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5 | ↠ I don't know how to make it stop

5 | ↠ I don't know how to make it stop

10. Januar 2016 | Los Angeles

Louis || Die Sonne malte Muster des Lebens in ihre Haare und ließ diese beinahe golden erscheinen. Sie wirkten wie ein Heiligenschein und ich klammerte mich so sehr an die Hoffnung, dass sie meine Rettung sein würde, dass es mich innerlich schmerzte. Ich hoffe, betete, flehte so sehr, dass sie mir die Erlösung bringen würde, die ich schon in so vielen anderen nach ihr gesucht und doch nie gefunden hatte.

„Morgen, Dani", meinte ich lächelnd und schob ihr die Müslipackung herüber, die in der Mitte des Tisches mitten im Chaos fast unterging. Keiner von uns beiden störte sich jedoch daran und das gab mir Hoffnung, denn zum ersten Mal glaubte ich wirklich, jemanden gefunden zu haben, der meinem Regenmädchen zumindest Konkurrenz machen konnte. Jemanden, der die Wunder des Regens durch strahlenden Sonnenschein ersetzen konnte.

„Danke", gähnte Danielle und begann sich den Inhalt in eine Schüssel zu gießen, die sie aus einem meiner Küchenschränke gefischt hatte. „Wir sollten übrigens mal wieder die Spülmaschine einräumen, bevor sich das Geschirr selbstständig macht."

Ich grinste. „Vielleicht könnte es dann zu uns an den Tisch laufen, dann bräuchten wir uns weniger zu bewegen."

Danielle sah mich stirnrunzelnd an und schüttelte dann den Kopf. Meinen Humor hatte sie von Anfang an befremdlich gefunden, aber man konnte nicht alles haben, zumindest nicht zweimal im Leben.

Einmal, vor langer Zeit, da hatte ich alles Erdenkliche gehabt, doch diese Zeit hatte auf schmerzlichste Art geendet. Eleanors und meine Geschichte hatte alles gehabt, was eine gute Geschichte brauchte. Einzig das Happy End hatte ihr gefehlt und unsere Romanze stattdessen in ein erstklassiges Drama verwandelt. Unser Untergang kam wie aus dem Nichts, mit einem lauten Knall, der überall auf der Welt zu hören war. Aber ich wusste dies zu schätzen, denn leise war nie unser Ding gewesen. Wir hatten uns gestritten, wir hatten uns geliebt, wir hatten gelebt, auf die schmerzhafteste und wundervollste Art der Welt. Eleanor und ich waren in den hellsten Strahlen, den lautesten Tönen, erstrahlt.

Danielle strich sich eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn, die im Morgenlicht, wenn ich blinzelte, beinahe an Eleanor erinnerte. Doch dann stieg die Sonne weiter an den Himmel und verdrängte die Nacht, sperrte Träume, die ich nicht haben sollte, wieder in ihren trostlosen Käfig zurück. Nie würde ich sie laut aussprechen, selbst Harry wusste nicht, dass ich nachts, wenn es dunkel war und die Welt so trostlos erschien, dass der Mond gemeinsam mit mir tausend Tränen weinte, immer noch an mein Regenmädchen dachte.

„Willst du auch noch etwas?" Fragend hielt Danielle mir die Müslischachtel entgegen und ich nahm sie entgegen.

„Danke", meinte ich und schenkte ihr ein Lächeln. Wer weiß, vielleicht würde es in einigen Wochen sogar meine Augen erreichen. Vielleicht brauchte ich einfach nur noch ein wenig mehr Zeit.

Die Frühstücksflocken flogen in Mengen in die Schüssel vor meinem Gesicht, in solch einem Strom, dass sie zu zählen unmöglich war. Mit ihnen bahnten sich ebenfalls die getrockneten Trauben einen Weg in mein Essen, aber man konnte im Leben nicht alles haben. Ich hasste Rosinen, doch Danielle zuliebe würgte ich die Grausamkeit herunter.

Die Augen meiner derzeitigen Freundin richteten sich neugierig in meine, während ich in aller Seelenruhe einen Löffel in meinen Mund schaufelte. „Immer noch keine Neuigkeiten von Briana?"

Ich schüttelte stumm den Kopf und schnaubte dann. „Der Kleine lässt sich Zeit, wonach er so gar nicht nach seinem Vater kommt."

Danielle lachte. „Ich hoffe wirklich, dass es bald soweit ist. Dieses Drama tut keinem gut."

Abwesend stimmte ich ihr zu, während ich mich nicht vor meinen Gedanken schützen konnte, die sich schon seit Wochen um die Frage drehten, ob Eleanor überhaupt etwas von diesen lebensveränderten Ereignissen etwas mitbekommen hatte. Ein Teil von mir hoffte, dass sie sich danach zumindest bei mir melden und meine Anrufe nicht wegdrücken würde wie so oft in den letzten Monaten, wenn ich schwach wurde und mein Herz sich so sehr nach ihr sehnte, dass es tausend Tränen weinte. Wenn sie mich wieder einmal abwies, dann half nur noch Alkohol, um die Sehnsucht zu ertränken und mich leer fühlen zu lassen. Leere war immer noch besser als dieser Schmerz, der mich jede Sekunde jeden Tages verfolgte.

„Was siehst du dir da an, Lou?" Neugierig schielt sie in Richtung meines Handys, das ich schnell sperrte. Die Bilder verschwanden und wandelten sich in eine Schwärze, die mein Herz vergiftete.

„Nichts Wichtiges", murmelte ich so beiläufig wie möglich. Eine Lüge, die mir nicht einmal wehtat, denn sie diente meinem Seelenwohl.

In Wirklichkeit war es bedauernswert, dass ich immer noch täglich auf Eleanors Instagram vorbeischaute, in der Hoffnung einen Blick auf sie werfen zu dürfen. Selbst ein Ausschnitt aus der Ferne war immer noch besser als gar nichts mehr von ihrem Leben mitzubekommen. Ich wollte, dass sie glücklich war und jedes Mal, wenn ich sie lächeln sah, brach mein Herz und freute sich zugleich über ihr Glück. Es war schwer sich für jemanden zu freuen, den man liebte, wenn man selbst dadurch ins Unglück gestürzt wurde. Aber bei Eleanor fiel es mir leicht, weil ich sie mir mehr bedeutete als ich mir selbst.

Danielle schob sich einen weiteren Löffel Müsli in den Mund, während sie nachdenklich in der Los Angeles Times blätterte. „Was wollen wir heute machen, Lou?"

„Wir könnten zum Flohmarkt gehen?", schlug ich vor.

Ich war kein Mensch der Planung, aber Dani zuliebe versuchte ich es, denn ich hatte auf schmerzlichste Art lernen müssen, was es hieß, seine Freundin als verständlich anzusehen. Der größte Fehler meines Lebens war es gewesen, Eleanor nicht die Beachtung zu schenken, die sie verdiente. Danach hatte ich mir geschworen nie wieder ein Mädchen diesen schmerzen auszusetzen. Ich war nicht perfekt, aber ich machte Fortschritte. Zumindest war es das, was Harry mir neulich mitteilte.

Auch meinen besten vermisste ich, wenngleich er nur ein paar Straßen von mir entfernt wohnte. Doch es war nicht mehr dasselbe wie in den vergangenen Jahren, denn immer, wenn wir uns trafen, wurde ich daran erinnert, dass ich durch ihn mein Regenmädchen kennengelernt hatte. Es war nicht fair, aber unbewusst hasste ich ihn dafür, dass er mir Eleanor überhaupt vorgestellt hatte. Denn ohne diese Begegnung hätte ich nie gewusst, wie kostbar sich echte Liebe überhaupt anfühlen könnte und mich mit dem lauwarmen Herzen zufrieden gegeben, dass mir andere Frauen schenken konnten. Man konnte nichts vermissen, in dessen Genuss man nie gekommen war. Ich hasste Harry dafür, aber noch mehr hasste ich mich selbst für diese Gedanken, denn mit der Liebe meines Lebens verlor ich gleichzeitig auch einen Teil der besten Freundschaft, die man haben konnte.

„Flohmarkt klingt toll", erwiderte Danielle lächelnd.

„Super, dann zieh dich am besten an, damit wir gleich loskönnen, bevor die Massen anreisen", meinte ich.

„Keine Lust von Reportern verfolgt zu werden?", zog sie mich auf.

Ich zog eine Grimasse. „Du etwa?"

„Nein, definitiv nicht." Sie schüttelte sich übertrieben und verschwand dann in Richtung meines Schlafzimmers. Vielleicht hätte ich sie längst fragen sollen, ob es nicht auch das ihre sein könnte, aber ich war noch nicht so weit. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt je an diesem Punkt sein würde.

Ich sah meiner Freundin nach wie sie die Treppe heraufschwebte und nahm dann mit zittrigen Händen mein Handy wieder in die Hand.

Meine Finger wählten eine Nummer, die ich längst auswendig konnte. Ich rechnete nicht damit, dass sie überhaupt abheben würde, nicht mehr. Aber ihre Stimme auf dem Anrufbeantworter zu hören, heilte mein Herz zumindest für eine kurze Zeit. Ihre Worte ließen mich in eine Parallelwelt entschwinden, in der sie noch mir gehörte und wir glücklich bis in alle Zeiten lebten. Dann jedoch flossen die letzten Silben und die darauffolgende Stille riss mich umso schmerzhafter wieder in die Wirklichkeit zurück.

Mein Herz sehnte sich nach Eleanor, so sehr, dass jede Faser meines Körpers schmerzte.
Ich verlangte so sehr nach ihr, dem Mädchen, das meine Seele war und dennoch wusste ich, dass es zu spät war.

Meine Fehler hatten zerstört, was für ein Leben lang hätte halten sollen. Ich hatte sie gehen lassen und es wäre nicht fair, sie wieder einzufangen. Alles was ich tun konnte, war warten, ob sie je wieder in meine Richtung fliegen würde. Wenn es nötig war, dann würde ich auch eine Ewigkeit lang auf mein Regenmädchen warten.

Dann atmete ich tief durch, zog mir manisch die Schuhe an, wobei ich nicht einmal darauf schaute, ob sie überhaupt zu meinem Outfit passten und versuchte mich dagegen zu wappnen, dass ich weitere vierundzwanzig Stunden ohne sie verbringen musste. Es war schwer nach vorne zu schauen, wenn alles, was man je wollte, hinter einem geblieben war.

Aber manchmal war das Leben nicht einfach, sondern schmerzhaft und giftig, zerstörerisch und furchtbar. Ich gab mein Bestes, diese Tatsache zu akzeptieren.

„Fertig", meinte Danielle nachdem sie wieder nach unten kam. Es konnten nur wenige Sekunden vergangen sein, einige Minuten, mehrere Stunden. Ich wusste es nicht, denn seit einigen Monaten war mein Zeitgefühl abhandengekommen und erinnerte mich stattdessen immer wieder schmerzhaft daran, dass ich jede Sekunde lang jahrelangen Schmerz fühlen musste.

Während wir zu meinem Auto herübergingen, schirmte ich meine Augen mit der Hand vor den Sonnenstrahlen ab, die zu hell und strahlend und lebendig waren. Sie weckten das Monster des Lebens in mir, das sich seit Monaten versteckte und ich wollte, dass es weiter im Abgrund schlummerte. Ich war noch nicht bereit dafür, wieder fühlen zu müssen.

„Danke sehr", lächelte Danielle, als ich ihr die Autotür offenhielt.

„Bitte" entgegnete ich, dankbar dafür, dass sie meine Bemühung zu schätzen wusste. Denn das tat ich wirklich, ich bemühte mich mit jeder Zelle meines Körpers, jedes Schlagen meines Herzens, jeder Sekunde, die mühevoll einen Punkt weiterwanderte, ein besserer Freund zu sein. Dadurch würde ich Vergangenes nicht wieder gutmachen können, aber immerhin schubste ich nicht ein weiteres Mädchen den Abgrund herunter, während es eigentlich zusammen mit der Sonne am Himmel fliegen sollte.

„Kommt Harry nicht mit? Ich dachte, ihr wolltet heute eigentlich etwas zusammen unternehmen?"

Der Motor unter unseren Sitzen erwachte so laut, dass ich mir am liebsten die Ohren zuhalten wollte. Ich konnte die Lautstärke nicht ab, nicht mehr, nicht seitdem mein Leben nur noch flüsternd voranschritt.

„Er fühlt sich nicht so gut. Also sind es nur wir beiden, Dani", schwindelte ich, nur um nicht zugeben zu müssen, dass Harry sie nicht leiden konnte. Er sah sie als Lückenfüller und das machte mich wütend, denn das verdiente sie nicht. Sie war ein wundervolles Mädchen, das so viel mehr verdiente, als ich ihr geben konnte und damit war sie schon gestraft genug. Doch sie akzeptierte dies, als wäre ein Teil meiner Selbst genug, während der andere in der Dunkelheit verschwand.

Ich kämpfte täglich gegen die Dunkelheit, gegen die Angst, gegen Träume, die ich lange schon nicht mehr zu träumen wagte und sehnte mich gleichzeitig danach, endlich nachgeben zu können, in dieser Traumwelt zu versinken, die mich vielleicht wieder glücklich werden ließ.

„Das tut mir leid. Vielleicht möchte er ja nächste Woche etwas mit uns unternehmen?", schlug Danielle vor, so dankend ahnungslos, dass sich mein Herz schmerzhaft meldete.

„Vielleicht", meinte ich und verschwieg, dass ich nicht einmal wusste, ob Harry sich gerade in demselben Land befand. Wir waren uns fremd geworden, ich war allen fremd geworden und verstanden hatte ich das erst, als es längst zu spät war.

Eine Zeitlang hatte ich meinen besten Freund dafür verantwortlich gemacht, dass Eleanor mich verlassen hatte. Denn er war es gewesen, dessen Probleme ich mir anhörte, während meine damalige Freundin sich nachts in den Schlaf weinte. Während ihr bittere Tränen aus den Augen laufen, sich den Weg über ihre Wangen bahnten und schließlich von ihren Lippen verschluckt wurden, während ich dies nicht einmal mitbekam. Aber es war nicht Harrys Schuld, sondern mein eigener Fehler. Doch es war bereits zu spät gewesen, ich hatte ihn bereits verloren, als ich das erkannte.

„Vielleicht könntest du ihn einfach anrufen. Ich bin sicher, Harry würde sich freuen, wenn du dich meldest", meinte Danielle mit sanfter Stimme.

„Vielleicht", wimmelte ich sie erneut ab.

Den Rest der Fahrt brachten wir schweigend zurück, ohne Einfluss von Musik, die mir einmal alles bedeutet hatte und mich nun nur noch an all das erinnerte, was ich verloren hatte. Mir hatte einmal die Welt gehört, nun lag ich unter ihr begraben.

„Wir sind da, Lou", riss Danielle mich irgendwann aus den Gedanken. Erst jetzt realisierte ich, dass wir bereits vor einigen Minuten auf einem Parkplatz stehen geblieben waren. Ich war auf Autopilot gelaufen, wie so oft in letzter Zeit.

„Alles okay mit dir?" Stirnrunzelnd sah meine Freundin mich an aus diesen braunen Augen, die so wunderbar und doch so falsch waren.

Statt einer Antwort strich ich Danielle sanft über die Wangen und zog sie näher an mich heran, was ein Lächeln auf ihren Lippen entstehen ließ. Ich hasste mich dafür. Als ich sie schließlich küsse und die Augen schließe, sehe ich nicht ihr Gesicht vor mir. Sondern Eleanors.

Das war der Moment, in dem ich realisierte, dass ich Eleanor bis zu meinem Lebensende lieben würde. Mein Herz würde immer an sie verloren sein.

Es war Fluch und Segen zugleich.

Als ich mich von Danielle wieder löste, war ich beinahe erleichtert, denn auch das Bild vor meinen Augen löste sich auf. Einen Moment lang versuchte ich, diesen Geist festzuhalten, doch er wurde milchiger und verschwand schließlich ganz, als wüsste er genau, dass die eigentliche Frau, die er abbildete, nicht wünschte, dass ich irgendetwas von ihr besaß.

Ich war ein Wrack, zerstört von der Liebe, verloren in einer Welt, in der ich eigentlich ganz oben sein sollte. Vor allem jedoch war ich einsam, alleine und verzweifelt. Ich sehnte mich nach etwas, das nie wieder mir gehören würde. Ich stieß die Menschen fort, die mir am meisten bedeuteten. Ich ließ mein Herz platzen, Tag für Tag, Schmerz und Wut, Verzweiflung und Vernichtung. Eine Person war mir bereits entglitten, bei der anderen gab es zumindest noch Hoffnung. Ein klitzekleiner Schimmer, an den ich mich klammerte, bevor mich die See hinab in ihre Tiefe ziehen und mich ertränken würde.

„Gibst du mir eine Minute, Dani? Ich muss kurz telefonieren", bat ich meine Freundin, die geduldig nickte und sich gegen mein Auto lehnte, das alles war, was ich nicht mehr war. Strahlend, neu und unberührt.

„Dein Management?" Fragend sah sie mich an.

Ich nickte bloß ausweichend und ging ein paar Schritte über den Parkplatz, bis ich außer Hörweite war. Jeder Schritt, der mich von ihr trennte, tat mir nicht weh, sondern war mir gleichgültig, so leer, und das war das Schlimmste.

