam seine eigenen Werke nach so langer Zeit nochmal zu Lesen Oó

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro