Julian Brandt x Lea (Deutsch, Cute)
"Einmal noch. Sie machen das großartig, Frau Verhoeven.", sagt die Hebamme. Mein Verlobter Julian tupft währenddessen mit einer feuchten Kompresse den Schweiß von meinem Gesicht und sagt dann: "Du hast es gleich geschafft, Schatz. Ein Mal noch pressen, dann ist unser Engel da. Du machst das so gut, Lea. Ich bin so, so stolz auf dich." Als ich ihm gerade antworten will, spüre ich die nächste Wehe und presse so sehr ich kann. Die Schmerzen sind fast unerträglich und ich bin wirklich froh, dass es jetzt gleich vorbei ist.
Plötzlich ertönt ein Lautes Schreien. Ein Baby schreit. Mein Baby. Julians und mein Baby. Ich blicke meinem Verlobten in die Augen und sehe Tränen des Glücks und ganz viel Liebe darin. Auch mir kommen die Tränen, allerdings nicht nur, weil unser Kind jetzt da ist, sondern auch vor Erleichterung und vor Schmerz. Julian beugt sich leicht vor und küsst mich ganz zärtlich. Ich erwidere den Kuss zwar, jedoch nicht besonders stark, da mir dazu nach 20 Stunden Wehen einfach die Kraft fehlt. Trotzdem spüre ich Julians Liebe und Stolz unglaublich intensiv.
"Ich bin so, so stolz auf dich Mama. Und ich liebe dich und unseren kleinen Schatz so, so sehr.", flüstert Julian, während er mir eine schweißnasse Haarsträhne aus dem Gesicht streicht und den Schweiß von der Stelle wegtupft. "Ich liebe doch auch, Papa.", flüstere ich und schon das ist eine ziemlich große Anstrengung für mich gerade. Aber naja, ich bin halt seit knapp 28 Stunden wach und habe gerade ein Kind rausgepresst, da ist das, denke ich, verständlich.
Einen Moment lang sehen Julian und ich einander in die Augen, dann wollen wir aber auch mal endlich wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Wir wollten das erst bei der Geburt erfahren und jetzt, wo unser Schatz da ist, willen wir beide es aber wirklich mal wissen. Die Hebamme fragt Julian, ob er die Nabelschnur durchschneiden möchte und natürlich stimmt er zu. Als er unser Kind das erste Mal so richtig sieht, fängt er so richtig mit dem weinen an. Er schneidet die Nabelschnur durch und kommt dann wieder zu mir. "Wir haben eine kleine Tochter, Lea. Und sie ist so wunderschön.", haucht er gerührt, bevor er mich wieder sanft küsst. Es ist ein Mädchen. Wir haben eine Tochter. Wow.
Jetzt, da die Nabelschnur durchgeschnitten ist, kann ich mich wieder bewegen und drehe mich auf den Rücken. Ich wollte gerne im Vierfüßlerstand gebären und habe das letztendlich auch getan, jetzt will ich aber einfach nur liegen.
Sobald ich auf dem Rücken liege, legt mir eine Krankenschwester Julians und meine Tochter auf die Brust und jetzt kann ich mich gar nicht mehr zurück halten und fange an, hemmungslos zu schluchzen. Das ist meine Tochter. Julians Tochter. Unsere Tochter. Sie ist wirklich da und liegt hier auf meiner Brust. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön. Ich meine... Dieses kleine Wesen auf mir drauf ist mein Kind, welches ich mit der Liebe meines Lebens habe. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie schön das Gefühl ist. Ich glaube, das muss man selber erleben, um zu verstehen, was ich meine.
Ich lege vorsichtig eine meiner Hände auf den Rücken meiner noch immer weinenden Tochter und sehe sie ganz genau an. Sie ist, wie alle Babys nach der Geburt, noch etwas schrumpelig und sehr rot, aber ihre Gesichtszüge sind schon sehr gut erkennbar. Sie sieht Julian, bis auf die Nase, unglaublich ähnlich. Sie ist einfach nur wunderschön. Meine Tochter. Wow.
Ich drehe meinen Kopf etwas zur Seite, um Julian anzusehen, und flüstere: "Das ist unsere Tochter, Julian. Wir sind Eltern." Er lächelt liebevoll und schnieft leise. "Ich kann es kaum glauben. Sie ist wirklich bei uns.", wispert er, während er ganz vorsichtig mit seiner rechten Hand über ihr kleines Köpfchen streicht. Sie ist mittlerweile deutlich ruhiger, das hysterische Weinen hat aufgehört. Sie macht nur noch ganz leise, unglaublich niedliche Geräusche und guckt uns dabei verwirrt an. Dieser Anblick ist so unfassbar schön. Ich genieße den Moment total und blende alles um mich herum aus, ich spüre nichtmal, wie die Ärztin sich um meine Gebirtsverletzungen und die Nachgeburt kümmert. Alles, was jetzt gerade zählt, ist unsere Tochter.
"Wie soll die Kleine denn heißen?", werden wir nach einigen Minuten gefragt. Julian sieht mich an und als ich nicke, sagt er glücklich lächelnd: "Zoë Amelia Brandt."
Den Namen Zoë fanden wir beide von Anfang an wunderschön. Julian hat ihn vorgeschlagen, nachdem er ein Buch gelesen hat, wo eine Zoë vorkommt. Außerdem ist es ein Name, der sowohl hier in Julians Heimat, als auch in meinem Heimatland, den Niederlanden, nicht zu außergewöhnlich ist. Amelia habe ich vorgeschlagen. Ich liebe diesen Namen einfach, vor allem aufgrund seiner Bedeutung in der arabischen Welt, wo meine Familie ursprünglich herkommt. Dort bedeutet der Name so viel wie 'vertrauenswürdig' oder auch 'schön'. Auch Julian war sofort von dem Namen begeistert und die Kombination aus den Vornamen ist schön und außergewöhnlich, ohne dabei seltsam zu sein. Für Julians Nachnamen haben wir uns aus reiner Praktikablität entschieden. Da wir in nicht ganz einem halben Jahr heiraten und ich seinen Namen annehmen werde, würde sie dann eh Brandt heißen. Dadurch, dass sie jetzt direkt so heißt, ersparen wir uns eine Menge Bürokratie. Und ich finde Julians Nachname passt eh besser zu den Vornamen unserer Tochter.
Die nächsten Stunden verbringen wir als Familie in einem Zimmer auf der Geburtsstation. Dabei liegen Julian und ich nebeneinander. Anfangs liegt Zoë noch immer auf meiner Brust, ich bin jedoch unglaublich müde und so hebt Julian sie vorsichtig hoch und legt sie auf seine eigene Brust. Der Anblick ist unglaublich niedlich und macht mich wirklich glücklich. Mein Verlobter und unsere gemeinsame Tochter. Das ist einfach nur krass. Ich beobachte die zwei eine Zeit lang, dann dämmere ich allerdings weg und schlafe ein paar Stunden lang.
Als Julian mich irgendwann weckt, ist es draußen schon fast dunkel. Er streicht mir über die Wange und flüstert dann: "Wie dürfen jetzt nach Hause, hat die Schwester gerade gesagt." Ich lächle sofort glücklich, ich hasse Krankenhäuser nämlich und kann mir nichts schöneres vorstellen, als jetzt das erste Mal als Familie nach Hause zu fahren. Gut, dass ir uns für eine ambulante Geburt ohne Zeit auf Station entschieden haben. Und gut, dass alles so geklappt hat, wie es sollte, denn als ich abends and Julian angekuschelt im Bett liege und zum Babybett hinüber sehe, bevor ich einschlafe, bin ich einfach nur überglücklich.
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