"Tschüss.", sage ich zu meiner Gynäkologin, dann verlasse ich das Untersuchungszimmet und anschließend auch die Praxis. Ich hatte gerade meinen ersten Termin nach der Geburt meines Sohnes Paul. Der Kleine ist jetzt schon fast acht Wochen alt und diese Untersuchung war das erste Mal, dass ich ihn eine längere Zeit mit meinem Freund Julian allein gelassen habe. Ich vertraue Julian natürlich, aber trotzdem bin ich froh, jetzt endlich wieder nach Hause zu fahren und unseren Sohn selber halten zu können. Kaum zu glauben, dass man einen Menschen, den man erst seit wenigen Wochen kennt, schon nach nur einer Stunde so sehr vermissen kann. Aber es ist so, ich vermisse ihn unglaublich.

Zum Glück dauert die Fahrt nach Hause nur wenige Minuten. Ich parke mein Auto und betrete dann unser Haus. "Ich bin wieder da!", rufe ich. Normalerweise antwortet Julian mir oder er kommt in den Flur, um mich zu begrüßen, heute kommt jedoch keine Reaktion, was ich etwas seltsam finde. Ich entledige mich meiner Schuhe und meiner Jacke und Wäsche schnell meine Hände, dann suche ich nach meinem Freund und unserem Sohn. Weder im Wohnzimmer noch im Babyzimmer werde ich fündig, im Schlafzimmer jedoch schon. Und der Anblick ist echt unglaublich niedlich.

Julian sitzt auf dem Bett, wobei er eigentlich eher nur so halb sitzt und halb liegt, den Rücken gegen das Holz am Kopfende gelehnt, und schläft leise schnarchend. Paul liegt in seinen Armen und kuschelt sich an seine muskulöse Brust. Auch unser Sohn schläft, und zwar unglaublich friedlich, was in letzter Zeit sehr selten vorkommt. Sein ein paar Tagen hat er eine Art Wachstumsschub und schläft deshalb sehr unruhig. Er wurde wirklich stark aus der Bahn geworfen und wacht aktuell etwa alle anderthalb Stunden auf und schläft auch dazwischen nur unruhig. Jetzt tut er das Gegenteil, er schlummert friedlich und sabbert sogar ein wenig auf Julians shirt, welches er außerdem in seiner kleinen Faust einschließt. Es sieht wirklich unfassbar niedlich aus und ich beobachte meine beiden Jungs einen Moment lang glücklich, bevor ich langsam zu ihnen gehe.

Vorsichtig hebe ich die Decke, die Julian's Beine bedeckt, an und kriechen darunter. Ich will meine beiden Lieblinge auf keinen Fall wecken, vor allem Paul nicht. Bei ihm gelingt mir das auch, aber als ich mich an Julian ankuschle, wacht mein Freund auf. Er braucht einen Moment, um sigh zu orientieren, als er aber erkennt, wo er ist und wer bei ihm ist, schleicht ein breites Lächeln sich auf sein Gesicht. Er nimmt vorsichtig eine Hand von Pauls Körper und streicht mit ihr über meinen Rücken. Dabei sieht er mich etwas verschlafen, jedoch unglaublich liebevoll an und flüstert: "Und, wie war es? Alles gut?" Ich nicke, küsse seinen Oberarm und antworte dann: "Ja, alles gut. Meine Verletzungen sind schon super verheilt und auch meine Blutwerte sind wieder super, nur Eisen soll ich weiterhin einnehmen, damit auch die Werte wieder perfekt sind. Und wir haben über Verhütung gesprochen. Jetzt in der Stillzeit will ich ja keine Hormone nehmen, aber Kondome sind mir auf Dauer zu unpraktisch. Aber in ein paar Wochen soll ich wieder kommen und wenn dann alles komplett verheilt ist, kriege ich eine Spirale. Damit bin ich echt zufrieden und ich finde es echt toll, wie gut ich beraten wurde."

Julian lächelt liebevoll und massiert sanft meine Schulter. "Das klingt gut. Aber fühl dich nicht gedrängt, jetzt schon wieder mit mir schlafen zu müssen, okay? Wenn du selber das willst, freut mich das natürlich, aber mach sowas auf keinen Fall nur, um mir zu gefallen. Wenn du eigentlich keine Lust hast, hab ich eh auch keinen Spaß daran.", wispert er, bevor er mir einen liebevollen Kuss auf die Wange haucht. Dass er so denkt, macht mich wirklich glücklich. Es sollte zwar normal sein, aber durch meine Freundinnen weiß ich, dass leider nicht jeder Mann so drauf ist. Aber Julian ist nunmal nicht wie andere Männer.

Ich lächle ihn noch immer an und sage leise: "Ich weiß. Aber so langsam habe ich echt wieder Lust. Das einzige, was mir ein wenig Sorgen macht, ist meine Figur, aber so gut, wie sich bisher alles zurück entwickelt hat, sollte ich in ein paar Wochen meinen alten Körper wieder haben." Julian küsst erneut meine Wange und sieht mich dann eindringlich an, während er sagt: "Und selbst wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Du siehst auch jetzt absolut fantastisch und heiß aus, du musst dir da wirklich keine Sorgen machen. Vor allem nicht, weil du vor acht Wochen ein Kind bekommen hast, da ist es klar, dass du jetzt keine Modelfigur hast. Und die brauchst du auch nicht, wirklich. Du bist die schönste Frau der Welt und das wirst du auch immer sein. Ich liebe dich Lia."

Während seiner kleinen Rede laufe ich tiefrot an. Als er dann mit dem Sprechen fertig ist, flüstere ich: "Ich liebe dich auch, Julian. Und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne ein wenig schlafen, Paul hat mich heute Nacht ja mehrfach aus dem Schlaf gerissen." Julian nickt und zieht mich dann noch etwas näher. Er küsst meinen Scheitel und wispert dann: "Schlaf gut, Lia." Ich seufze glücklich und schlafe nur wenige Zeit später glücklich, mit dem Bild meiner beiden Jungs vor den Augen, ein.