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10 - Schrumpfköpfe

Der Abend verlief anders, als ich gedacht hätte. Nach und nach trudelten andere im Schlafsaal ein. Kinder, Jugendliche und auch drei Erwachsene waren dabei. Ich hatte mich mit dem Rücken an die Wand gelehnt, an den jemand meinen Rucksack gestellt hatte. Mich wunderte es, dass ich den scheinbar behalten durfte. Aber es war für den Boss wohl auch nichts von Wert drin. Aber für mich. In Kleinarbeit hatte ich den Boden des Rucksacks abgemacht, als ich ihn damals von Mister Garcia geschenkt bekam.

Es war immer ein Boden aus dicker Pappe in Rucksäcken.. jedenfalls bei den meisten. Also löste ich den Außenstoff, bis ich einen schmalen Schlitz frei hatte. Und ich hatte Glück.. In meinem waren zwei Streifen dicker Pappe im Boden. Ich kaufte bei Señora Montoya Klettband und Nähzeug und baute mir so ein Sicherheitsfach, das nur bei wirklich genauem Hinsehen auffiel. Es sollte nur Platz für mein dünnes Notizbuch, in dem ein Zehn-Dollar-Schein für den Notfall lag und die Kulimine haben. Das passte auch genau zwischen die beiden Streifen Pappe, ohne dass man es fühlte, wenn man den Rucksack in der Hand hatte. Ich war froh, dass ich mein wichtigstes Hab und Gut bei mir hatte und würde es mit meinem Leben bewachen.

Jetzt standen alle um mich herum und starrten mich an.. Und ich starrte zurück. „Kannst du reden?", fragte mich ein Junge, der einige Jahre älter war als ich. „Willst du reden?", kam es jetzt von einem der Erwachsenen. Die Gesichter zeigten keine Boshaftigkeit oder Aggression und deshalb redete ich. „Ich bin Mason Jericho und ich bin neun Jahre alt." Nach und nach stellten sich alle bei mir vor und der Erwachsene sagte „Wir versuchen hier zusammenzuhalten und uns gegenseitig zu helfen, wenn es nötig ist. Ich bin Eric und ich bin sechsunddreißig Jahre alt. Wir kennen hier nur unsere Vornamen. Das soll reichen." Er bemerkte meinen Blick zu den anderen im Raum. „Ich konnte mir nicht alle Namen merken, aber ich will mich bemühen."

Eric zog eine Uhr, an der das Armband fehlte, aus der Tasche seiner Jogginghose. „Es ist gleich achtzehn Uhr. Das heißt, erst der Abendappell und dann Abendessen. Danach ist jeder auf sich gestellt. Allerdings dürfen wir nicht raus und du hast bemerkt, dass es hier auch keine Fenster gibt. In der Dusche sind sie vergittert und haben blinde Scheiben, damit wir nicht sehen, wo wir uns befinden. Die Autos, die uns zur Arbeit bringen, haben verdunkelte Scheiben und uns werden Säcke über den Kopf gezogen. Bis zur Ankunft an der Stelle, wo wir eingesetzt werden - und das ist jeden Tag ein anderer Ort. Den gleichen Ort siehst du erst wieder, wenn alle anderen auch da waren. Jeder Versuch, zu fliehen, hat keine Chance auf Gelingen."

Er zeigte in die Runde und zählte durch. „Mit dir sind wir nun zwölf Leute. Du wirst also deinen morgigen Einsatzort entweder nach zwölf Tagen wiedersehen, oder je nach Geschmack des Bosses. Manchmal nimmt er nämlich auch die Lostrommel." Oh Mann, keine wirkliche Chance etwas für mich zu regeln, ging es mir durch den Kopf. Das würde schwer werden. Nacheinander stellten sich alle am Kopf ihrer Matratzen auf. Ich sah, dass tatsächlich alle die gleichen, schwarzen Jogginganzüge trugen.. wie eine Schuluniform. Ich wollte meinen Rucksack nehmen, aber Eric hielt mich auf. „Ihm passiert hier nichts. Eher dir, wenn du ihn mitnimmst."

Cedric öffnete die Tür und alle folgten ihm im Gänsemarsch. Ich prägte mir den Korridor ein, der völlig schmucklos und ohne erkennbare Hinweise darauf war, wo wir uns befanden. Über eine Treppe ging es eine Etage tiefer. Hier betraten wir einen Raum – mit vergitterten, blinden Fenstern – in dem Holzbänke und Tische standen. Alle waren am Boden verschraubt. Alle blieben vor den Bänken stehen und ich machte es ihnen nach. Ich spürte, dass es wichtig für mich werden würde, von den anderen zu lernen. Aber ich würde auch versuchen, mich nicht zu sehr von ihnen abhängig zu machen.

Die Türe öffnete sich und der Boss kam herein. Jeder an den Bänken stand stramm und blickte nach vorn auf die Tischplatte. Thoran Malone ging langsam hinter uns einmal um den Tisch, blieb hinter jedem kurz stehen und betrachtete ihn von oben bis unten. Der Junge, der mir gegenüber stand, wurde von ihm nach hinten gezogen und hart geohrfeigt. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. „Kam etwa nicht genug Wasser aus der Dusche? Dein Hals ist schmutzig, du kleines Arschloch. So trittst du mir nicht noch einmal unter die Augen. Und auch nicht meinen Kunden. Das Essen ist heute für dich gestrichen." Cedric kam um den Tisch herum und brachte den Jungen hinaus.

Als Malone schließlich hinter mir stand, überkam mich Kälte. Seine Finger zogen das Haargummi heraus und strichen langsam durch mein Haar. Mittlerweile reichte es mir bis auf die Schultern und als ich es nun hinter die Ohren streichen wollte, packte eine feste Hand meine Finger und hielt sie zurück. „Schaun wir doch mal", sagte Thoran mit tiefer Stimme und drehte mich herum. „Oh ja, das wird gut. Cedric, bring den Hübschen nach dem Essen zu mir", lachte er gehässig und Cedric, der gerade wieder durch die Tür gekommen war, nickte.

Als er seine Runde um den Tisch beendet hatte, stellte er sich an den Kopf des Tisches und sah in die Runde. „Eure Einsatzorte für morgen habe ich bereits festgelegt. Ich erkläre es noch einmal für unser Gringo-Arschloch hier..", damit faste er mich ins Auge. „Jeder von euch wird einem Standort zugewiesen. Den erfahrt ihr erst, wenn ihr dort angekommen seid. Ihr habt nur das, was ihr am Körper tragt und die abgezählten Packs der Ware, wenn ihr im Bus sitzt. Der Bus lädt euch circa drei Blocks vor eurem Standort ab und ihr begebt euch zu eurem Platz. Eure Kunden erkennen euch an dem Emblem auf euren Anzügen. Die ES-Pillen sind einzeln verschweißt. Euer Kunde bezahlt euch zehn Dollar für eine davon. Das Koks ist in Gramm-Packs verschweißt und bringt sechzig Dollar. Nachdem ihr nachmittags eingesammelt wurdet, rechnet ihr bei mir ab. Lasst euch nicht bescheißen.. Das wäre nicht gut für eure Gesundheit." Thoran blickte in die Runde. „Habt ihr das alle verstanden?". Bevor ich etwas fragen konnte, brüllten alle am Tisch, „Ja, Boss!"

Malone konnte ja richtig handzahm sein, schoss es mir durch den Kopf. Er hatte die ganze Rede ohne Gebrüll und Handgreiflichkeiten hinter sich gebracht und verließ nun den Raum. Ich sah die Kameras oben in den Zimmerecken und schaute wieder auf den Tisch. Eric saß neben mir und sagte, ohne den Kopf zu mir zu drehen: „Das ist ab jetzt dein fester Platz auf der Bank. Halt dich besser dran!" Ein Puertoricaner und ein Afroami brachten einen Rollwagen mit drei Suppenschüsseln in den Raum und verteilten sie auf dem Tisch. Dazu stellten sie zwölf Teller und Löffel und drei Körbe mit Brot.

Es gab eine dünne Suppe, in der etwas Petersilie, einige Porree-Streifen und Möhrenscheiben schwammen. Drei bis vier Fleischbrocken waren dann tatsächlich auch dabei. Ich nahm meinen Löffel und begann zu essen. Eric hielt mir den Brotkorb hin und ich nahm mir ein Stück. Mittlerweile zitterte ich am ganzen Körper aus Angst, was Thoran mit mir vorhatte, wenn Cedric mich gleich zu ihm brachte. Meine Angst sollte man mir allerdings nicht ansehen, und so straffte ich die Schultern und setzte mich aufrecht hin.

Nach dem Essen stellte sich Cedric hinter mich. Alle anderen hatten ihre Löffel in die Suppenteller gelegt und ich tat es ihnen gleich. Cedric legte mir die Hand auf die Schulter und ging mit mir eine Etage höher in Thorans Büro. Als wir eintraten, kam er mit einem seltsamen Stock auf mich zu, auf dessen Ende so was wie ein.. Schrumpfkopf?.. thronte. Er sah wirklich zum Fürchten aus und hätte ich nicht schon viel Böses gesehen, würde ich davon garantiert Albträume bekommen.

Mit dem Stock wedelte er nun vor meinem Gesicht herum und steckte ihn dann in eine Halterung, die an einem Bein seines Schreibtisches befestigt war. Auch an der anderen Seite des Tisches steckte solch ein Stock. Dann steckte er Räucherkerzen an, die ich noch von meiner Mutter kannte. Es schnürte mir den Hals zu..

Er brabbelte – für mich, unverständliches Zeug vor sich hin und setzte sich in seinen Sessel. Ein hoher Barhocker wurde vor seinen Tisch gestellt und ich wurde angewiesen, mich draufzusetzen. Zwei schwergewichtige Afro-Frauen kamen ins Zimmer und stellten einen Korb auf den Tisch, in dem ich Kämme, Perlen und andere Utensilien liegen sah. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Er hatte es also auf meine Haare abgesehen. Und ich hatte schon gedacht..

Meine Haare wurden kräftig gebürstet und die Frauen machten sich an die Arbeit. Ich spürte, dass es geflochten wurde.. in dutzende Zöpfe. Mittlerweile hasste ich Zöpfe aus tiefstem Herzen. Machte er nun einen blonden Afro aus mir? „Farbe in die Zöpfe, Boss?", fragte eine der Frauen und Thoran sagte knapp „Schwarz.. aber sichtbar und nicht zu dünn!" Es gab keinen Spiegel und ich sah nicht, was auf meinem Kopf vor sich ging. Die Flechterei nahm kein Ende und mittlerweile tat mir die Kopfhaut weh.

Ich fühlte, wie die Enden meiner Zöpfe zusammen genommen wurden und ein Gummi darum gewunden wurde. Die Frauen packten ihre Utensilien zusammen und verließen den Raum. Thoran betrachtete mich mit spöttischem Blick und sagte „So bist du ein echter Hingucker, Arschloch. Das hat was. Meine Kunden werden dich sofort erkennen und sich um dich reißen.. auf die eine oder andere Weise." Bei seinen letzten Worten hatte er gehässig gelacht. „Achte also auf deinen Kopf. Ich will dich ab jetzt jeden Abend so sehen!"

Mit diesen Worten war ich entlassen und wurde von Cedric in den Schlafsaal gebracht. Die anderen waren schon alle da und schauten mir erwartungsvoll entgegen. Ich wusste nicht, wie ich aussah – aber scheinbar war es wohl nicht das Schlechteste, wenn ich in die Gesichter der anderen blickte. Ein junger Afroami sprach mich an - Eric sagte mir später, dass er dreizehn Jahre alt sei und Samuel hieß. „Hey Kleiner. Cool siehst du aus. Wirklich wahr." Damit bot er mir High Five und ich klatschte ab. „Solche Zöpfe hatte ich auch mal", sagte er traurig und strich sich über seine rasierte Kopfhaut.

Ich fuhr mir mit der Hand über den Kopf und spürte, dass die Zöpfe fest am Kopf anlagen und nur das kurze Zopfende lose hing. Als ich mich zwischen den anderen umschaute, sah ich entweder kurz rasierte Köpfe oder ganz kurze Haare. Mein Instinkt hielt mich davon ab, nachzufragen..


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