Die Idee habe ich vor einigen Wochen bei @femalesarah gesehen und sie war so nett und hat ihr okay dafür gegeben, dass ich das Thema aufgreife. Schaut mal bei ihr vorbei, sie schreibt nämlich wunderschöne Oneshots!

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Als ich höre, wie mein Freund Mason die Haustür öffnet, schleicht sich sofort ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Ich bin so unfassbar glücklich mit ihm. Wir sind erst seit wenigen Wochen zusammen, diese Wochen waren aber mit Abstand die schönsten meines Lebens. Ich habe es mir nicht eingestehen wollen, dass ich auf Männer stehe. Ich habe es jahrelang sogar vir mir selbst verstecken wollen. Doch dann habe ich Mason kennen gelernt und das alles mit ihm fühlt sich einfach viel zu gut an, um meine Gefühle zu leugnen. Und seit wir zusammen sind, fühle ich mich so richtig wie ich selbst. Ich muss mich nicht mehr verstecken, ich kann endlich frei sein. Und das macht mich unglaublich glücklich. Mase macht mich glücklich. Ich fühle mich so, so geliebt, wenn ich bei ihm bin. Er ist einfach so perfekt. Und jetzt ist er wieder da. Und es ist Donnerstag, also unser Filmabend-Tag. Jeden Donnerstagabend essen wir unser wöchentliches Cheatmeal und schauen dabei Filme, meist sowas wie Harry Potter. Ich liebe diese Abende mit ihm. Und nach den Filmen wird es meistens ziemlich heiß zwischen uns beiden, was ich natürlich auch nicht schlecht finde.

Ich schiebe schnell unsere Pizza in den Ofen und verlasse dann die Küche. "Na Darling, wie war es beim Arzt? Irgendwas neues?", frage ich, bevor ich meinen Freund sanft zur Begrüßung küsse. Doch entgegen meiner Erwartung erwidert er nicht. Er starrt einfach nur geschockt mit starrem Blick geradeaus. "Hey, Darling, was ist los?", frage ich besorgt, während ich ihm zärtlich über die Wange streiche. In Masons Augen sammeln sich die Tränen. Verwirrt und besorgt ziehe ich den kleineren in meine Arme, bevor er so richtig los heult. Vorsichtig ziehe ich Mason mit mir ins Wohnzimmer, wo ich mich mit ihm aufs Sofa fallen lasse. Ich ziehe ihn ganz nah an meine Brust und halte ihn einfach nur fest im Arm. "Bitte Mase.", flüstere ich. "Sag mir, was es ist. Ich will dir helfen." Mase zittert extrem stark und vermag es nicht, zu sprechen. Er greift lediglich in seine Jackentasche und holt einen Zettel hervor. Er drückt ihn mir in die Hand und drückt dann sein Gesicht in meine Halsbeuge, wo er weiterhin schluchzt. Vorsichtig entfalten ich den Zettel, dann lese ich was darauf steht. Es ist das Ergebnis seiner Blutprobenuntersuchung. Das meiste sieht aus wie immer. Nur an einer Stelle ist etwas anders als sonst. Und jetzt verstehe ich, warum Mase so fertig ist.

"Verlässt du mich jetzt?", schluchzt mein Freund während er sich an mir fest krallt. "Dich verlassen? Mase, nein, natürlich verlasse ich dich nicht! Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, Babe. Und ich werde dich nie, nie, nie verlassen. Du bist mein Leben!", sage ich eindringlich, während ich ihm in die Augen sehe. Mase schluchzt herzzerreißend und stößt dann: "Kai, ich habe HIV! Was verstehst du daran nicht? Vielleicht habe ich dich angesteckt! Du hast vielleicht eine unheilbare, tödliche Krankheit, wegen mir! Du wirst vielleicht sterben, meinetwegen! Wie kannst du da noch weiter mit mir zusammen sein wollen?!" hervor.

