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Aufbruch

„Na los, nicht so langsam!" Die helle Stimme des Kindes erfüllte die Luft mit Freude, während das Wasser plätscherte. Die Strömung war leicht und das aus Baumstämmen zusammen gepflasterte Floß bewegte sich nur langsam flussabwärts. Die Bäume waren am Waldrand noch recht klein, doch die Blätter hatten eine merkwürdige Form. Manche sahen aus wie Blütenblätter, andere wie Tannennadeln. Sie alle hatten unterschiedliche Farben, so das der Waldrand einem Regenbogen glich. Der rothaarige Junge winkte seinen Kumpan heran. In seiner Hand war ein Holzsebel, während seine Haare von einem Tuch zusammengebunden waren. „Stehen wir in See, Matrose!" „Aber nicht ohne den Käpt'n!", erwiderte der andere. Seine dunklen Haare waren von einem Federhut verdeckt, während sein Gesicht eine Augenklappe schmückte. „Aye Aye, Ich setze die Segel!" Beide Jungs turnten auf dem Floß herum. Die Strömung ließ es langsam Richtung Wald schwimmen. Niklas rückte seine Augenklappe zurecht und bedachte die Dunkelheit, welche hinter den bunten Bäumchen zu herrschen schien. Eigentlich war es den Kindern verboten im Wald zu spielen, doch die Neugierde war ihm ein ständiger Begleiter. Sein Kumpan folgte seinem Blick und hob den Holzsebel, als wolle er ein anderes „Schiff" meutern. „Arr, wir segeln auf unbekannte Gewässer zu, Käpt'n! Sollen wir den Kurs ändern, oder wagen wir die Reise?" Kurz war Niklas sprachlos. Die Tiefen des Waldes zogen ihn unwillkürlich in ihren Bann, als würde dort etwas sein. Als würde jemand waren, sie beobachten. Im Dorf gingen immer mal wieder Schauergeschichten herum von Hexen, Waldnymphen und andere grausige Kreaturen. ‚Gigantische Schlangen im Wasser!' „Hey, hat es dir die Sprache verschlagen?" Peters grüne Augen funkelten wie die eines Krokodils. Er deutete wieder auf die Tiefen. „Komm schon, lass uns mal nachsehen was da ist! Das wird ein Abenteuer!" „Ein Abenteuer das euch umbringt." Bei der fremden Stimme wirbelten beide Jungs herum. In ein blaues Kleid gehüllt über dem eine Schürze lag, stand dort ein braunhaariges Mädchen. Ihre Haselnussaugen funkelten die Jungs böse an. „Ihr wisst, das ihr dort nicht hindürft!" „Na toll, die Spaßbremse", erwiderte Peter trocken, während Niklas sich nicht von ihren wunderschönen Augen losmachen konnte. ‚Wie zwei Sterne am Nachthimmel.' Lautsagen würde er dies jedoch nie. „Bist du unsere Mutter oder was, Belle?" Belle verdrehte die Augen. „Nein, aber es würde sie brennend interessieren was ihr hier treibt, Matrose!" Ihr Blick funkelte ihnen entgegen, bevor sie sich wegdrehte und mit dem Blumenkorb in der Hand ins Dorf marschierte. „Spaßbremse", zischte Peter. Niklas hörte ihm kaum noch zu.

Es dauerte den ganzen Tag und die nächste Nacht, bis Hans und Gretel wieder halbwegs auf den Beinen waren. Zum Glück waren sie dieses mal von Nachtwesen verschont geblieben und Kobold konnte ebenfalls durchschlagen. Der Endzug machte ihm noch etwas zu schaffen, doch er übergab sich nicht mehr. Als die Sonne komplett aufgegangen war, trat er an das Schlaflager der Geschwister. Hans und Gretel flüsterten leise miteinander. Besonders Gretels Körper war mit den Pflanzen eingewickelt, doch die Wunden verheilten schnell. „Gut geschlafen?", fragte Kobold knapp. Beide nickten. „Nochmals, danke das ihr uns geholfen habt", krächzte Hans. Eine lange Schramme zog sich über sein Gesicht. „Ohne dich und..." Er sah rüber zu Aquareen, welche ein paar Schilfhalme zerkaute. „...und sie wären wir jetzt Nachtfutter. Grundsätzlich wären wir niemals entkommen." Kobold lächelte. „Keine Ursache. Wollt ihr zum Dorf zurückkehren?" Sie sahen sich an. „J–Ja, Ähm... Von hier aus wissen wir leider nicht wo es liegt. Und wenn wir uns verlaufen erwischen uns vielleicht wieder diese Viecher." Bei er Vorstellung weiteten sich Gretels Augen. „Wo wollt ihr zwei denn hin?", erwiderte Hans etwas unschlüssig. Kobold fuhr sich durch die Haare. „Eigentlich...", setzte er an. „wollen Aquareen und ich auch zum Dorf aus dem ihr kommt. Beziehungsweise in den Verbotenen Wald." Die Augen der Geschwister weiteten sich. „Echt? Ihr wollt in unser Dorf? Warum?" Einerseits wirkten beide erleichtert, dass sie jemand auf ihrem Wege begleiten würde, andererseits blitzte auch etwas Misstrauen in ihnen auf. Kobold konnte es beiden nicht verübeln, drum setzte er sich und sprach leise: „Wisst ihr... Aquareen möchte zu ihrem Schwarm zurück und ich... Nun ja, ich war so lange ich denken kann in einem Käfig und ich glaube das ich früher mal in diesem Dorf gelebt habe." Diese Erkenntnis traf ihn erst jetzt und sein Kopf begann wieder zu dröhnen. „Aber wie kann man denn vergessen, wo man gelebt hat?", fragte Hans verwirrt. „Lange Geschichte", erwiderte Kobold. Gretel legte den Kopf auf die Seite. „Warum glaubst du das denn? Ich meine, wenn du dich nicht erinnern kannst, warum denkst du, das du ausgerechnet aus unserem Dorf kommst?" Kobold fuhr sich wieder durch die Haare, unschlüssig wie er die Situation zusammenfassen sollte. „Nun Ja... Ich erinnere mich an eine Sache..." Beide beugten sich gespannt vor, rissen jedoch die Augen auf, als er meinte: „An die Melodie des Flötenspielers." Kurz herrschte Stille. Aquareen schien die unangenehme Situation zu spüre und kam langsam zu ihnen hinüber getrottet. „So schön die Melodie, so scheinheilig wie noch nie", flüsterte Hans. Kobold hob überrascht den Kopf. „Folgst du dem Flötenspiel wird der Wald dich täuschen wie ein Krokodil", fuhr Gretel fort und schnappte nach Luft. „Diese Melodie... manchmal hören wir sie auch." Ihre Augen glänzten vor Furcht. „Sie ist so... wunderschön. Als könne man auf ihren Schwingen fliegen, aber..." „Immer wenn sie ertönt", erwiderte Hans mit rauer Stimme. „werden alle Kinder in die Kirche gebracht. Niemand darf ihr folgen, niemals. Ansonsten..." „Geht man im Wald verloren", sprach Kobold weiter und nickte. Ein Kloß machte sich in seinem Hals breit, während Aquareen den Kopf zu ihm hinunter neigte. Ihre vier rubinroten Augen glühten wie Kohlen. „Das Wesen welches ihr als Flötenspieler bezeichnet, ist uralt und weilt schon Jahrzehnte im Dunklen Wald. Es ist klug von den Erwachsenen die Kinder zu beschützen, denn ist man erst mal in ihrem Bann, gibt es kein Zurück mehr." Kobold durchfuhr ein Schauder, während sich die Geschwister entsetzte Blicke zuwarfen. „In ihrem Bann?", wiederholte Gretel. Aquareen zuckte mit den langen Tentakeln am Hinterkopf, welche unter den Hörnern entsprangen. „Es gibt viele böse Wesen, aber sie ist mit Abstand das übelste Grauen. Fragt mich nicht, warum sie das tut, aber wer sich ihr in den Weg stellt, unterschreibt sein eigenes Todesurteil." Nach diesen Worten herrschte Stille. Weder die Geschwister noch Kobold wollten weiter nachhaken, obwohl letzterem nun tausende Fragen auf der Zunge brannten. ‚Dann war es sie der ich gefolgt bin! Aber wer ist sie? Und warum tut sie dass? Was hat sie überhaupt getan?' Diese Lücke in seinem Lebenslauf vermisste er mit am meisten. Was war im Wald geschehen und wie konnte er entkommen? ‚Will ich das überhaupt wissen? Was wenn es was schlimmes ist?' Es war definitive was schlimmes, aber das Verlangen nach der Wahrheit ließ ihn seine Sorge darüber vergessen. Nur... ‚Als Kind bin ich ihr gefolgt, aber warum bin ich es auch als Erwachsener?' In dem Sinne hatte er noch so einiges herauszufinden. Wenn er jedoch darüber nachdachte, tauchte dumpf ein Name in seinem Bewusstsein auf. Rose... 

Als die Geschwister gegen Mittag wieder fit waren, brachen sie auf. Kobolds Seite schmerzte noch etwas und Gretel humpelte ziemlich, doch sie kamen voran. Aquareen schwamm im Fluss neben ihnen her. Ab und zu ließ sie eine Wasserdampf–Fontäne aus ihren Nasenlöchern schießen, dessen feiner Nebel dann auf die drei Menschen nieder rieselte. Neben der heißen Sonne war es eine nette Abkühlung. „Wie lange denn noch?", fragte Hans und stieß einen Kieselstein aus dem Weg. „Aquareen meinte, heute Abend müssten wir das Dorf schon sehen." „Hoffentlich. Ich will nicht noch eine Nacht im Freien verbringen", erwiderte Gretel und strich sich schaudernd über die Arme. Kobold hatte Mitleid mit den Geschwistern. Diese Gargoyle waren wirklich böse gewesen. Unbewusst strich er über den Haken an seinem Hosenbund. Zu gerne hätte er ihn im Nacken eines dieser Wesen versenkt um beide zu schützen, doch seine Verletzung hatte es ihm unmöglich gemacht. ‚Zum Glück ist noch alles gut gegangen.' Doch er wollte nie wieder so nutzlos sein. ‚Wenn ich mich nicht selbst verteidigen kann, geschweige denn andere, was bin ich dann?' „Hey seht mal!" Hans war stehen geblieben und deutete die Wiese entlang auf einige Sträucher. Kobold blinzelte ein paar mal, doch dann sah er die rot–braunen Körper zweier Pferde. Zaumzeug und Sättel waren auf ihnen festgeschnallt. Kobold spannte sich an, die Hand wieder am Haken. ‚Die gehören jemanden! Sind hier noch mehr Banditen?' Er hielt Gretel zurück als sie näher kommen wollte. Hinter sich hörte er wie Aquarren sich langsam aus dem Wasser erhob. Dieses Mal stand sie hinter ihrem Freund. Hans kam langsam näher, grinste breit und deutete auf die Sättel. „Das sind die Pferde der Banditen! Oder besser gesagt, waren." Kobold blinzelte und sah erst jetzt die Brandflecken und Löcher in dem Sattelleder. „Vielleicht sind wir mit ihnen schneller!" Gretel sah fragend zu Kobold, als würde sie ein Einverständnis von ihm erwarten. Dieser warf einen Blick über die Schulter zu Aquareen. Diese nickte langsam. „Es würde wirklich schneller gehen, obwohl ich von Reitern nie begeistert war." Ihre Augen funkelten abwertend. „Aber dann solltet ihr etwas vom Fluss entfernt bleiben. Ich weiß nicht, ob die Pferde mich mögen..." Mit diesen Worten senkte sich ihr Kopf wieder ins Wasser. Kobold zuckte mit den Schultern. „Gut, dann los!" Da die Tiere noch etwas verschreckt waren, war das Einfangen schwer. Doch gewohnheitsgemäß ließen sie die Menschen aufsteigen. Kurze Zeit später ergriff Kobold die Zügel und trieb den Fuchs an. Die Geschwister waren etwas hinter ihm. Hans saß vorne, während Gretel die Arme um seinen Bauch schlang. Eine Weile trabten sie – ab und zu lieferten sie sich ein Rennen – doch als die Sonne sich langsam dem Untergang näherte, waren sie nur noch im Schritt unterwegs. Aquareen ließ Kurz ihren Kopf aus dem Wasser strecken und summte: „Wir kommen gleich an einen Wasserfall! Da hinter liegt das Dorf. Aber seit vorsichtig! Die Steine sind extrem rutschig." Kobold nickte, wobei sein Pferd leicht scheute. Aquareens Anwesenheit shien den Tieren wirklich nicht zu gefallen. Hinter sich hörte er Hans kecuhen in dem Versuch, die Zügel stramm zu halten. Kobold schwang ein Bein über den Sattel und machte sich nichts drauß, dass das Pferd einige Meter weiter weg trabte. Er kletterte am rauschenden Fluss entlang und erschrak sich, als der Felsen plötzlich abfiel. Der Fluss stürzte über eine Klippe gute dreißig Meter in die Tiefe. Dort unten lag ein Tal, wo sich der Fluss weiter voraus schlängelte. Von sanften Bergen umgeben lag dort im Sonnenschein ein Dorf. Die hölzernen Hütten waren gut auszumachen, während winzige Gestalten dort ein und aus gingen. "Wow", hauchte Kobold. In seinem Magen machte sich ein merkwürdiges Gefühl breit. Es war ihm unbekannt und doch genoss er es wie ein kleines Kind, welches nach einer langen Reise nach Hause kam. "Das ist es!" Gretels Stimme ließ ihn zusammenfahren. Beide Geschwister waren neben ihm auf den Felsen geklettert, ihre Augen leuchteten. "Das ist unser Dorf! Wir sind Zuhhause!" "Ja, ja, das sind wir." Aquareens Stimme war mehr ein Summen. Ihr Kopf deutete hinter das Dorf. Doch ihre Freude über diesen Anblick konnte Kobold nur bedingt teilen. Das warme Gefühl verwandelte sich in eisige Furcht, als er die Nebelschwaden über den Baumwipfeln sah. Man konnte den Verbotenen Wald nur bis zu einem gewissen Punkt sehen, dahinter war nur grauer Nebel. Kobold verkrampfte sich als sein Kopf zu dröhnen schien. Es war als würden tausende Stimme auf ihn einreden, als würde sich in seinem Schädel etwas einsetzten. Etwas mit blutigen Lippen und einer Kutte. Leicht hallte die Melodie durch die Lüfte, doch weder die Geschwister noch Aquareen schien sie hören zu können. 'Als würde sie nur mich begrüßen.' Und beinahe konnte er verstehen was sie sagte... Willkommen Zuhause, Niklas.  

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