Kapitel 20: Wette und Boyfriend
Völlig außer Atem kam ich wieder im Ankleideschrank an. Ich suchte mir schnell paar Leggings und ein langes graues Shirt. Meine Haare band ich zu einem unordentlichen Duett.
Als ich wieder an Blake's Tür klopfte, hämmerte meine Herz wie bekloppt. Die letzten Minuten gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Blake öffnete die Türe mit einem breiten Grinsen.
Er zog mich langsam zu sich herein, bevor er die Türe schloss. Der drückte mir wieder einen sanften Kuss auf die Lippen, und es kribbelte bis in meine Zehenspitzen.
Er entfernte sich von mir.
"Hast du Lust einen Film zu schauen?"
Ich nickte. Das wäre eine wirklich gute Ablenkung. Doch bevor wir es uns bequem machen konnten, klingelte es wieder an an der Haustür.
Genervt stöhnte Blake.
"Lauf nicht weg! Ich komme gleich wieder."
Er verließ das Zimmer und ich setzte mich auf sein Bett.
Es verging eine ganze Zeit und ich fragte mich was so lange dauerte.
Ich trat aus dem Zimmer in den Flur und ging Richtung Treppe. Als ich zwei Personen diskutieren hörte. Die eine Person war Blake aber die andere konnte ich nicht bestimmen.
Ich lief bis zur Mitte der Treppe und blieb dann abrupt stehen. Es war Ashley. Eine von Ambers Freundin, die schmiss sich gerade Blake in die Arme.
"Blake, wir hatten doch so viel Spaß. Warum wiederholen wir das nicht einfach?"
Doch Blake schob sie von sich weg und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
"Ich will nicht mehr Ashley. Bitte versteh das und lass mich in Ruhe!" Sagte er ernst.
Ashley's Mine veränderte sich schlagartig und sie kreischte: "Es ist wegen Tilda oder? Allen Jungs verdreht sie den Kopf!"
Blake rollte nur die Augen und sagte nichts.
"Denk nicht das ich nichts von deiner Wette mit meinem Bruder weiß!"
Sagte sie mit bösem Unterton.
Blake spannte sich an.
Mein Lächeln erstarb. Was für eine Wette?
Doch das beantwortete Ashley mir schneller als ich dachte.
"Ich weiß das es nur darum geht sie ins Bett zu bekommen und wenn du das schaffst den Vintage Porsche von meinem Bruder gewinnst."
Mein Herz zerschmetterte innerhalb von Sekunden. All das was wir die letzten Wochen erlebt hatten, alles was er mir gesagt hatte diente nur einem Zweck. Ein dicker Knoten bildete sich in meinem Hals und die Tränen schossen in meine Augen.
Und das er nicht sofort verneinte oder irgendwas in der Art sagte zeigte mir das es wahr war.
Er schmiss Ashley raus, die ihm aber zuvor nicht ein sehr offensichtliches Angebot zukommen ließ.
Als er sich umdrehte sah er mich auf der Treppe stehen. Er wusste sofort Bescheid. Mein Gesichtsausdruck und meine Körpersprache zeigte es ihm deutlich.
"Tilda bitte lass es mich erklären!"
Er kam auf mich zu und wollte meine Hand greifen, doch ich schlug ihm seine weg.
In dem Moment zerbrach etwas in mir.
All das Warme, liebevolle, hilfsbereite und gutmütige starb ab. Ich ging an ihm vorbei ohne ein Wort zu sagen.
Das was jetzt zählte, war meine Eltern zu beschützen auch wenn sie mich angelogen hatten. Es war egal was mit mir passierte. Ich lief zur Türe und machte sie auf. Es regnete in Strömen, doch es war mir egal. Alles war egal.
Blake wollte mich aufhalten, doch ich schüttelte ihn immer wieder ab. Er folgte mit sogar in den Regen und schrie mir hinter her.
Doch ich reagiert nicht mehr mein Körper war tot und mein Inneres gleich mit!
**
Ich kam früh zur Schule, weil ich Fußballtraining hatte. Das erste Mal musste ich auf meiner neuen Position spielen. Der Trainer ließ sich vor Wochen nicht umstimmen, also warum sollte ich es wieder probieren.
Es lief ganz gut, aber ich wusste das ich normalerweise besser spielte.
Nach dem Training nahm ich eine heiße Dusche und zog mit meine schwarze Jeans, eine graues Cropptop an und meine Sneaker. Meine Lederjacke zog ich über das ganze Outfit drüber.
Ich schminkte mich wie immer sehr dunkel um die Augen.
Als ich meine Haare gebürstet und geföhnt hatte, sah ich in dem Spiegel. Ja das was ich sah, spiegelte wirklich das wieder was ich fühlte.
