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Kapitel 6

Selbst nachdem sie die Chefetage schon lange hinter sich gelassen haben, ist sie immer noch genervt von der Tatsache, dass Alex sie zu einem gemeinsamen Mittagessen zwingen wird, anstatt ihre Antwort zu respektieren. Hat dieser Typ das Wort „Anstand" überhaupt schon mal gehört?! Natürlich will sie so wenig Zeit wie möglich mit diesem Mann verbringen. Wäre er sich jemals selbst begegnet, würde er es nachvollziehen können.

„Was läuft da zwischen euch?", fragt Elias ohne sie anzuschauen. Irritiert bleibt Miri stehen und sieht ihn völlig entgeistert an. „Was soll da bitteschön laufen?", fragt sie gereizter, als es wirklich beabsichtigt ist.

„Zwischen euch war so eine Spannung.", erklärt er, geht dann aber weiter, sodass Miri nichts anderes übrig bleibt, als ihm zu folgen.
„Es war eher eine Anspannung. Er ist so ... Ich kann es nicht beschreiben.", stellt sie angewidert fest, schlägt sich dann jedoch die Hand vor den Mund. Lästern am ersten Praktikumstag kommt wahrscheinlich nicht gerade gut an.
„Glaub mir, er ist halb so schlimm, wie er tut. Man kann ihn mit einem Hund vergleichen, der zwar bellt, aber nicht beißt.", erklärt er lachend und öffnet ihr galant die Tür ins Treppenhaus. Gemeinsam gehen sie zwei Etagen nach unten.
„Ihr steht euch nah?", fragt sie neugierig. „Wir sind beste Freunde seit ich denken kann.", erklärt Elias stolz.
"Und woher kennt ihr euch?", fragt er sie weiter aus, als sie das Treppenhaus verlassen und an mehreren Türen vorbeigehen.

„Wie kommst du darauf, dass wir uns kennen?", fragt sie ihn verwirrt.
„Er geht sonst mit keiner Praktikantin Mittagessen.", erklärt Elias ganz so, als wäre es vollkommen eindeutig.
„Ach hat er sonst gleich Sex mit ihnen." Der Gedanke verlässt ihren Mund schneller, als sie es verhindern kann.
„Alex beginnt keine Beziehungen zu Mitarbeitern.", erklärt Elias weiterhin völlig unbeeindruckt. „Sorry.", antwortet sie nun stiller.
„ Er hat etwas mit meiner Schwester am Laufen. Daher kennen wir uns.", erklärt sie ihm, als er gerade vor einer Tür stehen bleibt. Elias nickt verstehend. „Wenn ich mir vorstelle, dass er mit meiner Schwester etwas hätte, wäre ich auch nicht gerade sein größter Fan. Aber wie gesagt, er ist vollkommen okay. Und das hier ist dein Büro." Er öffnet die Tür und lässt Miri zuerst eintreten. Sie geht auf den Schreibtisch zu, auf welchem sich ein Laptop und ein Ablagefach befinden. Dahinter ist ein Fenster, aus welchem Mann einen wunderschönen Blick hat.

„Ich bekomme eine Büro?", fragt sie erstaunt.
„Ich sollte dir das bestimmt nicht sagen, aber Alex wollte, dass du es bekommst. Er hat noch gestern Abend alles in die Wege geleitet.", erklärt er, als es klopft und ein großer Mann eintritt. „Und das hier ist Mike Tanner. Er wird dir deine Aufgaben geben. Wir sehen uns später sicher nochmal und wenn irgendetwas nicht passen sollte, dann sag mir einfach Bescheid. Oder Alex.", mit einem schelmischen Zwinkern verlässt er den Raum.

In den nächsten Stunden erklärt ihr Mike das Wesentliche und gibt ihr die ersten Aufgaben. Es macht ihr mehr Spaß, als sie erwartet hatte, sodass sie vollkommen aus ihren Überlegungen gerissen wird, als es an ihrer Tür klopft. „Ja?"

„Darf ich dich zum Mittagessen abholen?", selbstsicher tritt Alex ein und lehnt sich gegen die Wand. Er sieht sie sanft an und in seinem Blick ist nichts Provozierendes zu erkennen. Sie muss an Elias Worte denken. Was wenn er doch entgegen ihrer Erwartungen vollkommen okay ist? „Kann ich das noch kurz beenden?" Er nickt zustimmend und beobachtet sie still, während er an der Wand gelehnt stehen bleibt. Dann klappt sie schließlich den Laptop zu und hebt ihren Blick. Sofort fängt der seine den ihren und ihr wird augenblicklich warm, als ihr bewusst wird, dass er sie die ganze Zeit angesehen haben muss. Sie steht auf und folgt Alex stillschweigend. Seine Nähe bringt sie vollkommen aus dem Konzept. Sie laufen nebeneinander den Flur entlang und warten dann vor dem Fahrstuhl.
„Danke.", bricht sie das Schweigen als erste.
„Wofür?", fragt er und geht dabei einen Schritt auf sie zu.
„Für das Büro.", erklärt sie ganz so, als wäre es doch eindeutig gewesen. Er möchte gerade etwas erwidern, als sich die Türen des Fahrstuhls öffnen und zwei Männer herauskommen. Im Fahrstuhl selbst befinden sich nun nur noch zwei Frauen, welche ihr Gespräch sofort beenden, als Alex gemeinsam mit Miri eintritt. Sie sehen ihn schmachtend an, während Miri sie mit vernichtenden Blicken straft.

Sie merkt wie etwas leicht über ihre Hand streift und wendet ihren Blick erst auf ihre Hand und dann in Alex Gesicht. Er lächelt sie leicht an. Doch verrückterweise ist es nicht dieses spöttische Lachen, sondern vielmehr freundlich, aufmunternd, beruhigend. Dennoch zieht sie schnellstmöglich ihre Hand weg. Alex geht daraufhin ein Stück zurück und lehnt sich gegen die Fahrstuhlwand. Und dennoch werden seine Lippen von einem kleinem spöttischen Lächeln umrahmt. Als der Fahrstuhl hält steigen sie aus, verlassen das Gebäude und spazieren die Straße hinunter, bis sie an einem kleinen, niedlichen Restaurant stehen bleiben. Sofort wird Alex begrüßt und zu seinem Stammplatz geführt. Ist er doch öfter gemeinsam mit Mitarbeitern an diesem Ort? Sie bekommen die Karten gereicht und bestellen bald darauf. Während sich Alex für ein Schnitzel entscheidet, nimmt Miri die Spagetti Carbonare. Eine unangenehme Stille breitet sich über den beiden aus, nachdem der Kellner die Bestellung aufgenommen hat und gegangen ist.

„Warum studierst du Jura?", fragt Alex aufrichtig interessiert und lächelt sie dabei an, sodass sich Miri einen kurzen Moment in seinen grauen Augen verliert.
„Es ist ein Studium bei dem man später gute Jobchancen hat." erklärt sie und nimmt dabei einen Schluck ihres Wassers. Unsicher wischt sie sich anschließend die Handflächen an ihrem Rock ab. Der durchdringende Blick des Mannes ihr gegenüber macht sie vollkommen nervös und unsicher.
„Und was ist die wahre Antwort? Die, welche du Freunden sagen würdest, Menschen die dich kennen.", fordert er sie auf. Sie stockt. Sollte sie es ihm zu erklären versuchen? Was wenn er sie belächelt und für naiv hält?

„Wenn man die Nachrichten ansieht, dann fragt man sich doch oftmals: An welchem Punkt ist die Welt so geworden. Zumindest geht es mir so. Naja, ich studiere Jura, um meinen eigenen Kindern damit einmal sagen zu können, dass ich alles dafür gebe, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Natürlich gibt es kein schwarz/weiß und vielleicht ist Gerechtigkeit auch nicht mehr als eine Fantasie. Doch als Anwältin werde ich dafür einstehen können, dass meine eigenen Kindern den Glauben an Gerechtigkeit nicht verlieren werden. Es klingt naiv, ich weiß"

„Es klingt hoffnungsvoll. Zumindest wenn man dieses ideelle Weltbild der Gerechtigkeit verfolgt.", antwortet er, als das Essen vor den beiden abgestellt wird.
„Jeder Mensch muss an irgendetwas glauben. Manche an Gott, andere an das Schicksal oder Karma. Ich glaube an Gerechtigkeit. Die Frage ist, woran glaubst du?" Sie sieht ihn abwartend an und dreht dabei einige Nudeln um ihre Gabel.
„Gute Frage, keine Ahnung." Seine Ehrlichkeit überrascht Miri und obwohl sie sich nichts anmerken lassen möchte, merkt sie, dass sie dieses Gefühl nicht vor ihm verbergen kann.

„Du musst an irgendetwas Glauben!", stellt sie fest und sieht ihn weiterhin auffordernd an.
„Gut, dann glaube ich halt an harte Arbeit und Disziplin.", antwortet er bissig und wendet den Blick von ihr ab.
„Wolltest du schon immer die Firma deines Vaters übernehmen?", fragt sie und wechselt damit das Thema. Er beginnt sanft zu lächeln, schneidet ein Stück seines Fleisches ab, steckt es sich in den Mund und wendet dabei nicht einmal den Blick von ihr ab.
„Als kleiner Junge ja. Es war als wäre diese Firma etwas Unerreichbares und ich wollte sie haben. Doch umso älter ich wurde, desto weniger wollte ich sie übernehmen. Ich begann das zu wollen, was ich nie hatte.", erklärt er und seine Gesichtszüge werden härter.
„Und was war das?" Er denkt einen Moment nach bevor er antwortet: „Frei zu sein. Ich wollte meinen Rucksack packen und die Welt sehen. Mir war das Geld und alles was damit zu tun hatte vollkommen egal. Ich wollte ein einziges Mal in meinem Leben etwas nur für mich machen."

