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12 - Obdachloser Engel

Ausgerechnet heute brannte die Sonne heftig vom Himmel. Und das Ende Februar. Ich hatte keine Chance auf Schatten und keine Trinkflasche. Ich ließ mich also einfach auf meinem Hosenboden nieder und lehnte mich an den Zaun, der den Sportplatz umgab. Sicherlich waren zwei Stunden vergangen und mir verschwamm alles vor Augen. Der Schweiß lief mir aus den neuen Zöpfen und direkt in die Augen. Ich hatte die Knie angezogen und mich mit dem Rücken zur Sonne gedreht. Jetzt brannte es unangenehm auf meinem Rücken und kein potenzieller Kunde war weit und breit zu sehen.

„Hey Kleiner. Geht es dir nicht gut?" Solche Fragen waren in den Vierteln, die ich kannte, absolut nicht üblich. Jeder kümmerte sich um sich selbst.. schon aus Angst, in irgendeine Falle zu geraten.

Der Obdachlose, der mit seinem geklauten Einkaufswagen in einigem Sicherheitsabstand vor mir stand, schaute mich unter zusammengezogenen Augenbrauen an. Er trug einen großen Strohhut und eine lange, dicke Jacke. „Mir ist nur so total heiß.. und ich muss hier auf meinen Boss warten", sagte ich und wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht.

„Warte mal.. ich hab da was." Damit zog er ein schmutziges Stück Stoff aus seinem Wagen und klemmte zwei Enden am Zaun fest. Die zwei anderen Enden drückte er mir in die Hand. „Setz dich darunter. Da hast du wenigstens ein bisschen Schatten." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, aber ich war sehr dankbar. Der Alte kramte weiter in seinem Korb und gab mir eine kleine Flasche Wasser. Die war zwar nicht kalt, aber es war Flüssigkeit. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll, alter Mann. Also.. Tausend Dankeschön!", sagte ich und setzte die Flasche an den Hals.

Der Alte schaute mich prüfend an. „Gerne, Kleiner!" Damit drehte er sich um und schlurfte weiter.

Es war nicht viel, aber der kleine Schatten, den er mir so gespendet hatte, war mir Gold wert. Nach gefühlt weiteren zwei Stunden hielt Cedrics Auto neben mir. „Einsteigen!", brüllte er mir entgegen und als ich im Fond des Wagens saß, musste ich mir selbst den Sack überziehen. Ich wollte mein Glück heute nicht überstrapazieren und zog den Sack so tief wie es ging.

„Ich weiß, dass du nichts verkauft hast.. und ich weiß, dass du nichts getrunken hast.. und dass du wild in die Walachei gepisst hast, weiß ich auch. Sei froh, dass du nur zwei Scheiben Toast gegessen hast, sonst hättest du nicht gewusst, wohin mit deiner Scheiße!" Ich erstarrte bei diesen Worten unter meinem Sack. „Du hast es heute Morgen übertrieben. Ich lasse mich nicht von so einer kleinen Ratte provozieren. Merk dir das für morgen früh!"

Der Wagen rollte an und als ich merkte, dass er schneller wurde, wagte ich mich vor. Er war mit mir allein im Auto und konnte mich schließlich nicht verprügeln und gleichzeitig steuern. „Jedes Pack, was zu wenig in meinem Gürtel ist, bringt mir Strafe und Folter ein. Das Nachzählen ist meine Lebensversicherung! Jeder von euch würde doch behaupten, der Gürtel wäre vollzählig gewesen." Von vorne kam keine Antwort. Erst nach einer ganzen Weile sagte Cedric „Dein Alter hat dich gut vorbereitet. Vorsicht ist die Mutter.. und so weiter. Ich werde ein Auge auf dich haben."

Als der Wagen wieder hielt, hörte ich etwas weiter entfernt Menschenstimmen, Autohupen und Musik." Als ich den Sack abstreifen durfte, standen wir in der Nähe eines Einkaufszentrums, das ich nicht kannte. „Wir haben jetzt vierzehn Uhr. Ich hole dich um achtzehn Uhr genau hier ab. Bis dahin solltest du „leer" sein. Halt dich an die Regeln, dann gibt's auch nichts auf die Fresse. Verstanden?". Nachdem ich genickt hatte, konnte ich aussteigen.

Ich lief in den Eingangsbereich des Centers und schaute mich um. Die nächsten Geschäfte, die ich in dreihundert Metern Entfernung erreichen konnte, waren eine Bäckerei, die auch Getränke auf der Theke stehen hatte, ein Schreibwarengeschäft und eine Fotobox, die zwischen den beiden Geschäften stand. Auf der anderen Seite gab es ein Walmart und etwas weiter daneben eine öffentliche Toilette. Es ging noch weiter ins Center hinein, aber da gelangte ich nicht hin, ohne dass meine Fußfessel Alarm schlagen würde. Das war ja wie Weihnachten hier, ging es mir durch den Kopf.

Bevor ich den Weg Richtung Schreibwarengeschäft antreten konnte, bewaffnete ich mich mit je einer Pill und einem Kokspack. Ich hatte zwei junge Männer in Hoodies gesehen, die mich beobachtet hatten und nun auf mich zutraten. Sie zeigten auf das Zopf-Emblem auf meinem Shirt und streckten mir die Hand zur Begrüßung hin. „Ein Mal links" lächelte der Erste. Pille und Geld wechselten mit einem Handschlag den Besitzer und ebenso funktionierte es mit dem Kokspack für den Zweiten. Um unauffällig zu bleiben, blieben sie eine halbe Minute bei mir stehen, schlugen mir dann auf die Schulter und gingen weiter.

Im öffentlichen WC holte ich meine zehn Dollar aus dem Schuh und ging ins Schreibwarengeschäft. Dort kaufte ich ein dünnes Notizheft in kleinem Format und eine dünne Wechselmine für einen Filzmarker. Bei der Auswahl der Geschäfte hier reifte ein Plan heran. Ich wusste nicht, wann ich wieder hier sein würde, deshalb musste ich jetzt jeden Schritt genau überlegen.

Durch Beobachten und Hinhören machte ich ausfindig, wo genau in New York ich mich befand, welcher Tag heute war und welches Datum. Natürlich wusste ich auch nicht, ob mich irgendeiner von Thorans Leuten hier heimlich beobachtete. Nun stand ich vor dem Laden und beobachtete die Menschen. Drinnen an der Kasse stand eine junge Frau, die die Geldscheine, die sie von der Kassiererin zurückerhielt, achtlos in die Jackentasche steckte.

Dein Einsatz, Mason. Ich rempelte sie leicht an, als sie den Laden verließ, schaute entsetzt und entschuldigte mich höflich. Schnell, wie bei jedem Taschendieb, war meine Hand in ihrer Jackentasche verschwunden und hatte Beute gemacht. Die Kunst war, immer so nah beim Opfer zu stehen, dass niemand einen Blick auf den Einsatz meiner Hände hatte. Ich war durch eine wirklich harte Schule gegangen. Jedes Detail, das ich bei meiner Ausbildung durch Damiano falsch gemacht hatte, war mit harter Prügel bestraft worden.

Sie lächelte mich an und ging weiter.. und ich in die entgegengesetzte Richtung. Gott sei Dank Richtung Eingang, sonst hätte ich die Dreihundert-Meter-Marke geknackt. In der Fotobox zählte ich hinter dem Vorhang meine Beute. Sechzig Dollar. Nicht schlecht, Mason, sagte ich mir und legte Fünfzig Dollar wieder unter die Innensohle meiner Sneaker. Zehn Dollar behielt ich in meiner Jackentasche.

Ich wechselte mehrmals die Standorte innerhalb meiner Reichweite und wurde schnell meine „Ware" los. Scheinbar kannten die Junkies Thorans Emblem auf meinem Jogginganzug und kamen zielstrebig, aber Haken schlagend auf mich zu. Man war nie sicher vor verdeckten Cops oder solchen, die mitverdienen wollten. Ich hätte Cedric heute einen Verbesserungsvorschlag zu machen. Auf diese Art würde ich versuchen, mir Vertrauen zu erschleichen. Es würde zwar dauern, aber ich würde es mir erkämpfen.

Mittlerweile war es siebzehn Uhr dreißig. Eine halbe Stunde noch, bevor Cedric mich aufsammelte. Schnell ging ich noch einmal zur Toilette. Dort sah ich im Spiegel zum ersten Mal meine Zöpfe. Das war wirklich nicht schlecht. Blonde Zöpfe, die direkt am Kopf angeflochten waren und nicht herum baumelten wie Rastazöpfe. In jedem war ein schmales schwarzes Band mit eingearbeitet und kleine silberne Perlen waren an den Zopfenden befestigt.

Ich nahm das Notizheft, das ich mir hinten in die Hose gesteckt hatte, und zog die Filzmine aus meiner Hosentasche. Schnell notierte ich auf der ersten Seite:

Namen der Straße - Einkaufscentrum – Walmart – Tag und Datum.

So würde ich das nun jeden Tag machen und versuchen, ein Muster oder eine Reihenfolge zu entdecken. Auf der nächsten Seite skizzierte ich das Zopfemblem auf meinem Jogginganzug. Genug für heute. Schnell verstaute ich alles und verließ die Toilette.

Ich kaufte mir eine kleine Flasche Wasser und platzierte mich in der Nähe des Abholpunktes. Keine fünf Minuten später hielt Cedric am Straßenrand und ich stieg ein. Es saßen schon zwei andere Jungs verhüllt auf dem Rücksitz. Cedric fuhr erst los, nachdem ich mir den Sack über den Kopf gezogen hatte. „Bist du leer?", fragte er mich und ich antwortete „Bin ich!". Fast fühlte ich durch den Sack seinen Blick zu mir durchdringen, aber ich lächelte nur still in mich hinein.

Im Lager – wie ich meinen fragwürdigen Aufenthaltsort nannte – mussten wir unsere Gürtel abnehmen. Jeder davon wurde untersucht und das abgelieferte Geld gezählt. Es gab scheinbar nirgendwo etwas zu bemängeln und so konnten wir alle zum Schlafsaal gehen. Ein Junge legte mir auf dem Weg dorthin die Hand auf die Schulter. Ich erkannte Josh. Er war einen ganzen Kopf größer als ich und scheinbar Amerikaner.. „Danke für letzte Nacht, Mason", flüsterte er. „Du hast etwas gut bei mir!"

„Huuuhhhh.. Eine Liebesgeschichte in unserem Schlafsaal. Wie romantisch", munkelte ein Junge vor mir gehässig und drehte mir über die Schulter sein Gesicht zu. Eine Narbe war an seiner Schläfe zu sehen. Er war sicher schon siebzehn oder älter, und ihm schaute die Bosheit aus den Augen.

„Vielleicht will unser Boss ja auch mal.."

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