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Trauer und Hoffnung

~Lucea~

Wir hasten durch die Gänge und gelangen schließlich in eine riesige Halle. Doch wir kommen nicht weit, denn die Goblins umzingeln uns. Von allen Seiten kommen sie herbei, klettern sogar von der Decke herab. Alle haben ihre Waffen gezogen und auf die dunklen Kreaturen gerichtet. Unsere Lage ist aussichtslos. Was können elf Gefährten, von denen nicht einmal alle des Kämpfens mächtig sind, gegen eine so zahlreiche Masse an Gegnern ausrichten? Dabei sind wir alle auch noch angeschlagen. Boromir, Aragorn und Gimli haben mehrere Wunden an Kopf und Armen. Laladriels Schulter blutet. Die vier Hobbits sind – im Gegensatz zu Gandalf und Legolas – auch nicht ungeschoren davon gekommen. Da ertönt ein donnerndes Brüllen. Flammen schlagen aus einem Korridor am anderen Ende der Halle. Die Goblins tuscheln aufgeregt und verziehen sich dahin, wo sie hergekommen sind. Die kleinen Gestalten bewegen sich schnell und flink wie Insekten. Kurz darauf ist keiner mehr zu sehen. Gandalf starrt in die Richtung des brennenden Korridors.

» Lauft! Lauft um euer Leben! «, ruft er und scheucht uns in die entgegengesetzte Richtung,

» Gegen diesen Dämon könnt ihr nichts ausrichten «.

» Was ist es? «, fragt Legolas. Gandalf schließt einen Moment die Augen

» Ein Balrog «.

So schnell uns unsere Beine tragen, rennen wir zur Brücke von Khazad-dûm. Gandalf bleibt mitten auf der Brücke stehen und stellt sich dem urzeitlichen Wesen in den Weg. Die Flammenkreatur stürzt in die Schlucht und reißt den Zauberer in letzter Sekunde mit sich hinab. Erschrocken starre ich auf die Stelle, an der Gandalf gerade eben noch gestanden hat. Mein Herz schlägt schnell und lässt noch nicht zu, dass ich das volle Ausmaß der Situation realisiere. Die Trauer benebelt meine Gedanken und langsam wird mir klar: Der graue Zauberer ist tot.

» Lucea, Aragorn! «, ruft Boromir hinter mir. Er trägt Frodo, der wild strampelt und schreit. Pfeile sirren durch die Luft, dicht an mir vorbei. Ich schüttle den Kopf, um diesen Schleier um meine Gedanken loszuwerden. Aragorn steht noch immer wie angewurzelt da. Ich packe seinen Arm und ziehe ihn hinter mir her aus der Schusslinie.

Nachdem wir die Brücke überquert haben, gelangen wir bald nach draußen. Dem Sonnenstand nach zu urteilen, ist es früher Nachmittag. Ich frage mich, wie viele Tage wir in den Mienen Morias verbracht haben. Die karge Landschaft verstärkt die Trauer nur noch. Steine, soweit das Auge blicken kann. Dazwischen haben sich kleine Bäche ihre Betten gegraben und am Horizont erkenne ich einen grünen Strich. Das muss der Wald Lothlóriens sein. Nicht einmal die Aussicht darauf kann meinen Gemütszustand bessern. Tränen suchen sich ihren Weg über meine Wangen. Unscharf erkenne ich die anderen. Boromir legt eine Hand auf Gimlis Schulter, Merry und Pippin trösten sich gegenseitig. Sam sitzt daneben, den Kopf in die Hände gestützt. Laladriel schlingt die Arme um ihren Bruder und er streicht über ihre Wangen, dann löst sich die Elbin von ihm und geht auf Frodo zu. Der schwarzhaarige Hobbit kniet etwas abseits auf dem harten Stein und starrt ins Leere. Laladriel lässt sich neben ihm nieder und nimmt ihn in den Arm. Ich sehe zu Aragorn, der noch immer ausdruckslos neben mir steht. Sanft lege ich meine Hand auf die seine und schenke ihm ein halbherziges Lächeln. Dann leiste ich Sam Gesellschaft. Lange haben wir nicht Zeit, Aragorn drängt zur Eile

» Wir müssen Lórien erreichen, bevor die Nacht hereinbricht. Ansonsten wimmelt es hier nur so von Orks «. Der Weg ist lang und die Verletzungen machen jedem zu schaffen. Es dämmert gerade, als wir den Waldrand erreichen. Etwas fröhlicher laufe ich voraus. Dies war jahrelang meine Heimat. Die hohen Bäume, der moosige Waldboden und die rauschenden Flüsse Lothlóriens sind mir so vertraut wie meine Westentasche.

