18. Kapitel
Mit diesen Worten verblasste die Frau und Avira und ich blieben allein zurück. "Hast du dich gerade mit einem Geist unterhalten?", fragte Avira und erst jetzt fiel mir wieder ein, dass sie die Geister ja weder sehen noch hören konnte.
"Ja", antwortete ich. "Ich schätze, das ist sie...meine besondere Fähigkeit. Ich kann mit Geistern kommunizieren." Hastig erklärte ich Avira, was wir zu tun hatten und dass wir dafür nicht viel Zeit hatten.
Leider hatte sie auch keine Idee, wo der Rubin der Weisheit versteckt sein könnte. Deshalb irrten wir eine ganze Weile lang ziellos durch den Wald. Aber schnell wurde mir klar, dass wir dadurch nur Zeit verloren.
Und überall um uns herum waren noch immer die Stimmen der Geister zu hören. Sie waren nicht nur auf der Lichtung. Der ganze Wald war voll von ihnen. Was mich ständig daran erinnerte, wie viele schon bei der Suche nach dem Rubin gescheitert waren.
Entmutigt ließ ich mich zu Boden fallen. Avira setzte sich neben mich. In diesem Moment fiel ein einsamer Sonnenstrahl durch die Baumwipfel, golden und hell. Hastig sprang ich auf. Der Strahl war klar und konzentriert, wie ein Pfeil...als würde er auf irgendetwas hinweisen! Auf den Rubin der Weisheit vielleicht?
Hastig untersuchte ich die Stelle am Boden, auf die der Sonnenstrahl zeigte. Aber da war nichts.
"Karyan!", rief Avira plötzlich aufgeregt. "Der Strahl zeigt jetzt in eine andere Richtung!" Ich schaute auf und stellte fest, dass sie recht hatte. Und in diesem Moment erkannte ich. Der Strahl zeigte uns den Weg zum Rubin!
Hastig stolperten Avira und ich durch den Wald, sorgsam darauf bedacht, dem Sonnenstrahl zu folgen und ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Ich wusste nicht, wie lange wir rannten und wie viel Zeit uns noch blieb und ich machte mir darüber auch besser keine Gedanken.
Plötzlich war der Strahl verschwunden. Entsetzt sahen Avira und ich uns an. War das alle etwa völlig umsonst gewesen?
Doch dann fiel mir noch eine andere Möglichkeit ein und ich sah mich aufmerksam um. Dieser Platz unterschied sich tatsächlich ein wenig vom Rest des Waldes. Es war wieder eine Art Lichtung. Und in der Mitte stand ein hoher Baum mit breitem Stamm, der bereits sehr alt zu sein schien.
Und zwischen seinen Wurzeln funkelte etwas Rotes.
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