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Kapitel 13: Montage

Am Montag morgen wachte ich mit einem Lächeln im Gesicht auf und streckte mich. Der Tag mit Blake war wirklich schön.

Vielleicht hatte ich Ihn wirklich all die Jahre nur falsch eingeschätzt. Mein Bauch kribbelte ein wenig wenn ich an ihn dachte. Ich freute mich sogar seit langem wieder auf die Schule.

Ich sprang aus dem Bett, ohne die Schlummertaste nochmal zu drücken. Nachdem ich mich geduscht und geschminkt hatte zog ich mir eine einfache high waste Jeans und ein weißes Top an.

Natürlich dürften meine Sneaker und meine Lederjacke nicht fehlen. Als ich unsere Esszimmer kam stand mein Vater mit einem breiten Grinsen im Türrahmen und hielt einen Schlüssel in der Hand.

Mein Herz machte einen Satz!

„Ja es ist fertig! Während du dich am Wochenende vergnügt hast, habe ich dein Motorrad fertig gemacht."

Ich quiekte vor Freude und versuchte ihm den Schlüssel aus der Hand zu reißen. Doch er zog ihn rechtzeitig weg und schüttelte lachend seinen Kopf. Er zeigte mit seinem Zeigefinger auf seine Wange. Ich griff nach seinem Kopf und zog ihn zu mir.

Anschließend küsste ich ihn zum Dank ein paar Mal, bevor er mir endlich den Schlüssel gab. Ich schoss aus der Tür heraus und da stand sie-eine alte Kawasaki Ninja.

Wie lange hatte ich auf den Moment gewartet. Ich zog meinen Helm an und setzte mich drauf und startete den Motor. Das Adrenalin ließ mein Herz flattern und ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen.

Mein Vater kam hinter mir her und freute sich für mich genauso wie ich mich freute. Er half mir meine Schulsachen zu verstauen und wünschte mir einen schönen Tag. Und dann fuhr ich los.

Das war es! Das absolute Gefühl von Freiheit.

Ich beschleunigte noch etwas und genoss, die schöne Landschaft. Ich brauchte auch keine Musik um mich gut zu fühlen, der Sound des Motors war genug.

Als ich so fuhr entdeckte ich auf einmal Ambers gelbes Auto vor mir. Ich fuhr noch etwas Näher auf und erkannte, das sie Eric abgeholt hatte und die beiden sich mal wieder stritten. Sie hatte das Verdeck ihres Cabrios geöffnet.

Dadurch konnte man es gut erkennen. Ich lachte innerlich über die beiden und fuhr noch näher auf. Ich hupte und das brachte sie aus dem Konzept, sie schimpfte über mich.

Eric hatte sich indes abgewendet von ihr und sah aus dem Fenster. Ich überholte sie links und fuhr gleich mit Ihr auf. Sie schaute immer wieder irritiert zu mir herüber.

„Was willst du, du Arschloch?" Schrie sie so laut, das ich es durch den Helm und die Motorgeräusche hören konnte.

Eric wurde auf mich aufmerksam. Aber auch er erkannte mich nicht. Er sah jetzt auch wütend aus.

Doch dann zeigte ich den beiden nur meinen Mittelfinger und gab Gas.

Ich überholte sie komplett und ließ sie hinter mir. Ich lachte, das hatten die beiden verdient und in dem Moment tat es einfach gut.

An der Schule angekommen parkte ich bewusst etwas weiter weg und beobachte Amber und Eric die etwas später als ich ankamen. Amber knallt ihrer Tür bewusst zu und stiefelte beleidigt ab.

Eric schien das nicht wirklich zu interessieren und folgte ihr in einigem Abstand. Ich grinste über die zwei traurigen Gestalten.

Als ich aufblickte sah ich Everil in einiger Entfernung an seinem Motorrad stehen. Er beobachtete mich intensiv.

Ich lächelte ihm zu. Doch er rührte sich nicht. Er rauchte seine Zigarette zu ende und trat sie am Boden aus. Danach ging er weg ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Das war ja komisch.

Ich lief ihm hinter her. Doch er war schneller als ich. Mit seinen langen Beinen konnte ich unmöglich Schritt halten.

„Everil...Erveril...."

Er blieb endlich stehen als ich ihn zum „X-Mal" gerufen hatte.

„Was ist los? Was willst du von mir?" Fragte er etwas schroff und vor allem genervt.

„Ist alles in Ordnung bei dir?" Erwiderte ich freundlich.

„Ja. JA. Alles in Ordnung. Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?"
Sein Ton hatte sich überhaupt nicht verändert.

„Hab ich irgendetwas falsch gemacht?"

Everil verdrehte die Augen. Doch anstatt mir eine Antwort auf meine Frage zu geben, ignorierte er sie und sagte:

„Pass mal auf Frosty. Das zwischen uns. Also diese Freundessache, das funktioniert nicht!" Mit dem Satz drehte er sich um und verschwand.

Er ließ mich einfach ohne eine weitere Erklärung stehen. Ich hatte das Gefühl innerlich zu verbrennen. Ein Schmerz zog durch meine Brust und ich wusste nicht warum er so stark war. Warum tat es so weh?

Ich kannte ihn doch kaum!

Wutentbrannt drehte ich mich um und trat gegen eine Mülltonne. Was stimmte mit all diesen Typen nicht. Jeder schien durchzudrehen. Während ich so verloren in meinen Gedanken war, kam mir Megan strahlend entgegen.

Ihr breites Grinsen lenkte mich von Everil ab. Wenn auch nur für einen Moment. Sie zog mich an meinem Ärmel ich die Abstellkammer, als wir drinnen standen, knipste sie das Licht an uns schloss den Raum ab. Was sollte das?

Verwirrt riss ich mich aus ihrem Griff, doch sie war überhaupt nicht verärgert darüber, sondern viel zu aufgekratzt. Jetzt machte es bei mir klick.

~L-E-N-N-Y~

Sie konnte die Worte nicht zurück halten. Vollkommen aufgekratzt erzählte sie mir von ihrem Abend und von ihrer Nacht mit Lenny. Ich versuchte so neutral wie möglich zu bleiben und meine Gesichtsmimik zu kontrollieren.

Aber wenn ich ehrlich war, wollte ich nicht so viel darüber wissen. Egal, wie sehr ich Meg mochte. Das war zu viel des Guten. Natürlich freute ich mich sehr für sie. Gerade als ich dachte ich müsste etwas sagen um mich zu retten, ertönte die Schulglocke.

Das nutzte ich als Gelegenheit um Megan zu unterbrechen. Ich schloss die Tür auf und zog sie aus der Abstellkammer. Wir verabschiedeten uns hastig und ich machte mich auf zu meiner nächsten Unterrichtstunde.

Es war Kunst.

Eigentlich mein Lieblingsfach, aber wenn ich daran dachte neben wem ich sitzen sollte, zog sich mein Magen zusammen.

Ich war eine der letzten, die in der Klasse ankam.

Ric saß in der vordersten Reihe. Neben ihm der letzte leere Platz, mein Platz. Es war der einzige Unterricht, den wir noch zusammen besuchten und indem wir neben einander saßen. Sein Blick war auf seinen Tisch gerichtet.

Er spielte mit einem Bleistift.

Das blaue Auge, das ihm ihm verpasst habe, konnte ich nun deutlich sehen, obwohl er den Kopf gesenkt hatte. Er schaute kurz hoch und unsere Blicke trafen sich kurz.

Seine Augen sahen müde aus und sie hatten ihren Glanz verloren. Sein Gesicht wirkte blass.

Ich schaute schnell weg, weil ich direkt Mitleid mit ihm bekam, wenn ich ihn so sah. Aber so war das wahrscheinlich, wenn man sich sein Leben lang kannte. Man kennt den anderen in- und auswendig.

Doch bevor mich das Gefühl komplett vereinnahmen konnte, erinnerte ich mich daran was für ein Mensch er wirklich war. Was er mir angetan hatte.

Tja, man kann den Menschen halt nur vor den Kopf schauen.

Ich versuchte all die verwirrenden Gefühle abzuschütteln. Meine Kunstlehrerin betrat den Raum, Miss Mabel. Ich mochte die gerne. Sie war eine verrückte junge Frau, die sehr ruhig war und immer knallbunte Kleidung drug. Ihre Haare waren zu einen lockeren Knoten gebunden, aus dem viele ihrer goldenen Strähnen heraus fielen.

Mit einem bunten Band war alles fixiert. Ihr blauen Augen strahlten mich freundlich an. „Tilda, was kann ich für dich tun?"

„Miss Mabel könnte ich dieses Jahr einen neuen Sitzplatz haben?"

Ich schaute sie schüchtern an. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und fand den letzten leeren Platz neben Eric.

„Es tut mir leid Tilda, es sieht so aus als wäre nur noch ein Platz frei. Aber wenn du jemanden findest der mit dir tauscht, kannst du dich gerne umsetzen. Aber mach das schnell, ich will gleich mit dem Unterricht anfangen."

Sie sagte es nicht gerade leise und die Aufmerksamkeit einiger Schüler hatte sich auf uns gerichtet. Ich lächelte ihr dankend zu, obwohl sie eigentlich nichts für mich gemacht hatte.

Langsam drehte ich mich um und suchte nach einer Person, die ich fragen konnte. Doch mit den meisten hatte ich nichts zu tun oder überlegte wie sie nochmal hießen.

Ich sah Lenny in der hinteren rechten Ecke sitzen. Doch neben ihm saß Taylor. Und neben dem wollte ich nun wirklich nicht sitzen.

Ich glaube, da war Eric das kleinere Übel. Also setzte ich mich neben Eric und ließ meine Tasche neben mir auf die Erde sinken. Ich seufzte leise und versuchte mich auf den Unterricht von Miss Mabel zu konzentrieren. Ich bemerkte oft den Blick von Eric auf mir ruhen, doch er ließ mich in Ruhe.

Als die Schulglocke leutete, war ich wohl noch nie so froh, das der Kunstunterricht beendet war.

Ich packte meine Sachen so schnell wie möglich zusammen. Etwas zu hecktisch. Ric beobachtete mich die ganze Zeit und es war so penetrant, dass ich ihn ansehen musste.

Er lächelte mich vorsichtig an. Doch ich war eiskalt und starrte nur zurück. Sein Lächeln verschwand sofort und stattdessen kam ein leises:

„Tilda, i..i...ich vermisse dich, äh ich meine uns! Unsere Freundschaft. Ich vermisse meine beste Freundin!!"

Ich antwortete nicht sondern war nur bemüht so schnell wie möglich wegzukommen, dabei vielen mir meine Stifte runter.

Eric wollte mir helfen sie aufzuheben und dabei berührten sich unsere Hände kurz.

Abrupt zig ich meine Hand weg, als hätte ich mich an unserer Berührung verbrannt.
Meine Hände fingen an zu zittern. Ich konnte nichts dagegen machen. Mittlerweile, war der Klassenraum fast leer.

Eric hörte sofort auf mir zu helfen. Noch schneller sammelte ich meine Stifte ein. Doch bevor ich gehen konnte griff er nach meiner Hand und hielt sie zwischen seinen Händen fest. Sanft, ganz anders als die letzten Male.

Nicht bestimmend oder fordernd, sondern ruhig. Ich hätte sie ihm jeder Zeit entreißen können. Doch stattdessen begann ich wieder zu zittern. Ich sah im in die Augen, die jetzt glasig schienen.
Mein Körper erstarrte an Ort und Stelle.

Wie in diesem blöden Zimmer, wo er mich betrunken geküsst hatte und beträgt hatte. All die gemeinen Worte kamen mir wieder in den Sinn und endlich wachte ich auf. Böse funkelte ich ihn an und entriss ihm meine Hand und wandte mich zum gehen.