Ich lege sanft meine Hand auf seine Wange. "Mase. Selbst wenn du mich angesteckt hättest, wäre das nicht deine Schuld. Aber wir haben immer ein Kondom benutzt, Mase. Du hast mich bestimmt nicht angesteckt. Ich mache natürlich auch einen Test. Aber eigentlich kann da nichts passiert sein. Und selbst wenn, dann können wir es jetzt eh nicht mehr ändern. Und HIV heißt heutzutage nicht direkt AIDS und Tod. Es gibt mittlerweile ganz, ganz tolle Medikamente, mit denen du, mit denen wir ein ganz normales Leben führen können. Ich liebe dich und wir schaffen das zusammen, hm? Es wird alles gut, Mason. Es wird alles gut. ", sage ich, bevor ich einen liebevollen Kuss auf seine Lippen hauche. Noch immer hat Mason nicht genug Kraft, zu erwidern, wie ein Wrack liegt er auf meiner Brust. Ganz fest halte ich ihn im Arm, versuche, ihm Kraft zu geben.

Nach einiger Zeit kommt wieder etwas Leben in meinen Freund und mit zittriger Stimme flüstert er: "Du ekelst dich nicht vor mir?" "Nein, überhaupt nicht. Du bist die Liebe meines Lebens und du kannst ja nichts dafür.", hauche ich, bevor ich unsere Lippen erneut verbinde. Dieses Mal schafft Mason es, zumindest ganz leicht zu erwidern. Ich versuche so viel Emotion wie möglich in die sanfte Berührung unserer Lippen zu legen. Ich will ihm gerade einfach nur zeigen, wie sehr ich ihn liebe. Er braucht das gerade, das weiß ich. Und auch ich brauche das. Es ist natürlich ein Schock. Niemand erfährt gerne, dass die Person, die man am meisten liebt, ein solches Virus in sich trägt und man selber ebenfalls positiv sein könnte. Aber mit den richtigen Medikamenten können wir das ganz einfach schaffen. Und wie ich eben schon gesagt habe, wir haben immer Kondome benutzt, insofern ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich ebenfalls positiv bin, sehr gering.

"Aber... Wir können nie wieder Sex haben, du hast doch sicher Angst vor mir!", schluchzt Mason nun erneut, während er seine Fingernägel in meine Schulter drückt. "Mase, ich habe keine Angst vor dir und wir können auch noch immer Sex haben. Wenn ich auch positiv bin, ist es eh egal. Und wenn nicht, ist das trotzdem kein Grund für Enthaltsamkeit. Die Medikamente heutzutage sind so gut, dass du das Virus gar nicht mehr weitergeben kannst, wenn du erst einmal welche nimmst. Und wir können Kondome benutzen. Mason, es wird wirklich alles gut. Ich liebe dich und zusammen schaffen wir das. Dieses Scheißvirus wird uns nicht auseinander bringen, das kann nichts und niemand. Ich werde für immer an deiner Seite sein. Immer. ", murmle ich, bevor wir uns erneut küssen. Mase' Weinen wird langsam aber sicher leiser und so liegt er einfach nur wie ein Wrack da. Nach einigen Minuten flüstert er: "Womit habe ich dich nur verdient, Kai?" "Du verdienst das Beste, nur das Beste! Und wenn ich das in deinen Augen bin, dann freut mich das, denn du bist definitiv das Beste, was mir je passiert ist und ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt.", antworte ich leise und nachdem Kai die drei magischen Worte erwidert hat, küssen wir uns erneut.

Plötzlich macht sich ein unangenehmer Geruch breit. "Oh Gott, die Pizza!", fluche ich, bevor ich aufstehe und das verkohlte Etwas aus dem Ofen hole. Fluchend schmeiße ich sie weg, was Mase mit einem Lachen quittiert. "Lass uns einfach eine bestellen und kuscheln.", haucht er und bevor wir uns küssen, stimme ich glücklich zu.