Kapitel 7
Wie angekündigt, schrieb ich meinen Eltern einen Zettel, dass sie mich jederzeit anrufen könnten auf meinem Handy und sich keine Sorgen machen bräuchten, weil ich mit Freundinnen den ganzen Tag verbringen würde. Ich nahm nur meine Handtasche mit, schließlich würde mir David schon bald die Geschichte erzählen. Und ich hatte nicht vor, ewig zu bleiben.
Allerdings hatte ich - wie ich schnell bemerkte - nicht gerade das optimale Outfit an. Mit High Heels, einem Kleid und mit langen Haaren ging es sich nicht leicht im Gestrüpp. Andauern verfingen sich meine Haare in den Zweigen und meine Füße taten mir nach dem langen Weg über Wurzeln und Steine echt weh. Aber ich gab nicht auf. Dafür jammerte ich umso mehr.
„Ich bedauere es schon, dass ich dich habe mitgehen lassen." Sagte David. „Du hättest mir auch sagen können, dass wir stundenlang durch den Wald gehen!" „Wir gehen doch erst eine Stunde." „Ja, aber wir gehen ja noch weiter." „Wir sind fast da. Nur noch eine halbe Stunde." I stöhnte schmerzvoll auf. „Du kannst mir doch nicht sagen, dass du jeden Tag diesen Weg zweimal gehst." „Natürlich nicht! Normalerweise fahre ich mit meinem Motorboot hin, aber das wäre jetzt zu auffällig."
„Ja, okay, das ist verständlich." Sagte ich und rutschte mit einem Fuß aus. Und blieb mit meinem Schuh im Matsch stecken. „Iiiiiih!" jammerte ich und wischte den Schlamm von meinem Schuh ab. „Die sind jetzt hin." Meinte ich sauer und zog ihn wieder an. „geh halt barfuß!" schlug er vor. „Auf keinen Fall! Wenn ich denke, was hier alles rumkriecht. Dann noch die kleinen Steinchen...." Da ließ ich lieber meine Schuhe an. „Außerdem haben wir es ja fast geschafft!" wiederholte ich voller gespieltem Enthusiasmus. Noch eine halbe Stunde würde ich nicht aushalten.
„Noch zehn Minuten. Höchstens." Sagte David und ich frohlockte innerlich. Ich bräuchte jetzt ein Bad. Und zwar dringend. Wenn nicht sogar eine Massage, aber ich konnte wohl schlecht erwarten, dass er so etwas besaß. „Da! Ich sehe Wasser!" rief ich und lief etwas schneller. „Ja, das ist das Meer, logischerweise." Erklärte er. Man konnte das Meer schon sehen, das war ein gutes Zeichen. Doch dann knickte ich mit dem Fuß um und fiel der Länge nach hin.
„Ahh!" schrie ich voller Schmerzen und hielt meinen Fuß. Jetzt bloß nicht heulen, du bist eine starke, selbstbewusste Frau. Aber es tat wirklich richtig weh. „Genau. Das musste ja sein." rief er genervt und hob mich hoch. „Kannst du gehen?" Ich belastete kurz den umgeknickten Fuß und zuckte vor Schmerzen auf. Und schüttelte den Kopf.
„Komm, kletter auf meinen Rücken, ich nimm dich Huckepack." Sagte ich und ich tat, was er sagte. Ich klammerte mich an seinen Schultern fest, während er mich die restlichen Meter trug. Er war so stark. Und ich war definitiv schon zu sehr erschöpft.
Das nächste, was ich mitbekam, war, dass David mir Meerwasser ins Gesicht schüttete und ich aufwachte. „Was ist los?" „Du warst völlig weggetreten." Erklärte er. „Echt?" „Nein, ich hab dir zum Spaß Wasser ins Gesicht geschüttet. Natürlich. Tut dir der Fuß noch immer weh?" Ich versuchte aufzustehen, doch das war mit einem Bein, etwas schwierig. „Ja, tut immer noch weh. Und zwar sehr." „Ich schätze, er ist verstaucht. Bleib am besten hier sitzen, ich untersuche das später."
Jetzt erst sah ich mich um. Es war ein Sandstrand, auf dem ich saß und rechts und links davon war Wald. Hinter mir war ein Holzhaus, eher eine Hütte, das offensichtlich sein Zuhause war. Okay, das Bad konnte ich anscheinen vergessen. Aber dazu hatte ich jetzt keinen Nerv, mich zu beschweren. Ich sah auf das blaue Meer und schloss die Augen.
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