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Franco Colapinto x Oliver Bearman

Hey Ihr Lieben, viel Spaß mit den beiden

Wunsch von: AnkNiel ♡ und auch Gifthexe ♡hat sich die beiden gewünscht!

Wörter: Ex-Freundin, Pressekonferenz, Prügelei

Ich möchte auch noch mal kurz erwähnen, dass ich hier viele Gerüchte aufgreife und sie so auslege wie sie hier für meinen OS passen. Wie es wirklich ist/war wissen wie immer ja nur die beteiligten Personen.

___

Ollie
Baku
Donnerstag

Die Lichter der Pressekonferenz blenden mich leicht, die Geräusche der Kameras, die auf uns gerichtet sind, klingen wie ein entferntes Summen in meinen Ohren. Franco sitzt neben mir, wirkt entspannt und selbstsicher, wie immer.

Ich versuche mich zu konzentrieren, wirklich, aber mein Kopf ist woanders.

Die Reporter stellen die üblichen Fragen.. Strategie für das Rennen, Reifenwahl, das Layout der Strecke. Mein Mund bewegt sich automatisch, ich höre mich die üblichen Antworten geben. Aber mein Verstand ist in einem ständigen Hin und Her.

Estelle.

Unsere Beziehung war immer ein ständiges Auf und Ab. Als wir uns kennenlernten, hatte sie mich über ihr Alter angelogen. Sie behauptete, jünger zu sein. Das hat mich damals nicht gestört. Klar, es war seltsam, als ich es herausfand, aber ich habe es verstanden. Sie war unsicher, wollte sich nicht angreifbar machen. Ich habe ihr verziehen.

Aber jetzt? Jetzt ist alles komplizierter. Es läuft gerade so gut auf der Strecke, mein erster F1-Einsatz für Haas, ich sollte aufgeregt sein, mich darauf konzentrieren. Stattdessen schwirrt in meinem Kopf nur das Chaos meines Privatlebens.

Diese verdammten Gerüchte... Angeblich soll ich Sie betrogen haben. Jeder kann doch sehen, dass der Typ auf diesen Bildern nicht ich bin, oder? Aber das spielt keine Rolle. Einmal in den Schlagzeilen, und schon glaubt die halbe Welt diesen Unsinn.

Was mich wirklich trifft, ist, dass Estelle sich nicht mal die Mühe gemacht hat, etwas klarzustellen. Kein einziges Wort, das mich verteidigt. Stattdessen postet sie weiter auf TikTok, lässt die Gerüchte nur noch mehr Feuer fangen.

Natürlich steht meine Familie hinter mir, meine Freunde wissen, dass das alles Blödsinn ist. Aber trotzdem, es frisst an mir. Diese ganzen falschen Geschichten, die Unruhe, die sie verursachen.

Franco sagt gerade etwas über die nächste Kurve in Baku, seine Stimme holt mich kurz zurück in die Realität. Ich sehe zu ihm rüber, er grinst, charmant wie immer.

Ich wünschte, ich könnte so locker sein, so sorglos. Er macht Witze, die Journalisten lachen.

Aber in mir? In mir tobt ein Sturm.

Mein Blick fällt wieder auf Franco, der neben mir sitzt und locker eine der Fragen beantwortet. Seine Augen blitzen, sein breites Grinsen sitzt perfekt, die Journalisten lieben ihn. Wir hatten nie wirklich viel miteinander zu tun. Eigentlich mochte ich ihn sogar irgendwie, aber seitdem diese Geschichte aufkam, dass er vor mir angeblich Estelle gedatet hatte, habe ich eine gewisse Distanz zu ihm. Es nervt mich zwar, aber was soll ich machen? Das war, bevor ich sie überhaupt kannte.

Was mich wirklich stört, ist etwas anderes. Als es vor ein paar Monaten wieder zwischen Estelle und mir kriselte, hörte ich, dass Franco sofort Kontakt zu ihr aufgenommen hat. Sie sollen sich sogar getroffen haben.

Und als ob das nicht genug wäre, ist er immer so... flirty, überall. Er gibt sich lässig, wie der charmante Typ, der alles im Griff hat, und das wirkt auf mich oft arrogant.

Arthur meinte mal, Dennis hätte ihm erzählt, Franco sei eigentlich lustig und empathisch. Vielleicht stimmt das ja auch. Aber selbst wenn, es ändert nichts daran, wie er auf mich wirkt.

Ich versuche, mich nicht weiter in diese Gedanken zu verstricken, versuche, aufzuhören, über Franco nachzudenken. Aber es ist nicht so einfach, gerade jetzt. Estelle und ich sind mal wieder in einer Off-Phase.

Es ist immer dasselbe Muster.. Wir streiten uns, distanzieren uns, und dann fragt man sich, ob man es noch mal versuchen sollte. Ob es diesmal anders wäre. Aber auch darüber will ich gerade nicht nachdenken. Nicht hier, nicht jetzt.

Ich sollte mich lieber auf Wichtigeres konzentrieren. Bei Haas einleben, mich darauf vorbereiten, nächstes Jahr richtig durchzustarten. Meine Formel-2-Saison hat mir gezeigt, dass nichts selbstverständlich ist. Jede Gelegenheit kann die letzte sein, und ich muss die Dinge im Griff haben, wenn ich erfolgreich sein will.

Aber trotz all meiner Bemühungen wandert mein Blick immer wieder zu Franco. Da sitzt er, völlig entspannt, flirtet schon wieder mit einer der Reporterinnen. Klar, er ist charmant, das war er immer, aber es nervt mich irgendwie trotzdem.

Ein Teil von mir fragt sich, ob es ihm überhaupt bewusst ist, was er tut. Ein anderer Teil wünscht sich, ich könnte so leicht und locker sein wie er.

Nach der Pressekonferenz mache ich mich auf den Weg Richtung Ausgang, als ich plötzlich Franco neben mir höre. „Habe ich irgendwas im Gesicht?" fragt er, ein arrogantes Grinsen auf den Lippen.

Ich halte inne, schaue ihn verwirrt an. „Was?"

Er zuckt mit den Schultern. „Naja, du hast mich die ganze Zeit angestarrt. Hat mich schon fast genervt." Sein Ton ist locker, aber diese Arroganz tropft aus jedem Wort.

Ich rolle innerlich mit den Augen. „Vielleicht in deinen Träumen, Franco", erwidere ich scharf und gehe weiter.

Aber er lässt nicht locker. „Schon interessant, dass du immer gleich so gereizt reagierst, Oliver. Was ist dein Problem?"

Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm um, der Puls rast. „Mein Problem?" frage ich und verschränke die Arme vor der Brust. „Mein Problem ist, dass du so verdammt fake bist. Immer dieses Getue vor den Kameras, der charmante Argentinier, der sich mit jedem gut versteht. Aber ich weiß genau, wie du wirklich bist."

Franco lacht leise, aber sein Blick wird kalt. „Fake, ja? Komisch, dass das gerade von dir kommt. Mit deiner ach so perfekten Beziehung. Wie läuft es denn mit Estelle? Oder seid ihr gerade wieder in einer Off-Phase?" Sein Sarkasmus trifft mich wie ein Schlag, und ich spüre, wie sich meine Wut aufbaut.

„Das geht dich gar nichts an", fauche ich, und jetzt stehe ich ihm direkt gegenüber, nur Zentimeter entfernt. „Du hast keine Ahnung."

„Ach, wirklich?" Franco hebt eine Augenbraue und kommt einen Schritt näher. „Ich muss sie nur anrufen, und sie würde zu mir kommen. Jeder weiß das."

Das Blut rauscht in meinen Ohren. In diesem Moment würde ich am liebsten... Wir stehen uns gefährlich nah, und ich sehe das Grinsen in seinem Gesicht, das mir nur noch mehr die Kehle zuschnürt.

„Okay, Jungs, wir brauchen hier keine Prügelei, das reicht." Plötzlich schiebt sich eine Hand dazwischen. Es ist Kimi, der sich mit einem grimmigen Blick zwischen uns stellt und mich wegzieht. „Lasst das. Wir sind hier nicht im Kindergarten."

___

Im Motorhome von Haas zieht Kimi mich ohne ein Wort bis in mein Fahrerzimmer. Kaum ist die Tür hinter uns geschlossen, dreht er sich zu mir um und fixiert mich mit einem durchdringenden Blick. „Was zum Teufel sollte das, Ollie?"

Ich atme tief durch, setze mich auf das Sofa und reibe mir frustriert die Stirn. „Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht, Kimi." Es fühlt sich an, als hätte sich in mir etwas aufgestaut, was ich nicht richtig greifen kann. „Es hat definitiv nichts mit dem zu tun, was Franco über Estelle gesagt hat. Das hat mich nicht mal wirklich getroffen, und das wundert mich."

Kimi lehnt sich an die Wand und verschränkt die Arme. „Warum sollte es dich auch noch treffen? Ihr seid doch schon so oft an diesem Punkt gewesen. Es ist doch klar, dass bei so vielen On-Offs irgendwann die Liebe irgendwo auf der Strecke bleibt."

