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VIII

Eine knappe halbe Stunde später fahre ich die Einfahrt zu dem Haus meiner Schwester hoch. Zusammen mit Jake, hat sie sich vor ein paar Jahren ein kleines Einfamilienhaus, wie aus einem Bilderbuch gekauft. Mit großem Garten und diesem typischen, absolut kitschigen weißen Zaun, der bereits von außen nach >hier wohnt eine klassische, amerikanische, glückliche Familie< schreit. Etwas, was sich Sophia wahrscheinlich schon immer gewünscht hat.

Ein Stück weit, erinnert es mich an das Haus, in dem wir aufgewachsen sind. Welches sich praktisch nur wenige Minuten von hier entfernt befindet. Meine Eltern haben es, sobald wir alle drei von zu Hause ausgezogen waren, verkauft. Sind in ein kleineres in derselben Straße gezogen, weil es ohne uns einfach zu leer gewesen ist. Aber es hat immer genau den gleichen Charme gehabt.

Ich atme tief durch, als ich den Motor ausmache und den Schlüssel aus dem Zündschloss ziehe. Spüre Zacs fragenden Blick auf meiner Haut, aber zwinge mich, geradeaus zu schauen. Auf die hübsche, kleine Veranda, welche mit einigen Pflanzen und kleinen Details geschmückt wurde. Wie einer weißen mit vielen Kissen besetzten Holzbank und ein paar Windlichtern. Welche die Veranda mit Sicherheit in der Nacht in ein wirklich hübsches Licht tauchen. Das ganze beinahe romantisch wirken lassen.

Als ich das letzte Mal hier gewesen bin, war alles noch ein bisschen leerer gewesen. Hatte das Haus praktisch noch unbewohnt ausgesehen. Trostlos. Jetzt, strahlt es nur so vor Leben. Vermittelt einem sofort das Gefühl, dass dort eine klassische, glückliche Familie leben muss. Doch in der Realität sah das vor nur einem Jahr noch ganz anders aus. War die Ehe der beiden auf so eine harte Probe gestellt worden, dass ich um ehrlich zu sein ziemlich sicher gewesen bin, dass eben jene es nicht überlebt. Umso glücklicher macht es mich natürlich zu wissen, dass dieser Fall nicht eingetreten ist und sie es nur stärker aus dieser Krise heraus geschafft haben.

Jedes Mal jedoch, wenn ich vor diesem Haus stehe oder vor dem, in dem ich aufgewachsen bin, überkommt mich dieses eigenartige Gefühl. Weil ich mir immer wieder für einen kurzen Moment vorstelle, wie es sein muss, diesen Traum zu leben. Ein kleines, eigenes Heim zu haben. Mit Garten. Ehe. Kindern. Wie viel Sicherheit man verspüren muss, einen Partner zu haben, mit dem man alles teilen kann und auf dem man sich immer verlassen kann. Der Rest, ist nebensächlich. Zumindest für mich. Aber auf eine gewisse Art und Weise wünsche ich mir das auch.

Zu wissen, dass meine Geschwister ihre Partner schon seit der Highschool kennen, hat mich immer irgendwie unter Druck gesetzt. Weil ich dachte, ich müsse genau so eine Liebe auch finden. Jetzt, bin ich schon in der Mitte meiner Zwanziger angekommen. Habe zwei kurze Beziehungen geführt, wobei beide mehr oder weniger nur auf das körperliche beschränkt waren. Ansonsten One-Night-Stands oder kurze Bekanntschaften, die sich nach einem oder höchstens zwei Dates wieder in Luft aufgelöst haben. Was im Groben und Ganzen bedeutet, dass ich alleine bin. Und sich daran womöglich auch nichts ändern wird. Ich vielleicht auch einfach dazu bestimmt bin, alleine zu sein.

»Kommst du?«, werde ich kurz darauf von dem Blonden neben mir aus meinen Gedanken gerissen und zurück in das Hier und Jetzt geholt. Langsam schüttle ich den Kopf, als könnten damit diese trüben Gedanken aus meinem Gehirn entfernen, bevor ich aufsehe und bemerke, dass er bereits aufgestanden ist und mir jetzt meine Schuhe entgegenstreckt. Darauf wartet, dass ich es ihm nach tue. An seinen wachsamen Augen, die leicht besorgt über mein Gesicht streifen, kann ich sofort erkennen, dass er bemerkt hat, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich weiß aber auch, dass er nicht nachfragen wird. Und darüber, bin ich ihm mehr als dankbar. Weil ich wirklich nicht scharf darauf bin, mit dem besten Freund meines großen Bruders über meine Probleme zu reden. Obwohl sich ein vertrautes Gefühl in meiner Brust bildet, wenn ich ihn ansehe. Aber das muss einfach daran liegen, dass ich ihn schon mein ganzes Leben lang kenne.

Aber dann, erinnere ich mich wieder daran, wer ich bin. Und, dass ich keine verdammte Hilfe brauche.

Mit einer schnellen Bewegung streife ich mir meine Valentinos über die Füße und steige dann mit erhobenem Kopf aus dem klapprigen Pick-up aus. Schmeiße mit einem Ruck die Tür hinter mir zu und beobachte den hellen Golden Retriever dabei, wie er auf der Seite seines Herrchens hinausspringt und dann mit der Nase auf dem Boden Richtung Haustür sprintet. Erst jetzt, wo er nicht mehr sitzt, sondern auf allen vier Beinen steht, nehme ich auch seine komplette Größe wahr. Und, dass diese Sabbermaschine mir sogar bis zu den Knien reicht. Mir bestimmt mit seiner riesigen Zunge mit einem Mal übers ganze Gesicht lecken könnte, wenn er an mir hochspringen würde.

Angeekelt verwerfe ich diesen Gedanken sofort wieder. Lasse Chester, Chester sein und stolziere mit erhobenem Kopf zur Ladefläche des Wagens. Beinahe sofort, fällt mir die Ruhe auf, von der man hier umgeben ist. Noch am Flughafen war dieser Kontrast zu Chicago nicht so präsent gewesen. Weil überall hektische Menschen umhergeeilt waren und mehre laute Stimmen durcheinander geredet hatten. Jetzt, wird es umso deutlicher. Dass ich mich eben nicht mehr in einer klassischen Großstadt befinde, sondern in einer kleinen, ruhigen Gegend, wo das größte Event der Woche wahrscheinlich ein Basketball Spiel der örtlichen Highschool ist. Zumindest, war das in meinen Jugend-Jahren so gewesen.

Jedenfalls, war es für einen kurzen Moment ruhig gewesen. Bis die Eingangstür des Hauses vor uns mit Schwung aufgerissen wird, Chester aufgeregt anfängt zu winseln und eine mir sehr wohlbekannte junge Frau hinausstürmt. Direkt auf uns zu.

Das meine große Schwester dabei über das ganze Gesicht strahlt, kann ich bereits von hier erkennen.

Das erste, was mir so wirklich auffällt ist, dass sie ihre Haare jetzt wesentlich kürzer trägt. Früher, waren diese ihr Heiligtum gewesen. Jeder Friseurbesuch endetet damit, dass sie sich lediglich die Spitzen hatte schneiden lassen. Jetzt, trägt sie sie nur noch Schulterlang. In einem klassischen Long Bob, der ihr definitiv schmeichelt und sie viel reifer wirken lässt.

Es dauert keine drei Sekunden, da ist sie bereits bei mir angekommen. Schlingt ihre zierlichen Arme um meinen Körper und lässt ihr helles Lachen, direkt neben meinem Ohr erklingen. Die plötzliche Nähe überrumpelt mich. Lässt mich meinen Körper beinahe augenblicklich versteifen. Während Sophia davon überhaupt nichts mitbekommt. Voller Freude reibt sie mir mit einer Hand über den Rücken, so wie unsere Mom das auch immer bei Umarmungen tut. Sorgt damit dafür, dass ich mich sofort geborgener fühle und langsam wieder lebendig werde.

Trotz des Umstandes, dass sie die Ältere von uns beiden ist, geht sie mir gerade mal bis zum Kinn. Kann ich geradewegs über sie hinüberschauen und entdecke an den Türrahmen gelehnt ihren Mann. Mit verschränkten Armen vor der Brust und einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schaut er uns bei unserer halben Umarmung zu. Nickt mir freundlich zu, als er bemerkt, dass ich ihn bereits entdeckt habe.

»Wie war dein Flug, Bree?« Sofort richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Sophia, die mich mittlerweile losgelassen hat, einen Schritt zurückgetreten ist und stattdessen meine Hände in ihrer genommen hat. Ich komme nicht drumherum, zu bemerken, wie viel besser sie seit unserem letzten Aufeinandertreffen aussieht. Sie hat endlich wieder ein wenig Farbe im Gesicht bekommen. Sieht definitiv gesünder aus und nicht mehr wie ein wandelnder Geist. Der trübe Ausdruck in ihren Augen ist verschwunden und das warme Glitzern ist endlich wieder an Ort und Stelle.

»Anstrengend. Mein Sitznachbar hat erst Besorgnis erregend laut Musik gehört und dann auch noch geschnarcht«, fasse ich den Flug in nur wenigen Worten zusammen, lasse bewusst meinen halben Nervenzusammenbruch aus. Oder dass ich im Großen und Ganzen schon am Flughafen wieder dazu bereit gewesen war, den nächsten Flug zurück nach Chicago zu nehmen. Das, muss ich ihr ja nicht unbedingt auf die Nase binden.

Ein Räuspern hinter uns, sorgt dafür, dass sie nun auch einen Blick hinter mich wirft und Zac erblickt, welcher gerade dabei ist, meine Sachen von der Ladefläche hinunter zu hieven und dann den Koffer samt meiner Tasche neben mir abzustellen. Chester hat sich nun auch wieder zu uns gesellt und lässt sich einfach sorglos neben Sophia nieder, welche sofort damit beginnt seinen Kopf zu kraulen. Skeptisch beobachte ich das Ganze. Wie der Hund sich ihrer Hand entgegenstreckt und vertraut die Ohren nach hinten legt. Demnach gehe ich davon aus, dass Zac und Chester ihre Zeit öfter hier verbringen. Was mich eigentlich auch gar nicht wirklich wundert, da die Clique rund um meine Geschwister schon früher immer beinahe jeden Tag miteinander verbracht hat. Und da zwei davon jetzt fehlen, ihr Leben im Ausland verbringen, wird Zac, so wie ich ihn einschätze, wohl so oft hier sein, dass man schon davon ausgehen könnte, dass er hier lebt.

»Es tut mir übrigens wirklich Leid, dass ich dich nicht selbst abholen konnte. Wir hatten einen Termin mit der Firma des Caterings, aber zum Glück hatte Zac ja so kurzfristig Zeit«, lächelt sie mich dann entschuldigend an, bevor sie wie, als wäre ihr genau in dieser Sekunde ein Geistesblitz gekommen, in die Hände klatscht und ihren Körper in Richtung des Blonden jungen Mannes dreht. »Du bist übrigens herzlich eingeladen, heute Abend mit uns zu essen. Jake grillt und oh, es gibt sogar deinen Lieblingsnachtisch.«

Stumm schaue ich zwischen den beiden hin und her, beobachte, wie sich seine Miene deutlich erhellt. »Du weißt, dass ich dazu niemals nein sagen würde.«

Dann schaut er aber auf die kleine Uhr an seinem Handgelenk, zieht die Stirn in Falten und seufzt beinahe genervt auf. »Ich muss aber vorher noch ein paar Sachen in der Werkstatt erledigen, wir sehen uns dann später.« Wie aufs Kommando springt Chester ebenfalls auf, als Zac die Tür zur Beifahrerseite seines Wagens öffnet. Tapst hechelnd und mit wedelndem Schwanz auf seinen Platz zu, bevor er mit einem Satz im Inneren des Autos landet. Zac die Tür verschließt und ich den Hund jetzt nur noch durch die geschlossene Scheibe sehen kann.

Bevor er aber dann selbst den alten Pick-up umrundet, rüber zur Fahrerseite läuft, dreht er sich noch einmal um. Fixiert mich mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen und hebt die Hand zum Abschied. »Tschüss kleines.«

Nur schwer wiedersehe ich dem Drang, meine Augen bei diesem Spitznamen zu verdrehen. Kann trotzdem nicht verhindern, dass meine Mundwinkel für den Moment nach oben rutschen und sich damit mein jahrelang antrainiertes Pokerface in Luft auflöst.

Schnell schüttle ich das Lächeln wieder ab, wende mich noch bevor Zac sich auf seinen Sitz fallen lässt und den Motor anschaltet von der Szene ab und greife nach meinen Sachen. Nur um meine Schwester daraufhin abwartend anzusehen. »Komm, wir gehen rein. Du siehst müde aus, vielleicht willst du dich auch erst mal ein wenig hinlegen?« Ich nicke. Spüre, wie die Müdigkeit im selben Moment über mir einprasselt, als hätte sie nur auf ein Stichwort gewartet. Tatsächlich, fühle ich mich ausgelaugt. Habe die Nacht zuvor ziemlich schlecht und unruhig geschlafen und hatte dann nicht einmal im Flugzeug für ein paar Minuten die Augen schließen können.

»Das klingt tatsächlich nicht schlecht«, seufze ich deswegen auf und lasse zum ersten Mal seit ich hier bin, die Schultern ein wenig hängen. Sonst, zwinge ich mich immer dazu, einen geraden Rücken zu machen. Aufrecht zu laufen. Jetzt, spüre ich wie der Stress der letzten Wochen über mir zusammenfällt.

Mit einer schlichten Handbewegung, deutet sie mir an, dass ich ihr folgen soll. Mit meinem Koffer in der einen, meiner Handtasche in der Hand, mache ich mich sofort bereit, loszulaufen. »Na dann zeig ich dir erstmal dein Zimmer.«

Zusammen überqueren wir den kurzen Kiesweg, nur um dann kurz darauf hintereinander durch die Haustür in ihr Zuhause einzutreten. Bereits im Flur zeigt sich, dass seit dem letzten Mal als ich hier gewesen bin, viel getan wurde. Die alten Holzmöbel, die sie kurz vor ihrem Einzug auf einem Flohmarkt ergattert hatten, sind abgeschafft worden. Stattdessen stehen jetzt weiße, ziemlich moderne Möbelstücke an ihren Plätzen. Etwas, was mich mehr als glücklich stimmt, da ich ihren Geschmack bei diesem Kauf ziemlich infrage gestellt hatte. Und wenn ich mich nicht recht irre, haben selbst die Wände einen neuen Anstrich bekommen. Wurde das trostlose Weiß durch ein hübsches, helles Grau ersetzt. Lässt das Ganze nicht mehr wie ein kleines Bauernhaus mitten im Nirgendwo aussehen.

Auch der direkt an den Flur angrenzende Bereich des Wohnzimmers hat ein Makeover bekommen. Die alten Gardinen, welche die Besitzerin vor ihnen hängen gelassen hat, sind endlich abgehängt worden. Ein neuer heller Teppich lässt den Raum optisch größer wirken und viele Pflanzen schmücken den Raum. Pflanzen, die wohl oder übel Jake gießen muss, da Sophia soweit ich weiß, absolut keinen grünen Daumen besitzt.

Nur eine Sache zerstört diese Idylle. Oder besser gesagt, eine Person. Denn als ich meinen Blick über die cremefarbene Couch fahren lasse, entdecke ich dort meinen großen Bruder, wie er in einer ziemlich unbequem aussehenden Position, leise vor sich hin schnarcht. Sein einer Arm hängt schlaff über dem Rand, während seine Beine wie bei der Embryo-Stellung eng an seinen Körper herangezogen sind. Von der Seite kann ich sogar sein Gesicht erkennen. Schlucke schwer, bei dem Anblick. Dem ungepflegten, leichten Bart, der die drei Tages-Grenze schon deutlich überschritten hat. Oder der blassen Gesichtsfarbe, die deutlich darauf hindeutet, wie es ihm momentan geht.

»Zac hat es dir bestimmt schon erzählt, oder?«, fragt Sophia mich, als sie bemerkt, dass ich kurz stehen geblieben bin, um mir das Ausmaß von Elians Fehlen anzuschauen. Es wundert mich nicht einmal, dass er sich jetzt so gehen lässt. Seinen Kummer in Alkohol ertränkt, anstatt etwas zu unternehmen, um die Sache wieder geradezubiegen. Henry war schon immer so verdammt starrköpfig gewesen, dass es mit Sicherheit noch eine ganze Weile dauern wird, bis er einsieht, dass er im unrecht liegt. Ohne seinen Freund überhaupt nicht kann. Aber genau das ist auch schon immer etwas gewesen, was ich mit ihm geteilt habe. Dass wir beide immer mit dem Kopf durch die Wand wollen und die Dinge lieber mit uns selbst ausmachen, als mit irgendwem darüber zu reden.

