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Paul Aron x Franco Colapinto

Was soll ich sagen? Ich bin grade im Flow und so gehts auch hier direkt mit den nächsten Wünschen weiter🥰

Wünsche von: Gifthexe & AnkNiel

Emojis: 🧨🥊🩹 &📚⚖️🤕

Ich hoff es wird euch gefallen

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Paul
Endstone
Simulatorraum

Ich atme tief durch und schließe für einen Moment die Augen, während ich die Hände auf das Lenkrad im Alpine-Simulator lege.

Der vertraute Widerstand des Materials unter meinen Fingern wirkt beruhigend, fast wie ein Anker inmitten der ständigen Hektik des Teams, die mitten im Vorseasonstress sind .

Es ist mein erster offizieller Simulatortag als Reservefahrer für Alpine, und obwohl ich mir vorgenommen habe, professionell zu wirken, spüre ich die Anspannung in meinem Nacken. Es ist nicht nur der Druck, mich im Team zu beweisen, sondern auch die Anwesenheit von Franco, denn dieser hat ja diesbezüglich schon deutlich mehr Erfahrung.

Der Bildschirm vor mir flackert, als der technische Leiter ein Zeichen gibt, dass die Simulation beginnt, es ist bereits meine zweite Session heut. Die Strecke von Barcelona erscheint, jede Kurve und jede Gerade eingebrannt in mein Gedächtnis nach unzähligen Runden. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Hier, in der isolierten Welt des Simulators, fühle ich mich am wohlsten. Hier kann ich die Außenwelt ausblenden, mich voll und ganz auf die Zahlen, die Ideallinie und die Performance konzentrieren.

Ich starte die Runde, die Motorengeräusche simuliert und durch die Kopfhörer direkt in mein Ohr gedrückt. Gas. Bremse. Kurve. Wieder Gas. Meine Bewegungen sind präzise, fast mechanisch. Ich denke an nichts anderes... jedenfalls fast..denn, irgendwo zwischen Kurve drei und vier, taucht dieser Gedanke wieder auf: Franco ist hier und ich muss mich direkt am besten beweisen.

Wir teilen uns hier alles, den Simulator, die Workouts, die Meetings, sogar die dämliche Kaffeemaschine, die viel zu oft kaputt ist.

Und wie könnte ich ihn nicht ständig bemerken? Der Typ hat in der letzten F2-Saison meinen ersten Sieg in der letzten Runde weggeschnappt. Mein Herz zieht sich zusammen, wenn ich daran denke. Während ich kämpfte, um zu beweisen das ich auch ohne Mercedes Academy Leistung zeigen konnte, bekam er die Chance sich neun Rennen in der F1 zu beweisen.

Neun Rennen.

Und jetzt sitzen wir hier, beide als Ersatzfahrer für Alpine. Die Gleichung ergibt für mich keinen Sinn, und trotzdem bin ich hier, um das Beste daraus zu machen.

Ich lenke den Wagen in die Schikane, versuche, die Gedanken beiseite zu schieben. Der rechte Vorderreifen simuliert Überhitzung.. ein Fehler, der meine Rundenzeit ruiniert. Fluchend lasse ich das Lenkrad los, während die Simulation endet.

„Immer noch zu hart auf den vorderen Reifen, oder?"

Die Stimme hinter mir ist ruhig, fast beiläufig.

Franco.

Ich drehe mich um und sehe ihn am Eingang des Raums stehen, lässig gegen den Türrahmen gelehnt. Seine dunklen Locken fallen ihm leicht ins Gesicht, und in seinen Augen liegt dieser seltsame Ausdruck, den ich nie ganz entschlüsseln kann... irgendwo zwischen Gelassenheit und Überlegenheit.

„Ich hab die Daten gesehen", sagt er, bevor ich etwas sagen kann. „Du verlierst in Kurve sieben mindestens zwei Zehntel. Zu aggressiv am Einlenkpunkt."

Ich schnaube und stehe auf. „Danke für die Analyse, Franco. Aber ich glaube, ich kann das auch selbst herausfinden."

Er hebt eine Augenbraue, sein typisches sarkastisches Grinsen zeigt sich. „Nur ein Tipp. Du weißt schon, wir sind jetzt im gleichen Team. Vielleicht könnten wir so tun, als würden wir uns helfen."

„Helfen?" Ich kann nicht anders, als zu lachen, aber es klingt härter, als ich beabsichtigt habe. „Wie du mir letztes Jahr geholfen hast, als du mich in Imola überholt hast? Ich glaube, ich hab genug von deiner ‚Hilfe'."

Sein Lächeln verschwindet, und ich sehe, wie seine Kiefermuskeln sich anspannen. „Das war ein Rennen, Paul. Ein verdammtes Rennen. Und falls du es vergessen hast waren wir da nicht in einem Team."

„Trotzdem hast du..." Ich breche ab, merke, wie meine Stimme lauter wird, und zwinge mich, ruhiger zu sprechen. „Ist auch egal. Du hattest deine F1-Rennen, deine verdammten Medienauftritte. Du bist der Typ, den jeder liebt. Was willst du also von mir?"

Franco starrt mich an, sein Blick ist jetzt kühl und herausfordernd. „Ich will gar nichts von dir, Paul. Außer vielleicht, dass du aufhörst, mir ständig Vorwürfe zu machen, als wäre ich der Grund für alles, was in deinem Leben schiefläuft."

Ich öffne den Mund, um etwas zu erwidern, aber ich finde keine Worte. Er hat recht, zumindest teilweise. Es ist nicht seine Schuld, dass ich mich oft so fühle, als würde ich ständig um Aufmerksamkeit kämpfen müssen... bei Mercedes, in der Formel2, bei Alpine, überall.

Aber das ändert nichts an meiner Wut.

„Weißt du, was dein Problem ist?" sagt Franco plötzlich und verschränkt die Arme vor der Brust. „Du bist so verdammt ehrgeizig, dass du alles und jeden um dich herum ausschließt. Du bist wie ein Eisblock. Und vielleicht merken das die Teams, deswegen..."

„Deswegen was?" Ich trete einen Schritt auf ihn zu, mein Herzschlag pocht jetzt in meinen Ohren.

„Deswegen bist du genau da, wo du jetzt bist." Seine Stimme ist leise, aber jedes Wort schneidet tief. „Ein großartiger Fahrer, klar. Aber niemand, der sich für andere interessiert. Niemand, der verstanden hat, dass es im Motorsport nicht nur um dich geht."

Ich weiß nicht, was mich mehr verletzt.. seine Worte oder die Tatsache, dass sie vielleicht einen Funken Wahrheit enthalten. Für einen Moment herrscht Stille zwischen uns, nur unterbrochen vom leisen Summen der Simulator-Technik.

„Und was ist mit dir?" frage ich schließlich, meine Stimme jetzt ruhiger, aber nicht weniger angespannt. „Du bist doch der, der sich immer inszenieren muss. Der Medienliebling, der immer die richtige Antwort parat hat. Weißt du, was ich denke? Ich denke, du hast Angst, dass die Leute irgendwann merken, dass da gar nicht so viel dahintersteckt."

Franco starrt mich an, und für einen kurzen Moment sehe ich etwas in seinem Gesicht, das ich nicht erwartet habe.. eine Art Verletzlichkeit. Aber sie ist genauso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen ist.

„Glaub, was du willst, Paul", sagt er schließlich und wendet sich zum Gehen. „Aber vielleicht solltest du mal überlegen, warum du überhaupt so viel Energie darauf verschwendest, mich so zu zu analysieren.."

Mit diesen Worten verschwindet er aus dem Raum, und ich bleibe allein zurück. Mein Puls ist immer noch erhöht, und ich spüre, wie die Wut in mir aufkocht. Aber da ist auch etwas anderes. Ein Gefühl, das ich nicht genau einordnen kann, wie ein Stein in meinem Magen, schwer und unangenehm.