„Warum hast du es nie getan?"

„Erst habe ich mich nicht getraut und dann als ich alt genug war, bekam ich nicht mehr die Möglichkeit dafür. Aber jetzt bin ich CEO eines großen Unternehmens. Da kann ich mich wahrscheinlich nicht beschweren."

Schweigend betrachtet sie ihn. Und dann wird es ihr bewusst. Hass anstatt Verlangen. Umso besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher ist es für sie ihn zu hassen. Vor ihr sitzt nicht der Frauenaufreißer, der Fuckboy. Vor ihr sitzt eine junger Mann, mit verlorenen Träumen. Und auf dieser Ebene scheinen sie sich zu gleichen. Sie beide sind in der Realität angelangt. Einer Realität, in der es keinen Platz vor Träumereien gibt.

„Am Ende ist es wohl immer das, was wir nicht bekommen können, was wir am meisten wollen."

„Du weißt, dass es nicht zu spät ist seinen Träumen zu folgen."

„Mein Vater würde das nie zulassen."

„Und deine Mom?"

„Ich spreche ungern darüber. Meine Familie, meine Vergangenheit. All das ist nichts worauf ich stolz bin. Wahrscheinlich habe ich dir schon viel zu viel gesagt."

„Es tut mir leid."

„Was?"

„Das ich so schlecht von dir dachte und das mit deinem Dad. Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist, aber du bist ein guter Mensch. Und eines Tages wirst du glücklich werden, weil du es verdient hast.", sie sieht ihn sanft an, legt das Besteck zur Seite und nimmt einen Schluck ihres Wassers.

„Was ist dein größter Traum?", fragt er sie aufrichtig lächelnd.

„Es ist wahrscheinlich sehr lächerlich, aber ich wollte schon immer Schriftstellerin werden."

„Was hindert dich daran?"

„Mir scheint die Inspiration zu fehlen. Liebesgeschichten schreiben ist unmöglich, wenn man niemanden wirklich auf diese romantische Art und Weise liebt.", sie stockt und läuft augenblicklich rot an. Warum hat sie ihm genau das gesagt?

„Kannst du mir mal was zu lesen davon geben?"

Sie betrachtet ihn skeptisch. Nimmt er sie auf den Arm? Macht er sich über sie lächerlich?

„Nein lieber nicht. Ich schreibe vorerst nur für mich selbst. Ich muss jetzt auch los, die Mittagspause ist um und ich möchte ja nicht, dass mein Boss sauer wird.", sie erhebt sich ruckartig und fasst wäre ihr Glas umgestürzt. Doch zum Glück kippelt es nur verdächtig, bleibt jedoch stehen.

„Ich bin mir sicher, dass er Verständnis dafür hat. Er wird sicher Nachsicht walten lassen." Alex lächelt sie an, mit diesem ehrlichen Lächeln, dass allerhand Mädchenherzen höher schlagen lässt. Sie weiß es, vielleicht wusste sie es schon früher, doch jetzt kann sie es nicht mehr leugnen. Wenn sie mehr Zeit mit ihm verbringt, ihn besser kennenlernt, dann wird sie sich früher oder später in ihn verlieben. Es ist eine Vorahnung. Er ist nicht der richtige Mann für sie und vor allem ist er der Mann ihrer Schwester. Sie atmet tief durch und sieht ihm dann direkt in die grauen Augen.

Grau – eine Mischung ein schwarz und weiß, richtig und falsch, hell und dunkel, Tag und Nacht...

„Danke, für das Essen. Für alles. Ich gebe es ungern zu, aber Maddy hat vielleicht zum ersten Mal in ihren Leben eine gute Männerwahl getroffen. Ich hoffe sehr, dass das zwischen euch klappt. Was auch immer das ist. Ich stehe euch da nicht dazwischen."

Dann dreht sie sich um und geht. Sie hofft, dass er ihr hinterhergeht und klarstellt, dass diese Nacht und nie mehr etwas mit Maddy laufen wird. Und im selben Moment hasst sie sich dafür. Doch er geht ihr nicht hinterher. Und in diesem Moment fällt ihr auf, wie lächerlich dieser Gedanke zu sein scheint.


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Hallo :D Ich hoffe ihr hattet ein schönes Osterfest.

In diesem Kapitel gab es mehr Dialoge und ihr habt Alex besser kennengelernt. Was haltet ihr von ihm?

Wie würdet ihr euch an Miris Stelle verhalten? Ist der One-Night-Stand der Schwester Tabu?

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