Ich hebe den Kopf und schaue ihn an. „Vielleicht hast du recht." Einen Moment lang bin ich still, dann gestehe ich leise: „Ich bin mir nicht mal sicher, ob es jemals Liebe war. Estelle war meine erste Freundin. Klar, ich mochte sie, wir hatten Spaß zusammen, und ja... auch Sex war ganz gut. Aber da war nie dieser... Wow-Effekt, weißt du?" Die Worte kommen mir nur zögerlich über die Lippen, aber jetzt, wo ich sie ausgesprochen habe, fühlen sie sich erschreckend wahr an.

Kimi nickt langsam, als hätte er das schon längst gewusst. „Das ist auch nicht schlimm, Ollie. Wichtig ist nur, dass du das jetzt merkst. Dass du nicht weiter in diesem Drama hängen bleibst. Wenn da keine echte Liebe ist, dann ist das okay. Du musst nur wissen, wann es an der Zeit ist, weiterzugehen."

Ich weiß, dass er recht hat. Ich habe es wahrscheinlich schon eine ganze Weile gewusst, nur nie wirklich zugegeben. Es war einfach, mich in das Chaos der Beziehung zu stürzen, anstatt mir die unangenehmen Fragen zu stellen. „Ja", murmele ich schließlich. „Ich hab Franco ganz schön angegangen... und wahrscheinlich auch viel krasser, als er es verdient hat."

Kimi hebt eine Augenbraue. „Krass? Ja, vielleicht ein bisschen. Aber Franco ist auch kein Unschuldslamm, also mach dir keinen Kopf. Wichtig ist nur, dass du dich auf das konzentrierst, was zählt, dein Rennen. Alles andere kannst du später klären."

Ich nicke und lehne mich zurück, spüre, wie sich der Knoten in meinem Inneren langsam löst. Kimi hat es mal wieder auf den Punkt gebracht.

___

Ollie
Freitag

Nach den beiden freien Trainings und einer intensiven Datenanalyse brauchte ich einfach etwas frische Luft. Die Strecke war jetzt ruhig, ohne das übliche Dröhnen der Motoren, das Hämmern der Boxencrew und das Klicken der Kameras.

Ich spazierte langsam über den Asphalt, ließ meinen Blick über die stillen Tribünen schweifen, die nur ein paar Stunden zuvor noch voller Fans gewesen waren.

Es tat gut, den Kopf freizubekommen. Hier, ohne den ganzen Trubel, konnte ich endlich mal durchatmen.

Doch nach ein paar Minuten fiel mir auf, dass ich nicht allein war. Ein paar Schritte vor mir bewegte sich jemand, und ich meinte, einen leisen Seufzer zu hören. Wer auch immer es war, schien genauso wie ich in Gedanken versunken zu sein.

Ich beschleunigte meine Schritte, neugierig, wer es sein könnte. „Hey", rief ich leise, „alles in Ordnung?"

Die Person drehte sich langsam um, und zu meiner Überraschung war es Franco. Er lächelte, aber anders als sonst – sanfter, ehrlicher. „Oh, hey Ollie. Ja, alles gut. Ich genieße einfach die Ruhe hier", sagte er, und seine Stimme klang ungewohnt nachdenklich. „Man weiß ja nie, ob man hier nochmal fährt."

Ich blieb kurz stehen und nickte langsam. Seine Worte überraschten mich. Ich hatte Franco immer als den Typen gesehen, der vor Selbstbewusstsein nur so strotzte, der immer die Show liebte, den Rampenlicht-Junkie. Aber hier, auf dieser leeren Strecke, ohne die Kameras, schien er anders.

Verletzlicher, irgendwie echter.

„Das verstehe ich", antwortete ich schließlich und trat neben ihn. „Es ist komisch, oder? Wenn es mal so ruhig ist. Man hat plötzlich Zeit zum Nachdenken."

Franco schaute sich um, als würde er die Strecke zum ersten Mal richtig sehen. „Ja, genau das." Für einen Moment war es still zwischen uns, aber es war eine angenehme Stille, nicht das übliche unangenehme Schweigen, das ich oft in seiner Nähe gespürt hatte.

Ich musste mir eingestehen, dass ich Franco in diesem Moment ganz anders wahrnahm. Ohne die üblichen Fassaden, ohne das selbstgefällige Grinsen, das ich so oft mit ihm verband. Hier auf der leeren Strecke wirkte er fast... sympathisch. „Du siehst die Dinge heute echt anders", meinte ich nach einer Weile.

Er grinste leicht, aber nicht überheblich, eher irgendwie dankbar. „Tja, ich schätze, man hat mehr Raum für Ehrlichkeit, wenn niemand zuschaut."

Ich nickte erneut. Vielleicht hatte ich ihn wirklich falsch eingeschätzt. Und das, was ich hier gerade sah, konnte ich irgendwie schätzen.

MDie Stille zwischen uns ist fast beruhigend, und ich nutze die Gelegenheit, um tief durchzuatmen. Jetzt, wo ich Franco so sehe, wie er wirklich ist – ohne das ganze Schauspiel, ohne den Druck der Kameras – merke ich, dass es Zeit ist, reinen Tisch zu machen.

„Franco, ich wollte mich für gestern entschuldigen", beginne ich zögerlich. Er dreht sich leicht zu mir und schaut mich aufmerksam an. „Ich war echt unfair dir gegenüber, besonders mit meiner Art. Und... ja, ich hab dich wirklich die ganze Zeit angestarrt, aber nicht, weil ich was gegen dich hab. Es lag mehr daran, dass ich über diese ganze Sache mit Estelle nachgedacht habe."

Franco nickt langsam, seine Augen wirken nachdenklich. „Schon okay, Ollie. Ich hab's ja bemerkt, und ich muss mich auch entschuldigen. Der Spruch mit Estelle war unnötig und dumm. Manchmal reagiere ich einfach allergisch, wenn mich jeder immer als arroganten Schnösel hinstellt." Er lacht leise, fast ein wenig selbstironisch. „Ich weiß, ich mach's mir oft selbst schwer mit meiner Art, aber... das bin nicht immer nur ich."

„Ja, ich hab das gemerkt", sage ich ehrlich. „Du hast eine andere Seite, die man nicht oft sieht. Vielleicht hab ich auch deswegen so überreagiert. Ich hab dich in diese Schublade gesteckt und mich dann von meinem eigenen Bild beeinflussen lassen."

„Naja, es passiert", sagt Franco mit einem Achselzucken. „Aber danke, dass du's ansprichst."

Ich seufze, die Spannung, die ich den ganzen Tag gespürt habe, fällt langsam ab. „Und was Estelle angeht... sie ist jetzt meine Ex-Freundin. Also, ich hab's vielleicht gestern härter getroffen, als es sollte, aber es ist okay so."

Franco sieht mich an, ein Ausdruck von Verständnis in seinen Augen. „Tut mir leid, das zu hören, Ollie."

Ich winke ab, ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. „Nee, ehrlich, es ist schon in Ordnung. Wir waren in so vielen On-Off-Phasen, dass es jetzt fast eine Erleichterung ist, dass es vorbei ist."

Er nickt, und für einen Moment stehen wir einfach nebeneinander auf der ruhigen Strecke, ohne den üblichen Druck. Es fühlt sich an, als hätten wir beide gerade etwas Schweres hinter uns gelassen – nicht nur die Sache mit Estelle, sondern auch das Missverständnis zwischen uns.

Franco und ich spazieren jetzt schon eine Weile nebeneinander. Die Stille der Strecke und die fernen Lichter von Baku wirken beruhigend, fast surreal. Es fühlt sich gut an, den Kopf freizubekommen. Nach allem, was die letzten Tage so passiert ist, hätte ich nicht gedacht, dass ich ausgerechnet hier, mitten in der Nacht, diesen Frieden finden würde. Noch weniger hätte ich erwartet, dass Franco dabei sein würde.

„Was machst du eigentlich so spät noch hier?" fragt Franco irgendwann. Seine Stimme ist ruhig, fast wie die Strecke selbst.

Ich überlege kurz, bevor ich antworte. „Nach der Datenanalyse ist mein Kopf meistens total voll. Zu viele Informationen, zu viel Druck. Da hilft es, die Ruhe hier draußen zu genießen. Es bringt irgendwie wieder alles ins Gleichgewicht."

Franco schaut kurz zu mir, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, das ich nicht deuten kann. „Verstehe ich. Mir geht's nach den Interviews oft so. Diese ganze Aufmerksamkeit... manchmal ist es einfach zu viel. Vor allem jetzt, in der Formel 1. Das ist ein ganz anderes Level, besonders verglichen mit der Formel 2."

Seine Worte treffen einen Nerv bei mir. „Ja, total. Vor allem die sozialen Medien. Was da teilweise abgeht... die Leute haben keine Ahnung, und trotzdem urteilen sie über alles."

Ich merke, wie Franco neben mir kurz innehält. Er atmet tief ein, als ob er etwas loswerden will. „Mich trifft das schon manchmal", gibt er schließlich zu. Seine Stimme ist leise, fast verletzlich. „Die Kommentare, wo die Leute schreiben, ich wäre nur der zweite Logan... als wäre ich nichts Besonderes."

Seine Ehrlichkeit überrascht mich. Das arrogante, selbstbewusste Image, das er immer vor sich herträgt, bröckelt für einen Moment, und ich sehe den Menschen dahinter. „Glaub mir, ich weiß, wie das ist", sage ich, und meine Stimme klingt ernster, als ich erwartet hätte. „Wenn ich auf die Kommentare hören würde, wäre ich auch nur ein Versager. Oder ein Betrüger. Die Leute, die das schreiben, haben keinen blassen Schimmer. Es ist alles Schwachsinn."

Franco nickt, und ich spüre, dass er das wirklich hört. „Deshalb setze ich vor den Medien immer dieses ‚perfekte' Gesicht auf", gesteht er. „Ich will ihnen einfach keine Schwäche zeigen. Denn sobald du das tust, geben sie dir nur noch mehr Grund, dich fertigzumachen."

Für einen Moment herrscht wieder Stille zwischen uns, und ich merke, wie schwer das Gespräch plötzlich geworden ist. Franco sieht mich an, und da ist diese Verletzlichkeit, die ich nie erwartet hätte. Plötzlich ist er nicht mehr der Franco, der immer mit den Reportern flirtet oder sich auf den Pressekonferenzen als der charmante Typ gibt. Er ist einfach... menschlich.

Ich beschließe, die Schwere zu durchbrechen. Mit einem schiefen Lächeln sage ich: „Weißt du, ich hab mich auch von deinem ‚perfekten' Gesicht täuschen lassen. Aber ehrlich gesagt gefällt mir der echte Franco viel besser."

Er sieht mich einen Moment lang an, überrascht, dann blitzt ein Grinsen auf, diesmal ohne die übliche Arroganz. Es ist warm, ehrlich. „Gut zu wissen", sagt er mit einem Zwinkern.

Wir lachen kurz, und die Atmosphäre entspannt sich. Das Gefühl der Erleichterung ist beinahe greifbar, als wir beginnen, herumzualbern, kleine Scherze über die Strecke und die Autos machen. Es ist so anders, als ich erwartet hätte. Irgendwie fühlt sich alles plötzlich... leicht an. Als hätten wir beide etwas hinter uns gelassen, was uns vorher belastet hat.

Als wir schließlich die Runde um die Strecke beenden, merke ich, dass ich Franco in einem völlig neuen Licht sehe. Vielleicht sind wir nicht so unterschiedlich, wie ich immer dachte.

___

Ollie
Sonntag

Ich stehe noch unter Strom, mein Herz rast, und ich kann kaum glauben, dass es wirklich passiert ist. Punkte. Mit dem Haas. Das war mein Ziel, aber es fühlt sich immer noch unwirklich an. Natürlich war da Nicos kleine Unachtsamkeit, die mir in die Karten gespielt hat, doch am Ende war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Manchmal ist das alles, was es braucht.

Noch bevor ich richtig Luft holen kann, werde ich zum Wiegen gerufen. Der Schweiß klebt mir am Körper, mein Kopf ist voll von den letzten Runden, aber ein breites Grinsen lässt sich nicht von meinem Gesicht wischen. Als ich von der Waage steige, sehe ich Franco, der ebenfalls in bester Laune ist.

„Ollie!", ruft er und hebt die Hand für einen Abklatscher. Wir schlagen erst mit den Händen ein, dann umarmen wir uns kurz, beide immer noch voller Adrenalin und Endorphine. „Du hast echt abgeräumt, Mann!"

„Ich war nur da, als Nico gepatzt hat", sage ich bescheiden, aber Franco winkt ab.

„Na und? Du warst da. Das zählt!"

Bevor ich antworten kann, kommt auch Lewis vorbei. Er klopft uns beiden auf die Schulter und wir schlagen mit ihm ab. Es fühlt sich surreal an, mit einem der größten Fahrer der Geschichte einfach so über den Grand Prix zu plaudern. Lewis grinst mich an. „Glückwunsch, Ollie. Die Punkte hast du dir verdient."

„Danke, Mann", sage ich, noch immer in diesem Rausch, während Lewis weiterzieht.

Franco und ich verfallen fast automatisch in ein Gespräch über das Rennen. Wir reden über unsere Zweikämpfe, auch die, die wir gegeneinander hatten, und ich merke, wie das Adrenalin uns immer noch antreibt.

„In Kurve 4, ich dachte echt, du gehst voll rein!" Franco lacht laut, während er mich leicht an der Schulter stößt.

„Du hast mir aber auch keinen Zentimeter Platz gelassen!", kontere ich mit einem breiten Grinsen.

„Warst du jemals auf der Strecke, oder war das ein Kartbahnrennen?" fragt er grinsend, und ich schüttele den Kopf.

„Kartbahn? Du musst aufpassen, dass du nicht selbst wie auf einer Kartbahn fährst", gebe ich neckend zurück.

Er lacht, und ich merke, dass die Rivalität auf der Strecke hier in diesem Moment fast bedeutungslos ist. Es war ein Kampf, aber einer, der Spaß gemacht hat. Das ganze Rennen über hatte ich das Gefühl, dass wir beide uns bis ans Limit gepusht haben, ohne jemals unfair zu werden.

„Das war richtig geil", sage ich schließlich, und Franco nickt begeistert.

„Absolut! Die Kämpfe, die engen Kurven, Mann, das macht das Ganze aus. Mehr davon!" Seine Augen leuchten vor Begeisterung, und ich spüre, dass wir beide genau das gleiche denken: Das ist der Grund, warum wir das tun. Für Momente wie diese.

„Nächstes Mal kommst du nicht so leicht davon", werfe ich grinsend ein.

„Ich? Leicht davon?", ruft Franco theatralisch aus. „Ich hab dir ne Lektion in Kurve 8 erteilt!"

„Das nennst du also ne Lektion? Ich hab nur auf den richtigen Moment gewartet, um dich zu schnappen."

Wir lachen beide, ein ehrliches, ausgelassenes Lachen. Es ist komisch, wie schnell sich die Stimmung zwischen uns verändert hat. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich es mir nicht vorstellen können, mit Franco so zu reden.. so entspannt, fast freundschaftlich.

Als wir uns schließlich voneinander verabschieden, habe ich das Gefühl, dass etwas sich verändert hat.

Nicht nur im Rennen, sondern auch zwischen uns.

Es fühlt sich gut an, und ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn wir uns auf der Strecke begegnen.

Wir beide müssen ja zu den Interviews, trotzdem bleibt mir ein seltsames Gefühl. Als ich mich auf den Weg mache, fällt mir erst richtig auf, wie sehr sich unser Verhältnis seit Donnerstag verändert hat.

Es ist, als hätte jemand eine Augenbinde abgenommen, die ich die ganze Zeit getragen habe. Franco sehe ich jetzt mit völlig anderen Augen.

Früher war er für mich nur der Typ, der sich überall in den Vordergrund drängt, immer ein bisschen zu sehr der charmante Showman. Aber jetzt... Jetzt erkenne ich, dass da viel mehr dahintersteckt.

Ein echter Mensch, der genauso unsicher ist wie ich manchmal. Jemand, der sich auch durchs Leben kämpft, wie wir alle.

Ich muss lächeln, als ich daran denke, wie wir eben noch über das Rennen gelacht haben. Wer hätte gedacht, dass wir so etwas teilen würden?

Später, im Interview-Bereich, stehe ich wieder neben Franco, während wir darauf warten, dass wir dran sind. Er führt gerade ein Interview auf Spanisch, und obwohl ich kein Wort verstehe, höre ich doch den Klang in seiner Stimme. Früher hätte ich das als arrogant abgestempelt.. wie er da selbstsicher redet, die Hände bewegt, sich charmant gibt. Aber jetzt? Es wirkt einfach... offen. Authentisch. Und irgendwie... niedlich.

Ich schüttle den Kopf, als der Gedanke „niedlich" in mir aufkommt. Ich zwinge mich, das Wort aus meinem Kopf zu streichen und meinen Fokus auf mein eigenes Interview zu legen. Ich bin hier, um über das Rennen zu sprechen, nicht um über Franco nachzudenken.

Trotzdem bleibt dieses neue Bild von ihm in meinem Hinterkopf hängen, egal wie sehr ich versuche, es loszuwerden.

___

Es ist schon später am Abend in einer gemütlichen Hotelbar, und ich sitze mit Kimi an der Bar. Die Lichter sind gedämpft, die Musik im Hintergrund sorgt für eine entspannte Atmosphäre, während ich mit einem alkoholischen Cocktail in der Hand anstoße.

„Glückwunsch zu deinem Rennen, Ollie! Ein gutes Wochenende für uns", sagt Kimi, und sein Blick strahlt die Vertrautheit aus, die wir in der Zeit als Teamkollegen aufgebaut haben. Ich kann nicht anders, als zu grinsen.

„Danke, Kimi. Es fühlt sich gut an, Punkte zu holen. Und nächstes Jahr... wir beide haben ein festes Cockpit in der Formel 1! Wer hätte das gedacht?"

Wir heben die Gläser und nippen an unseren Drinks, während ich kurz darüber nachdenke, wie weit ich gekommen bin.

