[1/6] Ben Chilwell x Julia
⬛Ben's Sicht⬛
Als ich nach Hause komme, öffne ich zuerst meinen Briefkasten. Tatsächlich befinden sich einige Briefe darin. Während ich vom Briefkasten zu meiner Haustür gehe, sehe ich mir die Briefumschläge an. Rechnungen, ein Brief von meiner Oma, ein Brief von der Stadt und ein Brief von Declan Rice. Etwas verwundert sehe ich auf den Umschlag hinunter, normalerweise schickt Dec mir keine Briefe.
Ich betrete mein Haus, ziehe Schuhe und Jacke aus und gehe dann ins Wohnzimmer, wo ich mich setze und dann den Brief öffne. In der wunderschönen Schrift von Declans Verlobten Lauren lese ich, dass es eine Einladung zu ihrer Hochzeit in drei Wochen ist. Sie hatten mich schon per Telefon gefragt, Lauren hat es nur immer auch gern schriftlich. Und auch Declan war diesmal wohl dafür, denn in seiner krakeligen Handschrift steht darunter, dass ich mit weiblicher Begleitung soll. Na toll... Woher soll ich die jetzt bekommen? Dec weiß ganz genau, dass bei mir aktuell nichts läuft. Und der Grund dafür ist meine beste Freundin Julia. Denn für mich ist sie schon lange mehr als meine beste Freundin. Ich kenne sie, seit ich mich in der dritten Klasse mit ihrem älteren Bruder angefreundet habe und bin seit meinem 17. Lebensjahr, also seit fast acht Jahren, in sie verliebt. Aber ich bezweifle, dass sie was von mir will, sonst hätte sie das irgendwie gezeigt. Ich habe versucht, das alles zu vergessen und ein anderes Mädchen zu finden, es gibt aber niemand besseres. Sie ist wirklich perfekt. Und das Ding ist... Ich weiß, dass sie an dem Hochzeitswochenende Zeit hat. Und ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als ein Wochenende voller Liebe mit ihr zu verbringen. Und vielleicht könnte dabei dann auch was laufen. Aber was, wenn sich an dem Wochenende herausstellt, dass sie nicht das gleiche fühlt wie ich? Das würde mich komplett brechen! Aber andererseits... Ich will niemanden sonst mitnehmen, sie ist die einzige, mit der ich sowas machen wollen würde.
Ich zücke mein Handy und da ich ihre Nummer auf Kurzwahl gespeichert habe, beginnt der Anruf nach nur wenigen Sekunden. Sie nimmt fast sofort mit den Worten: "Hey Ben, was gibt's, großer ?", ab. "Hey Julia. Du... Ich... Ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hättest, mich in drei Wochen auf die Hochzeit von Dec und Lauren zu begleiten. Dec will mich in weiblicher Begleitung sehen und du weißt ja, wie es bei mir an der Beziehungsfront aussieht. Außerdem haben wir in letzter Zeit eh viel zu wenig miteinander gemacht. ", sage ich nervös.
Julias Sicht
Mit Ben auf die Hochzeit von Dec und Lauren gehen? Aber hallo, natürlich! Ich habe die beiden echt gern und war echt enttäuscht, dass sie mich nicht eingeladen haben. Und ein Wochenende mit Ben... An dem auch noch sowas romantisches stattfindet... Das... Klingt einfach nur perfekt. Ich kenne den Engländer schon ewig, seit ich mit sechs Jahren hier nach England kam. Er und mein älterer Bruder waren damals direkt gute Freunde, heute haben sie nur noch lockeren Kontakt. Dafür sind Ben und ich mittlerweile unzertrennlich. Aber die letzten Wochen hatte er viele Spiele und ich hatte alle Hände mit meinem Tourismus-Studium zu tun und so haben wir uns sehr selten gesehen. Da kommt so ein ganzes Wochenende gerade recht.
"Ja klar komme ich mit, ich freue mich schon. Aber dann brauche ich noch ein Kleid, hast du vielleicht später Lust und Zeit zum shoppen?", sage ich fröhlich, während meine Finger sich um die Kette mit dem kleinen Rubin, die Ben mir zu meinem 21. Geburtstag geschenkt hat, schließen. Ich liebe diese Kette und habe sie noch nie abgenommen. Und da ich das auch nicht vorhabe, muss das Kleid wohl rot sein. Ben stimmt ebenfalls fröhlich zu und bedankt sich. Wenn er wüsste, wie glücklich er mich mit der Frage gemacht hat und dass für mich wahrhaftig ein Traum wahr wird...
