Kapitel 9: Eric
Ric's Augen waren gerötet und sein Gesicht glühte.
Er war sichtlich betrunken. Doch ich wusste nicht, ob sein Gesicht so rot war durch den Alkohol oder ob er wütend war. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine blauen Augen waren bedrohlich dunkel.
„Wir müssen reden!" lallte er wiederholend.
Hatte er gerade eben auch schon gelallt? Während ich mir darüber Gedanken machte, kam er mit schnellen Schritten auf mich zu. Ich rüttelte mich zu spät wach. Erschrocken über sein Handeln, lief ich rückwärts, bis ich mit meinem Rücken gegen die Wand stieß.
Ric blieb nicht stehen sondern stellte sich direkt vor mich, die Fäuste weiter geballt. Er stützte sie rechts und links neben meinen Kopf ab, um mich zu fixieren. Ich war wie erstarrt und das sah mir gar nicht ähnlich. Mein Herz klopfte mir vor Aufregung bis zum Hals. Er lehnte sich weiter vor bis sich fast unsere Nasenspitzen berührten.
Er sah mir direkt in die Augen, und das schon die ganze Zeit. Dann senkte er seinen Kopf noch ein Stück weiter an mein Ohr und flüsterte:
„Es war wirklich niiischt, seeehhr nett, was du zu mir gesaaaagt hast."
Sein heißer Atem der nach Alkohol triefend stank, kitzelte meinOhr und ich bekam eine Gänsehaut.
Ich wusste , dass er betrunken war, aber ich musste mich trotzdem für mein Fehlverhalten ihm gegenüber entschuldigen.
„Es tut mir leid was ich zu dir gesagt habe, das war nicht richtig."
Ich wendete den Blick ab, ich konnte ihm dabei nicht in die Augen schauen, weil ich mich schämte.
Ich spürte aber dass er mich weiter ansah. Er ob seine rechte Hand und öffnete seine Faust. Er strich ein Strähne, die mir ins Gesicht gefallen war, hinter mein Ohr. Ich merkte es, sah ihn aber nicht an. Was wollte er denn noch? Ich hatte mich doch entschuldigt, ich dachte er würde mich dann gehen lassen.
Es überraschte mich mehr als es sollte, das er seine Lippen plötzlich auf meine presste.
Er griff mit seinen großen Händen meine und schob sie über meinen Kopf und fixierte sie über meinem Haaren mit einer Hand. Er stemmt seinen ganzen Körper gegen meinen, sodass ich keine Chance hatte zu entkommen.
Er küsste mich mit Wut und Verlangen.
Langsam nahm er seine andere Hand hoch und griff hinter meinen Nacken. Mit Druck zog er mich noch näher an sich, bis absolut kein Platz mehr war. Zuerst sträubte ich mich gegen den Kuss, aber mein ganzer Körper begann zu kribbeln und ich gab nach.
Ich wusste nicht warum, mein Kopf setzte aus!
Er war mein bester Freund und dazu hatte er noch eine feste Freundin. Als ich merkte was wir da gerade taten, zog ich meinen Kopf zur Seite und er küsste meine Wange. Er sah mich erstaunt an, ließ mich aber nicht los.
Egal wie sehr ich Amber hasste. Ich konnte nicht zulassen, dass er sie mit mir betrog.
Dazu kam noch das er völlig betrunken war und wahrscheinlich gar nicht wusste was er da machte. Als ich weiter von ihm weg sah, ließ er mich endlich los und entfernte sich einen Schritt von mir.
„Hat es dir nicht gefallen?" sagte er mit einem schiefen Grinsen.
Ich sah ihm direkt in die Augen als ich sagte. „Du bist mit Amber zusammen. Schon vergessen?"
Ich war irgendwie wütend aber auch enttäuscht von mir selber, dass ich es so weit hab kommen lassen.
Er wiederholte sich aber sein Grinsen war verschwunden. „Hat es dir gefallen?"
„Darum geht es nicht Ric. Du hast eine Freundin!"
„ICH WILL ABER WISSEN OB ES DIR GEFALLEN HAT!" sagt er laut und wütend. Ich wusste, dass ich ihn und mich jetzt schützen musste.
Deswegen antwortete ich: „NEIN!" Ganz die Unwahrheit war das nicht, denn ich wusste nicht was ich empfinden sollte. Und gefallen konnte es mir unter diesen Umständen ja auch nicht, weil er total betrunken war.
Ric senkte den Kopf. Starrte auf seine Füße. Für einen Moment lang wusste ich jetzt nicht, ob ich gehen sollte oder etwas sagen musste. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaute er mich an. Seine Augen waren wieder so bedrohlich dunkel. Dieser Eric machte mir Angst!
Er kam wieder auf mich zu. Ich wollte weglaufen, doch er packte mich wieder am Handgelenk, viel zu fest.
Ich schrie ihn an:"Ric lass mich los. Du tust mir weh!"
Aber er griff nun auch mein zweites Handgelenk und zwang mich ihn direkt anzusehen. Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Lippen.
„Ich will gar nichts von dir. Ich dachte einfach du wärst "Einfach zu haben" und ich wollte halt meinen Spaß mit dir. Du bist nichts weiter als eine kleine, verwöhnte und billige Schlampe. Sie dich doch nur an!"
Er senkte seinen Blick angewidert und scannten meinen Körper.
Seine Augen zeigten nur noch Verachtung mir gegenüber. Mir stiegen Tränen in die Augen.
Ich kannte diesen Menschen nicht mehr der vor mir stand!
Doch ich wollte und da war ich mir ganz sicher nicht vor ihm weinen. Stattdessen schürte ich meine Wut. Ehe er reagieren könnte, hatte ich mich mit einer Hand aus seinem Griff befreit. Ich verpasste ihm eine starke Ohrfeige. Sein Gesicht verzog sich schmerzverzerrt und er ließ mich komplett los. Ich nutzte die Gelegenheit und rannte aus dem Zimmer und drängte mich zwischen den vielen Menschen hindurch.
Für den Moment unterdrückte ich meine Tränen, um eine klare Sicht zu haben. Niemals hätte ich auf diese Party gehen sollen. Das war so eine blöde Idee gewesen.
Ich schnappte nach Luft, denn ich musste ganz dringend aus diesem Irrenhaus raus.
Als ich die Eingangstür erreichte, stand sie offen. Ich lief in die kühle Nachtluft und bekam sofort eine Gänsehaut.
Jetzt liefen die Tränen. -Eine, zwei, drei.
Durch die Tränen war meine Sicht verschwommen. Ich merkte viel zu spät, dass eine Person vor mir stand.
Wir kollidierten und ich riss sie mit zu Boden. Mein Sturz wurde etwas angefangen, weil ich mit voller Wucht auf dem Fremden landete.
Unter mir hörte ich nur ein Stöhnen. Ich versuchte mir vorsichtig die Tränen aus meinem Gesicht zu wischen.
Erst jetzt konnte ich klar sehen, mit wem ich zusammen gestoßen war und wer meinen Sturz abgefallen hatte...
Hi,
Nach dem ganzen langen Kapitel kommt jetzt ein sehr kurzes.
Wer hasst Eric jetzt noch mehr? Hände hoch!
Jap, da hat wohl jemand eine ganz falsche Richtung eingeschlagen und da dachte Tilda sie kennt ihren besten Freund?!
Wer ist die Person mit der Tilda zusammen gestoßen ist?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro