Willi Orban x Chantal (Deutsch, Drama, Cute)
"Ganz ruhig. Du brauchst nicht nervös sein. Ich liebe dich, Chantal. Und sie werden das auch tun.", sagt mein Freund Willi, während er mich umarmt und mir sanft über den Rücken streicht. Ich beruhige mich etwas, bin aber noch immer total angespannt. Gleich werde ich seinen Vater und dessen Eltern kennen lernen. Und davor habe ich, um ehrlich zu sein, echt Angst. Vor allem aufgrund des Altersunterschieds. Ich bin vor ein paar Wochen 20 geworden, Willi wird in vier Monaten 28. Ich habe Angst, dass sie das nicht akzeptieren, mich nicht akzeptieren. Ich weiß, wie wichtig seine Familie ihm ist, und deswegen möchte ich unbedingt, dass sie und ich uns gut verstehen. Mit seiner Mutter und seinen Schwestern verstehe ich mich schon richtig gut, aber ich habe Angst, dass das mit dem Rest seiner Familie anders sein wird. Vor allem, weil sie eher konservativ eingestellt sind und deshalb vielleicht Probleme mit unserem Altersunterschied haben könnten.
"Bereit?", fragt Willi und als ich nicke, drückt er meine Hand und küsst mich ein letztes Mal, bevor er die Klingel drückt. Nach nur wenigen Sekunden öffnet sich die Tür und seine ältere Schwester Sandra öffnet die Tür. "Heyyyyy, schön euch zu sehen! Wie geht's euch? Und kommt rein!", sagt sie breit lächelnd und zieht erst mich und dann ihren Bruder in eine herzliche Umarmung. Dass ich mit ihr zwei mir gut gesinnt Personen bei mir habe, tut auf jeden Fall sehr gut und so entspanne ich mich ein wenig. Dann ziehen wir unsere Schuhe aus und folgen Sandra weiter ins Haus, wobei Willi meine Hand durchgehend sanft drückt. Das beruhigt mich ungemein, ich fühle mich dadurch nicht ganz so verloren und allein.
Im Wohnzimmer angekommen, sehe ich dann auch schon seinen Vater und seine Großeltern. Alle drei mustern mich ganz genau und sehen dabei nicht besonders freundlich aus. Meine Nervosität steigt weiter und ich klammere mich geradezu an Willi fest und verstecke mich fast schon hinter ihm. Der kritische Blick seiner Familie macht mir wirklich Angst. Vor allem der seines Vaters. Willi drückt meine Hand noch etwas stärker, dann räuspert er sich und sagt: "Papa, Oma, Opa, das ist meine Freundin Chantal. Engel, das sind mein Dad und meine Großeltern." "Hallo.", sage ich leise und nervös, während ich Willis Hand quetsche. Seine Großmutter lächelt nun leicht in begrüßt mich knapp, sein Vater und Großvater starren mich weiterhin schweigend an. "Wollt ihr was trinken?", fragt Sandra, wobei sie keine freie Hand kurz drückt und mich wirklich lieb anlächelt. "Stilles Wasser wäre lieb. Danke.", sage ich und lächle gequält. Willi bittet seine Schwester ebenfalls um Wasser und zieht mich dann zum freien Sofa, auf das wir uns setzen. Willi legt dabei seinen Arm um mich und zieht mich an sich ran. Die Wärme seiner Umarmung tut wirklich gut und ich drücke mich gegen ihn, um ihn und den halt, den er mir gibt, noch mehr zu spüren. Dann erfüllt eine unangenehme Stille den Raum. Die Art und Weise, wie ich noch immer angestarrt werde, ist unangenehm. "Also Chantal... Was machst du so? Also... Was arbeitest du so?", fragt Willis Oma mich. Ich zwinge mich zu einem freundlichen Lächeln und antworte: "Ich studiere Französisch und Mathematik auf Lehramt, ich wollte schon immer Lehrerin werden und mit den Fächern kann ich international arbeiten, was natürlich echt praktisch ist, falls Willi mal woanders hin wechselt. Nebenbei arbeite ich in einer Tanzschule und gebe Nachhilfe in verschiedenen Fächern." Willis Großmutter nickt, dann ist es wieder still, bis Sandra mit den Getränken wieder kommt. Durch sie wird aus der Stille zumindest annähernd ein Gespräch, an dem Willis Vater und Opa jedoch immer noch nicht teilnehmen. Einige Zeit später gehe ich auf die Toilette und als ich auf dem Weg zurück bin, höre ich bereits aus dem Flur heraus die Stimme von Willis Vater. "Willi, dieses kleine Mädchen ist nichts für dich. Die hat noch gar keine Ahnung vom Leben und wird bestimmt erst arbeiten wollen, bevor sie dir Kinder schenkt, und das dauert dann noch viel zu lange. Ich will in den nächsten fünf Jahren ein Enkelkind! Und auch sonst... Besonders hübsch ist sie ja nicht und Lehrerin als Traumberuf? Ich bitte dich! Damit wird sie nie genug Geld verdienen und dir immer auf der Tasche liegen und dich ausnutzen! Und ihr Kleidungsstil, also wirklich... Hat sie keine ordentlichen Sachen? Willi, ich will, dass du dich von ihr trennst. Sie ist nicht gut genug für dich und auch definitiv nicht würdig, eines Tages meinen Nachnamen zu bekommen und deine Kinder auszutragen.", sagt er und mit jeden Wort bricht mein Herz etwas mehr. Ich habe so sehr gehofft, dass wir uns verstehen und jetzt das. Und die Angst, dass Willi auf ihn hört, ist wirklich groß und es fühlt sich grauenvoll an. Doch die Angst ist unbegründet, denn sowohl Willi als auch Sandra beginnen sofort, ihrem Vater ihre Meinung zu geigen, wobei Willi seine Schwester deutlich übertönt. "Nicht gut genug? Sag mal, spinnst du? Chantal ist mehr als gut genug für mich, sie ist perfekt! Sie ist wunderschön, bringt mich zum Lachen, selbst wenn es mir scheiße geht, sie ist immer für mich da und hört mir, im Gegensatz zu dir, zu, wenn ich ihr von meinen Problemen erzähle und hilft mir auch dabei, sie zu lösen! Außerdem ist sie der schlauste Mensch, den ich kenne, unglaublich kreativ und liebevoll! Sie macht mich wirklich glücklich, glücklicher, als ich je war. Und du hast absolut nichts zu sagen, wenn es um meine Familienplanung geht! Das ist eine Sache, die nur Chantal und mich betrifft! Und wenn wir erst in zwanzig Jahren Kinder haben wollten, dann wäre das unsere Entscheidung. Hör auf, mich zu bevormunden und mir in meine Beziehung reinzureden! Du hast es ja nichtmal geschafft, länger als zwei Jahre nach meiner Geburt bei Mama zu bleiben und hast auch seitdem nie was auf die Reihe bekommen! Du bist der letzte, der in der Hinsicht den Mund aufmachen sollte. Du solltest dich echt schämen!", sagt mein Freund, wobei es zum Ende hin immer mehr zu einem Schreien wird. Als ich das Wohnzimmer wieder betrete, schreit sein Vater gerade zurück: "Ich bin dein Vater! Ich weiß, was für dich gut ist, und sie ist es definitiv nicht!" "Du hast keine Ahnung! Sie ist das Beste, was mir je passiert ist! Und mir ist egal, was du sagst, ich liebe Chantal und ich werde sie eines Tages heiraten!", brüllt Willi wütend, während er seine Arme eng um mich schlingt. Die Situation überfordert mich gerade komplett. Ich hatte mir zwar einige Horrorszenarien ausgemalt, aber so schrecklich war keines davon. Ich habe gerade schreckliche Angst vor Willis Vater und gleichzeitig schlägt mein Herz schneller wegen Willis letzter Äußerung. Es ist einfach nur verwirrend und so beginne ich, in Willis Shirt zu weinen. Er zieht mich noch etwas näher und auch Sandra umarmt mich, während sie ihren Vater anfunkelt. Dieser funkelt meinen Freund noch aggressiver als vorher an uns schreit dann: "Na schön! Raus aus meinem Haus, alle drei! Wenn ihr euren alten Vater für so eine Schlampe verraten wollt, dann geht! Und lasst euch hier nie wieder blicken!" Das ist der Moment, in dem auch noch der letzte Rest meines Herzens auseinander bricht. Ich habe nie gewollt, dass die Familie sich so zerstreitet. Und das alles nur wegen mir!
