Caio Collet x Zane Maloney [F3 x F3]
Der Anfang des neues Buches, macht gleich ein neues Paar. Ich habe die beiden schon länger auf dem Schirm, aber nicht in der Kombi als Paar (=
Als bitte etwas gnädig sein :p
Hinzu kommt, das die beiden aus der F3 sind und das ich mich in diesem Kosmos noch immer hinein fühlen muss ;)
Am Ende werde ich noch etwas schreiben, was für mich persönlich wichtig ist (=
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Spa - Francorchamps 2022 / Formel 3
„Was muss noch passieren, damit du endlich den nötigen Arsch in der Hose hast?"
Eingeschüchtert blickte Caio zu seinem Landsmann, hatte diesen selten so aufgebracht erlebt. Klar, ihr brasilianisches Blut konnte schon gerne mal kochen, aber Felipe war eigentlich ein ziemlich ruhiger Vertreter.
„Es ... ist alles gut ... gegangen."
„Oh? Entschuldige! Natürlich! Wie konnte ich nur so blöd sein! Mann, schade, dass es Zane nicht schlimmer erwischt hat! Er hat sich auch nur überschlagen. Gar nicht der Rede wert. Hast vollkommen recht! Alles super!"
Wütend funkelte Felipe den Jüngeren an, war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Caio und er verstanden sich ziemlich gut, was sicher auch ihrem gemeinsamen Geburtsland zu verdanken war. Auch wenn der andere eine Klasse unter ihm fuhr, hielten sie wirklich regen Kontakt, schrieben sich oder telefonierten, trafen sich auch mal außerhalb eines Rennens.
„Hättest du endlich die Eier in der Hose gehabt, wenn er auf dem Sterbebett gelegen hätte?"
Erschrocken japste Caio nach Luft, ballte die Hände zu festen Fäusten. Sein Herz raste, sein Puls war kaum messbar. Die Vorstellung, dass Zane diesen schrecklichen Unfall nicht so gut hätte überstehen können, nahm ihm die Luft zum Atmen - wie schon während des Rennens, als man ihm durchgab, was geschehen war, was die gelbe Flagge ausgelöst hatte.
„Felipe ... ich kann nicht ... Du... musst das verstehen ..."
„Verstehen?!"
Jetzt riss ihm aber wirklich der Geduldsfaden. Zu lange schaute er sich dieses Theater schon an. Zane, der versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, der immer ein freundliches und liebes Lächeln auf den Lippen hatte, und Caio, der aus den falschen Gründen alles zu zerstören drohte.
„Es ist nicht richtig! Wir sind Männer. Außerdem ist Zane noch ein Kind, der weiß gar nicht, was Liebe ist! Er ist in der Pubertät und schwärmt nur. Er sollte sich auf seine Karriere konzentrieren und darauf, dass er ein guter Mensch ist. Nur gute Menschen kommen in den Himmel. Gott hat Mann und Frau erschaffen."
„Raus!"
„Was?"
„Raus hier! Verschwinde aus meinem Zimmer."
„Felipe ... du ... du bist mein Freund ... Ich weiß doch nicht, mit wem ich reden soll ..."
„Das ist dein Problem! Es ist wieder deine Religion? Dein ach so toller Gott? Du willst diesen wieder als Grund vorschieben, wieso du Zane wie scheiße behandelst? Zane ist also ein schlechter Mensch? Weil er Männer liebt? Weil er in dich verliebt ist? Und weil er erst 18 alt ist und du schon 20, hat er keine Ahnung vom Leben, von der Liebe? Du aber schon?"
Grob packte Felipe den anderen am Shirt und zerrte diesen auf die Beine. Es war eine Sache, wenn man seinen Glauben hatte. Aber es war eine andere Sache, wenn man dabei noch so verlogen predigte wie Caio. Immerhin wusste dieser von mehr als nur einem Paar. In ihrer Rennserie war es kein Geheimnis, dass sich einige der Jungs sehr gerne hatten und ihre Zuneigung gerne zeigten. Auch wenn es verborgen sein musste.
„Nervst du dich selbst? Wenn du Arthur und Victor siehst, wie sie sich küssen, Händchen halten und sich verliebt anstrahlen? Oder bei Jak und Franco? Spielst du ihnen auch nur vor, dass du okay mit ihnen bist? Gehst du danach beten und erzählst, was für sündige und abartige Kollegen du hast? Erzählst du auch von den Jungs aus der Formel 1 und 2? Von denen, die sich Liebe und Bett teilen? Und ich? Wider ich dich an? Findest du mich abartig und falsch geleitet, weil ich ebenfalls eine Neigung für mein eigenes Geschlecht habe?"
