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14 - Selbstgespräche

Gefängnis Rikers Island, New York - August 2017

Damiano Hernandez hatte sich verändert.. nicht zum positiven GEändert, sondern VERändert. Er trug einen Vollbart, war mehr als ungepflegt und trug eine Augenklappe. Letztere, weil ihm ein Gringo auf dem Hof ein Auge ausgeschlagen hatte. Die Wärter kümmerten sich eher nicht um Schlägereien auf dem Hof. Warum sollten sie sich auch einmischen? So hatten sie weniger zu tun, wenn der eine oder andere Häftling sich auf diese Art verabschiedete.. mit den Füßen voran.

„Malone lässt dich grüßen. Dein kleiner Bastard arbeitet nun deine Schulden ab und wenn er das nicht in einer bestimmten Zeit schafft, endet er wie seine Mutter", zischte ihm das Arschloch ins Ohr, bevor er von ihm abließ. „Du wirst in den nächsten Tagen Besuch aus dem Lager bekommen."

Er wurde in Hand- und Fußfesseln auf die Krankenstation gebracht und seine leere Augenhöhle wurde versorgt. Eine schmucklose Augenklappe vervollständigte das jämmerliche Bild, das er abgab.

Dam erinnerte sich an das unfreiwillige Geständnis, was er dieser Bullenschlampe damals gegeben hatte. Die Verhandlung am nächsten Tag war nicht prickelnd gewesen. Alle Punkte, die das NYPD gegen ihn vorbrachte, wurden von der Haftrichterin bestätigt. In den nächsten Tagen war der Prozess und das Urteil wurde verkündet. Er hatte erst gar nicht versucht, seine Unschuld zu beweisen. Dazu fehlte ihm der Grips.. aber das würde er sich selbst nicht eingestehen. Er dachte nur in Zahlen, Opfern, Drogen und Alkohol. Logisches Denken war ihm völlig fremd. Das Ganze lag nun neun Monate zurück und er hatte einen regelrechten Lagerkoller. Er entwickelte einen Hang zu Selbstgesprächen, wenn ihn so richtig die Wut gepackt hatte.

„Warum hab ich bloß das Nudelholz und die Klamotten nicht besser entsorgt.. warum habe ich.. warum musste ich auch..", die ganzen Warums in seinem Wehklagen brachten ihn um den Verstand. „Schuld ist nur dieser kleine Bastard. Aber er wird schon sehen.. Ich erwische ihn schon noch. Es soll sich bloß niemand einbilden, dass Damiano Hernandez in diesem Knast versauern würde. Und dann würde er es allen zeigen. Zuerst dem Milchgesicht und dann der Chica vom NYPD. Er würde sie so formen, wie sich ein Mann eine Frau vorstellt. Ob sie das überleben wird, bleibt mal dahingestellt."

Leroy Harper lag auf seinem Bett. Er würde morgen seine Freiheit wieder haben. Das hatte er vor den Insassen geheim gehalten und war froh, dass es auch kein Thema bei den Wärtern war. Die kümmerten sich sowieso lieber um sich selbst und um die Kohle, die sie von so kranken kriminellen Bossen zugeschaufelt bekamen – damit sie die Augen zumachten. Als Dam vorhin in die Zelle gebracht wurde, stellte er sich schlafend. Er hatte keinen Bock auf den Wichser. Das war ein ganz krankes Arschloch. So war er Zeuge einer neuen Ausgabe von ‚Ich rede mit mir selbst' geworden."

Der Detective – Jason Miller vom NYPD, der seinen Fall bearbeitet hatte, konnte Beweise für seine Unschuld sammeln und der wahre Schuldige für den Überfall in ein Juweliergeschäft, den man ihm anlastete, wurde gefunden. Damals hatte er als Security in dem Geschäft gestanden. Der Besitzer war oft sehr handgreiflich gegenüber seiner halbwüchsigen Tochter. Als es Leroy zu viel wurde, hatte er eines Tages eingegriffen und den Ladenbesitzer nachdrücklich in seine Schranken verwiesen.

