Kapitel 47: Awake
Taehyung's POV:
Es waren schon drei Tage vergangen, seid Jungkook im Krankenhaus eingeliefert wurde. Seitdem war er noch nicht wieder aufgewacht. Ich hatte aber das Gefühl, dass er sich im Schlaf quält. Vielleicht sah es auch nur so aus, aber ich weiß, dass ich mich nicht getäuscht hatte.
Diese drei Tage waren nur quälend langsam voran gegangen und allmählich glaubten wir auch, dass Jin dies gar nicht zu interessieren schien. Er war selten da und wenn doch, dann bekam er eine Nachricht und musste weg. Mittlerweile wurde es in den drei Tagen zum Alltag und auch Namjoon kam mit der Situation eher weniger klar.
Heute war zwar wieder Montag, aber ich ging nicht zur Schule. Ich hab Jimin und Jin gesagt, dass sie mir alles nachträglich überreichen sollen. Ich wollte nur bei Jungkook bleiben. Ich wollte ihn nicht alleine lassen. Wer weiß, ob er immer noch so kaltherzig war. Selbst wenn, lasse ich ihn dieses Mal nicht mit meinen Gefühlen allein. Das könnte ich dann nicht mit meinen Gefühle vereinbaren.
Ich konnte in den letzten Nächten kaum schlafen. Ständig wurde ich von Alpträumen geplagt, wie Jungkook vor meinen Augen gestorben war. Ich konnte nichts dagegen tun, so auch diese Nacht. Diese Situation war alles andere als einfach für mich und obwohl die anderen immer an meiner Seite waren, brauchte ich in dem Moment nur Jungkook an meiner Seite. Er war für mich wie die Luft zum Atmen. War er glücklich, dann war ich es auch. War er traurig, war ich es ebenfalls. War er wütend, dann betraf es mich ebenfalls. Ich brauchte ihn einfach. Wir teilten soviel miteinander, dass ich es einfach nicht in Worte fassen konnte. Er war einfach meine zweite und bessere Hälfte. Ohne ihn gab es mich auch nicht mehr.
Ich konnte den Arzt erfolgreich überreden bei Jungkook zu übernachten. Sollte er wirklich mal aufwachen und niemand war da, dann würde er in Panik geraten, weil er sich so alleine fühlte. Das würde die ganze Situation nur noch weiter verschlechtern. Ich wollte das vermeiden. Ich wollte alles schlechte vermeiden, was mit ihn passieren könnte.
Heute leuchtete der Mond besonders hell und erhellte sogar das Zimmer. Es war ein schöner Anblick, mit all den Sternen drumherum. Als mich mit einem Mal jemand an meiner Hand berührte sah ich zurück zu Jungkook und stellte fest, dass er wach war. Dennoch musste ich ruhig bleiben. Ich wollte ihn nicht überfallen. Der Arzt hatte uns nämlich etwas sehr unschönes mitteilen müssen. Die Bestätigung wollte ich allerdings nur von ihn haben.
Er richtete sich langsam auf und ich sah ihn sofort an, dass es ihn schwer fiel. Kein Wunder! Er musste schließlich noch Schmerzen haben. Sie vergingen nicht einfach so. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich aus Erfahrung sprach, denn sowas hatte ich noch nie erlebt und ich wollte es auch gar nicht. Das muss doch echt schlimm für Jungkook sein, da er ja noch so jung war.
"Jungkook..." fing ich langsam an, doch stoppte. Was sollte ich denn jetzt sagen? Alles würde ihn wahrscheinlich verschrecken und dann würde er wieder dicht machen. Ich würde dann nie an ihn rankommen.
Er sah mich die ganze Zeit fragend an, bis er dann leicht lächelte. Was ist denn jetzt los? Er wirkte wie ausgewechselt. "Es ist schon okay, Taehyung! Sag mir, was du sagen willst. Es war schließlich...nicht einfach für euch gewesen. Besonders nicht für Hobi und dich." Meine Augen weiteten sich überrascht. Hatten wir es geschafft? Haben wir den alten Jungkook wieder? Seine Stimme klang alles andere als kühl und distanziert. Seine Augen strahlten eine schöne Wärme aus und die Kühle war darauf verschwunden. Seine Augen hatten wieder neue Farbe bekommen. Sie strahlten regelrecht, wie man es von ihn kannte. Ich musste bei dem Anblick leicht lächeln. "Kookie, willkommen zurück!" Er sah auf und nickte leicht. "Ich hab euch vermisst!" Mittlerweile konnte ich meine Tränen einfach nicht mehr stoppen und war auch kurz danach Jungkook einfach in die Arme gefallen.
Ich hatte jetzt erwartet, dass er mich einfach von sich drücken würde, wie wir es in letzter Zeit nicht anders von ihn kannten, aber das war nicht so. Er drückte mich weiter an sich und hörte ihn dann leise schluchzen. "Ja, danke, Tae! Danke, dass ihr mich nicht aufgegeben habt!" Ein kleines Lächeln legte sich auf meinen Lippen und langsam entfernte ich mich ein Stückchen von ihn. "Jungkook, ich könnte dich niemals aufgeben. Dafür liebe ich dich einfach viel zu sehr." Schon überbrückte ich den letzten Abstand seiner Lippen und legte meine auf seine.
Im ersten Moment wirkte er geschockt, doch dann erwiderte er den scheuen Kuss. Seine Lippen waren ziemlich rau und eingerissen, aber das war in dem Moment auch egal. Ich will nur, dass er endlich spürte, wie sehr ich ihn doch liebte und das konnte ich schließlich nur so. Manchmal sagen Handlungen eben mehr als Worte, nicht?
Langsam lösten wir uns aus Luftmangel, aber wir entfernten uns auch nicht zu weit voneinander, nur so, dass ich meine Stirn gegen seine lehnen konnte. "Ich liebe dich auch, Tae! Und danke für alles!" Wieder einmal legte sich ein kleines glückliches Lächeln auf meinen Lippen. Dennoch rollten aus seinen Augen noch immer Tränen, die ich ihn dann sanft wegwischte. "Alles ist gut, Jungkook! Du musst mir nicht dein Geheimnis verraten. Es liegt an dir, ob du es nun willst, oder nicht!" Langsam nickte er und nahm wieder Abstand zwischen uns ein. "K-Kann ich es zuerst dir sagen, bevor wir die anderen dazu holen? V-Vielleicht brauch auch nur jemand...der mich auffängt, wenn..." "Red nicht weiter! Ich weiß was du sagen willst! Es ist dir überlassen. Ich will dich zu nichts zwingen, verstehst du?" Er nickte langsam und ich sah, wie nervös er wurde. "Kookie, du...glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst hab." "Danke, Tae! Danke, dass ich euch so wichtig bin." Wir überbrückten die letzten Meter die uns trennten und wieder küssten wir uns. Dieses Mal war der Kuss alles andere als scheu. Er war inniger und letzendlich auch stürmischer.
Vielleicht konnte ich ihn ja irgendwie heilen. Sollte ich seine letzte Rettung sein, dann will ich diese gerne sein. Ich will sein Rettungsanker sein, an dem er sich immer festhalten kann, wenn er den Halt verlor. Ich liebte ihn einfach zu sehr. Da konnte ich ihn doch nicht einfach loslassen.
To Be Continued...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro