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Ginny und Neville

Sie waren befreundet seitdem Kinder waren. Normalerweise war es unüblich so enge Freundschaften zu schließen, obwohl sie einen einjährigen Altersunterschied hatten. Zumindest in Hogwarts, wo man meist nur etwas mit den anderen Jahrgängen zu tun hatte, wenn man Quidditch spielte. Doch das er nicht.

Nein, er hatte sich mit ihr nicht durch Quidditch angefreundet, sondern, weil sie genauso war, wie er. Einsam und ein Außenseiter. Man mag es kaum glauben, aber ja, Ginny Weasley war mal ein Außenseiter.

In ihrem ersten Schuljahr – in seinem zweiten – hatten sich einige merkwürdige und erschreckende Dinge in Hogwarts abgespielt. Dinge, an denen sie nicht gerade unbeteiligt war, wenn auch unterbewusst. Und das war nicht die beste Art gewesen, um Freunde zu finden.

Neville war schon immer eine Art Außenseiter gewesen. Der rundliche, tollpatschige Junge, der alle fünf Minuten seine Kröte verliert. Klar er hatte seine Zimmergenossen, mit denen er sich gut verstand, aber er hatte niemanden, mit dem er reden konnte – und zwar nicht nur quatschen, sondern Gespräche, die tiefer gingen.

Auch er war es gewesen, der damals den ersten Schritt gemacht hatte, zu Beginn seines dritten Schuljahres. Als sie alleine, abseits der anderen Leute, im Gryffindor Gemeinschaftsraum saß, war er auf sie zugegangen und hatte sich gegenüber von ihr hingesetzt. Er hatte bemerkt, dass sie sich unwohl fühlte. Das war einer der Vorteile ein Außenseiter zu sein: Seine Einsamkeit ermöglichte es ihm wahrzunehmen, wie sich Leute wirklich fühlten und ihr Verhalten analysieren.

Doch viele Jahre später nannten sie das nicht den Beginn ihrer Freundschaft. Es war eher der Beginn ihrer Bekanntschaft. Erst in ihrem dritten und seinem vierten Jahr wurden sie richtige Freunde. Sie gingen zusammen zum Weihnachtsball, trafen sich nachmittags entweder in der Bibliothek oder im Gemeinschaftsraum und machten zusammen Hausaufgaben oder spazierten im Schloss herum.

Irgendwann begann Ginny Quidditch zu spielen und wurde gefühlt von Tag zu Tag immer hübscher und auch immer mehr Jungs schienen sich an ihr zu interessieren. Neville war nie eifersüchtig, da er nie andere Gefühle für Ginny hatte als rein freundschaftliche. Aber ja, er hatte Angst, dass sich Dinge durch ihre zunehmende Beliebtheit ändern würden.

Jedoch hätte er es besser wissen müssen, denn immerhin kannte er Ginny schon eine Weile. Sie würde ihn niemals im Stich lassen. Selbst wenn sich alle gegen sie wenden würden. Und so wurde ihre Freundschaft von Tag zu Tag stärker und stärker.

Zu dem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, was im Schuljahr 1997/98 auf die beiden zukommen würde. Neville musste zuschauen, wie seine beste Freundin von den Carrows gefoltert wurde, nur weil sie Harrys alten Quidditchpullover trug. Er war dabei und hielt ihr die Haare zurück als sie sich nachher auf der Toilette der Maulenden Myrte übergab – und das Tag für Tag. Gemeinsam wurde ihnen Nachsitzen, Strafarbeiten und noch mehr Foltern aufgehetzt, weil sie rebellierten. Neville und Ginny rekrutierten Dumbeldore's Army und zeigten Widerstand. Wann immer auch einer für 24 Stunden in den Kerker gesperrt war, wartete der andere mit einem warmen Essen und einer Decke.

Neville hatte gesehen, wie Ginny erst mit Michael und dann mit Dean ausging. Er war dabei als sie sich in Harry verliebte. Verdammt, er war dabei als sie sich das erste Mal im Gryffindor Gemeinschaftsraum vor 50 Leuten küssten. Und er war über die Jahre noch bei so viel mehr dabei...

~

Er bewohnte ein kleines Haus in Hogsmeade, welches groß genug für ihn war, aber worin eine ganze Familie nicht reinpassen würde. Nicht, dass er daran dachte. Er war immerhin erst neunzehn. Das Haus eignete sich perfekt für ihn, da er nah an Hogwarts dran war, aber auch an der Ausbildungsschule, wo er seine Lehre zum Professor für Kräuterkunde bewältigte.

Es war schon dunkel draußen als jemand an seiner Tür klopfte. Eigentlich erwartete er niemanden mehr. Sicherheitshalber holte er seinen Zauberstab hervor und ging langsam zur Tür. Erleichtert atmete er aus als er durch das Guckloch schaute und öffnete die Tür.

„Hey Harry, was machst du denn hier?", fragte er überrascht als er den Freund seiner besten Freundin vor seiner Tür sah.

Über die Jahre waren auch er und Harry bessere Freunde geworden. Harry war immer nett zu ihm gewesen, aber erst durch Ginny hatte sich auch eine Freundschaft zwischen ihnen gebildet. Er würde Neville zudem nie vergessen, was er alles für Ginny getan hatte, während er auf Horkruxjagd war.

„Ich brauche deine Hilfe", erwiderte Harry etwas atemlos. Neville bat ihn herein und bedeutete ihm ins Wohnzimmer zu gehen. Wortlos ging er in die Küche und holte zwei Flaschen Butterbier aus dem Kühlschrank und reichte eine seinem Freund.

„Danke", sagte dieser und nahm die Flasche entgegen. Harry wirkte nervös, was nicht üblich für ihn war.

Neville runzelte die Stirn. „Wobei brauchst du meine Hilfe?" Langsam wurde auch er unruhig.

Schweigend griff Harry in seine Hosentasche und zog eine kleine Box heraus. Wortlos öffnete er diese und hielt sie Neville hin.

Instinktiv entspannte Neville sich. „Bei Merlin Harry! Ja, ich will", scherzte er.

Entgeistert schaute Harry ihn an, konnte aber auch nicht ganz ernst bleiben. „Halt die Klappe", sagte er lächelnd. „Meinst du der Ring gefällt Ginny?"

„Er ist wundervoll, Harry", versicherte Neville ihm. „Und du weißt, dass du ihr auch mit einem Alufolienring einen Antrag machen könntest und sie ja sagen würde."

„Ich weiß, wir haben auch schon so oft darüber geredet, aber trotzdem bin ich so scheiße nervös."

Er lächelte den Freund seiner besten Freundin an und legte ihm beruhigend beide Hände auf die Schultern. „Du kriegst das hin, Harry. Und in einem, vielleicht auch in zwei Jahren wirst du Ginny deine Frau nennen können... außer ihr habt vor durchzubrennen."

Harry lachte. „Ich glaube das würde uns Molly niemals verzeihen."

„Da hast du vermutlich recht. Und jetzt geh und mach meiner besten Freundin einen Heiratsantrag."

~

„Und?", fragte er.

Wortlos hielt Ginny ihre linke Hand hoch, an der der Ring funkelte, den Harry ihm bereits gezeigt hatte.

„Bei Merlin, herzlichen Glückwunsch!", rief Neville aus und zog sie in seine Arme. Er schlang seine Arme fest um sie und wirbelte sie herum.

Ginny quietschte. „Lass mich runter, Nev!"

Er ließ sie wieder auf den Boden und lachte sie an. „Ich freue mich so unendlich für euch, Ginny! Auch wenn du mich leicht unter Druck setzt, da du ein Jahr jünger und verlobt bist und ich noch nicht mal eine feste Freundin habe."

„Mach dir keinen Druck, Nev", sagte Ginny sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Die Richtige wird kommen. Und zwar, wenn du es am wenigsten erwartest", versicherte sie ihm.

Neville grinste auf sie hinab und zuckte mit den Schultern. „Wenn du das sagst."