Ich lasse mich zurück in den Simulatorstuhl fallen und starre auf die dunkle Strecke vor mir. Die Worte, die Franco gesagt hat, hallen in meinem Kopf nach. Vielleicht hat er recht. Vielleicht bin ich zu kühl, zu ehrgeizig, zu fixiert auf mich selbst.

Aber was soll ich tun?

Das ist die Art, wie ich gelernt habe zu überleben, in einer Welt, in der es immer jemanden gibt, der lauter ist, ebenfalls schnell , beliebter etc.

Ich schließe die Augen und atme tief durch, versuche, den Knoten in meiner Brust zu lösen. Es ist erst der Anfang der Saisonvorbereitung, und schon fühlt es sich an, als würde ich gegen mehr kämpfen als sonstiges.

Gegen Franco.

Gegen mich selbst.

___

PR-Event

Alpine F1-Team

Die Stimmen in der Lobby sind laut, ein andauerndes Gemurmel, das durch die Gespräche der Gäste und das Klicken der Kameras verstärkt wird.

Ein PR-Event wie dieses war nie mein Lieblingspart im Motorsport, aber ich konnte auch nicht sagen, dass ich es hasse.

Es macht mich nervös, das ist alles.

Es ist nicht wie beim Rennfahren, wo der Fokus auf die Strecke gerichtet ist, wo mein Helm ein Schutzschild ist und der Lärm der Motoren jede Unsicherheit übertönt.

Hier bin ich ohne Deckung. Nur ich, in einem viel zu steifen Anzug, zwischen all den Kameras und neugierigen Blicken. Ich war nie besonders gut darin, im Mittelpunkt zu stehen. Vielleicht, weil ich es gewohnt war, oft unterm Radar zu bleiben. Nicht der Liebling der Medien, nicht der Überflieger, einfach... ich.

Ich ziehe an meiner Krawatte, die sich wie eine Schlinge um meinen Hals anfühlt, während ich mich an die Wand des Flurs lehne, der vom Hauptsaal wegführt. Ein kurzer Moment der Ruhe.

Doch natürlich bleibt dieser Moment nicht lang ungestört.

„Na, Paul.. Du hast dich ja clever aus dem Trubel rausgeschlichen."

Die vertraute Stimme zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich sehe über meine Schulter und finde Franco Colapinto, der an der gegenüberliegenden Wand lehnt. Er hält ein Glas Champagner in der Hand, und sein Lächeln ist genauso selbstsicher wie immer.

„Ich hab nicht geschlichen, ich wollte nur kurz durchatmen," entgegne ich trocken und sehe ihn direkt an.

Franco schüttelt den Kopf und nimmt einen kleinen Schluck. „Weißt du, das ist das Problem mit dir, Paul. Du versuchst immer, unauffällig zu bleiben. Du glaubst, niemand merkt es, aber es fällt auf, wie sehr du dich zurückziehst."

„Was willst du, Franco?" Ich verschränke die Arme vor der Brust, die Nervosität in meinem Inneren verwandelnd in eine Abwehrhaltung.

„Ich dachte, ich sag mal hallo", sagt er beiläufig und betrachtet sein Glas. Dann hebt er den Kopf und sieht mich mit einem frechen Funkeln in den Augen an. „Und ich wollte fragen, ob du dich inzwischen davon erholt hast."

„Wovon redest du?" frage ich, obwohl ich eine Ahnung habe.

„Imola, letztens im Simulator war es ja scheinbar noch Präsent in deinem Kopf", sagt er mit einem kleinen Grinsen, das mich sofort auf die Palme bringt. „Letzte Runde. Das Manöver. Mein erster Sieg in der Formel 2. Du erinnerst dich doch sicher."

Natürlich erinnere ich mich. Dieser Moment hat sich in meinen Kopf gebrannt, das Rennen, bei dem ich so nah dran war, meinen ersten Sieg zu holen, nur um ihn in der allerletzten Runde an Franco zu verlieren.

„Du meinst den Moment, in dem du mir meinen ersten Sieg gestohlen hast?" Meine Stimme ist schärfer, als ich es geplant hatte und mir war auch klar das es Quatsch war, aber aus mir sprach der verletzte Stolz.