Langsam beginne ich zu nicken. »Ja, hat er. Seit wann liegt er schon hier?«

»Schon seit heute Morgen, als wir losgegangen sind. Deswegen habe ich mich extra noch darum gekümmert, dass Zac dich abholt. Mir war klar, dass er so schnell nicht aufwachen würde. Die Flaschen, die ich weggeräumt habe, haben Bände gesprochen. Aber es ist mir lieber, dass er sich hier betrinkt , anstatt alleine in seiner Wohnung.« Ihr besorgter Blick fährt für einen kurzen Augenblick über ihren Zwillingsbruder und ich kann genau erkennen, wie sehr es sie ebenfalls mitnimmt, dass es ihm so schlecht geht. Aber so war das schon immer bei den Beiden gewesen. Wenn einer leidet, leidet der andere automatisch mit.

Doch dann zuckt sie nur einmal seufzend mit den Schultern, läuft ohne einen weiteren Blick auf Henry zu werfen, weiter und veranlasst mich dazu, mich auch wieder in Bewegung zu setzen. Jetzt achte ich nur darauf, meinen Koffer langsam über den Boden rollen zu lassen, nicht zu viel Krach zu machen, obwohl ich mir sicher bin, dass ihn bei dem Rausch nicht einmal zehn Pferde noch aufwecken könnten.

Bevor wir das Gästezimmer und somit auch meines für die nächsten zwei Wochen erreichen, kommen wir noch an der Küche vorbei. Welche sich zu meiner Überraschung überhaupt nicht verändert hat. Was sich ebenfalls noch nicht geändert hat ist, dass Sophia nicht diejenige ist, die hier übermäßig viel kocht. Denn hinter der in der Mitte stehenden Kücheninsel, befindet sich niemand geringeres als Jake, der jetzt zum Gruß die Hand hebt und mich freundlich anlächelt. Die dunklen Haare liegen wie immer perfekt auf seinem Kopf und der drei-Tage-Bart, welchen er immer schon trägt, sieht im Gegensatz zu Henrys ziemlich gepflegt aus. »Hey Bree, bist du gut angekommen?«

Das mich hier jeder Bree nennt, ist wohl auch so eine Sache, an die ich mich wohl oder übel wieder gewöhnen muss.

Doch anstatt etwas dazu zu sagen, reiße ich mich zusammen und versuche ebenfalls ein freundliches Lächeln aufzusetzen. Auch, wenn meine Mundwinkel sich wohl erstmal noch an diese ungewohnte Bewegung gewöhnen müssen. Wahrscheinlich, sieht es auch mehr gequält als glücklich aus. »Ja, ich bin auch immerhin selbst gefahren, anstatt Zac das Steuer zu überlassen.«

Ein raues Lachen entweicht seiner Kehle. »Gute Entscheidung.«

Kritisch beobachte ich ihn dabei, wie er jetzt den Kühlschrank öffnet, jede Menge Fleisch herausholt und es auf den Tresen vor sich legt. Wahrscheinlich schon mal einen Teller mit dem Grill-Zeug anrichtet, damit es später schneller gehen kann. Doch als er mich dann anschaut, auf die Fleischsorten zeigt und seine nächste Frage stellt, wird mir sofort wieder klar, warum ich von Anfang an davon ausgegangen bin, dass diese zwei Wochen einfach nur furchtbar unangenehm und anstrengend werden. Weil sie mich überhaupt nicht kennen. »Also, magst du später lieber Hühnchen oder Rind essen?«

»Ich bin Vegetarierin«, antworte ich stumpf, darauf bedacht nicht zu beleidigt oder emotional zu klingen. Bilde bei Jakes überraschtem Gesichtsausdruck wie so oft in letzter Zeit eine Faust mit meiner rechten Hand, nur um meine Fingernägel langsam in meine Haut gleiten zu lassen. Nur, damit ich keinen ironischen Kommentar dazu ablasse.

Neben mir höre ich Sophia erschrocken ausatmen. »Oh verdammt tut mir leid, Bree. Daran hätte ich denken müssen!« Diesmal gelingt es mir nicht, den Drang meine Augen zu verdrehen, zu unterdrücken. Muss ich sogar leicht den Kopf schüttelt bei dieser Aussage. Denn die Betonung liegt auf »hätte«.