„Wir werden nie wieder Freunde sein! Merk dir das!!"

Ich hörte ihn schwer schlucken, als ich mich umdrehte.

„Tilda bitte warte, wenn du nicht mehr mit mir befreundet seien willst, muss ich das akzeptieren, auch wenn ich es nicht verstehe. Aber bitte sag mir wer dir das an deinen Armen angetan hat?"

Bei seiner Frage schwang ein wenig Zorn mit in seiner Stimme. Ich blieb wie abrupt stehen.

Tausende Sachen schwebten in meinem Kopf und wäre ich wohl nicht so durcheinander sondern klar bei Verstand gewesen dann hätte ich die folgende Antwort wohl nicht gegeben.

"DU!"

„Wie, wie bitte?"
Stotterte Ric.

Ich drehte mich wieder zu ihm um. Er wirkte verwirrt, als hätte er nicht verstanden, was ich ihm gerade gesagt hatte. Deswegen wiederholte ich es ernärgischer und eindeutig zu laut.

„Das warst DU!"

Die letzte Farbe in seinem Gesicht verschwand.

Er konnte mich nicht ansehen. Schaute stattdessen hin und er und versuchte in dem Chaos seines Gehirnes, die Lösung zu finden.

Er sah wieder zu mir.

„Aber wie wann, habe ich, ich verstehe nicht..." Jetzt platze bei mir das letzte Fünkchen Selbstbeherrschung.

Ich lief auf ihn zu und schubste in weg von mir, schrie ihn an:
„Das warst du. Das warst du. Du hast mich verletzt verbal und körperlich. DU ganz allein du!"

Tränen der Wut liefen mir die Wange herunter.

Doch bevor ich wieder zu ihm gehen konnte, schubste mich jemand zu Seite und ich fiel unsanft gegen einen der Tische. Ich konnte mich noch so gerade abfangen, bis ich realisierte was passierte.

Everil hatte uns gehört und schoss an mir vorbei um sich auf Eric zu stürzen. Eric fiel um und Everil prügelte auf in ein.

Zwar schütze Ric sich ganz gut aber Everil landete einige Hiebe. Sofort sprang ich auf und versuchte die beiden zu trennen. Doch unter Erics Gestöhne und Everils Schreie hörten sie mich nicht.

Also ging ich dazwischen und Everil erwischte mich mit seinem Ellenbogen am Kinn. Mein Kopf schoss von der Wucht nach hinten und ich landete auf dem harten Boden.

Erst jetzt bemerkte Everil mich wirklich und ließ von Eric ab, der blutend am Boden lag. Aus seiner Nase schoss das Blut nur so und er hatte einige Schirfwunden im Gesicht. Aber auch Everil sah demoliert aus.

Sein Auge war Blutunterlaufen und sein Arm war aufgekratzt. Doch das schien ihm überhaupt nichts auszumachen.

Er half mir sofort hoch und nahm mein Gesicht sanft in die Hände. Er begutachtete den Schaden den er angerichtete hatte, und fuhr vorsichtig mit dem Daumen über mein Kinn.

„Geht es dir gut?"

Fragte er mich sanft und mit seiner rauen Stimme, bei der ich sofort wieder Gänsehaut bekam.

Doch ich schubste ihn stattdessen weg und schrie ihn an:
„Was stimmt nicht mit dir! Denkst du nicht, das ich meine Schlachten alleine führen kann..."

Ich legte eine Pause ein und starrte Ric ins Gesicht.

„UND DU?"
„Das ist meine letzte Warnung. Wenn du dich mir nur noch einmal nährst, bringe ich dich um."

Ich stand auf und fiel fast wieder hin, weil ich kaum noch Kraft hatte. Everil wollte mich abfangen, doch ich stieß ihn erneut weg.

Gerade als ich durch die Tür das Klassenzimmer verlassen wollte, kam eine Durchsage:

„Tilda-Jane Lee, Eric Miller und Everil West werden aufgefordert sich sofort beim Direktor zu melden."

Ich lief voraus, dicht gefolgt von Everil und dann Ric. Eric hielt sich die blutende Nase fest und Everil hinkte leicht. Eric musste ihn wohl doch stärker verletzt haben als ich annahm.

Im Büro des Direktors angekommen erwartete uns Mrs. Small und Mr. Smith unser Schuldirektor.

Mrs. Small sah besorgt aus und wollte sich direkt um uns kümmern, doch der Direktor hielt sie mit seinem Arm zurück. Er ging ein paar Schritte auf uns zu und sah jeden einzelnen von uns an.

Er holte tief Luft.

„Ich bin von ihnen allen schwer enttäuscht. Vor allem von ihnen Eric. Sie repräsentieren hier alle unsere Schule. So ein Verhalten dulde ich nicht."

Er machte eine Pause und Eric nutze diese um zu sprechen.
„Sir, das alles ist alleine meine Schuld. Ich hab..."

Er wurde von dem Direktor abgeschnitten. „Mich interessiert nicht wessen Schuld es ist, oder wer angefangen hat. Sie alle haben sich entgegen unserer Vorschriften verhalten und sind eine Schande für die ganze Schule. Sie sind Seniors, sie sollten ein Vorbild sein."

Er seufzte. Er sprach die ganze Zeit ruhig mit uns, und doch ernärgisch.

„Sie alle erhalten zwei Wochen Nachsitzen und müssen in der Zeit soziale Schulprojekte unterstützen. Und sollte so etwas nochmal auf den Schulgelände passieren werden sie für eine Woche suspendiert, haben sie mich verstanden?"
Hackte er nach und wir alle nickten.

„Gut dann dürfen sie gehen. Mrs. Small wird sie versorgen. „

Mrs. Small lief auf uns zu, doch Everil meldete sich noch mal zu Wort.

„Bei allem Respekt Sir. Tilda hatte nichts mit all dem zu tun, sie wollte uns trennen und wurde dabei getroffen. Sie war nicht an der Prügelei beteiligt."

Mr. Smith sah mich an und fragte: „Stimmt das?"

Ich sah auf meine Füße. Irgendwie fühlte ich mich schuldig und konnte deswegen nicht antworten.

Eric schritt ein.
„Das stimmt Sir!"

„Nun gut, Miss Lee, sie erhalten keine Strafe aber ich behalte sie im Auge."

Ich nickte hastig und wir verließen mit Mrs. Small des Direktorat.

Auf dem Krankenzimmer angekommen, teilte Mrs. Lee uns auf. Eric und Everil setzte sie auf zwei verschiedene Liegen im Krankenzimmer, wo auch ich letztens saß. Mich führte sie in Ihr Arbeitszimmer und schloss die Türe.

Auch hier stand noch eine kleine Liege. Sie bat mich darauf Platz zu nehmen und begann den blauen Fleck an meinem Kinn zu untersuchen.

Vorsichtig verteilte sich ein wenig Salbe darauf und suchte anschließend ein Kühlumschlag.

„Mrs Small, ich denke es ist besser wenn sie sich erst einem um die Jungs kümmern."

Doch sie schüttelte nur den Kopf und seufzte. „Die zwei können was aushalten. Außerdem sind sie es selber Schuld, du dagegen warst ein Opfer der Prügelei und bist unverschuldet."

Sie hatte den Kühlumschlag zusammengestellt und kam auf mich zu.

„So würde ich das nicht sagen!" Entgegnete ich ihr.

Sie zog die schmale Augenbraue hoch und sah mich skeptisch an.
„Wieso sagst du das?"

„Eric war mal mein Freund und hat ein paar fiese Sachen gesagt und getan, weswegen ich sauer auf ihn war und ich habe ihn damit in dem Klassenraum konfrontiert. Everil hat das alles mitbekommen und wollte sich wohl in meinem Namen bei ihm rächen."

Mrs Small legte mir den Kühlumschlag auf den Bluterguss und sah mich nachdenklich an.

„Ich denke da steckt mehr dahinter."

Irritiert musterte ich sie.

