"Bis gleich, Mama.", sagt mein Freund Kylian, bevor er mir einen sanften Kuss auf den Scheitel haucht und das Zimmer verlässt. "Bis gleich.", murmle ich kaum verständlich, zu fasziniert bin ich von dem kleinen Wesen in meinen Armen. Meine Tochter. Das hier ist wirklich meine Tochter. Louise ist wirklich hier bei uns. Nach einer wirklich turbulenten, schwierigen  Schwangerschaft, in der Ky und ich immer wieder um das Leben unserer Tochter fürchten mussten, ist sie nun komplett gesund hier bei uns. Heute morgen um kurz nach halb Sieben hat sie das Licht der Welt erblickt und seitdem kann ich meine Augen kaum von ihr abwenden. Sie ist ein Wunder, unser Wunder. Und sie ist so wunderschön. Einfach nur perfekt. Im Grunde sieht sie genauso aus wie Kylian als Baby, lediglich ihre langen Wimpern und ihre Ohren scheint sie von mir zu haben. Das stört mich allerdings absolut nicht, denn sie ist wunderschön so, wie sie ist. Außerdem sind unsere dreijährigen Zwillinge, Yanis und Lucas, kleine Kopien von mir, nur die Farbe ihrer Haut und ihrer Augen haben sie von ihrem Vater. Genau wie unsere Kleine sind die beiden perfekt. Und gleich werden sie ihre kleine Schwester dann auch kennen lernen, Kylian holt sie gerade von seinem Bruder Ethan, welcher die letzten Tage über auf sie aufgepasst hat, ab.

Die knappe halbe Stunde, die mein Freund weg ist, verbringe ich damit, meine kleine Prinzessin verträumt anzusehen. Dann klopft es endlich leise und Kylian betritt mit unseren Söhnen auf dem Arm mein Zimmer. "Mamaaaaa!", rufen die beiden wie aus einem Mund und Ky geht in die Knie, sodass er sie auf dem Boden absetzen kann. Die beiden sprinten sofort auf mein Bett zu und versuchen, darauf zu klettern, was ihnen aufgrund ihrer geringen Körpergröße jedoch nicht gelingt. Erst mit Kylians Hilfe schaffen sie es und so umarme ich meine beiden Jungs nacheinander. "Wie geht's euch?", frage ich dann, während die beiden auf meinem Bett umher krabbeln, wobei Ky aufpasst, dass sie nicht stürzen. "Super!", ruft Yanis und Lucas fügt hinzu: "Ethan hat ganz viel mit uns gespielt!"

Ich lächle müde und sage: "Klingt gut. Wollt ihr jetzt mal eure Scgwester kennen lernen?" Die beiden Jungs sind sofort Feuer und Flamme und setzen sich brav auf mein Bett, während ich mich aufrichte und etwas vorlehne, sodass sie ihre kleine Schwester ansehen können. Lucas, schon immer der introvertierte der beiden, sieht sie lediglich an, während er sich gegen Ky presst, Yanis sieht seine Schwester aufgeregt an und streicht ihr mit seiner kleinen Hand durchs Gesicht. "Schön.", flüstert er dabei fasziniert. Kylian und ich sehen uns einen Moment lang an und lächeln beide breit, zu schön ist dieser Moment mit unseren drei Engeln.

Auch in Lucas kommt jetzt Leben und er streckt ganz vorsichtig seine Hand nach Louise aus. Sie greift instinktiv nach seinem Zeigefinger und mein Herz schmilzt, als sein kleiner Zeigefinger von ihren winzigen Fingern umschlossen wird. "Hallo Louise. Ich bin dein Bruder Lucas und ich hab dich ganz doll lieb.", flüstert er und seine Schwester start ihn fasziniert an. Es ist ein unglaublich schöner, süßer und intimer Moment. Ich sitze hier gerade mit meinem Freund und unseren drei Kindern und unsere Jungs finden ihre kleine Schwester toll und sie scheint sie auch zu mögen. Besser geht es kaum, oder?

Die Jungs starren Louise noch einige Zeit an, sehen ihr beim schlafen zu, dann wird ihnen aber langweilig und sie beginnen zu quängeln, weswegen Ky sich entscheidet, sie wieder zu Ethan zu bringen. "Tschüss Mama, bis morgen!", ruft Yanis nur von der Tür aus, Lucas umarmt mich nochmal und küsst seine kleine Schwester auf die Wange. "Tschüss Mama. Und tschüss Louise.", flüstert er, dann streicht er ihr ein letztes Mal über ihr Köpfchen. Kylian verabschiedet sich mit einem liebevollen Kuss von mir, dann bringt er die Zwillinge weg.

Als er eine halbe Stunde später wieder da ist, schläft Louise gerade in meinen Armen. Ky hebt meine Decke an und kuschelt sich zu mir ins Bett, dann lege ich ihm vorsichtig Louise auf die Brust. Sofort schließt ihre kleine Faust sich um sein Shirt und sie hält es im Schlaf ganz fest. Ich kuschel mich von der Seite an Kylian an und beobachte aus nächster Nähe unsere Tochter.

"Sie ist so wunderschön.", flüstert Kylian, während er mir durch die Haare streicht. "Ja, das ist sie. Eine kleine Kopie von dir. Schöner geht's also nicht.", antworte ich schmunzelnd und auch Ky kann sich ein Kichern nicht verkneifen. "Wenn du meinst. Ich bin ja der Meinung, dass sie dir sehr ähnlich sieht. Und das erklärt ihre Schönheit auch viel besser. Du bist nämlich wunderschön, Tori. Und ich liebe dich und bin unglaublich stolz auf dich. Du bist wirklich die beste Frau und Mutter, die ich mir jemals hätte er denken können. ", gibt er zurück, wobei mir nichts als Liebe aus seinen Augen entgegen leuchtet. Ich lächle glücklich und hauche: "Und ich bin super stolz auf dich und unglaublich glücklich, dich an meiner Seite haben zu dürfen. Ich liebe dich auch Kylian." Dann küssen wir uns liebevoll und mein ganzer Körper, wortwörtlich jede Zelle, glüht vor Glück. Dieser Mann und unsere drei Wunder machen mich wirklich 100% glücklich.

Wir küssen uns einige Zeit lang, dann wir der Kuss jedoch von einem langen Gähnen meinerseits unterbrochen. Nach 17 Stunden Wehen und anschließend nur zwei Stunden Schlaf ist meine Müdigkeit auch echt kein Wunder. Ky lächelt mich an und küsst zärtlich meine Stirn, bevor er flüstert: "Schlaf ein bisschen, ich passe auf dich und Lou auf." Ich danke ihm leise und driften nur Sekunden später ins Land der Träume ab.