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3 - Erwachsen mit vier Jahren

Am nächsten Tag kam Detective Williams zu uns - oder vielmehr zu Lucia. Sie war tatsächlich in Zivilkleidung und kam freundlich lächelnd in die Küche. Sie begann die Unterhaltung ganz zwanglos, sodass wir nicht den Eindruck eines Verhörs hatten.

„Guten Morgen, Mason. Magst du dich zu mir setzen?", fragte sie mich freundlich. Ich zog mir den Stuhl heran und setzte mich seitlich zu ihr. „Hattest du eine schlimme Nacht? Geht es heute einigermaßen?" Ich nickte und schaute sie mit großen Augen an. „Bist du damit einverstanden, dass ich deiner Tante später die Untersuchungsergebnisse und den Bericht über den mutmaßlichen Tathergang übergebe? Du bist noch sehr jung und ich möchte dich mit solch brutalen Berichten nicht belasten. Du kannst dir alles ansehen und durchlesen, wenn du etwas älter geworden bist. Das entscheidet dann deine Tante." Lucia zuckte bei diesen Worten zusammen, was Detective Williams natürlich nicht entging.

Ich nickte ergeben. Alles, was mit dem Tod meiner Mom in Zusammenhang stand, verdrängte ich heute instinktiv. Das Bild von ihr im Park, das wollte ich in Erinnerung behalten und nicht das, wie sie blutüberströmt und geschändet in der Küche liegt.

Nachdem Lucia dem Detective einen Kaffee vorgesetzt hatte, nahm sie ihr gegenüber Platz.

„Wie war ihre Nacht, Señora Cristobal? Ich hoffe, sie nehmen es mir nicht übel, dass ich sie mit der spanischen Anrede anspreche. Mein Portugiesisch ist quasi nicht vorhanden", lächelte sie und nippte an ihrem Kaffee. Lucia lächelte leicht. „Danke, Detective. Unsere Nacht war tränenreich. Erst ist Mason hier am Tisch völlig in Tränen aufgelöst zusammen gebrochen. Als sei ein Knoten geplatzt. Dann sind wir zu Bett gegangen, aber er hat sehr unruhig geschlafen und ist immer wieder aufgeschreckt und hat geweint. Es ist furchtbar schwer für den Jungen.. Señora ist völlig okay.. oder besser noch, nennen sie mich bitte Lucia. Sie sind doch privat hier", lächelte Lucia.

Ich hatte den Eindruck, sie wollte noch mehr erzählen. Aber sie verkniff es sich dann doch mit einem Blick in meine erschrockenen Augen. Das hatte auch der Detective bemerkt. „Gerne, Lucia. Mein Name ist Claudia. Wissen Sie, Lucia, mir begegnen täglich solche Fälle. Misshandelte Frauen und Kinder - Nachbarn, die helfen möchten, aber eingeschüchtert und mit dem Tod bedroht werden. Das ist ein Teufelskreis, aus dem die Betroffenen nur sehr schwer oder gar nicht herauskommen.

Ich hatte gestern schon betont, dass ich privat komme. Dass sie nicht die Tante von Mason sind, war mir schon gestern klar, nachdem ich die Personalien aller Befragten kontrolliert habe. Und ihre Reaktion vorhin, als es um die Untersuchungsergebnisse ging, war eine kleine Falle von mir. Sorry. Natürlich bleiben alle Berichte und Fotos unter Verschluss. Mason kann sie bei uns einsehen, wenn er alt genug dazu ist. Aber ich bin auch hier, um Fragen zu beantworten, wenn du das möchtest, Mason?"

Ich schaute auf den Tisch und schüttelte den Kopf. Lucia übernahm das für mich. „Möchtest du, dass der Detective mir deine Fragen beantwortet, Mason? Da jetzt für das NYPD klar ist, dass ich nicht deine Tante bin, müssen sie mir auch keine Fragen beantworten."

„Du kannst auch selbst fragen, Mason", sagte Claudia Williams und reichte mir ihre Hand. „Gestern hast du geredet, wie ein Wasserfall. Gibt es da denn noch ein kleines Rinnsal?" versuchte sie zu scherzen und lächelte mich an. „Alles, was wir hier besprechen, bleibt in Lucias Küche. Ich versuche zu helfen. Versuchst du, ein bisschen Vertrauen zu haben?"

Lucia sah mich aufmunternd an und strich mir durch die offenen Haare. „Du zuerst, Lucia. Du darfst alles erzählen", sagte ich mit ernstem Ton und wandte mich dann an Claudia. „Nicht nur mein Leben hängt davon ab, was Damiano von dem allen hier weiß." Claudia nahm meine Hand und versprach mir, dass sie mich beschützen würde. „Bitte, Mason, warte doch im Nebenzimmer, bis wir dich holen. Das, was ich Lucia erzählen möchte, ist etwas hart für dich und deine hübschen Ohren."

Sie lächelte mich freundlich an und ich verschwand in Pablos Zimmer, der heute Morgen ohne mich zur Schule gegangen war. Ich selbst war mit beiden Ohren in der Küche...

Dort fragte Lucia zunächst, wie das NYPD informiert worden sei. Claudia zog einen Block mit vielen beschriebenen Seiten aus ihrer bunten Stofftasche und blätterte darin, bis sie auf einer Seite stoppte. „Ein Bewohner des Nachbarhauses, der anonym bleiben wollte, hat uns angerufen. Er fühlte sich durch lautes Geschrei und Kreischen aus dem Nachbarhaus gestört. Es würden harte Schlaggeräusche zu hören sein und plötzlich sei es sehr still gewesen." Claudia blätterte weiter. „Zwei meiner Kollegen sind dann zu Masons Adresse gefahren. Damiano Hernandez und Mason waren anwesend. Senor Hernandez ist von uns vorläufig festgenommen worden, weil sein Alibi nicht nachvollziehbar ist. Die ermittlungstechnischen Untersuchungen ergaben kein Blut des Opfers an Senor Hernandez Händen oder Kleidung, was aber erst mal nichts zu bedeuten hat. Mason kniete in der Küche neben seiner Mutter und Hernandez saß auf einem Küchenstuhl an der Wand, als meine Kollegen eintrafen. Er machte einen kooperativen Eindruck und beantwortete unsere Fragen.. teilweise zumindest. Bis sein Alibi bestätigt ist, bleibt er in Untersuchungshaft."

Lucia schaute betrübt in ihre Kaffeetasse. „Mason redet nicht viel. Er hat für sich beschlossen, dass sein Leben leichter ist, wenn er nicht redet. Wenn er es tut, ist er schon sehr verzweifelt. Ich wünschte mir, er könnte auch mal aus fröhlichen oder glücklichen Gründen reden.. Mal lachen oder wirklich interessiert einen Film im TV sehen. Mein Pablo erzählt immer, dass Mason wirklich nur Interesse zeigt, wenn er in der Schule ist. Aber alles andere, was für aufwachsende Kinder wichtig ist, findet bei ihm nicht statt."

„Ja, das hat sein Lehrer auch gesagt. Wir waren gestern noch bei ihm und er hat schon durchblicken lassen, dass Mason dringend Hilfe braucht. Mit den richtigen Menschen, die ihm den Weg zeigen, ist der Junge zu sehr viel fähig. Er ist einer der besten der Klasse, auch wenn seine Anwesenheitsstunden alles andere vermuten lassen. Das waren seine Worte." In Pablos Zimmer schwoll mir die Brust vor Freude.

Lucia erzählte aus meinem Leben, von meinem Nebenjob und meinem Bemühen, die beiden von Damiano Hernandez fernzuhalten. „Er hat nicht nur um sein Leben Angst, sondern auch um das unsere." Claudia machte sich keine Notizen zu Lucias Worten. Sie wusste genau, um wen es sich bei Damiano Hernandez handelte und sie wusste auch, dass es auch eine Handvoll Kollegen beim NYPD gab, die gerne mal wegsahen. Notizen über das, was sie heute erfahren würde, wären für ihre Ermittlungen eine Notbremse und für sie selbst auch Gesundheitsgefährdend. Der gesicherte Laptop in ihrer Wohnung war der bessere Platz für ihre Notizen.

„Ich habe gestern Masons Einfallsreichtum bewundert, mit dem er bemüht war, sämtliche Zweifel, was seine Behandlung durch Damiano betraf, abzulenken. Ist er denn nun tatsächlich in der Schule vom Barren gefallen? Hat er etwas erzählt?" Lucia schüttelte traurig den Kopf. „Er erzählt keine Details – nur, desto weniger wir wüssten, umso gesünder für uns. Er hat immer panische Angst, dass sein Lehrer das NYPD oder das Jugendamt einschaltet. Mein Gott, der Junge handelt und denkt wie ein Zwanzigjähriger. Er ist schon mit vier Jahren erwachsen gewesen. Man hat ihn um seine Kindheit betrogen. Hätte er nicht diesen Zwei-Stunden-Job, wäre er schon verhungert. Er hat mir erzählt, dass er jeweils die Hälfte seines Lohnes irgendwo bunkert, damit er mal eine Möglichkeit hat, weiterzukommen."

Lucia stockte und rang um Fassung. „Wissen sie, Claudia.. mein erster Gedanke gestern war, dass Mason seine Mutter jetzt nicht mehr beschützen muss. Das war in all den Jahren wahrscheinlich der Grund für ihn, Damianos Weste sauber zu halten. Vielleicht wird er sich nun den Behörden öffnen."

„Das könnte gut sein und wird sich sicher in den nächsten Wochen zeigen. Können sie mir etwas zu seinem Nebenjob erzählen, Lucia? Ich würde dort auch gerne noch vorbeischauen."

Nachdem Lucia ihr die Adresse aufgeschrieben hatte, rief Claudia mich wieder in die Küche. „Sag mal, Mason. Was ist in der Zeit passiert, als du Damiano hinter dir in der Küche bemerkt hast bis zum Eintreffen der Officers?" Ich schaute Claudia verständnislos an. „Es waren fünfzehn Minuten zwischen dem Anruf des Mannes aus dem Nachbarhaus bis zum Eintreffen meiner Kollegen. Als sie ankamen, wart ihr beide in der Küche", erklärte Claudia. „Hat er dich bedroht? ..dir etwas angetan?" Ich schaute zu Boden und zermarterte mir das Hirn. 

Aber da war nur Leere.. Alles war schwarz..


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