Mein Blick wandert über die Tanzfläche, und ich sehe Franco, wie er seine Hüften zu den Beats bewegt. Ich kann nicht anders, als die Augenbrauen zu heben. Er ist deutlich talentierter auf der Tanzfläche, als ich es je sein werde. Seine Bewegungen sind fließend und voller Selbstbewusstsein, und ich ertappe mich dabei, wie ich ihm etwas neidvoll zusehe.

Kimi holt mich aus meinen Gedanken. „Alles in Ordnung?"

„Ja, klar", antworte ich hastig, während ich meinen Cocktail nehme und einen Schluck nehme. „Es ist nur... blöd, dass Franco wahrscheinlich keinen Sitz für nächstes Jahr hat." Die Worte verlassen meine Lippen, bevor ich darüber nachdenke, wie sie klingen.

Kimi schaut mich grinsend an, die Augenbraue hochgezogen. „Warum interessierst du dich plötzlich für Francos Zukunft?"

Ich spüre, wie ich rot werde, und versuche, meine Worte zu sortieren. „Wir haben uns vertragen", erwidere ich schließlich, doch Kimi beäugt mich weiterhin skeptisch, als ob er nicht ganz überzeugt ist.

„Vertragen? Hm, das klingt ja fast nach einer Freundschaft", sagt er mit einem schiefen Lächeln, und ich kann nicht anders, als ihm zuzunicken. Es fühlt sich seltsam an, diesen Gedanken zu haben, und ich frage mich, woher dieses Interesse an Francos Karriere plötzlich kommt.

Während ich meinen Drink nach einem weiteren Schluck leere, kann ich nicht umhin, über die Ironie nachzudenken. Es scheint, als hätte sich alles geändert.. die Rivalität, die Spannungen. Und jetzt, während ich hier mit Kimi sitze und Franco beim Tanzen zusehe fühle ich einfach mal keinen Druck.

___

Irgendwann schnappe ich mir einen neuen Drink und spüre eine unerklärliche Anziehung zur Tanzfläche. Es ist, als würde sie mich magisch anziehen. Ich stehe schnell auf und gehe zu Paul und Dennis, die sich ebenfalls dort aufhalten. In der Nähe tanzt zufällig auch Franco, und ich kann nicht anders, als ihm einen flüchtigen Blick zuzuwerfen.

Die Musik pumpt durch die Lautsprecher, und ich lasse mich einfach treiben. Die Beats und die Energie der Nacht fangen mich ein, und ich tanze, ohne groß nachzudenken. Es macht Spaß, und ich merke, wie ich in dieser fröhlichen, ausgelassenen Atmosphäre aufblühe. Schließlich finde ich mich plötzlich in einem wilden Tanz mit Franco wieder. Wir bewegen uns synchron durch die Menge, lachen und scherzen, und ich kann das Temperament des Argentiners spüren, das einfach ansteckend ist.

Wir tanzen und springen, vergessen für einen Moment alles um uns herum. Irgendwann, etwas verschwitzt von der Bewegung, machen wir eine Pause an der Bar, um etwas zu trinken und durchzuatmen.

Während wir lachen und uns sammeln, fühle ich mich erstaunlich entspannt.

„Es ist viel einfacher jetzt, wo wir uns mögen", sage ich und nippe an meinem Cocktail. Es ist eine überraschende Erkenntnis, die mir gerade über die Lippen kommt.

Franco lacht, und in seinen Augen blitzen die gedämpften Licher. „Da hast du recht. Ich bin wirklich froh, dass wir uns bei unserer ruhigen Spazierrunde getroffen haben. Das hat viel verändert."

Ich suche sofort seinen Blick und finde ihn. Es ist ein Moment des Verstehens, und für einen Augenblick scheint alles andere irrelevant.

Ohne große Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, verlassen wir die Party. Es ist nicht notwendig, uns von den anderen zu verabschieden. Es fühlt sich gut an, einfach im Moment zu sein und gemeinsam etwas Neues zu erkunden. Die Nacht ist noch jung, und ich frage mich, wie es sein kann, dass wir uns jetzt schon so ohne Worte verstehen.

Schnell sind wir zurück an der Strecke, doch irgendwie leicht angetrunken, aber einfach glücklich über die Nacht. Die frische Abendluft umhüllt uns, und ich kann die Aufregung des Rennens in den kommenden Tagen förmlich spüren.

„Es war eine gute Idee, hierhin zu verschwinden", sagt Franco, während wir an der Strecke entlang schlendern. Seine Augen funkeln im schwachen Licht der Straßenlaternen, und ich nicke zustimmend.

„Ja, ich habe es auch wirklich genossen, zu tanzen", antworte ich. „Aber die Ruhe jetzt tut auch gut. Manchmal ist es schön, einfach nur hier zu sein und die Stille zu genießen."

Franco grinst „Du hast wirklich gut getanzt, Ollie. Ich meine das ernst."