Kopfschüttelnd zerrte er den anderen zur Tür, hatte die Hand schon an der Klinke, hielt aber noch einmal kurz inne.
„Ich habe dich für einen toleranten Mann gehalten, für jemanden, der weltoffen ist. Aber du bist auch nur einer von vielen intoleranten, homophoben Arschlöchern, wie es sie auf der ganzen Welt gibt. Und du bist wie viele andere und redest dich mit deiner Religion raus. Aber weißt du was, Caio? Mach ruhig weiter. Verschließe dich vor dem, was Zane dir geben könnte, was er bereit ist, mit dir einzugehen. Verleugne deine Gefühle gegenüber diesem Jungen, wenn du damit nachts besser schlafen kannst! Aber hör auf, ihm ständig mal Hoffnungen zu machen, nur um dann wieder feige den Schwanz einzuziehen und dich zu verpissen! Was wäre eigentlich gewesen, wenn Zane den Unfall nicht überlebt hätte? Wäre es dir recht gewesen? Wäre dein lästiges Problem damit aus der Welt gewesen? Wäre das sein Wille gewesen und du hättest es einfach hingenommen? Ich will dich nicht mehr sehen. Du warst die längste Zeit mein Freund. Und ich werde dafür sorgen, dass Zane merkt, dass es wirklich nur dumme Schwärmerei für dich war, nicht mehr. Er sollte sich lieber nach jemandem umschauen, der es würdigt und schätzt, das Herz dieses großartigen jungen Mannes zu bekommen."
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Zehn Minuten stand er nun schon vor der Zimmertür, traute sich aber noch immer nicht zu klopfen. Die Chance, dass jemand vorbeikam, war gering. Ihr Rennen war am frühen Morgen gewesen und auch die Formel 2 war schon gefahren. Es konnte doch nicht so schwer sein zu klopfen und dem anderen zu seinem Sieg zu gratulieren.
„Wenn du die Tür weiter anstarrst, spürt Zane vielleicht deine Schwingungen."
Er zuckte heftig zusammen, als Felipe neben ihm auftauchte und laut klopfte.
„Was willst du eigentlich hier? Du bist doch der Letzte, der hier sein sollte."
Caio öffnete den Mund, aber bevor er etwas sagen konnte, wurde ihnen die Tür geöffnet und ein verwirrt dreinblickender Zane schaute sie an.
„Ähm? Felipe? Caio? Was wollt ihr denn hier?"
„Aber, Babe, ich habe doch gesagt, wir feiern deinen Sieg noch ausführlich. Ich musste nur meine Termine alle abarbeiten. Jetzt habe ich aber Zeit für dich."
„Babe?"
Während Zane große Augen bekam, blieb Caio das Herz für einige Sekunden stehen. Hatte Felipe in so kurzer Zeit dafür gesorgt, dass ihn der Trident-Fahrer vergaß? Wurde er schon ersetzt, weil er ein dummer Idiot gewesen war?
„Ich bin nicht dein Babe, das wüsste ich. Und wir waren auch nicht zum Feiern verabredet. Falls es dir aufgefallen sein sollte, haben wir erst Mittag und das Einzige, was ich gleich machen werde, ist zum Essen gehen. Aber sicher nicht feiern. Und auch nicht mit dir."
So wirklich verstand Zane den Auftritt des in der Gesamtwertung führenden Formel-2-Piloten nicht. Was wollte Felipe damit bezwecken? Sie kannten sich doch noch nicht mal persönlich, hatten nur hin und wieder einige Worte gewechselt, was einfach nicht ausblieb, wenn alle Rennserien am gleichen Wochenende im Paddock unterwegs waren. Aber vielmehr als der komische Auftritt des Älteren interessierte es ihn, wieso Caio auch vor seiner Tür stand.
„Aber mit dem da willst du doch auch nicht feiern, oder? Der interessiert sich doch nicht mal für dich. Nicht mal erkundigt hat er sich, ob es dir nach dem Unfall gut ging."
„Ich habe mich erkundigt!"
„Von wegen. Victor hat dir gesagt, dass es Zane gut geht. Oder hast du geschrieben? Bist du hier aufgetaucht?"
„Soweit ich mich erinnere, bin ich mit meinen 18 Jahren hier volljährig. Und auch auf Barbados bin ich mit 18 volljährig. Ich entscheide selbst, mit wem ich feiere, mit wem ich meine Zeit verbringe. Nicht du! Caio wird einen Grund haben, wieso er hier steht, oder? Nehme ich zumindest an."
Auffordernd blickte er seinen Schwarm an. Wie sollte er seine Verliebtheit nur loswerden, wenn Caio es ihm so schwer machte? Er wusste doch, dass der andere nicht ansatzweise die gleichen Gefühle hegte, nichts für eine Beziehung zwischen zwei Männern übrig hatte. Caio verwirrte ihn mit seinen Auftritten. Erst suchte der Brasilianer seine Nähe, dann schubste er ihn wieder weg, wenn sie sich näher als Händchen halten kamen, erzählte was davon, dass es falsch sei, was zwischen ihnen sei und dass er überhaupt nicht so empfinden würde wie Zane selbst. Gleichzeitig schien er aber mit den anderen schwulen Paaren keine Probleme zu haben. Zane wusste nicht, woran er war und wie viel Schmerz sein Herz noch aushielt. Er war doch erst 18 alt und wollte nichts weiter, als auch die eine Person an seiner Seite haben.
„Ich ... ich wollte mich entschuldigen ... und fragen, wie es Zane geht."
„Heute? Ein bisschen spät, oder?"
„Okay, es reicht! Ich weiß nicht, was dein Problem ist. Aber du wirst gleich zu meinem, wenn du nicht sofort aufhörst, so auf Caio loszugehen."
Kurz entschlossen schnappte sich Zane einfach den Arm des MP-Motorsport-Piloten und zog diesen in sein Zimmer, nur um diese gleich darauf lautstark vor den Augen von Felipe zuschlagen zu lassen.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als sich Felipe umdrehte, über den Flur ging und das Treppenhaus ansteuerte.
„Musste das sein?"
„Was?"
„Du hast dich aufgeführt wie ein Arsch."
„Und?"
„Dir liegt viel daran, dass Caio und Zane glücklich werden, oder? Warum?"
„Weil sie sich beide sehr gern haben. Zane geht offen damit um, aber Caio braucht eben einen gewaltigen Tritt in den Arsch."
„Sollte ich wohl dankbar sein, dass ich damals gleich geschnallt habe, dass du was von mir willst."
Lachend nickte Felipe, lehnte sich an seinen Freund und stahl sich einen kleinen Kuss, bevor sie wieder etwas Abstand nahmen und das Treppenhaus betraten.
„Was machst du eigentlich hier?"
„Schauen, dass mein Freund keinen zu großen Mist baut. Außerdem hatte ich dich eh gesucht. Ich wollte essen gehen."
„Oh ja. Sehr gut. Ich habe Hunger."
„Wann nicht?"
„Beim Sex?"
Kopfschüttelnd schlug er dem Brasilianer gegen die Schulter, stimmte in das Lachen ein und verließ mit Felipe das Hotel.
Caio stand derweilen etwas überrumpelt vor Zane und starrte diesen an, bevor ihm bewusst wurde, was geschehen war. Danach war der Boden unter seinen Füßen interessanter.
„Interessiert es dich wirklich, wie es mir geht?"
„Ja. Ich ... ich wollte gestern schreiben ..."
„Hast du nicht. Hätte mich auch gewundert. Außerdem habe ich eh nicht viel mitbekommen, da ich geschlafen habe."
Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, hatte seit dem Streitgespräch mit Felipe nur nachgedacht, war viele Szenarien im Kopf durchgegangen und versuchte irgendwie, mit den vielen wirren Gedanken und der Angst klarzukommen. So wirklich hatte es nichts gebracht, aber Caio wusste, dass er Zane gegenüber ehrlich sein musste. Endlich! Er musste dem Jüngeren einfach sagen, wie er sich fühlte.
„Ich mag dich, Zane. Wirklich. Aber ich habe Angst. Zu Hause wurde mir beigebracht, dass es nicht richtig ist, wenn sich zwei Männer lieben. Aber ich sehe Victor und Arthur und viele Berichte in den Medien. Liebe ist Liebe, unabhängig vom Geschlecht. Ich fühle mich so zerrissen. Ich will dir nicht wehtun, aber ich möchte meinen Glauben, meine Familie nicht verletzen. Es tut mir so leid, wie ich mich benommen habe. Dein Unfall ... Ich hatte so eine Angst, als ich die Bilder gesehen habe, als ich mir die Wiederholung angeschaut habe. Dass Olli und du da herausgekommen seid, war ein Wunder. Und trotzdem konnte ich dich nicht einfach anschreiben."
Der Unfall war eine Erinnerung, die hoffentlich bald verblassen würde. Aber auch heute konnte Zane den Einschlag noch spüren, trotz der Glücksmomente, die er durch seinen heutigen Sieg erlebt hatte. Auch wenn Caio der Ältere von ihnen war, musste er die Sache in die Hand nehmen und seinem Kollegen behutsam zeigen, dass es absolut in Ordnung war, dass er die Gefühle hatte.
„Darf ich?"
Blinzelnd hob Caio seinen Kopf an. Zane stand lächelnd vor ihm, hielt ihm eine Hand entgegen und nickte aufmunternd.
