Kapitel 39: Deep Despair
Seokjin's POV:
Es war schon wieder eine Nacht vergangen, in der ich einfach nicht schlafen konnte und auch keine Ruhe gefunden hatte. Ich konnte nur Namjoon beobachten, wie dieser friedlich vor sich hin schlief. Er war echt unglaublich süß. Ich muss auf ihn aufpassen. Ihn darf einfach nichts geschehen. Das muss ich verhindern.
Was mein Vater betraf hatte ich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ich fühlte mich etwas in die Enge getrieben und weiß nicht, was ich machen soll. Es war einfach nur ein endloser Zwiespalt. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden. Will ich zurück oder doch nicht. Spätestens heute Abend wird es sich entscheiden und bis dahin waren es jetzt auch nur noch sechs Stunden.
Ich hab echt Angst, dass mich seine Eltern nicht mögen und mich dann rausschmeißen würden. Ich wüsste echt nicht wohin und nächste Woche hatte ich ja Geburtstag. Ich hasste ihn und feierte ihn ungern. Er erinnerte mich einfach nur an schlechte Zeiten. Namjoon wollte ihn unbedingt feiern und von dieser Entscheidung war er auch wirklich nicht abzubringen.
"Hey, Jin?" Ich drehte meinen Kopf rüber zu Namjoon. Er sah mich besorgt an und hatte mich halb umarmt, in dem er mit seinem halben Körper auf mir lag.
Wir saßen nämlich beide auf der Couch, woraufhin Namjoon sich an mich angelehnt hatte. Ich konnte seine Sorge verstehen, aber er konnte mich nicht verstehen. Naja, er konnte es schlecht, wenn ich meine Sorge nicht mit ihn teilte.
"Worüber denkst du eigentlich nach?" fragte er mich und riss mich erneut aus meinen verzweifelten Gedanken. Ich wollte ihn nie von meinen Ängsten oder Vergangenheit berichten, aber ich glaube, dass es so langsam Zeit wurde.
Er bemühte sich mich besser kennenzulernen und ich verschloss mich ihn total. Wahrscheinlich machte ich mir einfach nur zuviele Gedanken, aber ich kann ja nichts dafür. Ich konnte sie ja nicht einmal mehr abschütteln. Sie kamen und gingen, wie es ihnen passte.
"Jinnie, was ist los?" Langsam hatte ich das Gefühl Namjoon wütend zumachen, aber ich kann ihn doch davon nichts sagen, oder? "Joon, glaubst du...deine Eltern würden uns akzeptieren?" Ich spürte neue Tränen, die ich aber einfach sofort wegblinzelte.
Nachdenklich hatte mir Namjoon nur seine Hand an meine Wange gelegt und streichelte diese. "Mach dir keine Sorgen! Sie haben keine Wahl als uns zu akzeptieren!" Wie meint er das denn jetzt?
Die Haustürklingel riss mich aber mit einem Mal aus meinen Gedanken. Namjoon sah sofort aus dem Fenster und sein Gesichtsausdruck bedeutete nichts gutes. "Ich glaube...dein Vater steht wieder vor der Tür." Schockiert sah ich Namjoon an und war sofort aufgesprungen. Ich hätte es wissen müssen. Er würde wiederkommen und Jungkook's List würde eh nicht ewig halten. Irgendwann mussten wir ja von unserem 'Spaziergang' wieder da sein.
"Jin, jetzt beruhige dich, okay?" Namjoon stand vor mir und hatte meine Hände, die zitterten, in seine genommen. Er streichelte sie und sah mich liebevoll an. Zusätzlich beugte er sich zu mir nach vorne und küsste mich kurz und innig. "Komm! Es passiert dir nichts. Ich bin bei dir, okay? Ich werde dich beschützen." Unsicher und zögerlich nickte ich dennoch.
Namjoon war ein echt guter Freund. Er war liebevoll, fürsorglich und kümmerte sich immer um mich. Es war unbeschreiblich, denn er gab mir ein Gefühl von Geborgenheit. Zum ersten Mal fühlte ich mich bei jemandem zu Hause und es ist nicht meine Familie oder mein Haus, sondern Namjoon selbst. Es hatte noch niemand geschafft mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich sollte ihn dafür echt danken. Obwohl er mich beschützen wollte, konnte ich dies unmöglich zulassen. Ich will nicht sehen, wie er verwundet wird. Ich werde immer sein Beschützer in tiefster Not sein und nicht er für mich. Das lasse ich um keinen Preis der Welt zu.
Er zog mich letzendlich zur Haustür und er klingelte nochmal. "Bereit?" fragte Namjoon woraufhin ich nur kurz und zögerlich nicken konnte. Langsam öffnete er die Tür und davor stand er. Allerdings war sein Blick nicht kalt, hasserfüllt oder verachtend, sondern liebevoll und warm.
"Hallo, Jin! Ich wollte nachfragen, ob du dich bereits entschieden hast?" Ich konnte nicht antworten. Meine Kehle war wie zu geschnürt. Er sah zwar freundlich aus, aber ich konnte die Angst nicht unterdrücken oder vergessen. Er lächelte mich sogar warm an, was ich von ihn überhaupt nicht kannte. "Ich...brauch noch Zeit!" brachte ich dann doch irgendwie und unbeholfen hervor. "Ich weiß, Jin...das es Zeit braucht, bis du mir wieder vertrauen kannst, aber ich verspreche dir, dass wir bald alle wieder eine fröhliche Familie sein können." Man kann viel Versprechen, aber ich glaubte ihn nicht. "Was soll das überhaupt?" fragte ich und zum ersten Mal seid Jahren brach meine Stimme und ich hatte plötzlich das Gefühl den Halt zu verlieren und in ein bodenloses Loch zu fallen.
"Wovon sprichst du?" Jetzt tat er auch noch auf unschuldig? "Tu nicht so...als wüsstest du nicht wovon ich sprach? Ich werde dir niemals verzeihen. So leicht vergisst man die Vergangenheit nicht und ich werde mich immer daran erinnern. Ich will dich nie wiedersehen. Ich weiß doch selbst...DAS ICH EINE VERDAMMTE FEHLGEBURT BIN!!!" Danach schlug ich ihn einfach die Tür vor die Nase zu und verschwand kurzerhand in die Küche.
Namjoon war mir mit schnellen Schritten gefolgt. Im nächsten Moment wusste ich nicht mehr, was ich tat. Ich nahm mir ein Messer und setzte es langsam an meinen Arm an. Ich war so verzweifelt, dass ich sogar alles im mich herum vergaß, auch Namjoon.
Ich drückte das Messer wütend und mit aller Kraft in meine Haut und zog einen kräftigen und tiefen Schnitt durch. Blut quoll aus dem tiefen und langen Schnitt, was dann binnen Sekunden zu Boden tropfte. Ich fühlte keinen Schmerz. Ich spürte kaum noch etwas.
Ich wollte es auch an meinen anderen Arm machen und mir dort ebenfalls einen Schnitt verpassen, aber dann hörte ich nur einen Schrei und ich sah auf. Meine Gedanken klärten sich langsam wieder und ich sah zu Namjoon. Was wird das hier?
Er hat seinen Arm dazwischen gehalten und stattdessen hab ich ihn erwischt. Voller Schock ließ ich das Messer fallen und sackte verzweifelt auf die Knie. So verzweifelt wie jetzt, war ich in den letzten neun Jahren noch nie gewesen. Namjoon legte nur seine Arme um mich und hielt mich einfach nur fest. Was hab ich getan? Ich hab Namjoon verletzt. Das werde ich mir nie verzeihen. Irgendwann war mein Leben sowieso vorbei und niemand musste mehr wegen mir leiden.
To Be Continued...
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