Es ist offensichtlich, das beide der Jungen Gefühle für dich haben."

Erst klappte mir leicht der Mund auf und dann begann ich zu lachen.
„Nein, das sehen sie total falsch."

Ich lachte weiter, doch sie erwiderte ernst: „Glaub mir Liebes, ich habe Erfahrungen und sehe so etwas auf einen Blick. Vor allem diesem Everil scheinst du viel zu bedeuten."

Ich schüttelte vehement den Kopf, doch sie verließ mit einen kleinen Lächeln das Zimmer und ließ die Türe offen.

Durch den kleinen Spalt beobachtete ich wie sie erst Ric und dann Everil versorgte. Die beiden saßen mit dem Rücken zueinander und konnten sich also nicht sehen. Ric hatte den Blick an die Decke gerichtet und den Kopf in den Nacken gelegt. Mit einer Hand stützte er sich ab und mit der anderen hielt er ein Kühlpack in seinen Nacken.

Sein Shirt war voll mit Blut. Ich starrte ihn wohl zu lange an, denn er schien es zu merken und senkte den Kopf. Unsere Blicke trafen sich. Seine Augen waren glasig, als ob er gleich weinen würde, was er auch leise tat.

Erst lief eine Träne, dann die zweite. Sie vermischten sich mit dem Blut in seinem Gesicht. Dieser Blick zerriss mich fast innerlich. Voller Trauer, Wut und Reue sah er mich an. Ich konnte es nicht mehr ertragen und stand auf.

Ich legte das Kühlpack auf die Liege und verließ das Zimmer und merkte wie sich Ric's Blick auf mich hefte, doch er sich nicht traute noch etwas zu sagen. Auch Everil bemerkte es und sprang auf.

„Tilda bitte warte ich...ich." Doch er wurde von Misses Smal zurück auf die Liege gedrückt. Obwohl sie so klein war, hatte sie die Schüler vollkommen unter Kontrolle.

Ich legte einen Gang zu, wollte nur weg von diesem Ort. Wann war mein Leben eigentlich so kompliziert geworden?

Ich hatte noch zwei Stunden Geschichtsunterricht. Ich kam natürlich zu spät aber der Lehrer sagte nicht viel und führte seinen Unterricht fort. In diesem Unterricht war ich fast alleine.

Keiner meiner Freunde war hier und so konnte ich versuchen meine Gedanken zu sortieren. Zwischendurch bemerkte ich die bösen Blicke von Amber auf mir, aber das war nichts neues und so ignorierte ich sie einfach weiter.

Als die Schulklingel mich endlich erlöste. Versuchte ich so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer zu kommen, doch Amber hatte wohl andere Pläne. Sie stoppte mich am Ausgang.

„Was glaubst du eigentlich wer du bist!
Hast du gesehen wie Eric deinetwegen aussieht."

Ich verdrehte die Augen und wollte an Ihr vorbei. Doch sie stellte sich mir erneut in den Weg.

„Ich rate dir dich in Zukunft von Eric fernzuhalten."

„Kein Problem!"
Diesmal drängte ich mich geschickter an ihr vorbei.

Doch bevor ich außer Hörweite war rief sie mir noch zu: „Und von Everil und Blake auch!"

Ich schüttelte nur den Kopf und lief zum Parkplatz. Heute war nochmal ein besonders heißer Tag. Ich zog meine Lederjacke und meinen Helm an und fuhr los.

Es war gerade es drei Uhr Nachmittags als ich an meinem Platz ankam. Die Sonne strahlte unbarmherzig auf mich herunter und ich schob mein Motorrad ein Stück ins Dickicht. So das es keiner auf den ersten Blick sehen konnte.

Denn Rest vom Weg ging ich zu Fuß. Nach einer halben Stunde Fußweg kam ich endlich an meinem Lieblingsplatz an. Ein kleiner See Mitten im Wald. Hier ließ sich die Hitze viel besser ertragen.

Hier konnte ich in Ruhe nachdenken. Ich lief auf einen schmalen Steg der recht weit in den See ragte bis ans Ende.

Der Holzpfad war nicht mehr im besten Zustand aber das störte mich wenig. Ich legte meine Jacke auf den Boden und sah mich um. Außer eines kleinen halten Holzhause auf der anderen Seite war an diesem See nichts zu finden. Bis jetzt kannte keiner meinen geheimen Platz und ich hatte bis jetzt noch niemanden hier gesehen.

Der Pächter schien sein Grundstück hier sehr zu vernachlässigen.

Ich beschloss mich auszuziehen und eine Runde zu schwimmen. Bis auf meine Unterwäsche zog ich alles aus und ließ es am Steg liegen. Ich sprang in das kühle Nass und schwamm bis zur Mitte des Sees.

Hier ließ mich auf dem Rücken treiben und genoss das Sonnenlicht und die letzten heißen Sommertage. Bald würde der Herbst kommen.

Nach einer Weile in der ich keinen Gedanken an irgendjemanden verschwendete und einfach glücklich war, schwamm ich zurück zum Ufer. Ich legte mich auf den Holzweg und ließ mich von der Sonne trocknen.

Diesen wunderschönen Platz hatte mir eine alte Freundin aus Kindertagen gezeigt. Sie und ihrer Eltern gingen gerne wandern und hatten mich ein paar Mal mitgenommen. Dabei hatten wir diesen See gefunden. Irgendwann ist sie dann weggezogen, doch ich bin immer wieder an diesen Ort zurück gekommen. Vor allem nachdem ich selber fahren konnte.

Ohne das ich es wollte kamen mir die Ereignisse des heutigen Tages zurück in den Kopf.

Tat es Eric wirklich leid? Konnte er sich wirklich an nichts mehr erinnern? Warum hatte Everil so übertrieben reagiert, wenn ich ihm doch nichts bedeutete? Was wollte er mir im Krankenzimmer sagen?

Alles Fragen auf die ich viele oder gar keine Antwort wusste. Ich legte mich auf meinen Bauch und sah in das blass Türkise Wasser. Mit meiner Hand erzeugte ich kleine Wellen und ließ mein Spiegelbild verschwimmen.

Als das Wasser wieder ruhiger wurde betrachtete ich mein Spiegelbild genauer.

Ich hatte mehr Sommersprossen bekommen. Früher hatten mich die Kinder damit aufgezogen, doch jetzt war es mir egal ob sie jemanden gefielen oder nicht. Sie gefielen mir.

Als ich so verträumt vor mich hin dachte, hörte ich ein knacksen hinter mir.

Den meisten wäre es vielleicht nicht aufgefallen aber mir schon. Ich sprang sofort auf und drehte mich um.

Doch ich konnte nichts erkennen, als ich ein zweites Knacken hörte.

Ich meinte einen Schatten zu erkennen zwischen den Bäumen und griff ganz schnell nach meinen Sachen und zog sie mir über. Irgendwer oder Irgendwas muss dort gewesen sein.
Oder hatte ich mir das alles nur eingebildet?

Nein, ein Schauer lief mir über den Rücken und ich beschloss meinen schönen Platz zu verlassen und für die nächste Zeit wohl besser zu meiden.

Als ich zu meinem Motorrad lief, hielt ich Ausschau nach ungewöhnlichen Merkmalen oder jemand Fremden aber ich sah niemanden.

Als ich fast an meinem Motorrad war, viel mir auf, dass ein Stofffetzen an einem Baum hin.

Ein kleiner blauer Stofffetzen aus einem T-shirt. Also war mir doch jemand gefolgt und hatte mich beobachtet.

Irgendein Perverser hatte mich beim schwimmen in meiner Unterwäsche beobachtete. Wut und Scham übernahmen die Kontrolle und ich versuchte so schnell wie möglich zu meinem Motorrad zu kommen. Ich fuhr sofort los aber nicht ohne mich nochmal umzusehen.

Doch keiner konnte mich darauf vorbereiten, was zuhause auf mich wartete...

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