Zögernd nickte Caio, nahm die angebotene Hand und spürte sofort das Kribbeln, welches diese kleine Geste auslöste, als Zane ihre Finger ineinanderschob.
„Wenn du es zulässt, werde ich dir helfen. Ich werde dir zeigen, dass es keine Sünde ist und auch nicht verkehrt, dass du diese Gefühle für mich hegst. Das tust du doch, oder?"
„Ja."
Lächelnd drückte er die Hand des Älteren, zog diesen einfach hinter sich her und setzte sich mit Caio auf die Couch. Es war so traurig, wie unterschiedlich Caio und er groß geworden waren, was für Werte man ihnen mitgegeben hatte. Caio war ein toller Mann. Er war lustig, freundlich, charmant und sehr höflich. Seine Eltern würden ihn lieben. Aber dann gab es die Seite, die Zane verunsicherte. Wie sollte er es nur schaffen, Caio davon zu überzeugen, dass er lieben durfte - egal welches Geschlecht, die andere Person hatte? Tatsächlich hatte er selbst nicht viel mit Religion am Hut, war seine Familie in diesem Punkt doch sehr entspannt, genauso wie mit seiner Homosexualität.
„Wir haben Zeit, Caio. Und wenn du möchtest, muss es niemand erfahren."
„Aber ... das macht dich kaputt. Ich sehe doch, wie offen du dazu stehst – sofern wir unter uns sind. Du möchtest doch sicher auch Händchen halten oder küssen, wenn wir mit den Jungs zusammen sind?"
„Natürlich würde ich das gerne. Alle sollen sehen, was für einen großartigen Mann ich an meiner Seite habe. Aber du bist dazu nicht in der Lage, jetzt noch nicht. Wenn du uns Zeit gibst, wenn du uns eine Chance gibst, bin ich sicher, dass ich dich auch halten darf, wenn die anderen dabei sind."
„Ich habe dich weggestoßen."
„Ich weiß."
„Was, wenn ich Panik bekomme?"
„Dann bin ich trotzdem da."
Verzweifelt klammerte sich Caio an der Hand fest, wollte so sehr den Worten glauben. Bei Zane hörte es sich so leicht an, so zu sein, wie man sich fühlte. Aber es war ja nicht nur seine Familie und Religion. Ihr Job hing davon ab, dass niemand mitbekam, dass Zane und er mehr als Kollegen waren.
„Hey, mach dir nicht so viele Gedanken, Caio. Es wird nichts passieren, was du nicht möchtest. Ich werde aufpassen, dass niemand etwas mitbekommt, der es nicht mitbekommen soll."
Auch wenn er körperlich gerade gestresster als während eines Rennens war, lehnte er sich an den jungen Barbadier, suchte Halt bei dem Jüngeren. Eigentlich sollte wohl er Zane beschützen, aber in dieser Sache konnte er das nicht, da brauchte er einfach die Hilfe des 18-Jährigen.
„Danke, Caio."
„Wofür?"
„Dass du meinen heutigen Sieg noch schöner gemacht hast."
„Wie das?"
„Du bist hergekommen und trotz deiner Ängste möchtest du uns eine Chance geben."
„Liebe ist etwas Schönes. Kann etwas verkehrt sein, wenn es sich schön anfühlt?"
Mit einem leichten Nicken pflichtete er dem Älteren bei, drehte den Kopf etwas und setzte einen kleinen Kuss auf den Kopf. Sie hatten sicher noch einen schweren Weg vor sich, aber Zane war zuversichtlich, dass Caio und er es nach dem heutigen Tag schaffen würden. Sie hatten viele Jungs, die sie unterstützen würden und man hatte jemanden zum Reden, was gerade Caio sicher guttun würde.
Nach dem gestrigen Rennen und dem Unfall hatte er schon nicht mit dem heutigen Sieg gerechnet, aber er hatte auch viel mehr als diesen Sieg bekommen. Eine Chance von Caio.
ENDE
YVYVYVYVY
Ich möchte hier keineswegs jemanden bloß stellen oder dumm anmachen, wenn diese Person sehr religiös ist oder das vielleicht aus seinem Umfeld kennt.
Mir braucht man nicht damit kommen. Punkt.
Ich habe nichts Religion am Hut. Mit keiner.
Aber ich vertrete auch das Motto, das jeder soll wie er möchte. Ich verurteile deswegen niemanden, dafür hätte ich auch gar kein Recht. Man sollte mich damit nur eben nicht belästigen, wenn ich deutlich zu verstehen gebe, das ich damit nichts Anfangen will ;)
Natürlich möchte ich auch weder Felipe noch Caio hier was Unterstellen, da ich gar nicht weiß wie die beiden dazu stehen.
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