Franco hebt eine Augenbraue, immer noch mit diesem Lächeln auf den Lippen, das mich verrückt macht. „Gestohlen? Komm schon, Paul. Das war Racing. Du hättest schneller sein müssen, wenn du gewinnen wolltest."

Ich balle die Fäuste, halte mich jedoch zurück. Der Tag war ohnehin schon anstrengend, und Francos Kommentare sind das Letzte, was ich jetzt brauche.

Aber er macht weiter.

„Weißt du, es war eigentlich eines der besten Überholmanöver meiner Karriere. Die Kameras haben es geliebt. Die Fans auch. Aber klar, für dich war es sicher... frustrierend."

„Frustrierend?" wiederhole ich und mache einen Schritt auf ihn zu. Mein Herz schlägt schneller, die Worte kommen wie von selbst. „Frustrierend ist nicht das richtige Wort. Dass das mein Moment war. Und du hast es ruiniert.."

Er hebt die Hände, ein gespieltes Zeichen der Unschuld. „Paul, es war nichts Persönliches. Ich wollte einfach nur gewinnen. So funktioniert das nun mal."

Ich schüttele den Kopf, die Wut in mir kocht hoch. „Du verstehst es einfach nicht, oder? Du bist der Medienliebling, Franco. Du bist der, der immer im Mittelpunkt steht, der Interviews gibt, der sich von den Fans feiern lässt. Und trotzdem nimmst du mir den einzigen Moment, der wirklich mir gehört hätte."

Sein Lächeln verschwindet. Stattdessen verengen sich seine Augen, und ich spüre, wie die Atmosphäre zwischen uns dichter wird.

„Weißt du, Paul", sagt er leise, seine Stimme jetzt kühler, „du tust immer so, als wäre ich der Typ, der alles geschenkt bekommt. Aber glaubst du wirklich, es war leicht für mich? Glaubst du, ich bin hier, weil mir jemand einen Gefallen getan hat?"

Ich starre ihn an, unfähig zu antworten.

„Ich musste genauso hart kämpfen wie du", fährt er fort. „Und ja, ich habe in Imola gewonnen. Aber das bedeutet nicht, dass ich es leicht hatte. Ich habe genauso Zweifel, genauso Angst. Aber du? Du machst es dir einfach. Du tust so, als wärst du der Einzige, der etwas opfert."

Seine Worte treffen mich, aber ich weigere mich, sie zu zeigen. Stattdessen wende ich mich ab, meine Hände zittern vor unterdrückter Wut.

„Weißt du was? Ich hab genug von diesem Gespräch."

Ich drehe mich um und gehe schnellen Schrittes den Flur entlang. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet, und ich bemerke das Kabel, das quer über den Boden verläuft, erst, als es zu spät ist.

Ich stolpere, verliere das Gleichgewicht, und bevor ich mich abfangen kann, knalle ich mit dem Kopf gegen die Kante der Tür. Ein scharfer Schmerz durchzieht meine Stirn, und ich sinke auf die Knie.

„Paul!"

Francos Stimme erreicht mich, bevor ich meine Umgebung wieder klar wahrnehmen kann. Er kniet sich neben mich, seine Hand auf meiner Schulter.

„Lass mich", murmle ich und versuche, mich aufzurichten, aber mir wird schwindelig, und ich sinke wieder nach unten.

„Halt still", sagt er ruhig, aber bestimmt. Ich spüre, wie er ein Taschentuch gegen meine Stirn drückt, wo ich den Schmerz am stärksten fühle.

„Warum... warum machst du das?" frage ich schließlich, während er weiterhin das Blut abtupft.

„Weil du dir sonst vermutlich den Schädel einrennst, wenn ich dich alleine lasse", erwidert er trocken, aber in seiner Stimme liegt ein unerwarteter Hauch von Besorgnis.

Ich will ihm widersprechen, aber ich lasse es bleiben. Stattdessen lehne ich mich gegen die Wand, während er weiter meine Stirn versorgt.