„Vielleicht finden wir dir ja auch eine Begleitung für Harrys und meine Hochzeit. Und wenn nicht, dann gehst du dort glücklich alleine hin und ich versichere dir, du wirst nicht der einzige sein. Wenn man Single ist und sich mies darüber fühlt, muss man sich nur meinen Bruder Charlie ansehen und wie erfüllt er im Leben ist, ohne in einer Beziehung zu sein. Es ist vielleicht nicht für jeden was, aber ich finde eine Sache macht er deutlich. Nur weil man alleine ist, heißt es nicht, dass man einsam ist. Und solange ich lebe, wirst du nicht einsam sein, Nev, das verspreche ich dir. Und ich verspreche dir, dass du mich auch nicht mehr so schnell loswirst."

~

Er musste zugeben, dass sie wunderschön aussah. Aber nicht wunderschön in einer anziehenden Weise, sondern einfach... wunderschön. Ihre Haare, die in sanften Wellen über ihre Schultern glitten, ihr weißes, schlichtes Kleid und besonders das Lächeln, welches ihr Gesicht den ganzen Tag nicht verlassen hatte.

Neville blickte von ihr zu Harry, der neben ihr saß, eine Hand um sie geschlungen und ebenfalls ein breites Lächeln auf dem Gesicht. So glücklich hatte er seine Freunde noch nie gesehen und es erwärmte ihm das Herz. Langsam ging er auf die beiden zu und als Ginny ihn erblickte hellte sich ihr Gesicht (wenn möglich) noch mehr auf.

„Nev!", rief sie strahlend.

„Hey, Ginny", erwiderte er und hielt ihr seine Hand hin. „Dürfte ich um einen Tanz bitten?"

Ginny schaute zu ihm hoch. „Natürlich."

Sie ergriff seine Hand und stand auf, um ihm auf die Tanzfläche zu folgen. Langsam fingen sie an sich im Takt der Musik zu bewegen.

„Ich liebe es, dich so glücklich zu sehen", bemerkte Neville und schaute auf seine beste Freundin hinunter. „Das macht mich wiederum glücklich."

Sie schmunzelte. „Das heißt, ich habe dich glücklich gemacht, indem ich Harry geheiratet habe?"

„In gewisser Weise schon", lachte er. Neville merkte, dass ihm schon der Alkohol etwas in den Kopf stieg und beschloss lieber erstmal nur bei Wasser zu bleiben. „Ich kann es kaum erwarten, bis ihr beide Kinder bekommt, die ich dann später auch unterrichten kann."

„Das wird noch lange dauern, Nev", schnaubte sie. „Aber, wenn es dann mal so weit ist und du zu dem Zeitpunkt nicht schon in Rente gegangen bist, weil dich die Schülerinnen und Schüler in Hogwarts in den Wahnsinn treiben, dann können sich meine Kinder unglaublich glücklich schätzen, dich als Lehrer zu haben. Und als Onkel."

Neville lächelte dankbar. „Ich hoffe, ich werde ein guter Lehrer."

„Da habe ich keine Zweifel."

~

„Oh Ginny!", atmete er aus und betrat weiter den Raum.

Ginny lächelte ihn an. „Schön, dass du da bist, Nev."

Sie saß etwas aufrecht im Krankenhausbett. Harry saß neben ihr und blickte nur kurz von dem Bündel an Decken auf, welches Ginny in den Armen hielt, um ihn anzuschauen. Auch auf Harrys Gesicht war ein riesengroßes Lächeln.

„Schau mal Jamie, Onkel Neville ist gekommen, um dich zu besuchen", sagte Ginny leise und grinste ihren besten Freund an. Sie bedeutete ihm näher zu kommen und klopfte einladend auf den Rand ihres Bettes, während sie sich weiter aufsetzte.

Neville setzte sich vorsichtig als Ginny ihm, ohne Vorwarnung, das Baby hinhielt. Etwas unbeholfen nahm er es entgegen, entspannte sich dann aber wieder als es sicher in seinen Armen lag. Fasziniert betrachtete er das kleine Wesen in seinen Armen. Das Baby seiner besten Freundin.

„Das ist James Sirius Potter."

Mit einem Finger stupste er die Hand des Babys an, welche sich kurz öffnete und dann wieder schloss. Langsam öffneten sich auch die kleinen Augen und Neville hielt die Luft an. „Er sieht aus, wie du, Ginny", hauchte er und blickte zu seiner besten Freundin auf.

„Das habe ich ihr auch schon gesagt, aber sie erkennt eher mich darin", kommentierte Harry und verschränkte lächelnd die Arme vor der Brust. Neville konnte erkennen, dass er fast vor Stolz platzte, und er verstand es. Harry hatte endlich eine Familie, die sein eigen Fleisch und Blut waren. Eine Familie, die wirklich mit ihm Blutsverwandt war. Auch Neville sehnte sich eines Tages sowas zu haben. Klar, er hatte seine Gran und so gesehen auch noch seine Eltern. Aber es würde schön sein, später auch mal jemanden zu haben, der sein Blut teilt und mit dem er wirklich leben kann und leben will.

Neville schüttelte den Kopf. „Siehst du das nicht, Ginny?! Er hat offensichtlich deine Augenfarbe. Und die Nase sieht auch so aus wie deine und er hat sogar schon ein paar Sommersprossen im Gesicht. James mag zwar Harrys Haare haben, aber in ihm steckt zu hundert Prozent auch ein Weasley."

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, blickte er wieder zu James herunter, der ihn mit weit geöffneten Augen interessiert anschaute. „Hey James, ich bin dein Onkel Neville, der beste Freund von deiner Mummy. Und du kannst dich unglaublich glücklich schätzen Ginny und Harry als Eltern zu haben. Ich bin um ehrlich zu sein fast schon neidisch auf dich."

Nur weit entfernt nahm er Ginnys Lachen wahr.

~

Er war nicht mehr der rundliche tollpatschige Junge, der alle fünf Minuten seine Kröte verlor. Er war ein gutaussehender Mann geworden.

Und Ginny hatte vielleicht ihren Ruf als Wahrsagerin verpasst, denn sie hatte Recht behalten. Die richtigen Personen fand man immer dann, wenn man es am wenigsten erwartete.

Er saß mit Ginny und Luna zusammen im Tropfenden Kessel in der Winkelgasse und hörte gebannt zu als Luna, die gerade erst von einer weiteren Reise zurückgekommen war, erzählte, was sie dort alles erlebt und welche magischen Kreaturen sie dort gesehen hatte.

Als sie am Ende ihrer Geschichte war, nahm er wahr, wie Ginny ihn anstupste. Fragend drehte er seinen Kopf zu ihr.

Sie neigte ihren Kopf ihm zu und sagte dann leise: „Schau mal dort drüben an die Bar." Er folgte ihrem Blick. „Das ist doch Hannah Abbott, oder? Die Hufflepuff aus Harrys und deinem Jahr."

Tatsächlich. Hinter der Theke stand sie. Doch sie sah nicht mehr so aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Stattdessen trug sie ihr blondes Haare nur noch schulterlang in Wellen und hatte über die Jahre, in denen er sie nicht mehr gesehen hatte, körperlich verändert und Kurven dazugewonnen. Sie sah unglaublich aus.

„Willst du sie nicht mal ansprechen und nach einem Date fragen?", fragte Ginny ihn und grinste.

Neville riss seinen Blick von Hannah los und zuckte mit den Schultern. „Warum sollte ich? Wir haben in der Schule nie wirklich miteinander gesprochen, geschweige denn irgendwas zusammen gemacht."

„Vielleicht ist das ja genau der Sinn dabei", warf Luna ein. „Wenn du sie nicht richtig kennst, steht dir nichts im Wege sie kennenzulernen."

Ginny nickte zustimmend und nippte an ihrem Butterbier. „Luna hat recht. Außerdem, wenn ich nicht verheiratet wäre und Harry und Luna wären tot, würde ich es bei Hannah versuchen", erwiderte sie und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. „Okay, ich korrigiere; Lizzie müsste auch noch tot sein."

Unweigerlich musste Neville lachen. „Du bist unglaublich, Ginny."

„Also, wenn du nicht zu ihr hingehst, dann gehe ich zu ihr hin und arrangiere ein Date für euch beide."

Er schnitt eine Grimasse. „Bitte nicht", bat er sie und erhob sich dann langsam von seinem Platz.