Mit zittrigen Fingern entsperrte ich mein Handy, brauchte ein, zwe, drei Versuche, bis ich endlich auf das Tastenfeld zugreifen konnte. Einen Augenblick lang starrte ich das Gerät an, als würde es jeden Moment explodieren und meine Feigheit, mein Fehlverhalten und meine Schuld an die Oberfläche zaubern, mit einem Knall, so laut, dass er überall zu hören sein würde. Doch nichts geschah, während meine Finger schließlich die Nummer des Jungen wählten, der mein Leben öfter gerettet hatte, als ihm bewusst war.

„Harry Styles", meldete er sich schon nach einigen Sekunden, eine Seltenheit, wenn man beachtete, dass er sein Handy sonst immer ignorierte. Aber vielleicht hatte sich das in den letzten Monaten geändert, vielleicht hatte er sich geändert, gedreht, wie mein Leben, das von einem Moment auf den anderen in einen Scherbenhaufen verwandelt worden war. Noch immer schnitt ich mich an den scharfen Kanten, die sich mit jedem Tag, der verging, tiefer in mein Herz hineinbohrten. Blutend ließen sie mich zurück, hielten mich dennoch am Leben und beendeten es nicht, damit ich jeden Tag erneut den Schmerz ertragen musste.

„Lou? Bist du noch dran?" Harry klang besorgt, trotz allem, was ich ihm angetan hatte.

„Ich habe die Liebe meines Lebens verloren." Die Worte flogen über meine Lippen, ohne dass ich Einfluss auf sie hatte.

„Das weiß ich, Lou", meinte er mit sanfter Stimme.
Ich seufzte, denn natürlich wusste er es. Ich war nicht der einzige, der seine Liebe verloren hatte. Der einzige Unterschied war, dass meine noch atmete, während seine erstarrt unter der Erde schlummerte.

„Ich will nicht auch noch – Ich kann dich nicht auch noch verlieren, Haz", murmelte ich leise.

Harry lachte leicht. Sein Lachen klang wie Musik in meinen Ohren und zum ersten Mal seit Monaten hasste ich die schönen Klänge des Lebens nicht mehr, jedenfalls für einen Augenblick. „Das hast du nie, Lou. Du hast mich nie verloren. Ich habe immer auf dich gewartet und wir werden das gemeinsam durchstehen, okay? Wie wäre es, wenn wir uns morgen treffen? Ich bin momentan auch in LA."

„Okay", wisperte ich. Dann legte ich auf.

Zum ersten Mal seit Monaten fühlte ich mich einen Moment lang frei, doch das Hochgefühl verschwand schon im nächsten Augenblick, als ich zu meinem Auto zurücksah und braunes Haar so wundervoll in der Sonne schimmern sah, das jedoch nicht den Ton hatte, nachdem sich mein Herz sehnte.

Seufzend ging ich wieder zu Danielle zurück und zwang mir ein kleines Lächeln auf den Lippen.

„Entschuldige, ich habe mit Harry telefoniert."

Sie strahlte mich an und ich konnte die Erleichterung in ihren Augen sehen, die mein Herz erneut in Ketten legte.

„Bereit in den Tag zu starten, Lou?"

Ich war ganz und gar nicht bereit, für nichts mehr auf dieser Welt. Doch das merkte keiner, nicht wirklich. Ich spielte das Spiel weiter, das ich seit Monaten meisterte und lächelte das strahlende Lächeln, das schon immer alle täuschen konnte. Alle, außer meinem einzigartigen Regenmädchen, das noch immer mein Herz umklammert hielt. Sie hatte mich in all den strahlenden Farben gesehen, die niemand anderes je zu zeichnen verstand. Ich jedoch hatte den Farbtopf umgestoßen und nichts weiter tun können, als hilflos dabei zuzusehen, wie sich die Farbpigmente durch den Boden in den Abgrund gegraben und langsam ihre Kraft verloren hatten, der Welt ihre Leuchtkraft aussaugten, bis sie nur noch schwarzweiß schimmerte.


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Ihr Lieben,

Nun sind wir beim fünften und letzten Kapitel angelangt.

Der Epilog folgt auch noch dieses Woche. Falls ihr jedoch nicht mehr wisst, was im Prolog vorgefallen ist, lohnt sich eventuell ein neuer Blick dorthin (oder zumindest auf die letzten Absätze), denn der Epilog folgt zeitlich direkt auf den Prolog.

Bis dahin wünsche ich euch eine ganz wundervolle Woche!

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