Nach einer Weile bricht die Stille zwischen uns. „Weißt du, Franco", sage ich leise, „ich hab manchmal das Gefühl, dass ich nie genug bin. Egal, was ich tue, ich bin immer nur der Typ im Hintergrund. Nie der, der wirklich gesehen wird."

Er hält inne und sieht mich an. „Und ich habe das Gefühl, dass die Leute mich nie ernst nehmen", öffnet er sich überraschender Weise genauso, seine Stimme ebenfalls leise. „Ich bin der Typ, der neun Rennen in einem Williams gefahren ist. Jeder sieht mich nur als das. Als irgendwen, der nicht konstant genug ist. Der sich Chancen verbaut."

Seine Worte überraschen mich, und ich merke, dass ich ihn mit anderen Augen sehe. Er wirkt plötzlich weniger selbstsicher, weniger perfekt. Nur ein weiterer Typ, der versucht, sich in dieser verdammt harten Welt zu beweisen.

„Vielleicht... bist du gar nicht so blöd, wie ich immer dachte", sage ich und ein kleines, unsicheres Lächeln bricht auf meinem Gesicht durch.

Franco lacht leise, ein ehrliches Lachen, das ich bisher noch nie von ihm gehört habe. „Danke, ...glaub ich?"

Wir sitzen eine Weile schweigend da, und ich spüre, wie die Anspannung zwischen uns schwindet.

Zum ersten Mal sehe ich nicht nur einen Rivalen in ihm, sondern jemanden, der genau wie ich ist jemand, der kämpft, der zweifelt, der versucht, seinen Platz in der Welt zu finden.

___

Nach dem Abend beim PR-Event hatte sich etwas verändert. Es war subtil, kaum greifbar, aber es war da.

Franco und ich hatten aufgehört, uns ständig gegenseitig herauszufordern, zumindest nicht in der gleichen gereizten Art und Weise wie vorher.

Es war, als hätten wir einen stillen Waffenstillstand geschlossen, ohne ihn je auszusprechen.

Am Anfang dachte ich, dass sich das zwischen uns schnell wieder legen würde, dass wir wieder zu der angespannten Rivalität zurückkehren würden, die uns so lange geprägt hatte. Aber das passierte nicht. Stattdessen begannen wir, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Es war nicht bewusst.. es war eher so, als würden sich unsere Wege ständig überschneiden.

Es begann im Simulator.

Franco und ich waren beide eingeteilt, um neue Setups für die Saison zu testen, und obwohl wir unsere Sessions normalerweise nacheinander machten, blieb er dieses Mal einfach sitzen, nachdem er fertig war.

„Was machst du noch hier?" fragte ich, als ich meine Handschuhe anzog und mich auf meinen Platz vorbereitete.

„Nur zuschauen", sagte er beiläufig, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich will sehen, wie der ‚eiskalte Paul Aron' das hier macht."

Ich warf ihm einen kurzen Blick zu, konnte aber nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht schlich. „Du weißt, dass du keine Kommentare abgeben darfst, oder?"

„Ach komm, das ist doch der halbe Spaß."

Ich rollte mit den Augen, konzentrierte mich aber auf die Strecke. Runde für Runde arbeitete ich mich in den Rhythmus, und irgendwann war Franco tatsächlich still. Erst als ich eine besonders saubere Runde hinlegte, hörte ich ihn murmeln: „Nicht schlecht."

Ich sah ihn an, als ich die Simulation pausierte. „Nicht schlecht? Das ist alles, was du zu sagen hast?"

„Okay, okay", er hob die Hände. „Das war gut. Ziemlich gut eigentlich."

„Danke, glaube ich."

Franco grinste, und ich musste zugeben, dass sein Lob sich besser anfühlte, als ich erwartet hatte.

Vielleicht, weil es ehrlich klang.

Ein paar Tage später fanden wir uns im Fitnessstudio wieder. Unsere Trainingszeiten waren unterschiedlich angesetzt, aber an diesem Morgen war ich früh dran, und Franco kam herein, gerade als ich mein Aufwärmen beendet hatte.

„Du bist also doch ein Morgenmensch", sagte er und zog sich sein Sweatshirt aus.