Ist ja nicht so, als würde ich nicht schon seit guten vier Jahren kein Fleisch mehr essen. Bin ich leider aber schon längst daran gewöhnt, dass es immer wieder vergessen wird.

»Ich mache dir einen Salat. Und ich glaube wir haben irgendwo auch noch Mais zum Grillen«, beginnt sie hektisch damit, hin und herzulaufen und die verschiedenen Schränke zu durchsuchen. Das schlechte Gewissen kann man ihr dabei sogar vom Gesicht ablesen. Weil sich ihre Wangen leicht gerötet haben und ihre Augen meine jetzt meiden.

Um das ganze nicht noch merkwürdiger zu machen, winke ich lässig ab. »Ist schon okay.«

Obwohl es genau das eigentlich nicht ist. Gar nicht. Aber im Grunde habe ich nichts anderes erwartet. Und ich schätze, wenn man keine hohen Erwartungen hat, kann man eben auch nicht so leicht enttäuscht werden.

Als ich dann eine knappe halbe Stunde nach meiner Ankunft endlich in ,meinem' Zimmer stehe, Sophia, welche mich noch mindestens zehnmal gefragt hat, ob ich noch irgendetwas benötige, losgeworden war, atme ich tief durch. Spüre, wie die Anspannung der letzten Minuten von meinen Knochen abfällt und ich endlich mal ein wenig Ruhe genießen kann.

Es ist nicht so, als würde es mich nicht freuen, sie alle wiederzusehen. Aber dauerhaft nett zu sein, nicht so zu tun, als würde sich diese ganze Situation nicht verdammt merkwürdig anfühlen, ist anstrengend. Ich fühle mich ihnen gegenüber fremd. Als wären sie nicht meine Familie, sondern nur die Leute, bei denen ich vorübergehend wohnen werde.

Mit verschränkten Armen stehe ich in der Mitte des kleinen Raumes rum. Lasse jetzt zum ersten Mal langsam meinen Blick durch ihn schweifen. Hinüber zu dem sogar recht gemütlich wirkenden Bett unter einem großen Fenster, der riesigen  Fächerpalme und eines großen Ganzkörperspiegels, in welchen ich jetzt lieber keinen Blick hinein werfen will. Wahrscheinlich sehe ich absolut fertig aus. Ganz zu schweigen von meinem Make-up, dass von der Hitze mit Sicherheit nicht mehr an Ort und Stelle sitzt.

An sich wirkt es nett. Bis eben auf die scheußliche, hellgelbe Tapete, die bestimmt seit den Sechzigern schon dort hängt. Und den Holzmöbeln, die sie nicht wie gedacht entsorgt haben, sondern leider hier untergebracht haben.

Seufzend wend ich mich von den Möbeln wieder ab. Widme mich stattdessen meinem Koffer. Doch anstatt damit anzufangen, meine Kleidung in den Holzschrank gegenüber des Bettes zu räumen, schnappe ich mir meinen Laptop, den ich sicherheitshalber als letztes eingepackt hatte, um jederzeit gut dranzukommen. Mit ihm zusammen lasse ich mich dann im Schneidersitz auf das Bett fallen, drücke auf den On-Knopf und warte ein paar Sekunden, bis er hochgefahren ist.

Sofort sticht mir mein Postfach ins Auge. Und als ich dann meine E-Mails öffne, wünsche ich mir im selbe Moment, dass ich es nicht getan hätte. Doch leider, war das, die Abmachung gewesen, damit ich überhaupt hier sein kann. Gehört das eben, zu meinem Job dazu. Weswegen ich mich gleich darauf wieder zusammenreiße. Madame Duponts E-Mail mit den Dingen, die ich heute noch erledigen muss, anklicke und ein genervtes aufstöhnen unterdrücke.

Seit nachsichtig, hatte keine große Zeit das hier zu überarbeiten🙃

Habe leider viel zu tun mit der Uni, bin dazu auch noch ziemlich faul und habe diese Woche die ersten zwanzig Kapitel von CC lektoriert zurück bekommen. Aka bin ich da auch noch ziemlich beschäftigt mit 🥸

Ich hoffe ihr habt ein erholsames Wochenende gehabt🥰

xxCeline❤️

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