"Fein, auf nimmer wiedersehen!", ruft Sandra, dann nimmt sie meine Hand und zieht mich und Willi, an dem ich mich noch immer festklammere, Richtung Tür. Mein Freund brüllt: "Sie ist keine Schlampe, sie ist perfekt! Und wenn du das nicht sehen kannst, das ist das dein Problem! Ich hoffe, du verrottest hier einsam und allein, was Anderes hast du nicht verdient!" und schiebt mich dann aus dem Zimmer. Vor Wut kochend zieht er seine Schuhe an und nimmt unsere Taschen, während Sandra ihre Sachen aus ihrem Zimmer holt und ihre Schuhe anzieht, bevor sie mir mit meinen hilft. Ich bin noch immer in einer Schockstarre und unfähig, mich zu bewegen.
Sandra setzt sich in ihr Auto, Willi hilft erst mir in das seine und steigt dann auch ein, dann fahren wir alle los zur nächsten Stadt. Nach einiger Zeit flüstere ich: "Es tut mir so leid, Willi. Ich wollte nicht, dass ihr euch streitet! Und du hättest das nicht machen mü-" "Doch. Und es muss dir nicht leid tun. Wenn er nicht erkennt, wie sehr ich dich liebe und wie glücklich du mich machst, dann hat er keinen Platz in meinem Leben. Ich liebe dich, Chantal. Und daran wird sich nichts ändern.", unterbricht Willi mich, während er seine rechte Hand um meine Hände schließt und sie sanft drückt. Ich schluchze nur noch lauter, erwidere aber die drei Worte.
Etwas mehr als eine Stunde später betreten wir ein Zimmer in einem Hotel nahe dem Flughafen. Hier werden wir heute Nacht bleiben, morgen fliegen wir nach Hause. Ich bin noch immer komplett fertig und auch Willi ist deutlich mitgenommen und so entscheiden wir uns, erstmal ein wenig zu kuscheln. Ich presse mich so nah es geht an seine Brust und genieße dann einfach nur seine Nähe. Dieser Tag ist echt scheiße gelaufen, aber jetzt befinde ich mich in dieser Blase aus Geborgenheit und Liebe, die nur Willi schaffen kann, und so werde ich langsam aber sicher etwas ruhiger. "Danke, dass du mich so verteidigt hast und zu mir gestanden hast. Und das mit dem, dass du mich irgendwann heiraten willst... Das macht mich wirklich glücklich und ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als dass das eines Tages Realität wird. Ich liebe dich Willi. ", flüstere ich einige Zeit später. Mein Freund lächelt mich liebevoll an und antwortet dann: "Na dann... Ist jetzt zwar nicht besonders romantisch, zumindest nicht so, wie ich mir das immer vorgestellt habe und ich habe auch keinen Ring oder so, aber es fühlt sich richtig an. Chantal, die letzten anderthalb Jahre mit dir waren die schönsten meines Lebens und ich könnte nicht glücklicher sein. Ich habe mich noch nie so geliebt gefühlt und ich habe noch nie so geliebt. Ich liebe dich über alles und ich will mein Leben mit dir verbringen. Chantal, willst du mich heiraten?" Ich bin etwas perplex, damit habe ich natürlich mal so gar nicht gerechnet und von ihm war es ja auch nicht geplant, aber es macht mich unglaublich glücklich. Ich nicke und hauche dann: "Ja, ja natürlich will ich dich heiraten, Willi!" Sein Lächeln wird noch etwas breiter und er zieht mich noch etwas näher, bevor er seine warmen Lippen endlich wieder auf meine legt.
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