𝔇𝔦𝔢 𝔢𝔯𝔰𝔱𝔢 𝔄𝔲𝔰𝔤𝔞𝔟𝔢
⁰³/¹⁰/³¹⁰⁸
ÜBERBLICK DER AUSGABE:
-ᴅɪᴇ ᴢᴇʜɴ ʙᴇsᴛᴇɴ ʀᴇᴢᴇᴘᴛᴇ ᴍɪᴛ ᴋɴᴏʙʟᴀᴜᴄʜ (sᴇɪᴛᴇ ᴠɪᴇʀ)
-ᴅᴇʀ ᴀᴋᴛᴜᴇʟʟᴇ ᴠᴇʀʟᴀᴜғ ᴅᴇʀ sᴇʟᴇᴄᴛɪᴏɴ
(sᴇɪᴛᴇ sᴇᴄʜs)
-ᴅᴇʀ sᴛʀᴏᴍᴀᴜsғᴀʟʟ ɪᴍ ᴘᴀʟᴀsᴛ
(sᴇɪᴛᴇ ᴢᴇʜɴ)
-ᴅɪᴇ ɢᴇsᴄʜɪᴄʜᴛᴇɴ ᴜɴsᴇʀᴇʀ ɢʀᴏssᴇʟᴛᴇʀɴ
(sᴇɪᴛᴇ ᴇʟғ)
-ʀᴇᴘᴏʀᴛᴀɢᴇ ᴜ̈ʙᴇʀ ᴜɴsᴇʀ ᴋʟɪᴍᴀ
(sᴇɪᴛᴇ sɪᴇʙᴢᴇʜɴ)
-sᴛᴀʀᴅᴇsɪɢɴᴇʀ ᴛʜᴇ́ᴏ ғᴏᴜʀɴɪʀ ɢɪʙᴛ ᴛɪᴘᴘs
(sᴇɪᴛᴇ ᴇɪɴᴜɴᴅᴢᴡᴀɴᴢɪɢ)
-ɢʟᴏssᴇ
(sᴇɪᴛᴇ ᴅʀᴇɪᴜɴᴅᴢᴡᴀɴᴢɪɢ)
⁶
Die Selection im Königshaus geht nun schon seit drei Wochen und bereits drei Ladys sind Ausgeschieden- also bleiben noch neun übrig.
Man hört viel Geflüster aus den hohen Wänden des Palastes, aber bisher gibt es wenig offizielles aus dem Hof. Gemunkelt wird, dass sich Prinz Andrew noch nicht so recht an jemanden orientiert hat, unser Kronprinz Eric jedoch schon vermehrt Zeit mit Lady Joanne Zeit verbringt, die auf uns eher wie ein belesenes Mauerblümchen wirkt. Aber stille Wasser sind tief, nicht wahr? Wir freuen uns darauf, euch schon bald mehr über Joanne und auch über die Anderen übrigen Ladys berichten zu dürfen- und das kann ich euch versprechen.
Einige stellen sich recht ungeschickt an, was sich vor allem bei den Tischmanieren äußert, weshalb aktuell ein kleiner Crash-Kurs für alle teilnehmenden Damen läuft, denn wir wollen ja keine Königin, die sich beim Essen die Suppe über das Kleid schüttet.
Aber bisher sind beide der Prinzen noch frei, es ist kein Kuss gefallen und selbst Prinz Andrew hat bisher noch keine Lady in sein Zimmer geführt, ebenfalls seit guten zwei Wochen keine Zofe mehr.
Wir erhoffen, dass, wenn unsere Prinzen schon Fortschritte machen, das auch den Ladys gelingt.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.
ᵇᵉʳⁱᶜʰᵗ ᵛᵒⁿ ˢᵘˢᵃⁿ ᵐᵃʳᵗⁱⁿ
¹⁰
Letzte Woche gab es überraschend einen Stromausfall im Palast- es heißt, dass einfach ein Schalter ausgefallen ist und jegliche Reaktion darauf übertrieben war.
Augenberichte jedoch meinen kleine Trippelschritte gehört zu haben, eine Katze schien aufgetaucht zu sein- so schwarz wie die Nacht. Es wird geredet, dass sie Stimmung düsterer wurde und die Dunkelheit von draußen eingedrungen wäre.
Was daran dran ist, ist unklar, jedoch ist inzwischen gemeldet geworden, dass in den Randgebieten unseres Landes ebenfalls der Strom ausgefallen ist, jedoch für einige Stunden- also weitaus länger als im Palast.
ᵇᵉʳⁱᶜʰᵗ ᵛᵒⁿ ʰᵉⁿʳʸ ˡᵉʸⁿ
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Schon seit jeher wurden uns von unseren Eltern und Großeltern Geschichten erzählt- Märchen, Schauergeschichten und Liebesgeschichten. Der Melancholie zuliebe möchten wir hier eine der alten Geschichten auffrischen oder euch zum ersten Mal erzählen:
"Der weiße Ritter"
Es war Dezember, zwischen Weihnachten und Neujahr, der Schnee lag zwei Meter mindestens hoch und man konnte kaum einen Schritt mehr vor die Türe setzen. Diese Geschichte spielt ungefähr im Jahre 1000, das Leben war damals noch primitiv.
Stell dir vor du wärst fürchterlich arm, es wäre immer kalt und dein einziger Besitz wäre ein weißer Schimmel. Und jetzt stell dir vor du wärst noch ärmer als das, würdest in einem Haus aus einfachem Stein wohnen und im Winter würdest du stets Angst haben, dass der Schnee dein Dach erdrückt. Genau so führte ein schlanker, schlank wegen all dem Hunger, den er erlitt, aber hübscher junger Mann sein Leben- damals wurden die Menschen nicht alt, aber 19 war trotzdem noch jung. Tag ein Tag aus versuchte er wieder aufs Neue sein Brot zu verdienen.
Er wohnte in der Nähe des Waldes im Norden, damals schon hatte dieser gespukt, aber noch weit genug lebte er entfernt, dass er nichts zu befürchten hatte.
Lenard, so hieß der junge Mann, hatte eine Geliebte- Marie- welche er mehr liebte als irgendetwas sonst, aber die beiden konnten nicht heiraten, denn das Leben, das Lenard ihr bieten würde, war armselig, kaum besser als das einer Kirchenratte. Vielleicht sogar noch schlechter als ein solches.
Es war Abend, die Sonne längst im Westen untergetaucht, als die Götter beschlossen Lenards Leben zu verändern. Mitten in der Nacht erwachte er von einem Geräusch, es klang wie das leise Gurren eines Tieres, und da er nichts weiter besaß als einen Schimmel, stand er verwundert auf. Er griff nach der einen Kerze, die er hatte, machte sich nur in dem Lappen, den er Nachtgewand nannte, auf den Weg durch die kleine Stube nach draußen. Sofort spürte er die Kälte, wie sie bis in sein innersten durchdrang, und nur Dank dem leichten Schein der Kerze konnte er überhaupt etwas erkennen. Vorsichtig trat er nach draußen, er versank im eisigen Schnee, der seine nackten Füße zu fressen schien, und trottete langsam auf das uralte und morsche Holzgatter zu. Das Pferd hörte seinen Besitzer und schlug sich tapfer zu diesem durch, es schien ihm noch kälter zu sein als jemals sonst, und etwas betroffen blickte Lenard zu dem etwas eingefallen Stall, aus welchem er das Tier wohl nun gesprengt hatte.
"Sei gegrüßt mein Schöner", sprach er dann leise, fuhr mit der Hand über die Schnauze seines Freundes, "weißt du was mich zu dieser späten Stund geweckt hat? Es hat sich dringlich angehört." Natürlich bekam der junge Mann keine Antwort, weshalb er seinen Blick über die verschneite Landschaft gleiten ließ. Doch dann sah er, nur wenige Meter von sich entfernt einen schwarzen Fleck, wie ein Tuschefleck sah dieser aus.
Tief atmete er ein und aus, während er, kaum mehr fähig sich richtig zu bewegen, auf das Dunkle etwas zuging. Bei genauem betrachten entdeckte er einen Uhu, tiefschwarz, der jedoch nicht angsterfüllt wegflog sondern starr, den Schein der Kerze ignorierend, Lenard betrachtete. Sacht hob das Tier ab, flog einige Meter Richtung Norden und drehte sich dann um, als ob es wollen würde, dass Lenard ihm folgte. Zuerst war er skeptisch, wollte wieder gehen um sich in den dicken Wolldecken aufzuwärmen, als er einen grellen Schrei hörte- es war ein menschlicher Schrei und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, rannte Lenard in Richtung Norden, dem Schrei folgend.
Einige Minuten später, von Rennen und Strampeln durch den hohen Schnee ein bisschen aufgewärmt, sah er die Bäume des Waldes. Es hätte ihn abgeschreckt, er hätte Kehr gemacht, wenn er nicht eine nahe Person in der Dunkelheit erkannte hatte. Also eilte er dieser zu helfen- sie war versunken im Schnee, Tränen rannen ihr über das Gesicht, als Lenard sich hinkniete. Er selbst sank nicht ein, ihm war zu kalt als dass er sich darüber Gedanken machte wieso nicht, während er erkannte wer der Junge war- Max von Detroit, der Sohn des Fürsten, keine 12 Jahre alt und mit unfassbar blauen Lippen.
So rettete er den Jungen, er wurde mit Gold und Juwelen geehrt und konnte Marie heiraten- er begann weitere Heldentaten, eine größere als die andere, doch niemals würde jemand den Anfang von allem vergessen, auch wenn sie nicht seine größte Heldentat war. Es stellte sich heraus, dass er guter Kämpfer war und auch sein Pferd ein Naturtalent der Schnelligkeit war und trotzdem kam es, dass sie keine 15 Jahre später in einer Schlacht im tiefsten Winter starben. Zurück ließ Lenard seine Ehefrau und zwei kleine Mädchen in einem großen Haus, von welchen man ebenfalls noch viel hören würde.
ᵇᵉʳⁱᶜʰᵗ ᵛᵒⁿ ᵃⁿⁿᵉ ᵈᵐⁱᵗʳⁱ
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