„Manchmal", antwortete ich, während ich ein paar Gewichte griff. „Warum? Hast du gedacht, ich schlafe bis mittags?"

„Vielleicht." Er grinste. „Du hast so eine... kontrollierte Ausstrahlung. Weißt du, als ob du nur funktionierst, wenn alles perfekt durchgeplant ist."

Ich warf ihm einen Seitenblick zu. „Und du? Du bist der Typ, der spontan um 3 Uhr morgens aufsteht, um ein Abenteuer zu suchen?"

„Vielleicht", wiederholte er und begann, an einer Maschine zu trainieren.

Es überraschte mich, wie leicht sich das Gespräch anfühlte.

Wir neckten uns gegenseitig, aber es war keine Feindseligkeit mehr dabei, nur ein spielerisches Hin und Her.

Nach einer Weile kamen wir auf die Trainingspläne zu sprechen, tauschten Tipps aus, und bevor ich mich versah, trainierten wir nebeneinander, unsere Gespräche über alles Mögliche schweifend.

Die Abende waren die seltsamsten.

Nach langen Teammeetings, wenn die meisten Leute gegangen waren, blieben Franco und ich oft noch in der Lobby oder einem der Aufenthaltsräume hängen.

Es begann damit, dass wir unsere Simulator-Daten verglichen oder über Strategien diskutierten, aber irgendwann drifteten die Gespräche ab.

Eines Nachts saßen wir auf einem der Sofas, leere Kaffeetassen auf dem Tisch vor uns. Es war fast Mitternacht, und die meisten Teammitglieder waren längst gegangen.

„Weißt du, ich habe manchmal das Gefühl, dass ich hier nichts verloren habe", sagte Franco plötzlich und starrte auf die Wand vor uns.

Ich sah ihn überrascht an. „Was meinst du?"

„Ich meine... schau dir das Team an. Alpine ist kein kleiner Name. Sie setzen viel aufs Spiel, und ich frage mich manchmal, ob ich wirklich der richtige Typ dafür bin. Ob ich gut genug bin."

Es war das erste Mal, dass ich Franco so offen über seine Unsicherheiten sprechen hörte, und es ließ mich ihn mit anderen Augen sehen. „Jeder zweifelt mal an sich", sagte ich schließlich. „Aber wenn du hier bist, dann aus einem Grund. Sie hätten dich nicht genommen, wenn sie nicht an dich glauben würden."

Er sah mich an, und für einen Moment lag da etwas in seinem Blick, das ich nicht ganz deuten konnte. „Danke", sagte er leise.

Je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto mehr merkte ich, dass Franco nicht der arrogante, selbstgefällige Typ war, für den ich ihn gehalten hatte.

Er war ehrgeizig, ja, aber er hatte auch eine lockere, fast verspielte Seite, die er nur zeigte, wenn er sich wohl fühlte.

Ich fand mich dabei, seine Nähe zu suchen, ohne es bewusst zu planen. Es war, als ob ich mich zu ihm hingezogen fühlte... nicht nur wegen seiner Persönlichkeit, sondern auch wegen der Art, wie er mich zum Lachen brachte, wie er mich dazu brachte, mich weniger ernst zu nehmen.

Und dann kam der Moment, in dem ich es mir selbst endlich zugab: Ich fühlte mehr für ihn. Es war nicht einfach nur Freundschaft, nicht nur die Kameradschaft, die sich aus gemeinsamer Arbeit ergab. Es war... irgendwie... mehr...

Das Problem war nur, dass ich keine Ahnung hatte, ob er genauso fühlte. Franco war schwer zu lesen, und ich wollte nicht riskieren, das, was wir gerade aufgebaut hatten, zu zerstören, indem ich etwas Dummes sagte.

Also behielt ich es für mich, hoffte, dass es sich irgendwann von selbst klären würde.

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An einem der Abende, als wir wieder einmal nach einem langen Tag zusammensaßen, brachte Franco mich zum Lachen.. wirklich zum Lachen, bis mir die Tränen kamen. Er hatte eine Geschichte aus seiner Zeit bei Williams erzählt, in der er beinahe ein Meeting verpasst hatte, weil er dachte, es wäre in einem anderen Gebäude.

