10. Kapitel
Wir starrten ihn völlig perplex an. "Woher...woher hast du den Bogen?", fragte ich. Jedenfalls hatte ich hier noch nirgendwo ein geheimes Waffenversteck gesehen.
Azrial lächelte, ein geheimnisvolles Lächeln. "Das bleibt mein Geheimnis", erwiderte er.
"Bist du uns gefolgt?", fragte ich, da ich mir nicht erklären konnte, wie er sonst ausgerechnet auf uns gestoßen sein sollte. Langsam begann ich mich wirklich zu fragen, wie viele Leute außer mir noch in diesem Wald gefangen waren - und ob ich ihnen begegnen würde.
"Bist du auch plötzlich in diesen Wald gelangt?", fragte ich. Azrial zögerte. "Der Moment kam plötzlich, aber ich wusste, dass es früher oder später passieren würde."
Bei diesen Worten zuckten Avira und ich zusammen. Wie, er wusste es? Woher? Genau das fragte ich ihn.
"Nun ja, sagen wir...ihr seid nicht aus purem Zufall in diesen Wald gelangt. Ihr seid hier, weil ihr...anders seid. Genau wie ich."
"Anders?", widerholte ich. "Inwiefern?" Doch während ich das sagte, musste ich an Aviras Heilfähigkeiten denken. Konnte Azrial vielleicht das damit meinen?
"Ich kann zum Beispiel Personen aufspüren. Es ist, als hätte ich einen inneren Kompass, der mir immer zeigt, wo andere Personen sich aufhalten. Nur so habe ich euch überhaupt gefunden", erklärte Azrial.
Avira schien urplötzlich entschieden zu haben, Azrial zu vertrauen. "Ich kann Menschen heilen", sagte sie. "Ich brauche sie nur zu berühren und all ihre Wunden verschwinden wie von Zauberhand."
Ich begann langsam, mich wie ein Außenseiter zu fühlen. Ich besaß keine besonderen Fähigkeiten. Ich war nicht wie Avira oder Azrial. Vielleicht hatte der Wald sich geirrt. Vielleicht gehörte ich gar nicht hierher.
"Ich kenne jemanden, der euch helfen könnte, all das hier zu begreifen", sagte Azrial. "Ihr müsst mir nur folgen. Vorausgesetzt natürlich, ihr vertraut mir."
Avira und ich sahen uns an. Dann trafen wir unsere Entscheidung...
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