» Können wir nicht bald rasten? «, fragt Pippin quengelnd und Merry nickt zustimmend. So halten wir am Ufer eines schmalen Bächleins. Alle sind froh um diese Pause und lassen sich erschöpft ins Moos fallen. Ich lehne mich an einen Baum und mustere die anderen. Niemand spricht, jeder ist für sich allein und hängt seinen Gedanken nach. Gedanken an Gandalf, der nun nicht mehr unter uns weilt. Gedanken an unsere Reise und ihren Zweck. Boromir reinigt sein Schwert und seinen Schild mit ein paar Blättern. Gimli schlägt mit seiner Axt immer wieder auf einen morschen Baumstumpf ein. Aragorn füllt seine Wasserflasche neu und zupft einige trockene Blätter von seinem Mantel. Merry und Pippin zünden sich eine Pfeife an, während Frodo und Sam nur dasitzen und vor sich hin meditieren. Die beiden Elben haben sich schweigend neben Aragorn niedergelassen. Doch Laladriel scheint unruhig zu sein. Ihre Augen huschen wachsam von Baum zu Baum als würde sie etwas hören. Mein Blick fällt auf meine Tasche und damit weiß ich, was zu tun ist. Ich begebe mich zu Boromir und Gimli hinüber, um mir ihre Wunden anzusehen. Der Krieger aus Gondor hat eine Platzwunde auf der Stirn und einige Kratzer an den Armen. Ansonsten scheint ihm nichts zu fehlen, keine Knochenbrüche zumindest. Prellungen kann ich mit den Kräutern, die mir zur Verfügung stehen, nicht gut behandeln. Vorsichtig reinige ich die Platzwunde mit kaltem Wasser aus dem Bach und rühre eine Paste an, um auch die restlichen Verletzungen zu versorgen. Gimli wurde von dem Troll arg beiseite geschleudert und hat sich dabei eine Rippe gebrochen. Ich gebe ihm etwas gegen die Schmerzen. Die vier Hobbits sind mit einigen Kratzern davongekommen. Nichts Ernstes, um das man sich Sorgen machen müsste.

Schließlich knie ich mich neben Aragorn. Er sieht nicht gut aus. Dunkle Ringe ziehen sich um seine Augen, doch das ist es gar nicht. Quer über seinen linken Arm zieht sich ein Schnitt und ein Pfeil hat sein rechtes Ohr gestreift. Ich mache mich daran, die Stellen mit einem feuchten Tuch abzutupfen.

» Ich mach das schon «, wehrt er sanft ab,

» Kümmere dich lieber um die anderen «.

» Lass mich «, bitte ich leise und schüttle den Kopf,

» Sonst bin ich zu gar nichts nütze «. Seine grauen Augen sehen mich eine Weile an, dann lässt er meine Hand mit dem Tuch los. Behutsam entferne ich den Schmutz und das Blut und trage etwas von der Kräuterpaste auf. Aragorn verfolgt jede meiner Bewegungen und lässt mich keinen Moment aus den Augen. Nach einigen Minuten ist meine Arbeit getan und ich stehe auf. Ich nicke Legolas zu, der seiner Schwester die Haare nach hinten streicht. Über Laladriels Schulter verläuft ein Schnitt. Nicht allzu tief, also hat sie Glück gehabt. Sie zuckt während meiner Behandlung nicht einmal mit der Wimper, obwohl es ziemlich brennen muss. Die Elben sitzen immer aufrecht und stolz da und behalten ihre Umgebung ständig im Blick. Diesbezüglich unterscheiden sich die verschiedenen Stämme kein bisschen.

Ich wasche das Tuch gründlich aus und verstaue es wieder in meiner Tasche. Um meinen linken Knöchel wickle ich einige Blätter, um die leicht angeschwollene Stelle zu kühlen. Die Sonne ist nun vollends untergegangen und um uns herum wird es immer dunkler. Noch immer schweigen wir die meiste Zeit über. Ich wüsste auch nicht, was ich sagen sollte. Es gibt keine Worte, die bezüglich Gandalfs Tod angemessen wären. Keine Worte, um die Trauer zum Ausdruck zu bringen. Ich kannte den alten Zauberer nicht sonderlich gut, jedoch ist das Band stark, das uns Gefährten verbindet. Es ist keine herkömmliche Freundschaft, sondern eine Art Verbundenheit, die ein anderer wohl nicht verstehen – geschweige denn, nachvollziehen – könnte. Plötzlich springt Laladriel auf. Nicht eine Sekunde später richten sich etliche gespannte Bögen auf jeden von uns. Ein großgewachsener Elb mit hellen, schulterlangen Haaren tritt näher. Er mustert uns streng. Ich springe auf und umarme ihn stürmisch.

» Haldir! «, begrüße ich den Hauptmann,

» Wie habt ihr uns gefunden? «. Er lächelt und bedeutet seinen Bogenschützen, ihre Waffen zu senken,

» Nun, der Atem gewisser Personen ist auffällig laut «. Seine Anspielung auf den Zwerg in unseren Reihen ist eigentlich keines Weges freundlich, jedoch achte ich nicht darauf. Nun begrüßen auch die anderen die Neuankömmlinge. Haldir sieht Laladriel erstaunt an

» Lady Galadriel würde dich mit offenen Armen empfangen «. Ich frage mich, woher sich die beiden kennen. Die Elbin neigt den Kopf

» Wir sollten ohnehin mit Lord Celeborn und Lady Galadriel «.

» Haldir, wir müssen weiter. Du weißt, es ist wichtig «, bestätigt Aragorn, nachdem der Hauptmann zögert. Haldir nickt langsam

» Ich werde euch zu ihnen geleiten. Seid jedoch gewarnt, was ihr mit euch führt, hat in diesem Reich nichts verloren! «.

So setzt sich die Karawane in Bewegung. Unsere Gemeinschaft wird von einigen Wachen umringt. Haldir führt uns nach Caras Galadhon, in das Herz des Waldes. Dort haben die Galadhrim ihre Behausungen hoch in den Baumkronen. Mein Herz macht einen Satz bei dem Gedanken daran, wieder von dem vertrauten Rauschen des Windes in den Schlaf getragen zu werden, der sanft durch die immergrünen und goldenen Blätter wandelt und über das Wasser des Anduin und des Celebrant pflügt. Ich habe den Wind schon immer geliebt. Schon in der Zeit, in der ich bei Tom Bombadil, den Ents und Huorns lebte, lernte ich so viel über die Natur und ihre Wunder. Das Traumblütenland ist nur eine der zahlreichen Schönheiten, die es in Mittelerde gibt. Ganz in meinen Gedanken schwelgend, bekomme ich unsere Wanderung gar nicht richtig mit. Erst als wir die Treppen nach oben in die Haupthalle steigen, tauche ich wieder daraus auf. Lady Galadriel und Lord Celeborn erwarten uns bereits. Hand in Hand stehen sie auf der Treppe und sehen uns entgegen. Augenblicklich höre ich die Stimme meiner "Urgroßmutter" in meinem Kopf.

» Lucea «, ruft sie,

» Unter Earendils Licht bist du zurückgekehrt. Doch nur kurz wirst du verweilen, denn dein Weg ist noch lang und ungewiss dein Ziel. Die Sterne werden dir immer Hoffnung spenden, wo auch immer du dich befinden magst. Denk an meine Worte, präge sie dir genau ein! «. Es ist immer wieder seltsam, sie so sprechen zu hören. Sie bewegt ihren Mund nicht und niemand sonst kann ihre Stimme hören. Von den Gesichtern der anderen kann ich ablesen, dass sie auch in ihren Köpfen spricht. Lord Celeborn begrüßt uns freundlich und gewährt uns ein Lager für diese Nacht.

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