„Und da stand ich dann, in voller Teamkleidung, vor einer Konferenz, die nichts mit uns zu tun hatte", sagte er und imitierte seinen damaligen Teamchef, der ihn entgeistert angesehen hatte.

Ich lachte so sehr, dass ich mich zurücklehnen musste, meine Hand über die Augen gelegt. „Ich kann mir das so gut vorstellen. Der arme Typ, der da stand und sich fragte, was du von ihm willst."

Franco grinste breit, lehnte sich auf dem Sofa zurück und beobachtete mich. „Es ist schön, dich so lachen zu sehen, Paul. Das passiert viel zu selten."

Ich hielt inne, überrascht von seiner Bemerkung, und sah ihn an. Sein Blick war weich, fast... warm. „Vielleicht brauche ich nur die richtigen Geschichten", erwiderte ich, meine Stimme leiser als zuvor.

Für einen Moment herrschte Stille zwischen uns, aber es war keine unangenehme Stille. Es fühlte sich... vertraut an.

Je mehr Zeit ich mit Franco verbrachte, desto schwieriger wurde es, meine Gefühle zu ignorieren.

Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte, wusste nicht, ob er jemals dasselbe für mich empfinden könnte. Aber eine Sache war klar: Unsere Beziehung hatte sich verändert und ich wusste, dass es kein Zurück mehr gab.. zumindest für mein Herz.

___

Die Luft war frisch, die Stille fast erdrückend, abgesehen von dem leichten Wind, der über die leere Strecke zog.

Die Boxengasse der Teststrecke war verlassen, und der Tag hatte sich in die Nacht gestohlen, ohne dass ich es wirklich bemerkt hatte.

Es war einer dieser Momente, in denen die Welt stillstand, in denen nichts anderes zu existieren schien außer der kalten Mauer unter mir, der Dunkelheit um uns herum, und Franco.

Er saß neben mir, seine Schulter an meine gelehnt, so wie er es in letzter Zeit oft tat.

Der Kontakt fühlte sich natürlich an, als wäre er ein Teil von uns geworden, eine unsichtbare Brücke, die uns verband.

Ich spürte die Wärme, die von ihm ausging, trotz der kühlen Nacht, und es ließ meinen Brustkorb sich seltsam eng anfühlen.

Die Sterne über uns funkelten klar und hell, ungestört von Stadtlichtern, und der Mond warf ein sanftes Licht auf die Boxenmauer, auf die Strecke vor uns. Es war friedlich, fast surreal, wie eine Szene aus einem Traum.

„Weißt du", begann Franco schließlich, seine Stimme leise, als wolle er die Stille nicht stören, „ich glaube, das ist mein liebster Moment des Tages."

Ich drehte meinen Kopf leicht zu ihm, ohne mich ganz von ihm zu lösen. „Nach einem zehnstündigen Test im Auto? Du bist komisch."

Er lachte leise, dieses warme, tiefe Lachen, das immer wieder einen unerwarteten Sog in mir auslöste. „Ja, aber es ist doch wahr. Alles ist ruhig, keine Kameras, keine Meetings. Nur wir."

Seine Worte schwebten zwischen uns, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Es war diese Ruhe, diese Vertrautheit zwischen uns, die mich gleichzeitig beruhigte und nervös machte.

Ich wusste nicht genau, wann es angefangen hatte, aber in den letzten Wochen hatte sich etwas verändert.

„Du bist echt ein hoffnungsloser Romantiker, Colapinto." Ich versuchte, meine Gedanken mit einem sarkastischen Ton zu überdecken, aber die Worte klangen schwächer, als ich wollte.

„Ach, komm schon, Aron", erwiderte er mit einem Grinsen, „du magst das doch auch. Gib's zu."

Ich schnaubte leise, aber er hatte verdammt recht.

Diese Momente mit ihm, sie waren zu meinem Rückzugsort geworden, ein Ort, an dem ich die ständige Fassade des kühlen, unerschütterlichen Fahrers ablegen konnte.

„Vielleicht ein bisschen", gab ich schließlich zu, und er schmunzelte triumphierend.

Für eine Weile schwiegen wir wieder, unsere Blicke auf den Sternenhimmel gerichtet. Doch die Stille war nicht unangenehm. Sie war voll von unausgesprochenen Worten, von Gefühlen, die ich nicht in der Lage war, in Worte zu fassen.

„Paul", sagte Franco plötzlich, seine Stimme sanfter, und ich spürte, wie er sich leicht zu mir drehte.

„Hm?"

„Ich... ich wollte schon länger mit dir über etwas reden." Seine Worte klangen unsicher, fast nervös, was so gar nicht zu dem selbstbewussten Franco passte, den ich kannte.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm, sah ihn im schwachen Mondlicht an. Seine Gesichtszüge waren weicher, seine Augen glitzerten, und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, was ihn so aus der Fassung brachte.

„Was ist los?" fragte ich, meine Stimme leiser, fast ein Flüstern.

Er zögerte, seine Finger spielten nervös mit einer losen Naht an seiner Jacke. „Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, ohne dass es... komisch klingt. Aber... ich glaube, ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass du mir wichtiger bist, als ich gedacht habe."

Mein Herz setzte aus. Dann begann es, in einem Tempo zu schlagen, das mich fast aus der Ruhe brachte. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber keine Worte kamen heraus.

„Ich meine", fuhr er fort, sein Blick nun fest auf den Boden gerichtet, „es ist nicht so, dass ich das geplant habe. Es ist einfach passiert. Und ich weiß nicht, ob du das auch so siehst, aber... ich musste es einfach sagen."

Die Stille, die folgte, war ohrenbetäubend.

Ich starrte ihn an, versuchte, die Bedeutung seiner Worte zu begreifen. War das real? Meinte er wirklich das, was ich dachte?

„Franco..." Meine Stimme brach, und ich räusperte mich, versuchte, die richtigen Worte zu finden.

Er sah mich an, und in seinen Augen lag eine Verletzlichkeit, die mich völlig aus der Fassung brachte. „Ist das... okay?" fragte er leise.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also ließ ich meine Hand sprechen. Vorsichtig legte ich sie auf seine, die immer noch an der Naht seiner Jacke zupfte. Er hielt inne, sah mich an, und in diesem Moment war alles klar.

„Ja", sagte ich schließlich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Es ist okay."

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, langsam und warm, und es war das schönste Lächeln, das ich je gesehen hatte. Ohne nachzudenken, lehnte ich mich näher, meine Stirn berührte seine, und ich schloss die Augen.

Für einen Moment bewegten wir uns nicht, atmeten nur den gleichen Atem, spürten die Nähe des anderen.

Dann schloss er die letzten Zentimeter zwischen uns, und unsere Lippen trafen sich.

Der Kuss war sanft, fast vorsichtig, als wollten wir beide sicherstellen, dass wir nichts überstürzten. Aber da war eine Wärme, eine Vertrautheit, die mich überwältigte. Meine Hand glitt von seiner auf seine Wange, während seine Finger sich in mein Haar gruben, und plötzlich war die Welt um uns herum verschwunden.

Ich wusste nicht, wie lange wir so blieben.. Sekunden, Minuten, vielleicht länger. Als wir uns schließlich voneinander lösten, blieb seine Stirn an meiner, und ich öffnete die Augen, nur um in seinen zu versinken.

„Ich wollte das schon so lange tun", murmelte er, und ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören.

„Ich auch", gab ich zu, und zum ersten Mal fühlte es sich nicht seltsam an, das laut auszusprechen.

Wir blieben noch lange dort sitzen, die Sterne über uns, die leere Strecke vor uns, unsere Hände ineinander verschlungen. Es war still und friedlich, und einfach wir.

ENDE

Hey Ihr Lieben, da sind wir schon wieder am Ende und ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat❤️

Ich weiß am Anfang sind Sie schon sehr hart zueinander, aber irgendwie passte das für mich so hier 🥰

Danke für all eure Views, Votes & Kommentare🥰

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