Jason Miller hatte ihm bei seinem letzten Besuch erzählt, dass der Juwelier den Einbruch beauftragt hatte, um die Versicherung zu betrügen. Ihm das Ganze auf perfide Art und Weise in die Schuhe zu schieben, war die Rache für das Beschützen seiner Tochter. Als die drei Kerle in den Laden stürmten, waren sie zuerst auf ihn losgegangen. Trotz seiner Kraft konnten sie ihn überwältigen und bewusstlos schlagen. An diesem Tag war nur die Frau des Juweliers im Laden und als Leroy wieder bei Bewusstsein war, fragte er sich, warum kein Angriff auf sie erfolgt - und sie so still war. Aber da war das NYPD schon da. Die Kameras waren unbrauchbar gemacht worden und die Festplatte mit den Aufzeichnungen auf geheimnisvolle Art verschwunden. Man fand ein Diamantarmband in seiner Jackentasche und er wurde verhaftet.

„Der Juwelier hat sich selbst die ganze Zeit so verdächtig um Aufklärung bemüht, dass es uns unheimlich vorkam. Er wollte schnell den Versicherungsfall geklärt haben, denn bevor der Fall nicht abgeschlossen war, kam von uns kein Okay für die Versicherung. Die Aussagen seiner Frau kamen sehr ängstlich und zaghaft – selbst wenn ihr Mann nicht im Raum war. Als wir mit einem Durchsuchungsbefehl kamen, ging dann alles ganz schnell. Wir fanden einen Schlüssel, zu dem der Juwelier nichts sagen wollte und seine Frau nichts sagen konnte. Unser Team ermittelte dann, dass es sich um den Schlüssel für eine Lagerbox in der Stadt handelte. Dort fanden wir die Festplatte der Kamera und das angebliche Diebesgut. Es wurde in den Videoaufnahmen das Treffen mit den Dieben gezeigt und auch der Tathergang. Sie werden in allen Punkten freigesprochen, Mr. Harper."

Leroy war zunächst sprachlos und starrte den Cop an. „Ist das wahr, Detective? Ich kann ihnen nicht sagen, wie dankbar ich ihnen bin." Jason Miller räusperte sich. „Ich wünschte nur, das Ganze wäre schneller gegangen. Wir wurden ständig behindert.. Mal stimmten die Aufenthaltsorte der mutmaßlichen Täter nicht, mal gab es Probleme mit den Servern.. Die Pannen waren fast schon vorprogrammiert. Es tut mir sehr leid, Mr. Harper. Wenn ich irgendwas tun kann, wenn sie draußen sind, scheuen sie sich nicht, mich anzurufen." Damit legte er Leroy seine Karte auf den Tisch und verabschiedete sich.

Auf dem Weg in seine Zelle kamen er und die Wärter an der Sicherheitsschleuse zum Innenhof vorbei, durch die gerade Damiano mit blutendem Gesicht geführt wurde. Leroy atmete tief durch und freute sich auf seine Freiheit. Bloß weg aus diesem Loch! Er hatte sich hier mit niemandem angefreundet und hatte die ganze Zeit mit einem offenen Auge geschlafen. Er machte sein Ding und ging anderen aus dem Weg. Sicher gab es viele Provokationen, aber meistens konnte er die im Keim ersticken. Heute Nacht würde er zur Vorsicht mal beide Augen offen halten. Er war ausgebildeter SEAL und so was war er gewohnt.

Detective Miller wunderte sich nicht schlecht, als Leroy am nächsten Tag mit drei riesigen Kisten Donuts im Revier auftauchte. Als er sie auf seinen Schreibtisch packte, strahlte er mit der Deckenbeleuchtung um die Wette. „Mr. Harper. Wie schmeckt die Freiheit? Da führt sie ihr erster Weg direkt zu uns?" Leroy zuckte die Schultern. „Das ist doch das Mindeste. Ich wollte mich bei Ihrem Team bedanken und ich weiß, dass alle Cops verrückt nach Donuts sind. Sehen Sie?" Damit deutete er auf die junge Frau, die auf der anderen Seite des Schreibtisches saß und sich genüsslich den Zucker von den Lippen strich.

„Oh, darf ich vorstellen? Mister Harper.. dies ist meine Kollegin, Detectiv Claudia Williams. Sie kann keinem Donut widerstehen und ist immer die Erste an der Box", lachte Jason. „Sie hat zur Klärung ihres Falls viel beigetragen. Nachdem wir ihren Fall nun abgeschlossen haben, kann sie sich wieder um ihr Lieblingskind kümmern. Ein ganz schlimmer Fall." Leroy hatte nur KIND gehört und war sofort in Alarmbereitschaft. „Geht es wirklich um ein Kind?" Claudia sah ihn aus großen Augen an. Was für ein sensibler Mensch, schoss es ihr gleich durch den Kopf. „Ja, leider ist das ein sehr schlimmer Fall. Ich darf mit Privatpersonen nicht darüber reden.. aber manchmal möchte ich darüber schreien!" endete Claudia und schüttelte traurig den Kopf.

„Oh, so was habe ich oft im Knast gehört. Mein Zellengenosse hat scheinbar einen Lagerkoller gekriegt und führt Selbstgespräche. Das möchte niemand hören.. aber man kann auch nicht weghören. Erst gestern hat er von einem ‚kleinen Bastard' gesprochen, dem es schlecht ergehen würde, wenn er wieder auf freiem Fuß sei." Bei Claudia klingelten alle Alarmglocken. „Würden sie dazu eine Aussage machen, Mr. Harper? Ich glaube, das wäre für viele Menschen lebenswichtig." Sie deutete auf einen Stuhl und Harper setzte sich. „Bitte nennen Sie mich einfach nur Leroy.. und ich erzähle ihnen gerne, was ich gehört und gesehen habe."

„Wie war der Name ihres Zellengenossen?" Ihr Instinkt sagte ihr, dass es Hernandez war und Leroy bestätigte das jetzt. „Der Mann heißt Damiano Hernandez." Claudia ließ sich mit einem lauten Seufzer zurück in ihren Stuhl fallen. „Jason.. hast Du das gehört? Beide sitzen im Rikers.. Wie groß ist die Chance, dass sich dort Leute begegnen, wie in diesem Fall?" Sie schaute total verblüfft in die Gesichter ihrer Kollegen, die jetzt aufmerksam geworden waren. Soviel Aufmerksamkeit wollte sie gar nicht haben. „Der Feind hört mit und sieht alles, Claudia. Halt Dich zurück", sagte sie sich selbst und schwieg.

„Haben sie eine Telefonnummer, unter der ich sie erreichen kann, Leroy? Ich möchte gerne die ganze Geschichte hören", fragte Claudia leise und schaute sich unsicher um. Leroy war nicht auf den Kopf gefallen und verstand sofort, worum es ging. Korrupte Cops.. Korrupte SEALS. Das Geld sah für alle gleich aus. Kaum jemand arbeitete nur noch mit seinem Herzen für den Job, sondern nur für die leere Kasse oder die Habgier. Er schrieb seine Handynummer auf eine von Claudias Visitenkarten, die auf dem Tisch standen. „Jederzeit. Melden sie sich, wann immer es passt." Er klopfte mit dem Knöchel auf den Tisch und verabschiedete sich von Jason und Claudia.

„Ist er vertrauenswürdig, Jason? Du kennst ihn länger." Obwohl sie sich nichts anderes vorstellen konnte, würde sie diese Frage wohl immer stellen. Berufskrankheit. „Ich würde so weit gehen, zu sagen.. Vertrauenswürdig? JA! Niemand sonst hier im Büro außer dir, Partner!" Auf ihrem Schreibtisch ging das Telefon. „Detective Williams? Mit wem spreche ich?" Am anderen Ende war ein schwerer Seufzer zu hören. „Cooper Jennings hier. Detective, es gibt Probleme mit dem Sicherheitsdienst der Schule!" Als Claudia den abgesprochenen Code von Cooper hörte, legte sie sofort auf. Jason legte sie eine Haftnotiz auf den Tisch. „Bin in der Schule." Sie nahm ihre Tasche und ging scheinbar ruhigen Schrittes aus der Tür.

MASON..


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