Ich verließ die Umkleide und steuerte auf mein Auto zu. Ich verstaute meine verschwitzten Sportsachen und blickte mich um.
Es waren schon eine menge Schüler anwesend.
Ich schaute auf die Uhr. Natürlich, der Unterricht würde ja auch gleich beginnen.
Ich bemerkte einen Intensiven Blick auf mir. Als ich mich umsah, sah ich Everil in seiner bekannten Ecke stehen, er stand an seinem Motorrad und ein Kumpel von ihm redete mit ihm.
Doch er sah mich an und schien ihm gar nicht zu zuhören. Als ich weiter umherblickte, sah ich Eric auf einer Mauer sitzen. Auch er beobachte mich genau. Seine Wunden waren gut verheilt und man sah nicht mehr viel. Etwas weiter weg schlenderte Blake über den Rasen.
Auch er sah mich an, als ich seinen Blick erwiderte, machte er anstalten auf mich zuzukommen.
Doch eine tiefe Stimme an meinem Ohr ließ mich zusammenfahren.
"Hey Babe, bereit für unseren großen Auftritt."
Ich drehte mich zu Damian um, der ein fieses Grinsen auf den Lippen trug.
Ich nickte nur müde und schloss den Kofferraum. Damian griff direkt um meine Hüfte und zog mich näher zu sich.
Wir gingen dicht neben einander zum Schuleingang und ich sah im Augenwinkel wie Blake in eine Art Schockstarre fiel und Eric sich verschluckte und hustete. Von Everil bekam ich nichts mit, aber ihm war ich ja auch egal.
Als wir am Eingang angekommen waren fragte Damian extra laut: " Was hast du jetzt?"
Ich antwortet nur kurz.
"Englisch!"
"Oh dann müssen wir uns jetzt wohl trennen, ich habe Bio!"
Ohne auf mich zu warten, zog er mich an sich und drückte seine Lippen auf meine.
Beim dem Kuss musste ich fast brechen, doch ich hielt einfach aus, bis er fertig war.
Danach zwang ich mir ein kleines Lächeln auf und wir trennten uns.
"Bis später Babe!"
Ich wusste das das alle mitbekommen hatten, sie tuschelten, doch das war mir so ziemlich egal!
Ich lief zu meinem Spinnt und holte die passenden Bücher heraus. Ich fühlte mich so taub. Nichts in mir versprühte noch Freude und Glück.
Der Vormittag verlief schnell und ohne weiter unangenehme Vorkommnisse. Doch dann war es Zeit für die Mittagspause. Anstatt mir etwas aus der Cafeteria zu holen, ging ich nach draußen ins Freie.
Ich setzte mich auf eine Bank und ließ die Sonnenstrahlen auf meinen Kopf fallen.
Ich saß nicht lange auf der Bank als sich Megan und Lenny von hinten näherten.
"Hey TJ alles klar?"
Trällerte Meg. Meg und Lenny liefen Hand in Hand und stellten sich mir gegenüber.
Ich nickte lächelnd und die beiden begannen mich über die neusten Gerüchte unserer Schule in Kenntnis zu setzten. Ich hörte nur mit halben Ohr zu. Ich war viel zu sehr mit den Gedanken bei meinem kriminellen Vater und wie ich ihn wohl los werden konnte.
Gerade las Meg zu dem neuen Gerücht um mich kam hörte ich gar nicht mehr zu. Sie musste mehr Mals mit den Händen vor meinem Gesicht herumfuchteln bevor ich reagierte. Gerade las ich was dazu sagen konnte erschien er schon vor uns, Damian.
"Babe, ich habe dich schon überall gesucht!"
Sagte er vorwurfsvoll und mit einem leicht aggressiven Unterton. Meine Nackenhaare stellten sich auf.
"B-A-B-Y....?"
Wiederholte Megan langsam. Lenny sah sehr skeptisch aus und legte den Arm um Megans Schulter. Und wer konnte es ihm verübeln. Damian sah gerade wirklich nicht freundlich aus.
"Also stimmt es, du bist Tilda's Freund?"
Meine Freundin zog bei der Frage die Augenbrauen kraus und schaute mich enttäuscht und wütend an. Ich hatte ihr ja nichts gesagt. Ich nickte langsam und versuchte alles glaubwürdiger dastehen zu lassen indem ich ein Lächeln aufsetzte. Es war aber alles nur Fassade.
Ich herhob mich von der Bank und Damian zog mich in eine Umarmung von hinten und bettete sein Kinn auf meine Schulter.
"Ja, wird sind zusammen!"
Bestätigte Damian kühl Megan's Vermutung.
Ich sah die beiden einfach nur entschuldigend an.
"Ich würde Tilda gerne entführen und meinen Freunden vorstellen. War nett euch kennen gelernt zu haben!"
