XI
"Ihr seht beide wunderschön aus und ich bin stolz euch heute als meine Kinder vorstellen zu dürfen." -Lucy Bennet
____________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
TheNewBoyfriend
*
A Y L A' S PoV
"Sollte ich auch noch Schmuck mit anziehen? Oder würden sie das als zu Overdressed interpretieren?" Verzweifelt suche ich den blick meines Bruders im Spiegelbild.
"Definiere mir 'zu Overdressed' und ich versuche dir dann zu helfen." brummt er genervt und fummelt weiter an seiner schlichten Bluse. Dann geht er mit gesenktem Blick aus dem Zimmer.
Ich verdrehe meine Augen und wende meinem Blick wieder meinem Spiegelbild zu. Der muss seine schlechte Laune nicht gerade an mir raus lassen, Bitch. Ich habe auch nicht mein ganzes dramatisches Leben lang auf diesem Moment gewartet. Der soll mich schön in Ruhe lassen.
Ja oke, ich weiß aber auch seit kurzem das wir heute den neuen Freund meiner Mutter und seiner Familie, gegenüber stehen müssen.
Ich fürchte mich davor. Nicht das meine Mutter kein Geschmack hätte- ok, zugegeben sie hat keinen sooo guten Geschmack- aber wir sind doch erst seit einer Woche hier!
Irgendwie bin ich echt froh das diese Woche vorbei ist. Noch nie hatte ich so eine anstrengende und gleichzeitig wunderschöne Woche hinter mir gebracht.
Kaum zu glauben das ich erst vor einer Woche hier bin und schon so nette und liebenswürdige Menschen kennen gelernt habe. Und kaum zu glauben das ich es wirklich geschafft habe aus meinem Schatten zu springen.
Ich habe mich wirklich getraut so zu sein wie ich es auch bin. Frei und unabhängig. Ich bin so wie vor dem Unfall. Und ich bin stolz darauf.
"Kommst du Ayla?"
schreit meine Mutter durch die ganze Wohnung. Augenverdrehen schreie ich 'Sofort' zurück.
Auch meine Mutter hat sich verändert und sie scheint noch verliebter zu ein als vorher.
Wusste gar nicht dass so was möglich ist. Ich weiss echt nicht was ich davon halten soll. Schon damals als sie es meinem Bruder und mir gesagt hat, war ich geschockt. Jedoch war ich damals geschockt weil ich wusste was geschehen würde wenn sie es meinem Vater erzählt.
War echt eine lustige Vorstellung wie meine geschwächte Mutter meinem Drogen gedröhnten Vater erklären soll das sie sich wegen einen anderen Mann, von ihm trennen möchte.
Und wie gedacht verlief das ganze nicht so lustig.
Es verlief schrecklich.
Wir reden hier von einen neuen "Schrecklichkeits-Level" auf der Schrecklichkeits Liste. So Schrecklich wie Donald Trump's Frisur und so niveaulos wie die Beziehungen von Justin Bieber.
Details?
Es war genau vor genau einen Monat passiert. Ich war zu Hause auf meinem Zimmer und versuchte die blauen Flecken zu verdecken. Mum war unten und hatte den Frühstück vorbereitet. Markus war gerade von seiner Jogging runde Heimgekommen. Erzeuger war in dem Schlafzimmer.
So weit, so gut.
Plötzlich lief alles so schnell. Wie in einem überdramatisierten Teenie Film mit einer traurigen Familien Story. Und ich war eine der Protagonisten.
Ich zuckte schon als ich meinen Vater brüllen hörte, doch das war ich trauriger Weise schon irgendwie gewohnt.
Das erste anormale Laut war das Schreien meiner Mutter. Ich kann mich genau daran Erinnern wie mir das Blut in den Adern fror und mir eine Angst zittern liess.
Ohne nach zu denken rannte ich nach unten und sah als erster meinen Bruder der mit einer blutenden Nase auf dem Boden lag.
Ich lief zu meiner Mutter und ihm und kniete mich fürsorglich über sein Gesicht.
Mum hatte schon einen Lumpen in der Hand und wusch das Blut langsam und vorsichtig weg.
Von meinem Erzeuger war lang und breit nichts mehr zu sehen.
Doch dies dauerte nicht lange. Ich war schon dabei die Schulhaus Nummer auszuwählen, um mich für den Tag zu entschuldigen, als er wieder in den Zimmer ein trat. Wütend und in der einen Hand das Handy meiner Mutter.
Er schrie ihren Namen brüllte sie an und begann sogar an ihr Haar zu ziehen. Ich begann stumm an zu weinen und versuchte trotzdem der Lehrerin weiss zu machen ich hätte nur Fieber und kann deshalb nicht zur Schule kommen.
Jedoch zuckte ich wiedermal zusammen als er meine Mutter hart weg schüpfte. Ihr Handy folgte und brach auf dem harten Fliesenboden in zwei. Mein Erzeuger ging in seinem Schlafzimmer. In diesem Moment hatte ich gedacht seine Morgendliche Aggressionsattacke wäre somit beendet.
Jedoch durfte ich später erfahren das diese erst begonnen hat.
Ich wollte gerade auflegen als er aus seinem Zimmer zurück kam und Richtung Küche ging. Was er diesmal in der Hand hatte liess mich erstarren.
Wie in Trance kann ich mich an die weiteren Erreignisse erinnern.
Gebrülle.
Ein Schuss.
Ein Schrei. Noch ein Schrei.
Küche. Mutter. Blut. Viel Blut.
Dann wurde alles schwarz.
Tja, und so bin ich hier gelandet. Was mein Vater an dem Tag auf dem Handy meiner Mutter entdeckt hat, ist wohl nicht so schwer zu erkennen.
Er hat den Chatverlauf zwischen ihr und ihrem Jetzigen Freund gelesen, indem er sie um einen zweiten Date bat.
"Endlich hat es auch unsere Prinzessin hierhin geschafft."
Völlig in Gedanken versunken habe ich nicht bemerkt wie sich meine Füsse wie von selbst nach Draußen bewegt haben. Jetzt stehe ich vor dem Auto meiner Mutter an dem sich auch Markus lehnt und seine Zigarette fertig raucht. Die Bemerkung ist mit einer Mischung aus Amüsant und Zuneigung aus seinen Lippen gerutscht, worauf ich lächelnd den Kopf schüttle.
"Du siehst toll aus Ayla." Sein Kompliment bedeutet mir sehr viel. Das zeig ich meinen Bruder auch mit einem strahlenden Lächeln als er mir die Tür aufmacht.
"Du siehst auch nicht schlecht aus, Markilein." kichere ich und bedanke mich kurz danach.
Nachdem Markus als letztes seinen Platz besetzt, schaut uns unsere Mutter liebevoll an.
"Ihr seht beide wunderschön aus und ich bin stolz euch heute als meine Kinder vorstellen zu dürfen."
Markus macht den Radio an und startet den Motor. Leise summe ich mit und schaue aus dem Fenster. Gespannt was noch alles auf mich zukommen wird.
Kurz darauf begann das Handy meiner Mutter an seine eigene Musik abzuspielen und sie nahm ab obwohl die Nummer auf ihr Display unbekannt war.
Wetten, wenn sie gewusst hätte das der Anruf die gesamte entspannte Situation zerstören würde, hätte sie jetzt nicht abgenommen? Aber wie gesagt, sie hatte es nicht gewusst. Keiner von uns hat das.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro