In diesem Kapitel kommt übermäßiger Alkoholkonsum Und beleidigende Kommentare sowie sexuelles Andeutungen im Zusammenhang damit vor. Sollte das Thema für euch ein Problem darstellen, lest den Oneshot bitte nicht.

Fröhlich Tanzten Elif, Jean und Sasha zu der lauten Musik. Die drei hatten sich vor einigen Wochen kennen gelernt, als sie alle gleichzeitig Praktika beim FC Liverpool angefangen hatten. Jean im Management, Sasha beim Social Media Team und Elif in der allgemeinen Betreuung der Spieler. Seitdem waren sie gute Freundinnen geworden und verbrachten viel Zeit zusammen, sei es in den Pausen der Arbeit, privat oder bei Partys nach Spielen. Da waren sie auch jetzt wieder, Liverpool hatte überraschend gegen Manchester City gewonnen, obwohl viele ihrer Superstars verletzt waren. Und da sie selber sich freuten und das Team sie gerne dabei hatte, waren sie alle drei da.

Wobei... Nicht alle aus dem Team freuten sich. Trent freute sich nicht. Der junge Engländer schien die drei, vor allem aber Elif, nicht ausstehen zu können. Und jedes Mal, wenn er betrunken war, wie auf den Partys, wurde es nur noch schlimmer. So auch heute. Als Jean und Sasha für einige Minuten auf der Toilette verschwanden, begab Elif sich an die Bar, wo sie sich einen Sex on the beach bestellte. "Ach, das Prinzesschen kann tatsächlich was trinken? Und dann auch noch etwas mit so einem Namen? ", hörte sie plötzlich Trents Stimme. Er hatte offenbar schon ordentlich einen im Tee, denn er lallte etwas. Elif verdrehte die Augen und ignorierte ihn einfach. Sie hatte keine Lust, sich ihren schönen Abend von den zerstören zu lassen. Doch leider ließ er nicht locker.

"Bist wohl doch nicht das brave, kleine Mädchen, das du immer zu sein vorgibst, huh? Träumst wohl davon, selbst mal am Strand von jemandem gefickt zu werden.", lallte Trent und kam dabei näher. "Halt den Mund und verzieh' dich, Trent.", erwiderte sie mit fester Stimme und funkelte ihn an. Diese extrem unangemessenen Kommentare seinerseits gingen ihr tierisch auf die Nerven. Vor allem hatte sie ihm nie etwas getan, anfangs hatten sie sich gut verstanden, für so fünf Tage, dann war er plötzlich dieses widerliche Arschloch geworden, das viel zu viel trank, sie ständig beleidigte und fast jeden Tag mit einer anderen Frau nach hause ging. Seitdem verabscheute sie ihn und er sie wohl auch. Innerlich wünschte sie sich den Trent der ersten Tage zurück, aber sie sah nicht dass irgendwas von ihm noch in dem Etwas vor ihr steckte.

Sie nahm ihren Drink vom Barkeeper entgegen und drehte sich um, um in die Richtung von Alex Oxlade-Chamberlain und seiner Verlobte Perrie zu gehen, mit denen sie sich super verstand, als plötzlich jemand nach ihrem Handgelenk griff. "Ich wette, du träumst davon, wie Reece dich am Strand richtig hart durchnimmt, so wie du ihn letztens angeguckt hast.", zischte er, "Dabei verdient der Spast dich gar nicht, wenn jemand dich nehmen sollte, dann bin ich das. Aber du kleine Hure weißt ja nicht, was gut für dich ist."

Nun verstand Elif es plötzlich.nach ihrem Spiel gegen Chelsea war sie mit Reece James ausgegangen, den sie über eine Freundin, die für die Blues arbeitete, bereits etwas kannte. Sie hatten ein schönes Date gehabt, dabei war es aber auch geblieben. Reece war nett, aber das war alles rein platonisch. Scheinbar hatte Trent das Date wohl mitbekommen. Und er war wohl eifersüchtig, was ihm natürlich nicht das Recht gab, sie so zu behandeln. Aber es erklärte es zumindest.

"Trent, das ist echt lächerlich. Reece ist ein Kumpel, mehr nicht. Und mir doch egal, wer mich deiner Meinung nach nehmen sollte, es ist mein Körper und darüber bestimme ich. Nicht du. Und zu deiner Information...Du hättest nichtmal so eine schlechte Chance gehabt, ich fand dich wirklich toll. Aber jetzt bist du so ekelerregend geworden, dass ich dich nichtmal mit einer Kneifzange berühren wollen würde. Wenn ich eine Alkoholvergiftung und STIs haben will, kann ich mir auch gleich einen Callboy mieten und der ist dann vielleicht sogar nett zu mir, im Gegensatz zu dir. Und jetzt lass mich los!", antwortete sie, starrte ihn dabei mit einem Todesblick an und riss sich los, bevor sie in Richtung ihrer Freundinnen, die wohl auf der Toilette fertig waren, ging.

Vier Monate später dachte Trent immer noch über ihre Worte nach. Sie hatte recht gehabt, er war widerlich gewesen. Er hatte schon seit einiger Zeit extrem mit Alkoholproblemen gekämpft und dann hatte er sie und Reece gesehen und hatte seinen  Kummer in noch mehr Alkohol ertränkt sowie versucht, sich mit verschiedensten Frauen abzulenken. Doch wirklich gelungen war das nicht. Das einzige, was passiert war, war, dass sie ihn nun gar nicht mehr leiden könnte und das leider auch zu Recht. Er war ein ekelhaftes Arschloch und er war extrem unfair mit ihr umgegangen. Das war der größte Fehler seines Lebens gewesen und auch wenn er sich Hilfe gesucht hatte und jetzt trocken war, glaubte er nicht, das je wieder gut machen zu können. Und doch wollte er es wenigstens versuchen und sich zumindest für seine Worte entschuldigen. Das war das Mindeste, was er ihr schuldete.

An einem freien Tag, an dem er wusste, dass auch sie frei hatte, fuhr er schließlich zu ihrer Wohnung in Südlondon. Sobald sie sich durch die Gegensprechanlage meldete, sagte er: "Hey Elif, ich bins, Trent. Können wir bitte reden?"