Einige Stunden später laufe ich breit lächelnd auf Ben zu, welcher schon vor den Läden steht, in dem wir unsere Klamotten für die Hochzeit kaufen werden. Für mich ist das alles eigentlich zu teuer, aber Ben hat darauf bestanden, mir das Kleid zu bezahlen, wo er mich schon für seine Dienste einspannt. Und natürlich sage ich zu einem so wunderschönen, hochwertigen Kleid, wie es sie hier gibt, nicht nein. Und Ben beim Anprobieren von Anzügen zuzusehen, ist etwas, was ich mir auf keinen Fall entgehen lassen will. Er ist eh heiß, egal was er trägt, aber im Anzug ist er einfach noch viel attraktiver.
Ben begrüßt mich mit einer herzlichen Umarmung und ich sauge genüsslich seinen Geruch ein. "Hey Engel, danke nochmal, dass du mir hilfst.", sagt er dabei. Seine Brust vibriert bei diesen Worten leicht und ich bekomme starke Gänsehaut. Oh je, was macht dieser Mann bloß mit mir! "Na. Du brauchst dich nicht bedanken, ich bin echt froh, dass ich so doch noch dahin gehen kann. Ich war schon echt traurig, als ich keine Einladung bekommen habe. Aber jetzt habe ich ja zum Glück eine.", antworte ich lächelnd. Auch Ben lächelt. Dieses Lächeln ist so wunderschön, so liebevoll, so... Perfekt. Allein wegen dieses Lächelns fühle ich mich schon total geborgen.
Gemeinsam betreten wir den Laden und sofort stehen uns zwei Verkäufer zur Seite, welche uns beraten. Während Ben und der eine Verkäufer zu den Anzügen gehen, kümmert sich eine sehr freundliche Verkäuferin um mich und die Frage nach dem perfekten roten Kleid. Schnell steht fest, dass es ein eher dunkles Rot sein soll. Sie zeigt mir einige Modelle und ich wähle ein paar zum Anprobieren aus. Leider ist nichts für mich dabei.
Das erste Kleid ist mir zu Körperbetont und eng, es passt auch einfach nicht zu meiner Körperform. Und ich wäre darin beim Tanzen total eingeschränkt, worauf ich auch keine Lust habe. Das zweite Kleid glitzert zu sehr, das dritte ist zu groß, das vierte zu prinzessinnenhaft und das fünfte hat zu viel Spitze. Auhh das sechste Kleid gefällt mir nicht, es ist wieder zu schlicht. Gerade, als ich die Hoffnung schon aufgeben will, ein schönes Kleid zu finden, kommt die Verkäuferin mit noch einem an.
"Das ist irgendwie bei den lilanen Kleidern gewesen. Wie wäre es damit?", fragt sie. Es ist ein echtes Traumkleid. Dunkelrot, eher schlicht, die Details aus Spitze und ein wenig Glitzer sowie der tiefe Rückenausschnitt machen es aber besonders. Und als ich es anziehe, merke ich, wie perfekt es ist. Es passt wie angegossen und sieht wirklich fantastisch aus. Das sagt auch Ben, der aus seiner Kabine tritt, mit einem schönen, dunkelgrauen Anzug bekleidet.
"Wow, Julia, du siehst wunderschön aus!", sagt er, während er mich anstarrt. So hat er mich noch nie angesehen. Begeistert? Liebevoll? Verzaubert? Ich kann es nicht beschreiben, aber es ist ein angenehmer Blick, welcher meinen ganzen Körper kribbeln lässt. Ich laufe rot an, in fast der gleichen Farbe wie das Kleid, und sage dann: "Danke Ben, das kann ich wirklich nur zurück geben. Du solltest öfter im Anzug rumlaufen." Es stimmt, er sieht absolut heiß aus und ich könnte direkt hier und jetzt über ihn herfallen. Aber Naja, nach dem einen oder anderen Gläschen Sekt auf der Hochzeit klappt das ja vielleicht.
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