Ich kann nicht anders, als mich über das Kompliment zu freuen. Es ist erfrischend, solche Worte zu hören, besonders nach dem ganzen Stress der letzten Wochen. „Danke!", erwidere ich.

Er hebt den Kopf, als wir weitergehen, und sagt dann: „Ich bewundere deine ruhige und bedachte Seite. Du scheinst immer einen klaren Kopf zu haben, selbst wenn alles drunter und drübergeht."

Sein Lob trifft mich unerwartet. Ich lächle verlegen und fühle mich gleichzeitig geschmeichelt. „Und ich bewundere deine lockere und lustige Seite. Du bringst so viel Freude in die Dinge, selbst wenn es ernst wird."

Plötzlich legt Franco sich einfach auf den noch warmen Asphalt und deutet an, dass ich mich neben ihn legen soll.

Ich zögere kurz, aber dann lege ich mich einfach zu ihm. „Weißt du", sagt Franco und schaut zum Sternenhimmel, „wir können uns ja gegenseitig positiv beeinflussen. Du kannst mir helfen, bedachter zu sein, und ich kann dich versuchen, etwas lockerer zu machen."

Ich freue mich bei dem Gedanken und nicke energisch. „Das klingt nach einem Plan. Ich könnte wirklich ein wenig mehr von deiner Gelassenheit gebrauchen."

Franco lacht leise, und wir genießen einfach die Stille und die Gesellschaft des anderen. Es fühlt sich gut an, so hier zu liegen, den Himmel über uns und die Straße unter uns, und ich kann nicht anders, als zu denken, dass wir beide vielleicht doch mehr als nur Rivalen sind.

Franco dreht sich irgendwann zu mir und schaut mich an, und ohne wirklich darüber nachzudenken, tue ich dasselbe. Unsere Blicke treffen sich, und ich kann die Ernsthaftigkeit und gleichzeitig die Leichtigkeit in seinen Augen spüren.

„Weißt du", beginnt er, „ich glaube, ich färbe schon ein bisschen ab. Du hast so wild und frei getanzt. Das hat Spaß gemacht."

Ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus, und ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso. „Ich kann gar nicht gut tanzen", antworte ich schüchtern, „aber es war mir egal. Es hat einfach Spaß gemacht."

Franco grinst, was irgendwie unauffällig aber auch süß ist. „Der Tanz von uns beiden war intensiv, wie auch unser Kampf auf der Strecke. Irgendwie schön, oder?"

Ich nicke, während mir die Bedeutung seiner Worte nicht ganz klar wird. Unsere Gespräche sind leicht und fröhlich, und es scheint, als würden wir langsam eine Verbindung aufbauen, die über den Rennsport hinausgeht.

„Bist du happy mit deinen Punkten?", frage ich schließlich, als der Gedanke mir kommt.

Er strahlt mich an, und ich bemerke zum ersten Mal, wie schön sein Lächeln ist – so echt, dass es bis in seine Augen reicht und sie zum Leuchten bringt. „Ja, total. Das hat mir ordentlich Druck genommen", sagt er, und ich verstehe sofort, was er meint.

„Ich finde, du hast es dir wirklich verdient", erwidere ich, und ein Teil von mir hofft, dass er das auch so sieht.

„Und das mit dir und deiner Versöhnung war quasi mein Glücksbringer", sagt er und legt seinen Kopf sanft auf meinen Bauch ab, und sieht wieder in den Himmel, während wir beide in die Sterne schauen.

Ich folge seinem Blick und fühle mich in dieser Situation innerlich warm. Es ist ein ruhiger Moment, der etwas Schönes in sich trägt. „Du brauchst keinen Glücksbringer, Franco", sage ich leise. „Du bringst einfach eine gute Leistung. Das ist alles, was zählt."

Er schaut mich an und sein Lächeln wird breiter. „Danke, Ollie. Das bedeutet mir viel."

Wir genießen diesen stillen Moment, während wir in die Sterne blicken, und ich kann nicht anders, als zu fühlen, dass sich zwischen uns etwas entwickelt, das über den Wettbewerb hinausgeht.

Es ist eine Verbindung, die ich mir nicht hätte vorstellen können, und ich genieße es, hier mit Franco zu sein, den Druck und die Erwartungen hinter mir lassend.

___

So Ihr Lieben, das sind wir am Ende dieses Kapitels, aber irgendwie bin ich mit den beiden noch nicht fertig und es wird noch einen zweiten Teil geben 🙈

Ich bin schon sehr auf eure Meinung gespannt

Vielen Dank auch nochmal an alle Views, Votes und Kommentare bei den letzten Kapiteln❤️

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