Ginny schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Du schaffst das, Nev."

Mit einem letzten Blick auf seine beste Freundin, schritt er langsam auf die Theke zu, hinter der Hannah stand. Als sie ihn erblickte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

„Hi", sagte er zur Begrüßung und steckte seine Hände in die Hosentaschen, damit Hannah nicht sehen konnte, wie sehr sie zitterten.

„Hey, du bist Neville, richtig?", fragte sie.

Er nickte. „Ja, wir waren in einem Jahr in Hogwarts."

„Du warst in den letzten Jahren öfters im Tropfenden Kessel", bemerkte sie dann und legte ihren Kopf leicht schief.

Erneut nickte Neville. „Ich komme häufiger mit meinen Freunden hier hin." Er deutete auf Ginny und Luna, die in ein Gespräch vertieft zu sein schienen, auch wenn er sich sicher war, dass sie ihn eigentlich beobachtete, es aber nicht so offensichtlich scheinen lassen wollten.

„Ich habe gehört, dass ein Professor Longbottom jetzt in Hogwarts Kräuterkunde unterrichtet."

„Das bin dann wohl ich", lachte er nervös. „Ehm, ich will dich auch gar nicht länger von deiner Arbeit abhalten... ich wollte dich aber noch etwas fragen."

Überrascht zog Hannah ihre Augenbrauen hoch. „Und zwar?"

„Würde die Chance bestehen, dass wenn ich dich um ein Date bitte, du ja sagst?"

Er hätte mit vielen Reaktionen gerechnet, aber nicht damit, dass sie einen atemlosen verzückten Lacher ausstieß und ihn dann schmeichelhaft anlächelte. „Ja, die Chance würde bestehen."

~

„Hey ihr beiden", begrüßte Hannah Neville und Ginny als diese sich im Tropfenden Kessel an die Theke setzten.

Bevor Neville etwas sagte, beugte er sich kurz über die Theke und küsste seine Freundin zur Begrüßung.

„Ähm Entschuldigung, ich will hier noch essen und ihr verderbt mir den Appetit", bemerkte Ginny und wedelte mit ihrer Hand vor ihren Gesichtern rum.

Daraufhin lehnte sich Neville in seinem Stuhl zurück und grinste seine beste Freundin an, sagte jedoch nichts.

„Das übliche für euch?", fragte Hannah dann, woraufhin Neville nickte.

„Für mich auch", sagte Ginny. „Nur lass den Elfenwein weg."

Hannah schaute zu ihr. „Willst du einen anderen Wein stattdessen?", fragte sie dann, doch Ginny schüttelte den Kopf.

„Nein, danke. Ich trinke momentan nichts, weil ich wieder schwanger bin", verkündete sie, während sich ein Lächeln langsam auf ihrem Gesicht ausbreitete.

„Ernsthaft?!"

Sie nickte.

„Herzlichen Glückwunsch!", rief Neville aus und umarmte sie fest.

Auch Hannah kam um die Theke herum, um die Rothaarige zu umarmen und zu beglückwünschen. „Ich würde sagen dein Essen plus ein Nachtisch gehen heute aufs Haus. Und zwar ohne Widerworte."

~

Eine Sache, die es Ginny noch klarer machte, dass sie Neville fragen wollte, ob er der Patenonkel ihres Babys werden wollte war, dass er immer für sie da war. Er war schon ein toller Onkel für James und bot öfters an, auf ihn aufzupassen, während Harry und Ginny ausgingen. Und auch an diesem Abend hatte er sich als Retter in Not bewiesen.

Momentan war Ginny sehr in die Quidditch Weltmeisterschaft involviert, die gerade stattfand und hätte sich auch nicht schwanger abends nach dem Training oder nach einem Spiel halb tot gefühlt. Normalerweise hatte sie Harry, der sich um James kümmerte und abends kochte und sie somit nicht mehr machen musste als mit ihrem Sohn zu kuscheln oder mit ihm zu spielen. Doch an diesem Abend hatte Harry eine Nachtschicht einlegen müssen, da einer seiner Kollegen abgesprungen war. Er hatte erstmal nicht gehen wollen, doch dann hatte Ginny ihn dazu überredet doch zu gehen, woraufhin Harry sich an Neville gewandt und ihn gefragt hatte, ob er Ginny abends mit James helfen konnte. Ohne zu zögern, hatte dieser zugesagt und ließ sich neben seine beste Freundin mit einem tiefen Seufzen auf das Sofa in Ginnys & Harrys Wohnzimmer fallen.

„Ich wollte Harry und dir einfach nicht glauben, dass ein Zweijähriger so anstrengend sein kann", sagte er dann, was Ginny zum Lachen brachte.

„Ein normaler Zweijähriger vielleicht nicht, aber Jamie definitiv. Wir können von Glück reden, dass wir zaubern können, sonst hättest du nachdem du James gebadet hast Harrys Klamotten anziehen müssen", erwiderte sie und fuhr sich mit einer Hand über ihren runden Bauch. „Danke, dass du mir geholfen hast."

Neville lächelte. „Kein Ding!" Dann machte er eine kurze Pause, bevor er zögerlich anfing weiter zu reden. „Ich wollte dir noch etwas sagen."

Gebannt hob sie die Augenbrauen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Und zwar?"

„Hannah und ich werden heiraten. Ich habe ihr gestern einen Antrag gemacht."

„Ernsthaft?!"

Er nickte. „Ja."

„Bei Merlin endlich! Herzlichen Glückwunsch, Nev!", rief Ginny erfreut und umarmte ihn mit leichter Schwierigkeit, aufgrund ihres Bauches, der im Weg war. „Ich will alles wissen. Wo hast du den Antrag gemacht und wie genau?"

„Wir waren abends Essen und dann als wir nach Hause gekommen sind, habe ich die Treppenstufen zu unserer Wohnung hoch mit Kerzen und Rosenblättern ausgelegt und Hannah dann in die Wohnung geführt, wo noch mehr Rosen und Kerzen waren und dann habe ich mich vor sie hingekniet und sie gefragt, ob sie mich heiraten möchte."

Die Augen seiner besten Freundin leuchteten. „Aww, ich wusste gar nicht, dass du eine so romantische Ader hast." Dann umarmte sie ihn erneut. „Ich freue mich so sehr für dich, Nev!"

~

Er hatte Baby Al bereits ein paar Tage zuvor kennengelernt und er konnte es immer noch nicht glauben, dass er sein Patensohn war. Ein paar Tage, nachdem er ihn und Ginny im St Mungos besucht hatte, befand er sich wieder dort, an einem Nachmittag an dem er keinen Unterricht geben musste. Da Ginny nach der Geburt gezwungen war etwas länger im Krankenhaus zu bleiben als sie sich gewünscht hatte, dachte er, dass sie etwas Ablenkung gebrauchen konnte und war sie besuchen gegangen. Damit hatte er auch Harry sehr geholfen, der zum einen Ginny nicht alleine lassen wollte, zum anderen aber auch Zeit mit James verbringen wollte.

„Hier", sagte Neville und reichte Ginny Tasse Tee; ein Schuss Milch, kein Zucker, so wie sie ihn am liebsten mochte.

„Danke", erwiderte sie mit einem kleinen Lächeln und schaute mit müden Augen zu ihm auf. „Ich hätte niemals gedacht, dass das Highlight meines Tages irgendwann eine heiße Tasse Tee wird."

Er lachte leise auf. „Hey, ich dachte ich bin das Highlight deines heutigen Tages", warf er gespielt empört ein, was seine beste Freundin zum Schmunzeln brachte.

„Okay, du hast recht", gab sie zu. „Du bist wenigstens neben Harry der Einzige, der mich nicht ganz so mitleidig anschaut, wenn er mich besucht. Meine Mum weint jedes Mal, wenn sie dieses Zimmer hier betritt. Sie versucht es zwar meistens vor mir zu verbergen, aber das gelingt ihr irgendwie nicht. Und du bist neben Harry auch der Einzige, der mich nicht ständig fragt, wie es mir geht."

„Ich sehe dir an, dass es dir scheiße geht, da nützt fragen auch nichts."

Ginny stieß einen langen Seufzer aus. „Mir geht es okay, solange ich mich nicht bewege."

„Was die Sache auch nicht besser macht, weil du erst zufrieden bist, wenn du dich bewegen kannst. Du bist nicht umsonst eine Profisportlerin", stellte er fest.

„Ganz genau." Ihr Blick glitt zu Al, der langsam wach zu werden schien, ohne dass er weinte. Sie streckte ihre Arme nach ihm aus und nahm ihn auf den Arm. Dort bliebt er jedoch nicht lange, denn sie reichte ihn direkt an Neville weiter. „Da ist jemand genau zu richtigen Zeit wach geworden, um seinem Paten Hallo zu sagen."

Lächelnd starrte er auf das kleine Baby in seinen Armen, welches mit großen Augen zu ihm aufschaute. Er hätte stundenlang damit verbringen können den kleinen Mann einfach nur anzustarren. Irgendwann riss er den Blick von seinem Patensohn wieder los und schaute Ginny an. „Weißt du schon, wann du entlassen wirst?"

„Wenn alles gut geht in drei oder vier Tagen", antwortete sie, nachdem sie einen Schluck von ihrem Tee genommen und die Tasse wieder auf ihren Nachttisch gestellt hatte.

„Das wirst du auch noch überleben."

Ginny schnaubte. „Du hast gut reden. Wann lagst du das letzte Mal im Krankenhaus?"

Neville schmunzelte. „Zum Glück noch nie."

„Dann hoff mal, dass das auch so bleibt."

~

Was in Ginnys Augen viel zu lange gedauert hatte wurde endlich zur Wirklichkeit und an einem warmen März Tag im Jahr 2008 gaben sich Neville und Hannah das Jawort. Sie selbst war mit Harry fast 1,5 Jahre verlobt gewesen, bevor sie geheiratet hatten, doch bei ihrem besten Freund hatte es fast 2,5 Jahre gedauert.

Die Hochzeit an sich fand in einem kleinen Kreis statt mit nur Familie und engen Freunden. Und was Ginny ganz besonders gerührt hatte war, dass Neville sie gefragt hatte, ob sie seine Trauzeugin sein wollte. Etwas unkonventionell, aber Hannah hatte sich für ihren Bruder als ihren Trauzeugen entschieden und da es nirgendwo vorgeschrieben war, dass die Braut eine Frau und der Bräutigam einen Mann brauchte, war das die perfekte Lösung.

„Weißt du, es ist komisch für mich bei einer Hochzeit beim Bräutigam dabei zu sein und nicht bei der Braut", kommentierte sie, während sie auf einem Sessel saß, der in Nevilles und Hannahs Schlafzimmer stand und ihren besten Freund dabei beobachtete, wie er sich seine Fliege am Hals band. „Was ich aber noch komischer finde ist, dass ich schwanger war als du mir erzählt hast, dass ihr verlobt seid und schwanger bin wenn ihr heiratet, obwohl über zwei Jahre dazwischen liegen."

Neville lachte nervös. „Dir ist aber schon klar, dass da nicht mehr das gleiche Baby in deinem Bauch ist, wie damals?!"

„Fühlt sich aber nicht so an", bemerkte Ginny und strich über den Stoff ihres Kleides, welches ihren kleinen Babybauch umspielte. Sie stand von ihrem Platz auf und stellte sich neben Neville. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel und er bemerkte, wie ihre Gesichtszüge weich wurden. „Du bist der wundervollste beste Freund, den ich mir wünschen könnte."

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, drehte er sich zu ihr um. „Und du bist die wundervollste beste Freundin, die ich mir wünschen könnte."

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Das war Ginnys Geburtstags-Special für dieses Jahr. An dieser Story habe ich schon vor fast einem Jahr gearbeitet und hatte es zur Hälfte fertig geschrieben, dann irgendwie vergessen und in den letzten Tagen wiederentdeckt und die andere Hälfte geschrieben.

Es tut mir übrigens leid, dass der Titel nicht zu den anderen Titeln dieser Oneshot-Collection passt, aber ich fand, dass kein Titel der mit "Als" anfängt zu dieser Story gepasst hat. Falls euch etwas einfällt, schreibt mir gerne :)

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