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Verschlafen öffne ich meine Augen und im ersten Moment bin ich etwas verwirrt. Ich kenne meine Umgebung nicht, doch als ich den warmen weichen Körper neben oder eher gesagt halb auf mir spüre, weiß ich wieder ganz genau wo ich bin. Instinktiv schlinge ich meine Arme fester um Leyla, die ihren Kopf auf meine Brust gelegt tief und fest schläft. Ihre warmen Finger spüre ich immer noch an meinen Rippen und es ist ein unglaubliches Gefühl, dass ihre Berührungen in mir auslösen. Ich habe mich noch nie in meinem ganzen Leben so wohl gefühlt, so geborgen. Nicht mal bei Jordan ...

Und genau das ist der Gedanke, der mich zusammenzucken lässt. Das hier ist falsch! Ich darf so etwas nicht fühlen – nicht für jemand anderen. Ich liebe Jordan und er liebt mich. Und was ich hier tue und vor allem fühle, ist einfach vollkommen falsch. Ich weiß nur eins, ich muss sofort hier weg.

So vorsichtig ich kann löse ich mich von Leyla und lege sie auf die Couch. Murrend kräuselt sie ihre Nase, was sie unfassbar niedlich aussehen lässt. Ich ziehe die Decke bis über ihre Schultern und streiche ihr eine blonde Strähne aus der Stirn. Als dabei meine Fingerspritzen ganz leicht ihre Haut berühren, entspannen sich Leylas Gesichtszüge wieder und sie kuschelt sich in ihre Decke.

Sie sieht so friedlich aus und vor allem sehr viel Jünger. In ihren strengen Business-Klamotten sieht sie meistens um einiges älter aus als ihre eigentlichen 28 Jahre. Aber so wie jetzt, ist sie einfach wunderschön. Ich kann nicht anders als mich vorzubeugen und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu hauchen. Ein ganz leichtes Lächeln erscheint auf ihren vollen Lippen und dieser Anblick macht es mir unfassbar schwer jetzt zu gehen. Aber ich muss das tun.

Deshalb stehe ich auf und schleiche in den Flur. Dort ziehe ich mir meine Schuhe an und greife nach meiner Handtasche. Gerade als ich die Türklinke schon in der Hand habe lässt mich ihre verschlafene Stimme ertappt innehalten. „Was machst du?" Gequält schließe ich die Augen, drehe mich aber nicht zu ihr um. „Ich muss heim ...", antworte ich leise und hoffe, dass sie es einfach dabei belässt.

Doch leider fällt Leyla nicht mal im Traum ein, mir diese maue Antwort durchgehen zu lassen. „Und da schleichst du dich heimlich raus? Ohne dich zu verabschieden?" Ihre Stimme klingt leicht vorwurfsvoll und irgendwie verletzt. Und genau das versetzt mir einen schmerzlichen Stich. Eben dieses Gefühl wiederum bringt mich dazu, mich noch schlechter zu fühlen. Es sollte mich nicht so verletzten. Das darf einfach nicht sein!

„Bis dann Leyla." Ich weiß genau, dass sie das nicht mit verabschieden gemeint hat, doch ich kenne mich. Wenn ich mich jetzt zu ihr umdrehe und sie mich aus ihren großen grauen Augen anschaut, werde ich nicht gehen können. „Ronni, was ist los?", fragt sie mich leicht ungläubig. Doch ich kann auch ihre Enttäuschung hören. Bin ich etwa nicht die Einzige, die in ihrem Gefühlschaos versinkt? Aber gerade dann sollte ich jetzt die Beine in die Hand nehmen.

„Alles gut. Ich bin nur müde und muss jetzt wirklich los. Wir schreiben dann." Entschlossen öffne ich die Türe, denke dabei einfach die ganze Zeit an Jordan, der mittlerweile ebenfalls von der Arbeit daheim sein sollte und den ich gleich anrufen werde. Ich führe mir all die schönen Momente vor Augen, die wir in den letzten fünf Jahren erlebt haben. Er war nicht mein erster Kuss, nicht mein erster Freund und auch nicht der erste Mann, mit dem ich schlief. Ich meine, mit damals zwanzig Jahren konnte das ja auch keiner erwarten. Und doch ist er der erste Mann, für den ich wirklich Liebe empfunden habe. Ich liebe ihn von ganzem Herzen und in zu verletzten ist das Letzte, was ich will.

Ich bin noch nicht über die Schwelle nach draußen getreten, da höre ich hinter mir ein leises Schniefen. Nein, bitte alles nur das nicht! Sie darf nicht weinen. Nicht meinetwegen. Es zerreißt mir beinahe das Herz und genau dieses übernimmt kurz die Kontrolle, bringt mich dazu, mich doch zu Leyla umzudrehen. Als ich sie erblicke, merke ich, wie mein Widerstand fast vollständig in sich zusammenfällt.

Leyla steht mitten im Flur, die Arme um ihren Oberkörper geschlungen und presst ihre Lippen fest aufeinander, um nicht laut los zu weinen. Die ersten Tränen verlassen bereits ihre Augen. „Wa-arum läufst du weg?", schluchzt sie leise und schaut mich flehend an. Mein ganzer Körper schreit nach ihr, will sie nur in die Arme schließen und sie fest an mich drücken. Doch das letzte bisschen Verstand, gepaart mit meinem Gewissen halten mich an Ort und Stelle.

„Leyla ... Bitte ich muss jetzt gehen ..." Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern und doch weiß ich, dass sie mich gehört hat. Sie kommt einen Schritt auf mich zu, doch wie aus Reflex hebe ich die Hand, bedeute ihr zu bleiben wo sie ist. Leyla zuckt zusammen, schaut mich dann wieder mit ihren traurigen Augen an. „Warum? Sag es mir einfach!" Auch wenn sie es nicht ausspricht, ich weiß worauf sie hinaus will. Ehe ich es verhindern kann, verlassen die Worte meinen Mund, allerdings lauter als gewollt.

„Weil es falsch ist! Deshalb!" Leyla zuckt unter meinem harschen Ton zusammen und sofort tut es mir leid. Aber die widersprüchlichen Gefühle in meinem Herzen machen mich wahnsinnig. Ich sehe, wie sie ihre Arme enger um sich schlingt und trotzig ihr Kinn hebt. Da ist sie wieder, die selbstbewusste Geschäftsfrau, die sich von keinem unterbuttern lässt. Wären da nicht immer noch die Tränen in ihren Augen und das leichte Zittern in ihrer Stimme. „Was haben wir denn bitte so Falsches getan? Wir haben einfach nur einen Abend vor dem Fernseher verbracht! Da muss man sich nicht rausschleichen!"

Im Prinzip hat sie ja recht. Von außen betrachtet haben wir nichts Falsches getan. Doch mit dem Sturm an Gefühlen in mir weiß ich genau, dass es zu etwas ganz Falschem führen wird. Vor allem, wenn ich jetzt nicht gehe. „Leyla ... Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe. Lass es gut sein. Ich werde jetzt gehen." Ich wende schnell den Blick ab, um nicht doch schwach zu werden. Doch wieder komme ich gerade bis in den Flur als ich ihre Stimme höre, diesmal so zart und dünn, dass mir ganz warm wird. „Bitte geh nicht."

Aber genau das tue ich. Ich schließe die Wohnungstüre hinter mir und warte gar nicht erst auf den Aufzug. Mit jeder Treppenstufe, die ich nehme, werde ich schneller, mit jedem Schritt zieht sich mein Herz schmerzhafter zusammen. Ich verlasse hektisch atmend das Gebäude, versuche verzweifelt meine Gefühle irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Erst als ich in meinem Wagen sitze und die Türe hinter mir zuschlage, lasse ich ihnen freien Lauf.

Ich umklammere beinahe panisch und nach Halt suchend das Lenkrad, spüre die ersten heißen Tränen über meine Wangen fließen und schreie mir die Seele aus dem Leib. Warum? Warum passiert das? Wie kann ich so für eine Person empfinden, einen anderen Menschen als Jordan. Meinen Freund. Den ich über alles liebe! Und doch schreit jedes Atom in mir mich an. Schreit, ich solle meinen Hintern aus meinem Auto bewegen, wieder hoch gehen und sie in den Arm nehmen. Ihr sagen, dass alles gut wird.

Dabei habe ich keine Ahnung, was jetzt werden soll.

🙊😭

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