03.02.13
Sonntag, der 03.02.13
Alles Gute nachträglich, Harry.
Ich lebe wieder.
Immer, wenn ich mich im letzten Jahr an meinen Schreibtisch gesetzt habe, um dir zu schreiben, hat es nicht funktioniert.
Nach drei Monaten habe ich es akzeptiert.
Und jetzt ging es wieder.
Ich bin auf der Suche nach einer Wohnung in Holmes vorbeigekommen, und habe das Ehepaar besucht, welches jetzt in eurem Haus wohnt.
Was soll ich sagen?
Die Beiden sind Gold wert.
Ich hatte ihre Adresse noch und habe ihnen einen Brief geschickt, bevor ich gekommen bin, und schon die Antwort war unglaublich süß.
Sie sind in Rente und haben sich total über meinen Besuch gefreut.
Bei ihnen ist nicht mehr viel los, Kinder haben sie nämlich keine.
Wir waren zusammen in der Bäckerei und haben dort gegessen, über die Zukunft und die Vergangenheit und über Freunde geredet.
Und über dich.
Ich konnte über dich sprechen, ohne eine einzige Träne zu vergießen.
Mrs Wite meinte, dass das mit der Zeit kommt.
Wir haben uns über meine Briefe unterhalten, und als ich ihnen erzählt habe, dass ich aufgehört habe, dir zu schreiben – oder wenigstens eine Pause eingelegt habe – meinten sie, dass ich sie absenden sollte.
An sie schicken.
Die Beiden werden sie für dich aufheben, wenn du denn jemals zurück kommst.
Sie meinten auch, dass ich öfters bei ihnen willkommen bin, aber die Fahrzeit wird mich wohl daran hindern.
Kurz bevor ich gegangen bin, ist Mrs Wite etwas eingefallen.
Ich habe gewartet, etwas ungeduldig, weil ich mit dem Zug zurück musste, und nichts verpassen wollte.
Aber das, was sie mir dann in die Hand gedrückt hat, hat mich alles vergessen lassen.
Es war der Zettel mit meiner neuen Adresse.
Die Schuld trifft dann wohl keinen von uns.
Ich habe ihn mitgenommen, um wenigstens etwas zu haben, womit ich mich an dich erinnern kann.
Denn ich habe immer noch nicht vor, dich zu vergessen.
Später werde ich wahrscheinlich meinen Kindern davon erzählen, wie wir beide umgezogen sind und uns aus den Augen verloren haben.
Und dann meinen Enkeln, dass ich gekidnappt wurde und die Entführer dich bedroht haben, dass du nie wieder mit mir in den Kontakt treten darfst, weil sie unseren Familien sonst Böses antun.
Ich hoffe, dir geht es gut, wo auch immer du gerade bist.
Momentan habe ich kein Handy mehr.
Du hast mich dazu inspiriert, wenn auch wahrscheinlich nicht freiwillig.
Dakota
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