Sagte er tonlos und dreht sich mit mir um. Ich warf ein Blick über seine Schulter, doch das hätte ich mir besser gespart. Denn die enttäuschten Blicke meiner Freunde hätte ich besser nicht sehen sollen.
**
Zwei Wochen später hatte sich meine Lage nicht wirklich gebessert. Ich verstand mich zwar wieder gut mit meinen Eltern, unser Verhältnis war deutlich besser geworden, zwar nicht wie vorher aber besser.
Mein krimineller Vater wollte mich mindestens zwei Mal die Woche sehen um sich von meinen Fähigkeiten zu überzeugen. Er wollte sehen wie ich kämpfte und wie ich mit Waffen umgehen konnte. Danach weihte er mich immer mehr in seine kriminellen Machenschaften ein. Sie reichten von Waffenhandel, über Drogen bis zu Geldwäsche.
Jedes Mal wurde mir Übel und ich merkte immer mehr in was für einer scheiß Situation ich mich befand. Ich versuchte es auch zu meine Gunsten Auszunutzen und fragte ihn öfter nach meiner Mutter, aber eine richtige Antwort bekam ich nie.
Zu allem Übel musste ich weiter so tun als wäre Damian mein Freund. Er makierte jedes Mal sein Revier sobald er einen von den Jungs sah. Er umarmte mich, küsste mich oder griff mir einfach mal a den Hintern. Ich hasste ihn!
Keiner meiner Freunde hat auch nur Anstalten gemacht uns näher zu kommen. Meg und Lenny hatte er immer mehr mit gemeinen und verletzenden Kommentaren von mir gestoßen.
Als wäre das nicht genug hatte er sich hier mit Taylor und seinen Freunden angefreundet. Aber was sollte ich da sagen. Gesindel gesellte sich halt gerne zu Gesindel. Deswegen saß und aß ich in dem Pausen meistens mit ihnen. Dabei musste ich mit den dreckigen Blicken von Taylor zurechtkommen.
Entweder fiel es Damian nicht auf oder ihm war es einfach egal.
Ich versuchte mir einen Plan zu überlegen, aber bei allem brachte ich meine Familie in Schwierigkeiten. Ich stocherte in meinem Essen herum. Eine undefinierbare Mischung aus Kartoffeln und Käse, mehr konnte ich nicht erkennen.
Während ich so in Gedanken schwebte riss mich Damian heraus.
"Baby, hast du gehört! Taylor gibt am Samstag wieder ein Party. Da werden wir auf jedenfall hingehen!"
Ich nickte stumm. Was konnte ich da schon entgegensetzten. Mein altes Ich hätte ihm direkt ein paar gesalzene Worte an den Kopf gepfeffert.
Doch leider konnte ich nichts machen, denn alles was ich gegen ihn unternehmen würde, könnte meiner Familie oder meinen Freunden schaden.
Ich fühlte mich fast als hätte mein Vater meinen Willen gebrochen.
Damian fuhr mit dem Daumen über mein Kinn und zog mein Gesicht zu sich hoch. Der Druck war bestimmend und unangenehm. Ich sah ihm emotionslos in dir Augen.
Er presste direkt wieder seine Lippen auf meine. Er versuchte mehr, doch ich hielt die Lippen zusammen. Er wollte mich zwingen, doch bevor mehr mehr tun konnte, kam mein Trotz zum Vorschein. Ich biss ihm kräftig auf die Unterlippe!
Ruckartig entfernte er sich von mir und sah mich entgeistert an.
"Spinnst du, das tat verdammt nochmal weh!"
Ich musste ein Lächeln unterdrücken als ich das Blut an seiner Lippe sah. Gespielt setzte ich mein Schmollgesicht auf.
"Oh, das tut mir leid! Warte ich helfe dir!"
Ich sprang auf und holte schnell ein Stapel Servietten und tupfte anschließend das Blut weg. Aber überhaupt nicht vorsichtig. Ich tupfte feste auf die besagte Stelle, bis er mir wütend die Serviette aus der Hand nahm und es selber machte.
Ich drehte mich weg, weil ich nicht länger ein Lächeln unterdrücken konnte.
Als mich eiskalte Augen trafen.
Ich sah direkt in Everils kalte graue Augen und schauderte bei dem Blick der sich auf mich geheftet hatte.
Mein Lächeln verschwand und ich fragte mich direkt, ob er alles gesehen hatte.
Doch bei seinem Blick, war mir die Antwort schon klar.
Ich musste hier weg. Ich konnte meinen kleinen Sieg über Damian unter dem Blick von Everil gar nicht genießen.
Ich verabschiedete mich von Damian und den andern und verließ eilend die Cafeteria. Dabei spürte ich die ganze Zeit den Blick von Everil auf mir.
Warum sah er mich so an? Ich war ihm doch egal!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro